Suche löschen...
Rabenauer Anzeiger : 14.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191205142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19120514
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19120514
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-14
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>el sei der Mensch, hilfreich und gutl' L beherzigendes Volkswort sagt indessen: ziehe»' iie »»l' am t un° - In Derndorf ließ sich der 15jährige Lehrling Gram- dock von einem Zuge überfahren. In einem hinterlasse nen Briefe gibt er an, daß er die Tat aus unglücklicher Mbe zu einem 11jährigen Mädchen begangen habe. Vierlinge. Mit reichem Kindersegen bedacht wurde dieser Tage eine Fabrikantenfamilie in Schöntal in der Wlz.der drei Mädchen und ein Knabe geboren wurden. Me neum Weltbürger sind gesund und kräftig, zo daß d>e Hoffnung besteht, sie sämtlich am Leben erhalün zu können. Die Strafkammer in Ratibor verurteilte den ^lerungsrat a. D. Becker aus Berlin wegen Nötigung "dd Beleidigung zu zwei Wochen Gefängnis und zu 00 Mark Geldstrafe. Becker hatte als Genrraibeooll- in einer Nachlaßsache an den Nachlatzrichter, Amtsrichter Dr. Zimmer in Loslau, geschrieben, daß e>n Verhalten gegen Treu und Glauben verstoße. Dr. Mmer bedürfe eines gründlichen Studiums des bürger- ^kn Gesktzbuches; auch drohte er ihm, ihn im Wege Zwilprozesfes regreßpflichtig zu machen. Prozent Zinsen. Eine empfindliche Strafe ?? die Strafkammer des Landgerichts 1 in München Ewen Wucherer verhängt. Das Gericht verurteilte "ch fünftägiger Verhandlung den Hausbesitzer Dem- OMr aus München wegen Wuchers — er nahm sei- I^ ^pstrn bis zu 350 Prozent Zinsen ab — zu der ?An zulässigen Strafe von 5 Jahren Gefängnis und ^00 Mark Geldstrafe. ^ Berliner Postrituber, der tltetsends Cavello und «...Muüon Wendt, denen bekanntlich bei Beraubung eines M f für über 600000 M. Wertpapiere und bares .^ 's' die Hände gefallen waren, wurden am Donnerstag s.,Jahren und drei Monaten bezw. zu zwei Jahren verurteilt. Die Geliebte Cavellos wurde sreige- Der Postillon hatte große Reue über seine Tat Cavello hatte im Gefängnis den „wilden Mann" 2 ' "st feiner Tat mit großem Stolz gerühmt, >2. sollte er nichts davon wissen. Der Staatsanwalt - i-E-flakre Zuchthaus beantragt. unf^ h einA er'S!><Lt .rÄ- le-K-d / i hatK - n del - daß - neuen Heeresausgaben beseitigen wird. Im Abgeordneten hause in Berlin haben die Sozialdemokraten wieder ein wenig würdevolles Verhalten zur Schau getragen, das schon bei verschiedenen ihrer eigenen Parteifreunde das Wort ge zeitigt hat: „Es sind Berliner I" In der bayerischen Lan- desveriretung in München sind die Debatten über den be kannten Iss ütenerlaß einstweilen zum Abschluß gelangt; die weit re Erledigung der Angelegenheit ruht beim Bun desrote. Den Franzosen l ezinnt der behend gepflückte marokkanische Apfel recht herbe zu schmecken; nicht allein die Aufstandsbe wegung wächst im ganzen Lande, der Sultan MulayHafid, der nach der Unterzeichnung des Protektoratsvertrages mit der Pariser Regierung nur noch ein Strohmann ist, hat keine Lust, diese Puppenrolle, die bei dem Fanatismus seiner früheren Untertanen für ihn nicht ohne Gefahr