Volltext Seite (XML)
abemuer Alyeiger Zkitilllg für Njstmildt, Hkifttsdmf) Klein- u. GeoMsn Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wiirtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 7 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. ^lchrint Dienstag, Donnerstag u. Ambend. Abonnementspreis ein- MUch zwei illustrierter achtfeitigen Mgm sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen Nummer 89. Kernsprecher: Amt Deuben 2120 Dienstag, den 30. Juli 1912. Kernsprecher r Amt Deuben 2120 25. Jahrgang. Kur Nab uns fern. Rabenau, den 29. Juli 1912. . — Im Bezirksausschuß wurde eine Eingabe des Landes- Mchez gegen Mißbrauch geistiger Getränke beraten, die gegen die B r a n n tw ein ab g a b e an Kinder unter . schien und gegen die Vermehrung der Automatenrestau- A richtet, weit in ihnen den Kindern zu viel Gelegenheit A Genuß geistiger Getränke gegeben werde. Man beschloß, ' Ministerium zu berichten, daß sich eine allgemeine Ver- gegen den Ausschank von Branntwein an Kinder iA 14 Jahren nicht empfehle; sie würde undurchführbar A Andererseits bestehe ein Bedürfnis zum Ausschank von ^ntweili in den Automatenrestaurants nicht. , - Unterwerk I im Nabenauer Grunde wurde Feststellung der mit deren Prüfung betrauten Abständigen in der letzten Sitzung der Elektriziläls-Ver- AM anerkannt. Für Geometecarbeiten wurden 1500 Al Nachbewilligt. Zustimmung wurde erteilt zu dem Ver schluß mit Schwitters wegen Arealverpachtung in der des Wehres, zugleich auch wegen Acealausgleich mit dem Kenntnis nahm man von der ergebnislosen Verhand- § Kegen Verkaufs von Areal im Rabenauer Grunde. tz. Der Dienstknecht Reinhold Gustav Schumann aus Archen bei Dippoldiswalde erzählte beim Verlassen rA Dienstes in Eutschütz seinem Dienstherrn, daß er eine Ak'g in Dresden als Milchfahrec gefunden habe, in der A.Mark Kaution hinterlegen solle. Der Dienstherr gab Ak dm gewünschten Betrag, den Schumann zu andern verausgabte. Die Angabe, Stellung als Milchkutscher AAN zu haben, beruhte auf einer Erfindung dcS Ange- AA'- der sich dadurch des Betrugs schuldig gemacht hat. AAg für den dem Geldgeber zugefügten Schaden hat er vicht leisten können. Das Urteil des Amtsgerichts M lautet auf 50 Mark Geldstrafe oder 10 Tage Gefängnis. > Das im Grundbuchs für Obercarsdorf Blatt tzA den Namen des SägewerkSdesitztrs Gustav Heinrich eingetragene Grundstück soll am 17. September -i? ki der Gerichtsstelle Dippoldiswalde im Wege der AVvoüstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist A Ak Flurbuche 2 Hektar 81,7 Ar groß und einschließlich zAA 53 470 Mark geschätzt, es besteht aus Wohn- Schneidemühlengebäude, Nebenwohngebäude, Scheune, AA und Geräteschuppkngebäude, Bretterniederlagsgebäude, -AK», Gärten, Wiese und Feld. Es ist als Säge- und 'M» c eingerichtet und liegt am Anfänge des Ortes Ober- V, a" der Dorfstraße, etwa 500—600 Meter vom entfernt. In Braunsdorf wurde heute Montag früh der ,Mbxsttztr Richter, Sohn des Gasthofsbesitzers Richler °bd orfhain, mit durchschnittener Kehle tot im '^Avfgtsunden. Der Schwiegervater Richlers soll verhaftet ' nin. Beide sollen auf feindlichem Fuße gestanden haben. A Das 8. deutsche Sängerbundesfest in Nürn- fikArde am Sonnabend durch einen Empfang seitens der eröffnet, wobei die deutschen Sänger durch Stadt- k Wejz im Namen des Festausschusses und durch Ober- ^"AGer Geheimrat von Schuh im Auftrage Nürnbergs begrüßt wurden. Unter den Vortragenden Sänger- befanden sich der Elbgausängerbund und der Julius- ""ter Hugo Jüngst'S Leitung, beide stürmisch In der