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Mtllug für Uilmildt, Skisersdörs) Aeill- u. EmPlsa Dienstag, Donnerstag u. -Lobend. Abonnementspreis cin- d'^lich zwei illustrierter achtseitigen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen Pf. Annahme von An zeigen für ave Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen Nummer 122. Kernsprecher, «mt Lende« 2120 Dienstag, den 15. Oktober 1912. Kernsprecherr Amt Lende« 2120 25. Jahrgang. Uneinbrinlichkett zu 6 Tagen Gefängnis, Friedrich zu 20 war ein Gutsbesitzer auf dem Felde mit Karloffelavfahren aus Apolda zugereiste, mittellose Frau, die von Schiffern den des Gcwerbestandes, die schwierigen Zeiten mit eigener gewehr erschoß sich auf dem Korridor der Zwickauer Kw vergangenen Nacht der Einjährige des 12. Feldartillerie-Reg. v. Metzrand eine Kugel in die Brust und verletzte sich schwer. Bewußtsein verlor. Sie schnitten ihm alle Taschen auf, er beuteten aber nur 2 Mark. Aus Acrger über die geringe Beute zertrümmerten sie das Fahrrad vollständig. Arbeiter fanden den jungen Mann später halb erstarrt im Straßen graben liegend auf. Die Räuber wurden bisher nicht ermittelt. Dresden- — Der Rechtsanwalt Fritz Bschorer, dessen Bureau sich Johann-Georgen-Allee 8 befindet, ist bereits seit dem 2. Oktober verschwunden. Die von ihm unterschlagene Summe beträgt 60 000 Mk., darunter 20000 Mk. Mündel gelder. Ec soll außerdem bedeutende Schulden haben. — Mit Lysol sich zu vergiften suchte ein 70 Jahre alter, in der Steinstraße wohnhafter Strohhutzieher. Der bewußtlos angetroff-ne Mann wurde nach dem Johannstädter Kranken haus gebracht. Er war wegen dauernder Arbeitslosigkeit seines Lebens überdrüssig geworden. —Wegen Z e ch betrugS sollte ein sich in einer hiesigen Wohnung heimlich aufhaltender 19 Jahre aller Kaufmann R. festgenommen werden. Als dieser einen Gendarm mit seiner Wirtin reden hörte, unter nahm er einen Selbstmordversuch. Er verschluckte eine größere Menge übermangansaures Kali, erreichte aber sein Ziel nicht. Der junge Mann wurde nach dem Krankenhaus Friedrichstadt gebracht. — Auf dem Neustädter Bahnhof warf sich die 49 Jahre alte, aus Petersburg stammende Witwe Gurcwitzsch vor den aus Görlitz einlaufenden D-Zug. Sie wurde in das Gleis geschleudert und erlitt einen Bruch beider Unterschenkel und eine schwere Kopfverletzung. An ihrem Aufkommen wird ge zweifelt. Sie bewohnte auf dem Weißen Hirsch eine Villa. — In einer Pension in der Christianstraße schoß sich in der ferne der Sergeant Kölbel vom dortigen Jnf.-Reg. Nr. 133. Kölbel, der schon im zehnten Dienstjahre stand, ist erst früh morgens von einem Vergnügen zurückgekehrt und man nimmt an, daß er die Tat verübte, weil er seinen Urlaub über schritten hat. Der Tod trat nach einigen Stunden rin. — In Schönfeld bei Kieibitz brannte das älteste Gasthaus „Zum Hirschel" nieder. Außer einem Zudeckdelt, einer Ziege, Hüh nern und Kaninchen konnte nichts gerettet werden. — Der Handarbeiter Otto Peltz in Plauen, der von seiner Frau ge trennt lebt, lauerte dieser auf und goß ihr nach kurzem Wort wechsel Schwefelsäure ins Gesicht. Die Frau wurde schwer verletzt. Der Mann ist flüchtig geworden. Man nimmt an, daß er Selbstmord begangen hat. — Als der 31 Jahre alte, verheiratete Sohn des Produktenhändlers Schulze in Zittau mit einigen anderen Männern auf dem Lagerplatze seines Vaters einen eisernen Träger abladen wollte, kippte dieser nach der fatschen Seite zu um und schlug Schulze mit der scharfen Kante gegen den Hinterkopf. Die Folge war ein Schädelbruch. Nach wenigen Stunden trat der Tod ein.