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Rabenauer Anzeiger : 05.11.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191211051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19121105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19121105
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-11
- Tag 1912-11-05
-
Monat
1912-11
-
Jahr
1912
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 05.11.1912
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>er reh»' Lmg»r haben. aarW» er Ober» Türke» und die üquarli« - heg»»» Der A' in Zw» in der letzt °ur >r Armee die dort rlgorW Konst»»' erstärlte» )stgrnppi lehindm Fern« lornl»^ rai, u»° türkiW s«a. b allstes nn Ober' efchlo»l» en liebe» rrüL , duld' die i^' finittstr" lachtielde türkische» nördlith fen »»ch suche »>» ,er Küste Nie obe» chiet Z»e vereinigt Flügel' dig ru»' Rodost» orps und der z»e sion M üte. er?, >t wurde Sie verlöre» Türke» ch M»' reinigte» 'gensetze» nachu»S rlruppen, i Gefahr Lauer" rden viel ie letzten mit dem üstet, ins die kost' benutzte, ; Klei»' die E»k' ei bevor' ut„Bost n weiß' rg, ab« ale uu» Pasch» r Führer Pasch» deutsch»» mir de» antinopei cheraga" llhalt i» n er der um de» m. B« wurden strittene» urde aus Skutari, t zurück. ' aus die en, und rben ist, Irische» Köprülü niki. dek tter ein' Grieche» strsven» >ss. 3«»' Blattes, r gesagt r ganze» iber ein» ) Man» ächt nach rrori R»' risflade» kokibab» Wong Md man Leichen und es ist nicht sicher, daß sie »en Feinden erlegen sind. In dieser Nacht des Wahnsinns Metzelten die Türken einander gegenseitig nieder. Der »riegsschatz von SOO Millionen rst erschöpft, die 175 000 Mann des inzwischen abgesetzten Abdullah-Pascha hungern. Christenmetzeleien sollen in Konskaniinopei verübt Morden sein. In Stambul sollen zwanzig Christen, in »»deren Stadtteilen Bulgaren ermorde! worden sein. Der M der türkischen Hilfsvölker, Kurden, Tataren usw. sowie der Irregulären, der sogenannten Baschibozuks, gegen die Christen ist eben so groß wie der der christlichen Baschibozuks S»gen die Türken. Auch in Athen, Cettnje und Belgrad Wen sich Leute genug, die jedem Türken den Tod schwören. Und das geschieht, obwohl die Türkei jederzeit den Christen m der Ausübung ihrer Religion anerkennenswerte Freiheit gewährte. Vie valkanslaalen lehnen jede Vermittlung der Mächte »° und wollen in Konstantinopel den Frieden dlkaeren. Wischen Österreich und Serbien bestehen sreur-dschastliche Lspehungen, Verhandlungen werden nicht aefübrr Aus aller WM. Aus aller Welt. Ein Eifersuchtsdrama hat sich in Huer Gothaer Weinstube abgespielt, wo der Sohn des Mühlhausener Lezirkskommandeurs Pierrer und eine junge Home namens Springer erschossen aufgefunden wurden. — Molge Medikamentenverwcchselung starb im Allgemeinen ^»onkenhaus in Wien eine 30 jährige Frau Handl. Man dolle ihr statt einer Kochsalzlösung reinen Alkohol vcrab- ^icht. — Bei dei Entgleisung eines Eisenbahnzugs wurden » Klausenburg (Siebenbürgen) fünf Reisende schwer und u leicht verletzt. — Aus Eifersucht erschoß in Talgeln in der Ostmark der Landwirt Roloff seine Ehefrau und wollte Mn Selbstmord begehen, konnte jedoch verhaftet werden. Aas Stadtbahn - Anglück in Kerim, wo auf dem ^ahnhof Iannowitzbrücke zweiPersonenzüge zufammenstießen, M in der Person des 50jährigen Arbeiters Klingenberg, »em beide Beine von den Kanten der Sitzbänke förmlich ab» gequetscht worden waren, ein Todesopfer gefordert. Van 53 Verletzten liegen noch drei im Krankenhause sehr Hwer darnieder. Die Ursache des bedauerlichen Unglücks sl nuf falsche Signalstellung zurückzusühren; den Lokomotiv- khrcr trifft keine Schuld. Der größte Betrüger des 2S. Jahrhunderts, der belgische Eisenbahndirektor, der für über 30 Millionen Franks Obligationen fälschte und von dem erschwindelten Gelds wls sl» Krösus lebte, soll auf der Überfahrt nach Amerika an oord