Gedenkfeier am Sonntag mittag, die Ak Anwesenheit des Prinzen AlfonS von Bayern und von Sachsen-Koburg und Gotha ausgezeichnet A^vlgte nach begeisterter Festansprache des Vorsitzenden ls t s chx„ Sängerbundes, Reichstagsabgeord- ^Friedlich List die Ehrung der Sänger Sängerbünde, die bei der Gründung des Deutschen ? k Koburg und am ersten Deutschen Sänger- ZA Dürnberg anwesend waren. Um 2 Uhr nachmittags KAAr nicht enden wollende Festzug, der durch malerische ppxn abwechslungsreich gestaltet war. Die Sachfen, ihre,, stattlichen Zahl allgemeinen Jubel erregten, A "s ihrer Mitte die Darstellung des Liedes Walters - Vogelweide: „Minne ist zweier Herzen Freud". Ai k, Niederwartha ertrank beim Baden in der M.A b e zwischen der Eisenbahnbrücke und der Ziegelei der 11 Jahre alte Sohn des Gutsbesitzers Arthur AAAA Wildberg. Das in der Nähe arbeitende Dienst- liAAs Gutsbesitzers vermochte den Knaben nicht mehr mag nicht. In tiefe Betrübnis wurde eine Familie Waldheim dadurch versetzt, daß iAkk^.der Hochzeit der Haustochter der Bräutigam plötzlich daß er diesen Schritt nicht tun könne, man I auf ihn warten. Und tatsächlich kam der Bräuli- > nicht, ec war schleunigst verreist. — Der Bezirksausschuß der König!. Amtshauptmann schaft Dippoldiswalde genehmigte oder befürwortete — teil weise unter Bedingungen — die Satzungen des Feuerlösch- verbandeS Paulsdors mit Seifen, Höckendorf, Theise witz und Reinhardtsgrimma, die Einziehung des sogenannten Mühlsteigs von Kleincarsdorf nach Kreischa, die Darlehns- aufnahme der Gemeinde Spechtritz und die Neufestsetzung des Gehaltes des Gemeindevorstandcs Wendischcarsdorf, die Vornahme von Vorarbeiten zu Talsperren im Gebiete der Freiberger Mulde oberhalb Rechenberg, die Veränderung der Gemeindebezirksgrenzen zwischen Seifersdorf und Pauls dorf infolge des Talsperrenbaues Malter und das Konzessions gesuch Wähners-Kretscha. Wegen der Verbandssatzung des Orlsarmenverbandes Höckendorf und eines Gesuches um Unter stützung aus Stiftungsmitteln sollen weitere Ermittlungen er hoben werden. Kenntnis genommen wurde von der versuchs weisen Abhaltung eines Remontemarktes in Dippoldis walde im Jahre 1913 u. über die Gewährung von Staats darlehen aus dem gewerblichen Genossenschaftsfond an Hand werker. In dieser Sache wird ausdrücklich daran festgehalten, daß das Darlehen nicht bewilligt werden kann, wenn die Maschinen bereits bestellt oder gekauft wurden, ehe das Kgl. Ministerum des Innern das Darlehen bewilligte und daß die Maschinen tunlichst von sächsischen Firmen gekauft werden sollen. Nach der Sitzung erfolgte eine Besichtigung der Tal- specrcnbauten in Malter und Klingenberg. — Justizminister Otto ist gestorben. Ec ist in Großenhain 1852 als Sohn eines Kaufmanns geboren worden. Von Ostern 1865 bis Michaelis 1870 besuchte er die Fürsten- schule zu Meißen, um sich dann in Leipzig dem Nechtsstudium zu widmen. Hierauf war er zunächst Akzessist beim Gerichts amt Döhlen. — Am Sonnabend kam der Kaufmann Hugo Kutzner mit seinem Nabe die steile Straße von Heidelberg nach Neu hausen hereingefahren. Hierbei verlor er die Gewalt über sein Rad und fuhr gegen einen Chauffeebaum. Ec erlitt einen Schädelbruch, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. — Am Freitag stürzte sich eine inKaufbach dienende 40 Jahre alte Magd in die Elbe. Zwei Knechte vermochten sie wieder herauszuziehen. Sie beging die Tat aus Furcht vor Strafe. — In Niedersedlitz entstand Montag früh infolge Blitzschlages auf dem Mörbitzschen Gute Großfeuer, dem eine Scheune und ein Seitengebäude zum