ist, durchzuführen. Er möchte am liebsten außer Landes gehen. Da dann die Erhebung erst recht losgehen würde, haben Ihn die Franzosen mit Mühe und Not dahin gebracht, wenigstens solange in Fez zu bleiben, bis General Liautey, der neue E« leralgouverneur von Marokko, dort eintrifft. Was nachher passieren kann, läßt sich garnicht absehen. Arge Kritik hat die bekannte Behauptung des Marine ministers Delcassee, die Flotte sei für alle Fälle bereit, da durch erfahren, daß die Munition der größten Kriegsschiffe für gefechtsunbrauchbar erklärt worden ist. Ebenso wie in Washington ist auch in London festqe- stellt, daß bei dem Untergange der „Titanic" schwere Nach« lässigkeiten oorgekommen sind, die das Verschulden an dem Tode so vieler Passagiere bilden. Die auf Anregung des deutschen Kaisers berufene Konferenz wird solchen Vorkomm- nisten ein Ziel setzen, vorausgesetzt, daß die gefaßten Be schlüsse nicht aus dem Papier stehen bleiben. Das namentlich von englisch-amerikanischen Dampfern beliebte Wettfahren auf dem Ozean muß unbedingt ein Ende nehmen. Groß« Manöver der englischen Kanalflotte haben im Beisein des Königs Georg ihren Anfang genommen. Durch die Besetzung der türkischen Insel Rhodos im Ägäischen Meere haben die Italiener ein neues Mittel in Anwendung gebracht, den Trotz der türkischen Regierung zu brechen und sie dem Frieden aeneiat zu machen. Ln Kon stantinopel hat man bisher gesagt, man werde am Krieg« festhalten und wenn die Italiener alle Inseln im Ägäischen Meere okkupieren sollten. Nachdem in Tripolis der Feldzug zum Stocken gekommen ist, den» die italienischen Truppen sind nirgendwo über einen halben Tagemarfch weit ins gnnere vorgedrungen, sollte man aber eigentlich annehmen, daß sich die Regierung in Rom nicht zum zweiten Mal« ein solches Fiasko gefallen lassen wird, und das wäre es, wenn trotz der Landung auf Rhodos und anderen Inseln alles so bliebe, wie es bisher gewesen ist. Die Großmacht- tellung Italiens im Orient muß durch solche Tatsachen er- chüttert werden. Zudem mehrt sich zu Hause die Unzu- riedenhelt wegen der steigenden Kriegslasten, und die früher o begeisterten Bierbank-Philister beginnen diese ganze Aktion ehr energisch zu kritisieren. Vie Verufung des SchahfekrelSrs a. V Wermuth auf den Oberbürgermeisterposten der Reichshauptstadt soll bereits gesichert sein; dagegen ist es unzutreffend, daß mit dem gegenwärtig in Nom weilenden früheren Staatssekretär des Reichskolonialamts Dernburg Verhandlungen wegen Übernahme des Frankfurter Oberbürgermeisterpostens statt fänden. Der Duellankrag des Zentrums ist der Budgetkom mission des Reichstags zugegangen. Der Reichskanzler wird darin ausgefordert, Schritte zu tun, die geeignet sind, Zwei kämpfe zu beseitigen, insbesondere, dem Zwange zur Heraus forderung zum Zweikampfe und zur Annahme eines solchen entgegenzutteten, vor allem aber schleunigst zu veranlassen, daß die Bestimmungen der Ordre vom 1. Januar 1897 über die Einschränkung und Vermeidung der Zweikämpfe überall und in allen Teilen zur strengsten Durchführung gelangen, vag namentlich Personen von ehrloser Gesinnung umer auen Umständen ausscheiden; zweitens gegen die Beleidiger schleunigst und scharf vorgegangen wird, drittens