— In Lehmanns Mühle in Bautzen wurde der 40 Jahre alte Arbeiter Knippe durch einen von einem Stapel herunterfallen den Sack so schwer verletzt, daß er bald darnach starb. — Das elfjährige Söhnchen der Witwe Jöhnichen in Eulau bei Bodenbach wurde von einem Auto überfahren und gelüstet. — Ein Tcplitzer Automobil überfuhr in Aussig die Schmiede- meistersgattin Kozlik aus Karbitz lötlich. — Die zur Verbrennung nach Chemnitz überführte Leiche des Brauereidireklors Wolf aus Gernrode wurde von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. — Infolge Explosion einer Petroleumlampe brannte das Haus des Zimmermanns Robert Friedrich in Langenberg i. E. total nieder. — Der Bankbeamte Brüning, dec bei der Dresdner Bank in Berlin 260 000 Mark unterschlagen hatte und dann flüchtete, wurde in einem Nürnberger Hotel auf Grund des Signalements von der Augsburger Kriminalpolizei verhaf- gdindustrie Wettbeweib zu treten. Aber wenn auch beschäftigt, als die Pferve des vollbeladenen Wagens durch-v. Metzrand eine Kugel in die Brust und verletzte sich schwer, -"chez Gewerbe durch diese Entwicklung zurückgedrängt wor-i gingen. Dabei kamen der 10jährige Sohn des Maurers Schulden werden als Motiv angenommen. R, so habe ich doch die feste Überzeugung, daß sich das Mariska und der Sohn des Schieferdeckers Martius unter — In die Elbe sprang am Sonnabend abend von der i^veik vor als ein notwendiges Mittelglied in den Wagen und wurden überfahren. Der erstere war sofort Kaimauer am Fernheizwerk aus eine 65 bis 70 Jahre alle, z -- Die sächsischen G e w e r b e k a m m e r n feierten in Aenheit des Königs auf dem Belvedere in Dresden ihr Kriges Bestehen durch einen Frstaktus, in dessen Verlauf »Köllig folgende, begeistert ausgenommene Ansprache hielt: g.Gewerbekammern spreche ich meine herzlichsten Glück liche und meine Anerkennung zu der 50jährigen Tätigkeit daß ls ihnen im Einvernehmen mit meiner Negierung ist, das ihrem Schutze anvertraule Gewerbe in seiner ^gkeit zu erhalten. Ich weiß, daß diese Aufgabe nicht leicht war, daß insbesondere die moderne wirlschafl- Entwickelung cs dem Handwerker schwer macht, mit der Fluten entrissen wurde. — Von der Marienbrücke sprang am Sonntag früh gegen 7 Uhr eine 70 Jahre Frau in die Elbe und ertrank. — Der 40 Jahre alte Klempnermeister Franz Parche ausWermSdorf ist vom Neubau der Landesanstalt Huber- tusburg aus 15 Meter Höhe abgestürzt. Er brach das Genick und war sofort tot. — Kurz vor der Stadt Altenburg auf der Chaussee nach Schmölln scheute vor einem von hinten kommenden Auto das Pferd des Gutsbesitzers Gerth aus Röthenitz, der sich mit seinem Geschirr, in dem außer ihm noch seine Frau und sein Sohn Platz genommen hatten, auf dem Heimweg befand. Der Wagen geriet in den Chausseegraben und schlug um. Guts besitzer Gerth wurde gegen einen Kirschbaum geschleudert und war sofort t o t. Seine Frau erlitt schwere Verletzungen, während der Sohn den Abhang hinabstürzte und unverletzt davonkam. — Im April starb in Wendisch-Kamnitz der Hausbesitzer Florian Fiedler, ein, wie er sich immer den Anschein gab, in bescheidenen Verhältnissen lebender Mann. Vor seinem Tode sagte er noch zu seiner, schon seit ihrer Jugend kränklichen Tochter, daß sie nach seinem Ableben das Geld im oberen Zimmer finden werde. Als der Vater gestorben war, wurde zwar gesucht, aber man fand nichts. Große Ucberraschung rief es nun hervor, als vor wenigen Tagen infolge einer Reparatur die Dielen des oberen Zimmers aufgeriffen werden mußten und nun der Betrag von 12 000 Mark in Gold und außerdem noch eine Reihe Markstücke in einem Säckchen gefunden wurden. — Die Aktion der Mächte auf dem B a l