Opfer fielen. — Der Landesverband Sachsen des Deutschen Luflflotten- vereins hat für die N at io n a lf l u g z eu gs p e nd e etwa 115 000 Mark gesammelt. — In W a l d h e i m wird der Kohlenhändler Paul Bennewitz, Inhaber der Firma Gebrüder Bennewitz, vermißt. Man glaubt, daß er böswillig HauS und Geschäft verlassen hat. Die Firma hat die Zahlungen eingestellt. Kleine Notizen. Der 48 Jahre alte Fleischermeister W. aus Oelsnitz i. E. stürzte beim Fahren einer abschüssigen Straße von seinem Wagen und erlitt eine schwere Gehirn erschütterung. Zwei Tage später starb er an den Folgen des Sturzes. — Ein schweres Sittlichkeilsverbrechen wurde in Aue i- E. auf offener Straße an einem 14 jährigen Dienst mädchen verübt. Der Täter, ein 20jähriger Pfarramlsexpedient, wurde verhaftet. — Beim Versuch, sein scheugewordenes Pferd zu bändigen, wurde der 56 Jahre alte Gutsbesitzer Meyer in Königswalde schwer verletzt. Jetzt ist der Mann diesen Verletzungen erlegen. — Beim Baden in der Spree ertrank der 9 Jahre alte Schulknabe Paul Ritter aus Nodewitz, der in eine tiefe Stelle geraten war. Der Ertrunkene entstammt einer Familie, die mit 17 Kindern gesegnet war, von denen aber 10 gestorben sind. — Von einer scheugewordenen Kuh aufgcspießt wurde auf offener Straße in Grot tau der Markihelfer Langer. Der Schwerverletzte erlitt u. a- auch einen Bruch des Schlüsselbeines. — InPlauen ereignete sich eine entschliche Familien tragödie. Während die Ehefrau des Maurers Zumpe im Waschhause beschäftigt war, schnitt Zumpe dem 2jährigen Sohne die Kehle durch. Zumpe ging dann in die Schlaf kammer und erhängte sich. Eheliche Zwistigkeiten sollen der Grund zu der Tat sein. — In der Landesstrafanstalt in Bautzen hat sich der 23 Jahre alte Fabrikarbeiter Gulsche aus Löbau erhängt. Ec war am 21. Juni d. I. vom Landgericht Bautzen wegen Ver gehens gegen Z 175 des Reichsstrafgesetzbuches zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt worden. — Von gegenüberwohnenden Nachbarn des Hauses Heringstraßs 3 inBautzen wurde beobachtet, daß ein Bett ler sich an einem im Hausflur kurze Zeit ohne Aufsicht stehen gelassenen Kinderwagen zu schaffen machte. Kurz darauf, als der Bettler den Hausflur verlassen hatte, entstiegen dem Wagen Rauchwolken. Man unterdrückte das Feuer im Wagen schnell; trotzdem war schon an der Wäsche und den Betten, sowie am Jnnenausschlag des Wagens ein größerer Brandschaden entstanden. Wahrscheinlich hat der Stromer aus Rache, daß er beim Ansprechen abgewiesen worden war, in dem Kinderwagen Feuer angelegt. Dresden. Ein gesellschaftlicher Skandal erregt hier Aufsehen, die Affäre des früheren Seeoffiziers Schalm, der sich vor mehreren Jahren mit einer Tochter des Majors v. Hoewel verheiratete. Schalm geriet in Differenzen mit seiner Frau, die geschieden werden wollte. Auf eine Ihrer An zeigen hin wurde Schalm im Herbst 1909 unter dem Ver dacht schwerer SitllichkeitSverbrechen an einem 12 jährigen Mädchen verhaftet und zu 2 Jahren Gefängnis, 3 Jahren Ehrverlust verurteilt. Die Ehe wurde geschieden. Schalm, der in der Verhandlung fortgesetzt seine Unschuld beteuerte, hat die Strafe verbüßt. Er strengte nach seiner Freilassung das Wiederaufnahmeverfahren an. Er wurde jetzt in geheimer Verhandlung völlig freigcsprochen. In der Urteilsbegründung wird ausgeführt, daß das 12jährige Mädchen von der Mutter der Frau Schalm beeinflußt worden sei, um Material zur Scheidung zu beschaffen. Auch die Aussagen der Frau Schalm seien keineswegs glaubwürdig. Es sei auch erwiesen, daß Frau Schalm vor der damaligen