des Dampfers „Niagara" Selstbmord verübt haben, dm seinen Verfolgern nicht in die Hände zu fallen. Bc- Wnilich halte Wilmart schon gleich nach feiner Flucht die Wchricht verbreiten lassen, er sei tödlich verunglückt. Wahr- Mnhcher ist es, daß der Schwindler mit dem letzten zu» kommengerafften Gelbe irgendwo ein beschauliches Leben führt 38 mexikanische Rebellen, Anhänger des Generals Owzco, hat dasselbe Schicksal ereilt wie eine Anzahl Sol» °°ten des ebenfalls zum Tode verurteilten Generals Diaz, die wurden erschossen, ohne daß ihre Namen festgestellt Kurden. Einen Heidenmalikien Opfertod haben bei dem Grande des Waisenhauses in San Antonio (Texas) eine Oberin und sechs Ordensschwestern erlitten. Die Schwestern Koren, als sie gemerkt hatten, daß noch zwei Kinder im House sein müßten, in das brennende Gebäude eingedrungen, ^brannten jedoch alle mit Ausnahme der Oberin, diese wieder in die Flammen zurück, um ein Kind zu retten, sich am Fenster eines oberen Stockwerkes gezeigt hatte, gerade als die Feuerwehrleute ihre Leitern bis zu dem Packwerke gelegt hatten, gab der Fußboden des Zimmers Ü»ch und die Oberin stürzte samt dem Kinde in das oiammenmeer hinab. Die Hinrichtung des Polizetteulnants Becker in ^uyark, der wegen Mordes an dem Spielhöllenbesitzcr Lenthal zum Tode verurteilt worden ist, mußte einesteils ^gen der von Becker eingelegten Revision, andererseits auch deshalb verschoben werden, weil seine Aussagen , dem in nächster Zeit beginnenden Prozeß gegen die ?8entlichen Mörder Rosenthals von Wichtigkeit sind. Nermkschte«. Im preußischen Abgeordnekenhause erregten am Donnerstag anläßlich der bereits am Tage zuvor begonnenen Debatte über die Polen - Enteignungs - Interpellationen die Auslassungen des Abg.Graf Praschma(Ztr.) über dieMettlage srnd PsienpoMik nicht geringes Aufsehen. Die Weltlage sei derartig drohend, daß Deutschland die wenigen Freunde die es noch habe, sich zu erhalten suchen müsse. Falls die Regierung ihre Politik nicht revidiere, bleibe nur die Hoffnung auf einen st irken Mann, auf einen Bismarck, der mit eisernem Besen die bisherige Politik beseitige. Minister v. Dallwitz erklärte die Vorwürfe des Grafen Praschina zwar für sachlich, aber für sehr scharf. Die Politik der Staatsregierung in - den Ostmarken sei das Produkt einer notwendigen Konse quenz, deren Wurzeln in der wirtschaftlichen Entwickelung lägen. Nach weiterer Debatte, in der Fortschrittler, Sozial demokraten, Polen und Dänen gegen die Enteignung pro- testierten, wurde eine Reihe Petitionen erledigt. Nächste Sitzung Montag. Ein Work des deutschen Kaisers teilte auf der deutsch-englischen Verständlgungskonferenz in London der Chefredakteur der „Porkshire Post" mit. Als dieser dem Kaiser zeaenttber sein Bedauern darüber äußerte, daß jede britische Zeitung etwas schreiben könne, was gegenseitige schlechte Stimmung zwischen den Nationen Hervorrufen könnte, bemerkte der Kaiser sogleich: „Es gibt leider überall in der Welt törichte Menschen; England hat nicht das Mo nopol, wir haben auck in Deutschland solche." Der SOjghrige englische Aeldmarschakl Lord Rodecks, der ein eifriger Anhänger der Wehrpflicht ist, hat durch seine Kriegsreden den führenden Männern in London schon mehr als einmal Kopfzerbrechen verursacht. Nachdem selbst Sir Edward Grey die letzte Rede des Mar schalls, die sich gegen Deutschland richtete, als töricht be zeichnet halte, spricht sich jetzt auch die englische Presse gegen ihn aus, und eine Zeitschrift fragt sogar: Ob man denn nichts tun könne, um Lord Roberts einen Maulkorb an zulegen. . Die Lage des deutschen Arbeiksmarkkes war im vergangenen Monat zufriedenstellend und wies gegen das Vorjahr einige Verbesserungen auf. Namentlich der Stein» 'ohlenbergbau und die Roheisenerzeugung hatten flott zu nn, während in der Textilbranche, im Baugewerbe usw. ;!e Beschäftigung befriedigend