daß Ehren händel erst nach erfolgtem ehrengerichtlichen Verfahren zum Austrage gebracht werden, und viertens die Ablehnung eines Zweikampfes aus religiösen oder sittlich gerechtfertigten Bedenken, ebensowenig wie Streitigkeiten dienstlicher oder privatgeschäftlicher Natur zum Gegenstand eines ehrenge» ricktltcken Verfahrens aemackt werden. Wochenschau. her dem ruhigen und aussichtsvollen Fortschreiten der "d neuen Wehrvorlagen in der Relchstagskom- ^gt ks, daß diese Angelegenheit nicht so im Bor- w b» Tageserörterung steht, wie sie es ihrer natio- " Bedeutung wegen verdiente. Dafür beschäftigen der auswärtigen Politik, die sich an die Berufung ft„„ ^Eiherrn von Marschall, unseres Botschafters in Kon- ."cp-l, nach Berlin und zum Kaiser nach dessen un- r bevorstehender Heimkehr auf deutschem Boden bi« weitesten Kreise und zwar auch außerhalb 'bb , "bs. Beide Möglichkeiten, die für diese Botschafter- Gründe aufgestellt wurden, kommen wohl in Be- de-" > Silt über die freilich nur schwachen Aussichten, Zwischen der Türkei und Italien ein Ende zu bei? .- du sprechen und ferner, dem zeitigen deutschen Ver- London, dem Grafen Wolff-Metternich, in dem »Uck . " von Marschall einen Nachfolger zu geben, der j^Me andere Politik als eine solche der Glaceshandschuhe ^inn» kn versteht. Ob Herr von Marschall es fertig >i!»,°En wird, den Hader zwischen Briten und Deutschen zu bbd , "gt natürlich vom guten Willen in London ab, „ N He kann besser durch ein kräftiges Wort wie d?,, oroße Liebenswürdigkeiten hervorgerufen wer- ffr kehrt in bester Stimmung und Gesundheit Insel Korfu heim und wird zusammen mit dem K anzle d e schwebenden Entscheidungen treffen. dich» Reichstag steuert dem Schluß seiner Ar- dh- entgsg n- wenn auch vielleicht zu Pfingsten sich Vertagung der Session bis zum Herbst als Hx!, erweisen wird, so werden doch bis dahin die ?flagen unter Dach und Fach sein und man wird baß das aus so stürmischen Wahlen heroor- "Lene neue deutsche Parlament besser gearbeitet hat, den langen Verzögerungen zum Beginn seiner ^4? „ ^wartet werden konnte. Die Notwendigkeit, prak- dm Nationale Arbeit zu leisten, ist also von allen Parteien ^.Nahme der Sozialdemokraten anerkannt worden. ^8^. ,n wertvolle» Ergebnis für die Zukunft, das auch wwierigkeiten der Lösung der Kostendeckung kür di« ^Polizei im preußischen Abgeordnetenhaus. polizeilicke Entfernung des sozialdemokrati chen V-n Borchardt aus dem Sitzungssaale des preußischen Iklckil. Ahauses bedeutet einen in der Parlamentär! chen N Reiches und seiner Bundesstaaten bei piel» i- Wenn daran erinnert wird, daß gelegent- iAW Bolltarisdebatten im Dezember 1902 bereits der in» -^^verstorbene sozialdemokratische Abg. Singer von dm>,.?MNg ausgeschlossen worden war, so lag die Sache „ »och wesentlich anders. Als Singer sich der Wei- L-u ^te, schloß dcr Präsident einfach die Sitzung, Zwischenfall erledigt war. Die Geschäftsordnung Hl-», ^eiags kennt keine gewaltsame polizeiliche Enlfer- vr-.