Hauptverhandlung eine andere Zeugin zu ungunsten ihres Mannes beeinflußt habe. Schalm, der des Offiziecsranges verlustig ging, hat Straf antrag gegen seine ehemalige Frau und seine Schwiegereltern wegen Meineids und wissentlich falscher Anschuldigungen gestellt. — Nachts wurd en in der Nähe des großen Gartens in Dresden drei schwere Einbrüche verübt. Als sich der Dieb im Grundstück Hähnelstraße 12 befand, erwachte eine Krankenschwester und nahm sofort die Verfolgung des Diebes auf. Der Einbrecher lief nach dem Großen Garten zu. Als er dort seine Verfolgung gewahrte, zog er einen Revolver und feuerte mehrere scharfe Schüsse auf jene ab. Er entkam aber im Dunkel der Nacht. — Ein tödlicher Unglücksfall trug sich im Grundstücke Leipziger Straße 206 in Dresden zu. Dort sollte rin Anhängewagen eines Lastautos rückwärts in den Hof einer Schmiede gefahren werden. Durch irgend einen unglücklichen Zwischenfall geriet dabei ein 30 Jahre alter Bremser mit seinem Kopf zwischen das Auto und.den Anhängewagcn, so daß ihm der Schädel vollständig zerquetscht wurde und das Gehirn blosgelcgt war. Sein Tod trat auf der Stelle ein. Bald darauf erfolgte die behördliche Aufhebung. — Im Kreisausschuß rief der Hausier- und Stcaßenhan- del in Dresden und den Nachbarorten eine längere De batte hervor. Die Polizeidirektion hat mehrfach die Kreis- hauptmaunschaft ersucht, ein Regulativ für den Hausierhandel zu erlassen. Bisher besteht für die Hausierer zwar Anzeigcpflicht, sie bedürfen aber keiner Genehmigung. Die Polizei wendet ein, daß der Hausierhandel in vielen Fällen verschämte Bettelei sei. Man erklärte sich mit dem von der Polizei angeregten Grundgedanken einverstanden. — Erhängt hat sich ein am Fürstenplatz inDresden wohnhafter 60 Jahre alter Rentier K. Als Grund zur Tat wird Krankheit angegeben. — Infolge Bruches des Geländers eines Steges stürzten in Binz aus Rügen 50—60 Personen in die See; wahr scheinlich ertranken 21 Personen. — Beim Salzerschen Sägewerk in Jöhstadt kippte ein großer Stoß Bretter um und fiel auf den kleinen neun jährigen Salzer. Hierbei ist dem bedauernswerten Kinde der Brustkorb sowie das Rückgrat eingedrückt worden, so daß an seinem Auskommen gezweifelt wird. — Zu der Höchststrafe wegen gewerbsmäßigen Wuchers (5 Jahren Gefängnis, 15 000 Mark Geldstrafe und Ehren rechtsverlust auf die Dauer von 5 Jahren) hatte das Land gericht München den Privatier und Hausbesitzer Dcmharter aus München verurteilt. Dieser war früher Metzger und hatte sich seit 1907 auf die gewerbsmäßige Vermittlung von Geldgeschäften gelegt, durch die er binnen weniger Jahre ein Vermögen von 700 000 Mark erwarb. Demhartcr gab seinen Kunden, die sich gewöhnlich nur in der äußersten finanziellen Bedrängnis an ihn wandten, in den wenigsten Fällen Bar geld, sondern meist faule Kundenwechsel oder Forderungen, die aus tatsächlichen Gründen uneintreibbar waren. Dabei sicherte er sich selbst durch Ausschluß jeder Gewährleistung. Die von dem Angeklagten beim Reichsgericht eingelegte Revision wurde zurückgewiesen. — Der Genuß kalter Getränke ist bei der gegenwärtigen Hitze nicht immer vorteilhaft. Jedenfalls darf man dabei eine gewisse Vorsicht nicht außer acht lassen, sonst stellt sich leicht eine Magenverstimmung ein. Auf alle Fälle bekömmlich ist ein Teller warmer, wohlschmeckender Suppe, die man am bequemsten in ganz kurzer Zeit, also ohne langes Stehen am heißen Herde, aus Maggis Suppen (1 Würfel für 2-3 Teller 10 Pfg.) herstellt. Beim Einkauf achte man aber auf den Namen „Maggi" und die Schutzmarke „Kreuzstern".