war. Eins tzrmdeschlüchterei zur Milderung der Flelsch- tsuerung ist soeben in Halle eröffnet worden, sie soll schon in den ersten Stunden außerordentlich starken Zulauf gehabt haben; allerdings dürfte dann in Halle bald ein Hunde mangel einlreten. Der Sier; der Franzosen im Gordon Vennettlpreis der Lüste Hal jenseits der Vogesen große Freude hervorge rufen, zumal mit der zurückgelegten Distanz noch ein neuer Strecken-Weltrekord geschaffen worden ist. Die beiden deutschen Ballons, die 1380 bezw. 1120 Kilometer zurttcklegten, haben gut abgeschnitten und werden sich unter den Preisträgern befinden. Außer dem Bennettpreis und einigen sehr kost baren Ehrenpreisen stehen 30 000 Mark an Barpreisen zur Verfügung, die in einer Abstufung von 8000 bis 1000 Mark unter die zehn ersten verteilt werden. Die drei ersten teilen sich überdies nach in die fast 9000 Mark betragenden Einsätze. Eine besondere Garde für das ungarische Pao lament sieht ein soeben im Abgeordnetenhaus in Budapest eingsbrachter Gesetzentwurf nor. Diese Maßregel ist auf die Demonstrationen der oppositionellen Partei zurückzuführen, die bekanntlich gegenwärtig von den Sitzungen ausgeschlossen ist. Die Ernennung der militärisch organisierten Garde, die aus einem Major, zwei Leutnants, einigen Unteroffizieren und 50 Mann besteht, liegt dem Präsidenten ob, der be sonders ermächtigt wird, die Garde in allen außerordent lichen Fällen in Anspruch zu nehmen. Am Donnerstag kam es zu keinen Tumulten, da wie am Tage vorher ein starker Militärkordon vor dem Abgeordnetenhaus« aufgestellt worden war. Für die Niederlsgnng der pariser Befestigungen, insgesamt 1200 Hektar, muß die dortige Stadtverwaltung rund lOO Millionen Franks an den Fiskus zahlen. 500 Hektar muß die Stadt für Parkanlagen und Spielplätze verwenden, 360 Hektar werden als Bauplätze verkauft werden. Das Kriegsministerium will diese Gelegenheit be nutzen, um eine Anzahl Kasernen aus dem Innern von Paris in die unmittelbare Umgebung der Hauptstadt zu ver legen. Der grüßte amerikanische Dreadnought „Reuyorl" ist soeben auf der Admiralitätswerft in Brooklyn in Gegen wart des Präsidenten Taft vom Stapel gelaufen. Das Schiff wird zehn 14zöllige Geschütze führen und soll eine Geschwindigkeit von 21 Knoten erreichen. Der schnellste Dreadnought ist das italienische Linienschiff „Dante Alighieri" mit 24,5 Knoten, dann folgt der deutsche Panzer „Kaiser" mit 23,6 Knoten. Deutschland besitzt außerdem noch 3 Dread noughts mit über 2l Knoten Geschwindigkeit, England 5, Nordamerika 2. Fürst Lichnowsky, der neue kaiserliche Botschafter In London, hat seine Abreise dorthin um eine Woche ver schoben. Er wird laut „Nordd. Allg. Ztg." sein Beglaubi gungsschreiben dem Könige von England am 18. d. Mts. im Schloß Windsor überreichen, wo zu diesem Zeitpunkt der Fürst und die Fürstin Lichnowsky empfangen werden. Die Vesetzungsfeierlichkeiten sür die Prinzessin Rupprecht von Bayern sanden am Donnerstag in der Thealiner Hoskirche in München statt. Außer dem Prinzen Eitel Friedrich von Preußen als Vertreter des Kaisers nahmen daran teil als Vertreter des Prinzregenten Prinz Ludwig, welcher die tiefgebeugte Mutter, Herzogin Karl Theodor, in die Kirche führte, die sämtlichen Mitglieder der königlichen Familie, der König von Belgien, Erzherzog Franz Salvator als Vertreter des Kaisers von Österreich, die regierende Großherzogin und die Großherzogin-Mutter von Luxemburg, die Erzherzoginnen Annunziata, Marie Theresia und Marie Valerie von Österreich, die Prinzen Adalbert und Oskar von Preußen, der Infant und die Infantin Anton von Spanien und zahlreiche andere andere Fürstlich keiten. Die Trauerrede hielt Stistsprobst Ritter v. Hecher, Lieber karronen als Professoren! In der Berliner Universität sprach lt. Berl. N. N. der bekannte Nationalökonom Adolf Wagner über die Besetzung von nationalökonomifchen Lehrstühlen