^^lfliedes aus dem Sitzungssaal, die auch erst dh,'Teichen Abgeordnetenhaus« infolge des Verhaltens i ch- Sozialdemokraten cingeführt wurde. v. Erffa handelte gemäß der folgenden Be- Geschäftsordnung: „Der Präsident trifft die ^dren ir Maßnahmen, um die Ausschließung durchzu- ' l» kann hierzu insbesondere die. Sitzung auf be- ° aussetzen, den Sitzungssaal und die Tribünen ausgeschlossenen Abgeordneten aus diesen hi-. ", entfernen lassen sowie seinen Wiedereintritt ver- d«, Nenn von einigen Blättern die Handlungsweise dir Indenten als unstatthaft bezeichnet wird, da er vor ^^dwe der polizeilichen Entfernung des Abg. Bor- m ""d Tribünen hätte räumen lassen müssen, so dH u möglich, daß der Präsident in der großen Erregung d-r A "viurgemäß beherrschen mußte, picht pedantisch genau > entsprach; in der Sache wird ihm von der über- Mehrheit des deutschen Bürgertums recht ge- E anderen Mittel, die gebotene Ordnung im ü» »"stecht zu erhalten, versagten, so mußte eben einmal °^pel statuiert werden, so schmerzlich diese Notwendig- Ü Beteiligten empfunden wurde, die sich bewußt "'M,-. " dieser Vorgang in der ganzen zivilisierten Welt ^"werden würde. ich von ihren Kindern bewegen lassen, zu ihnen mit all' hren Ersparnissen nach der Großstadt zu kommen. Sie ollten es bei ihnen haben, wie im Paradiese. Aber als die Alten ihr Geld hergegeben hatten, vielleicht kränkelten, da wurden sie den Jungen eine Last. Sie konnten gehen! Und wenn sie gleich arbeiten wollten, so gut es angina, wer nimmt in der großen Stadt, wo es junge Kräfte in Hülle und Fülle gibt, alte Leute? Man hat keine Zeit, sich mit ihnen zu befassen, wie es in der Mittel» oder Klein- stadt aus Teilnahme gern geschieht. Das ist Menickenlos! Nach Hause. Halt' ich wie die Schwalbe Flügel, Flöz' ich über Fluß und Hügel In die Ferne fort. Weiß ein HauS im grünen Schalten, Zwischen sonnbestrahlten Matten, Mir ein lieber Ort. — Weiß ein Auge, tief und süße — Meine Wünsche, meine Grüße Eilen stets dahin! Hätt' ich wie die Schwalbe Schwingen, Wollt' ich schweben, wollt' ich singen Und zur Heimat ziehn! S. Barinkay, München. nicht statthaft. Menschenlos. Keine Woche, kaum ein einziger Tag vergeht, ohn« daß aus irgend einer großen Stadt Ereignisse gemeldet werden, die wir Familiendramen zu nennen uns gewöhnt haben. Sie kommen alle nicht von ungefähr, überall stehen Schuld und Sühne im Vordergrund, das warme Menschenherz kämpft oft mit dem harten Geschick einen furchtbaren Kampf. Wem ist der arme Mensch nicht nahe gegangen, der von seiner leichtsinnigen Frau so ge quält und gepeinigt wurde, daß er sich des Lebens schämte und seine Kinder mit in den Tod zu nehmen beschloß? Die Geschworenen haben den Angeklaglen fteigesprochen; wer will aber die Gedanken erfassen, welche die schuldige Frau packten? Ob sie nicht den Rächer und Richter zu fürchten beginnt? Das Geschick geht seinen Weg überall. In einem idyllischen kleinen Neste wird eine Frau vor's Gericht ge rufen, um den Offenbarungseid abzulegen, da sie gänzlich mittellos zu sein behauptet. Sie hat sich wohl gesagt, da hebst du dte rechte Hand hoch und schwürst. Niemand weiß es ja, wenn es anders ist. Aber sie kommt nicht zum Ter min, und als nach ihr geforscht wird, wird sie erhängt, lol aufgefunden. Auf dem Tische liegen zwölshundert Mark. Es gibt wirklich ein Gewissen. Ein sorgenloses Atter ist für alle Menschen ein heißes Streben, aber wie Vielen fehlt