k a n ist ge scheitert. — Die Montenegriner haben die Stadt Bjelopolje in Altserbien eingenommen. Sie greifen fitzt Sienitza im Sandschak Novibazar an. — Der „Figaro" will wissen, der König von Italien habe in einem Schreiben an den König Nikita kurz vor der montenegrinischen Kriegserklärung seine Befürchtungen ausge sprochen und zur Vorsicht angeraten. Der König von Mon tenegro habe darauf ungefähr erwidert: Du hast 100 000 Mann nach Afrika geschickt, um Lybicn zu erobern, das Dir nicht gehörte, und Du willst mich hindern, zu beanspruchen, was die Türkei mir seit 34 Jahren auf Grund des Berliner Vertrage- schuldet. — In Dippoldiswalde beging der privatisierende Bäckermeister Moritz Linse sein 50jähriges Bürgerjubiläum. Die Stadt ehrte ihn durch Ueberreichung eines Diploms. Mark oder 4 Tagen Gefängnis. Wegen derselben Delikte 3. der Klempnermeister Robert Hermann Ziller in Cämmerswalde zu 1 Woche Gefängnis bezw. 20 Mark Geldstrafe oder 4 Tagen Gefängnis; 4. der Automatenhändler Albin Ferdinand Spörl in Dresden zu 2 Wochen Gefängnis bezw. 20 Mark Geldstrafe oder 4 Tagen Gefängnis; 5. der frühere Händler und jetzige Maschinist Johann Ernst Wilhelm Müller in Heidenau bei Mügeln wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels und wegen unerlaubter öffentlicher Ausspielung zu 3 Tagen Gefängnis und 10 Mark Geldstrafe oder 2 Tagen Gefängnis ; 6. der Alitomaten- Musikwarenhändler Friedrich Wilhelm Kegel in Dresden zu 2 Tagen Gefängnis und 20 Marl Geldstrafe oder 4 Tagen Gefängnis. — Eine Extravoestellung gab cs bei einem inFreiberg abgehaltenen Konzert eines aus 5 Damen und 4 Herren bestehenden Orchesters. „Einem der Orchestermitglieder", so heißt cs in einem „Eingesandt" der „Fr. N. N." „war vom Leiter der Kapelle für 1. November gekündigt worden. Plötz lich verlangte letzterer von dem Betreffenden, er solle sein Instrument abgeben. Diesem Wunsche stattzugeben, war der Musiker bereit, er wollte aber zuvor einen ihm gehörenden Teil des Instrumentes entfernen. Der Leiter der Kapelle entriß ihm indessen das letztere, wobei der Musiker von der Bühne mitten — unters Publikum stürzte. Hierauf nahm der Direktor das Instrument und schlug den Genannten über den Kopf und ins Gesicht, sodaß er blutende Verletzungen davontrug. Den Bemühungen des Wirtes und anderer Per sonen gelang es schließlich, die Ruhe zu bewahren." Kleine Notizen. In Stangendorf bei Zwickau > "t wurden. Der Minister hob sodann den großen Nutzen den die Einführung der Gewerbefreiheit dem Gcwecbc- gebracht habe und konnte mit Befriedigung feststellcn, öle Gewerbekammern dujenigen Aufgaben voll erfüllt die ihnen mit der Einführung der Gewerbefreiheit über- hM worden seien. Redner schloß mit den Worten: Ohne ^nskräfligen, schaffensfreudigen, das Vertrauen seiner genießenden Handwerkerstand, dessen Glieder ^ wirtschaftlichen Gütererzeugung behaupten wird, und die tot, der letztere wurde schwer verwundet. He des Gcwerbestandes, die schwierigen Zeiten mit eigener — Beim Anzünden eines Spirituskochers erlitt eine 72, Ül überwinden, können meiner Unlcrstützung wie bisher Jahre alte Frau Tomaschke in Lommatzsch schwere Brand- In einer Rede gedachte Minister Graf Vitzthum wunden, die den Lod der alten Frau herbeiführten. — In Mdt des verflossenen Zeitraums von 50 Jahren und selbstmörderischer Absicht stürzte sich der Soldat Schardt vom daß diese Zxu um so bedeutsamer sei, als gleichzeitig 106. Regiment in Leipzig mit verbundenen Augen und nur h dkl Schaffung der Gewerbekammer die Einführung der mit einem Hemd bekleidet, auS dem 2. Stockwerk des Hotels lebestkiheü erfolgte und hierdurch