und die Wichtigkeit ihrer Vermehrung. Leider sei die aber aus pekuniären Gründen nicht möglich. „Aber," fuhr er fort, „obwohl ich Nattvnalökonom bin, muß ich doch sagen: Lieber, wenn notwendig, mehr Kanonen, als mehr Professoren!" Iiohreichkum in Ostpreußen. Einem Mitglieds der Physikalisch-Ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg ist es gelungen, in einem auf Fledermäusen gefundenen Parasiten die vierzigfachste Flohart aus Ostpreußen festzustellen. Diese Art kannte man bisher nur aus Südrußland und von ' Wiesbaden. Übrigens hat vor einiger Zeit ein reicher Sammler (Rothschild) für ein einziges Floh-Exemplar, das nur im Pelze eines bestimmten Polartiers vegetierte, einen Preis von vielen tausend Mark bezahlt. Schelmereien vom Tage. (Fast alle Berichterstatter im Balkan klagen darüber, daß sie von der Front fernge halten werden.) Unerfreulich mancherlei — Ist in dieser Welt: — Heute, da herrscht Hausse, — Morgen alles fällt. — Dieser wählt ein Täubchen sich — Hold zum Eheweib; — Hinterher Xanthippe — Schafft ihm Zeitvertreib. — Stolz möcht in das Reichetagshaus — Jener wohl hinein; — Doch wie auf dem Markte, — Mangelt's ihm an „Schwein". — Äber's Allerärgste ist: — In den Feldzug geh'n — Hin als Kriegsreporter, — Und .... kriegt nichts zu sehn! Der Winker steht vor der Tür. Auch um diese Zeit haben wir noch einzelne sonnen helle Tage, aber sie können die Tatsache doch nicht mehr verschleiern, daß der Winter vor der Tür steht. Im Volke rechnet man Martini als Winters Anfang, darum heißt es, Sankt Martini kommt auf den Schimmel geritten, wir müssen bald mit Schnee rechnen. Die Wetterpropheten sind lustig bei der Arbeit, sie prophezeien abermals, wie voriges Jahr, einen strengen Winter. Wir meinen, es wird wiederum nicht so schlimm werden, wie es gemacht wird. Es geht nicht nur nach den Wettermännern, auch die Natur selbst hat ein Wort mitzusprechen. 1911 war von beispielloser Dürre, 1912 hat wenig Schnee und bei weitem nicht überall genug Regen gehabt; da dürfen wir denn auf einen mehr feuchten, wie trockenen, mehr milden, wie kalten Winter rechnen. Die Natur braucht viel, viel Schnee, um sich gründlich von den langen trockenen Wochen und Monaten zu erholen, den erhoffen die Landwirte und werden ihn wahrscheinlich erhalten. Ler MMMek. aus Schillers Prosaischen Schriften von F. Born. „Ack, lieber Herr Graf, ich weiß, wohin Sie zielen: lassen >r den Marchesen «ns dem Spiele; er ist es eigentlich, der noch zurückhält, mich voll in die gebotenen Genüsse zu stür- »- Weil er zu liebenswürdig, zu aufrichtig und freundschaftlich »mit jst, sg gjbt xr »ach und bleibt mein Führer, mein Bc- ^r, mein Mentor." , »Ich wünsche nur, daß Hoheit sich nicht täuschen und der ^t Marchese sich nicht eines TageS als ein ganz anderer cnt- .. -Aber wohin haben wir uns verirrt?" rief der Prinz aus, er lächelnd auf den Tisch sah, wo die Geldrollen logen. ' sind in der letzten Zeit die Wechsel etwas überschritten ich mußte mich an einen hiesigen Geldvcrleiher wenden » Biondello, diese Perle von einem Diener, wußte Rat." »Aber um welchen Preis, Hoheit." r »Feilich etwas teuer bezahlt ist die Hilfe," setzte der Prinz und wieder flog ein Schatten über sein interessantes Ge- „Aber immer bester als keine Hilfe und ich konnte in Falle nicht anders, wollte ick mir nickt den väterlichen ^Kstlen zuziehen, indem ich berichtete, daß hier die Stützen Mer Moralität und festen Grundsätze ein wenig ins Wanken ^den sind?" »Eine kurze Schilderung der teuren Lebensweise hier hätte schon genügt, den seitherigen Wechsel etwas zu erhöhen." K -Es ist aber jetzt geschehen, ich habe das Geld hier aufge- r^uien und wollen Sie damit die Ebbe in unserer Kasse wie- Ausgleichen." .Der Prinz forderte den Grafen noch mit einer leichten Hand- auf, die Geldrollen an sich zu nehmen, als Biondello . '"i und den Marchese Civitella meldete, damit war für Gras das Zeichen gegeben, sich zurückzuziehen 8. Kapitel. Die Zeit, welche Prinz Karl Alexander für den Aufenthalt in Venedig bestimmt hatte, näherte sich ihrem Ende. Wie im Fluge waren die letzten Wochen verflossen, und der Abschied von Venedig nahte mit starken Schritten haran Die letzte Wocke sollte dazu dienen, alles Sehenswerte an Gemälden und Gebäuden vollends zu besichtigen, soweit es nicht schon geschehen war, denn gerade bei einem längeren Aufent halt wird dergleichen immer bis auf den letzten Tag verschoben. Besonders Ham man den Prinzen aus ein Gemälde aufmerksam gemacht, welches auf der Insel St. Georg in einem dortigen Benedektinerkloster zu sehen war Eines Abends ließ sich der Prinz mit seinen Begleitern in die Giudccca überfahren, um den in den reizenden Gärten ei nen schönen Abend zu verleben. Die Gesellschaft, welche nicht so groß war, zestreutc sich bald und der Marchese Civitella zog den Grafen Ostheim, der schon den ganzen Tag Gelegenheit ge sucht hatte, den Grafen zu sprechen, mit sich in eine Bocage. „Vor Ihnen hat der Prinz wohl keine Geheimnisse, soviel ich vermute, begann der Marchese. „Als ich heute in sein Ho tel trat, kam ein Mann heraus, dessen Gewerbe mir bekannt ist — und uns des Prinzen Stirne standen Wolken, als ich zu ihm in fei» Zimmer trat — " Der Graf wollte den Marchese unterbrechen, dieser aber fuhr fort: „Sie können es nicht leugnen, mein lieber Herr Graf, ich kenne den Mann sehr gut. Der Prinz hat einen Freund in Ve nedig, einen Freund, der ihm mit Blut und Leben verpflichtet ist und soll nun in einem Notfall sich solcher Kreaturen bedie nen. Seien Sic aufrichtig Herr Graf, ist der Prinz , in Verle genheit?" Sic bemühen sich umsonst, dies vor mir zu verheim lichen, denn dem Manne, der heute bei ihm mar. ist jedes Ge- heimns seil." „Herr Marchese —" „Verzeihen Sie, Herr Graf, ich muß indiskret scheinen, um nicht ein Undankbarer zu werden Dem Prinzen danke ich mein Leben und was mir weit über das Leben geht, einen vernünfti gen Gebrauch des Lebens. Ich sollte dem Prinzen Schritte tun sehen, die unter seiner Würde stehen? Niemals werde ich ru hig zusehen." Graf Ostheim schüttelte den Kopf. „Verkennen Sie meine Absicht nicht," fuhr der Marchese fort. „Um den Prinzen meinene Dankbarkeit zu beweisen, da zu reichen alle Reichtümer meines Vaters nicht Ich will ihm nur einige unangenehme Augenblicke ersparen. Mein Vater be sitzt ein großes Vermögen, worüber ich so gut als wie über mein Eigentum verfügen kann. Ich stelle dem Prinzen alles zui Verfügung." Der Marchese ließ nicht nach, bis ihm Graf Ostheim gestand, daß der Prinz sich tatsächlich in einer Geldverlegenheit befand. In der Hitze des Gesprächs hatten sich die beiden Herren etwas von der Gesellschaft entfernt, als sie zurückkamen, suchten sie vergebens den Prinzen. Endlich erinnerte sich der Marchese, daß der Prmg die an stoßende Kirche besuchen wollte. Er machte sich sofort mit dem Grafen auf den Weg, ihn dort zu- suchen. Schon von weitem sahen sic Biondello, der am Eingänge der Kirche wartete. Als sic näher kamen, trat der Prinz etwas hastig aus einer Seitentüre Sein Gesicht glühte, seine Augen suchten Biondello den er her bei rief. Er schien demselben etwas sehr eiliges zu befehlen, wobei er immer die Augen auf die Türe richtete, die offen ge blieben war. Biondello eilte schnell vor ihm in die Kirche, der Prinz ohnc den Marchesen und die Graf gewahr zu werden, entfernte sich und lehrte zu der Gesellschaft zurück, wo nach einigen Minuten auch der Gras und der Marchese wieder mil ihm zusammentrafen ES wurde besckloifcu, in einem offenen Pavillon dieses Gau tens das Souper cinzunehmcn wozu der Marchese ohne u. wissen der anderen ein kleines Konzert veranstaltet hatte, w., ches ganz vorzüglich war. s- (Fotti'^as folgt,)
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