es? „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut I" Ein derbes, sehr zu beherzigendes Volkswort sagt indessen: „Wer seinen Kindern aibt das Brod und leidet endlich selber Not, den chiag man nitt der Keule tot." Viele, viele Eltern haben geivgebem kfljever Zuschlag unlieb, Md wer Ws Trinkgeld nun einmal als ein Mittel zur Förderung von Aufmerksam keit und Dienstwilligkeit ansieht, der gibt den Betrag dem jenigen Kellner oder dienstbaren Geist, der sich wirklich be müht hat. Biele Leute meinen: Weniger Prunk, dann er übrigt sich iede Ertrasteuer auf diesem Gebieten AUetiel Rechtsfragen. Morgenstunde Hal Gold im Munde, so denkt auch manche Hausfrau und beginnt früh zeitig mit dem Reinmachen resp. läßt eilfertig allerlei Sachen ausklopfen. Andere Mitmenschen haben wieder andere Ge wohnheiten, sie lieben auch im Mai einen Schlaf bis mor gens um sieben Uhr und geraten in böse Laune, wenn schon nach sechs Uhr Geräusch dieser Art aus den Fenstern einer Nachbarwohnung herausschallt. Da gibt es aber keinen Rechtstitel, auf Grund dessen jetzt im Mai das Klopfen ver- boten werden könnte. Spätestens um sechs Uhr beginnt der bürgerliche Tag. — Nicht selten treten an einen Arbeitgeber Leute mit dem Wunsche heran, dieser möchte einem seiner Angestellten, dem sie Geld geliehen haben oder von dem si« etwas zu fordern haben, den Betrag in Raten vom Lohn abziehen. Das ist nicht zulässig. Wer etwas zu fordern hat, muß die Forderung ausklagen und dann den Arbeits lohn, soweit dies statthaft ist, pfänden lassen. — Eltern haben nicht selten den Wunsch, das von Ihren Kindern verdiente und bei der Sparkasse hinterlegte Geld auch dann für später« Vorkommnisse zurückzuhalten, wenn die Kinder mündig ge worden sind. Diese Beschränkung der Versügungsfreiheit ist » L>e" ,en len ie ins von Ist der Präsident korrekt verfahren? Diese Frage wirst die „Voss. Ztg." auf und sagt, es wird Freiherr» v. Erffa der Vorwurf gemacht, daß er die Abgeordneten aufforderte, sich auf ihren Piatz zu begeben, dann aber duldete, daß der Aog. Leinert (Soz.), als dieser als Nachbar des Abg. Bor chardt der Aufforderung nachgekommen war, von Schutzleuten von seinem Platze entfernt wurde. Auf freisinniger und nalionalliberaler Seite meint man, der Präsident sei zu rasch oorgegangen. Ein Führer der Nattonalliberalen sagte dies auch persönlich Herrn v. Erffa. — Die konservative „Kreuz- Zeitung" äußerte sich noch nicht zu der Angelegenheit. Die „Berl. N. N." schrieben: Der Präsident sah sich genötigt, den von „politischem Alkoholiswus" besallenen Abg. Leinert polizeilich aus dem Sitzungssaal entfernen zu lassen. Dieser Vorfall wird allen bürgerlichen Parteien eine Lehre sein, daß jetzt keine von ihnen zögert, durch Revision der Geschäfts ordnung dem Präsidenten die allerschärfsten Mittel gegen eine Gruppe in die Hand zu geben, die die Arbeiten de» Hauses nicht fördert, sondern stört. vermischtes. Mit dem Wahlrecht ver Arauen tst es eine eigens Sache. Da, wo sie es besitzen, üben sie es meist nicht aus, und wo sie Gebrauch davon machen, sind die Erfolge aus geblieben, die man sich von der Verleihung des Wahlrechts an die Frauen versprachen hatte. Gemäß der bestehenden Landgemeindeordnungen besitzen Frauen bereits vielfach