in Sachsen die grund- „Sächsischer Hof" in Burgstädt. Ec wurde schwerverletzt auf- t^den Bedingungen des gewerblichen Schaffens völlig ver- gefunden und ins Krankenhaus gebracht. — Mit seinem Dienst- Wurden. Der Minister hob sodann den großen Nutzen gewehr erschoß sich auf dem Korridor der Zwickauer Ka- slj °u bis zum Srlbständigwerden durchmachen, würde un- ^olke der bedeutsamste und kräftigste Teil seines Mittel- schien. Wir dürfen daher mit Zuversicht in die Zu- w Handwerk und Kleinhandel, solange sie an ^^""dfatz festhalten, sich ihres Nachwuchses sorgfältig ''bk q» e"' den koiperativeu Gemeingcist zu pflegen und nur zu liefern, ihren Platz in dem wirtschaftlichen winpfe der Gegenwart siegreich behaupten. D'r 1893 in Döhlen geborene Bauarbeiter Kurt ^wrsche hat in der Zeit vom Mai bis Juli in Dresden seiner Schlafgenossen zusammen 68 Mark aus den l^^schen und in Lengenfeld der Tochter seiner Wirtin 7 gestohlen. Wegen Nückfalldiebstahls erhält Diersche 1 Gefängnis. il, Nach kurzem Unwohlsein verstarb in Dürrtöhrsdorf ^hlige Tochter eines Gutsbesitzers, dieKorn branntwein "wn und darauf unreifes Obst gegessen halte. Im Karzer der Bürgerschule in Roßwein hat sich der k Strafe verbüßende Fortbildungsschüler Peschel erhängt. Die Stadt Altenberg beabsichtigt eine Klöppel ei ° iu errichten. Solche Schulen sind in den letzten Jahren Etlicher Unterstützung verschiedentlich gegründet worden dabe» sich gut bewährt. Vor der 1. Strafkammer des Kgl. Landgerichts zu ^'°e rg fand eine Verhandlung statt, die sich gegen nicht Vt tüz Z2 Angeklagte richtete. ES handelte sich um die V^g von sogenannten „Zeppelin-Automaten". Ver- wurde wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels und Beihilfe dazu: 1. der frühere Automatenhändler und jetzige Brauer t e t. Man fand bei ihm noch eine größere Summe des Karl Friedrich Wilhelm Ahlers in Dresden zu 2 Wochen unterschlagenen Geldes. (Nach neueren Meldungen soll die Gefängnis; 2. der Bäckermeister und Kaffeestubenbesitzer Verhaftung nicht zutreffen.) Philipp Johannes Friedrich in Berthelsdorf zu 1 Woche " Die am 1. Oktober ds. Js. fällig gewesenen Brandkassen. Me, sowie die sonst noch rückständigen Abgaben — Stadt hagen und Wasserzins — sind zur Vermeidung von gerungen sofort, der zweite Termin der Staatseinkommen- Ergänzungssteuer dagegen bis längstens den 21. Oktober ds. Js. ' die Stadtkasfe zu entrichten. Rabenau, am 12. Oktober 1912. Der Stadtrat. Hur Nad uns fern Rabenau, den 14. Oktober 1912. — Die hiesige Freiwillige Feuerwehr hielt am habend im festlich geschmückten Saale des „Amlshos" ihr Tijstungsfest ab. Durch ein gut ausgefühctcs Konzert ?kde das Fest eingeleitel. In einer Pause begrüßte an Stelle !» d" infolge Erkrankung verhinderten Herr» Branddirektors Herr stellv. Hauptmann Gerlach die Gäste, Kameraden . " besonders den Stadtgemeinderat, und sprach die Hoff- aus auf baldige Genesung des beliebten Vorgesetzten. ? Laufe des Abends wechselten noch einige Ansprachen, wo- ? die drs Herrn Bürgermeisters Wittig auf die 35 jährige Kunstvolle Tätigkeit des Herrn Branddirektors Kelling er- h/w sei. Bei von echt kameradschaftlichem Geiste durch- m Stimmung nahm die Veranstaltung bei frohen Tauz- iw einen recht gemütlichen Verlauf. ...... _ , . . . — Auf dem Wege von Taucha bei Leipzig nach der Gefängnis; außerdem wegen unerlaubter öffentlicher Ausspielung Chemischen Fabrik wurde der Bäckerlehrling Manthey beim u. Be Hilse dazu Ahlers zu 30 Mark Geldstrafe, im Falle der Semmelaustragen von zwei Wegelagerern vom Rade gerissen, ... « r» ... Vie jhm dann die Kehle so fest zudrückten, daß er das