das aktive Wahlrecht, müssen sich aber an der Wahlurne durch ein männliches Gemeindemitglied vertreten lassen. Dte Frauen wünschen nun die Verleidung des Rechts der per sönlichen Ausübung des Stimmrechts; davon will die Re gierung, wie soeben in der Gemeindekommission des preu ßischen Abgeordnetenhauses erklärt wurde, z. Zt. jedoch nichts wissen, zumal die Frauen durch Übertragung des passiven Wahlrechts das Erhabene, was die Deutschen jetzt noch an der deutschen Frau schätzen, verlieren würden; zudem sei eine generelle Revision des Kommunalwahlrechts jetzt nicht angängig. Aus demselben Grunde lehnte di« preußische Negierung eine Abänderung der Städte- bezw. Landgemeindeordnung ab, wonach den Frauen das Wahl- recht unter den gleichen Bedingungen wie den männlichen Gemeindemitgliedern verliehen werden soll. Gibt es zu viel Schulbücher? Neuerdings sind aus Familienkreisen Klagen laut geworden, daß an den deutschen Schulen zuviel verschiedene Schulbücher zur Einführung ge langt sind. Das merken besonders diejenigen Familien, deren Ernährer durch Versetzung oder eines besseren Ver dienstes wegen zu häufigerem Wohnungswechsel genötigt sind. Selbstverständlich verlangt Niemand, daß tni oeulschen Reiche eine gewisse Zahl oder bestimmte Bücher für di« Schulzwecke privilegiert werden, sondern nur, daß gut- Bücher nicht durch neue ersetzt werden, wenn keine Note Wendigkeit dazu vorliegt. Es wird freilich nicht leicht sein, hier bestimmte Grenzen zu ziehen, wenn auch wohl kaum zu bestreiten ist, daß die Veröffentlichung neuer Werke für den Unterricht eine ganz außerordentliche Ausdehnung ge wonnen bat. .. Schetnwerferzüge, wie sie die neue Mlliiarvorlage für fides Armeekorps vorsieht, sind für einen heutigen Krieg unbedingt notwendig, weil es mittels des Scheinwerfers möglich ist, den Feind ln tiefer Nacht bis auf 5 Km. Ent fernung wirksam zu bekämpfen, wie das bei mehrfachen Ver suchen während der letzten Manöver zutage getreten ist. Da dle bisherigen Versuche mit den Scheinwerfern sehr günstige Ergebnisse gezeitigt haben, dürste das deutsche zur Einfüh rung gelangende System z. Zt. kaum von einer anderen Mach! übertroffen werden. Für da» RaiserpreisweNflngen in Frantsnrl am Main, das auch diesmal wieder in der Zett der Wiesbade ner Woche fallen soll, sind einige Änderungen getroffen wor den. Der für den Wettstreit ausgegebene Chor bleibt statt wie bisher sechs, fortan zehn Wochen den Vereinen über lassen. Die Chordauer darf fünf Minuten nicht überschreiten. Bisher haben bereits zahlreiche westdeutsche Vereine die Teil nahme an dem Wettstreit beschlossen. Vas Trinkgeld. In verschiedenen deutschen Sommer frischen und Bädern will man sür die jetzt beginnende Sai son in den Hotels und Logierhäusern die Trinkgelder ab schaffen und dafür einen festen Zuschlag von etwa 10—1S Prozent zu den Rechnungen erheben. Bisher sind solch« an sich schätzenswerten Versuche meist mißglückt; den Trink , u>>' 'V dcmn, / efänfo^/ vivM^ ? uch ick Äit"" ue. » st dar«"' aUerh^,/ - er ene» ver j»>'^ ihm ue» heule befiM^ L h zmH lesvI-S L' E er es<^ , ung ortiv"d - M Vx ht LK AH s die 2» .SH "SA he" / 'er Schä nde" < und
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder