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Geheimrat Meyer-Gerhard i« Kopeuhage». Kopenhagen, 16 Juni. Der besondere Abge- ordnete deS deutschen Botschafters tn Wa hington an die deutsche Negierung, (Lehelmrat Meyer-Gerhard, traf am Dieustagnachmittag auf dem Dampfer „United State»* in Kopenhagen ein. Gegen alle» Erwarten war der Dampfer unterwegs von de» Engländern nicht angrhalten worden. Wie „H 14" vernichtet wurde. Fünf gegen einen. Haag, 16. Juni. Der Schiffer Grootveld de» Loggerschiff,» „347" der Reederei van der Zwaar in Echeveuingen berichtete, daß am Sonnabend, den 12. Juni, morgen» früh in der Nordsee al» er gerade seine Vietze vom Heringsfang emholte, plötzlich iu seiner Nahe ein deutsches U-Boot austauchte. Da» Boot gab zwei Schüsse auf einen englische» Fiichereidampfer ab, der mit einem i L-Zentimeter-Geschütz bewaffnet war und, wie sich heran»»,Ure, zur Bedienung de» Ge schütze» zwei englisch« M a ri n e s o l da ten an Bord hatte. Da» deutsche Unter ei boot hatte wegen de» Nebel» wahrscheinlich nicht gesehen, daß sich vier andere englische Fischeretdampfer in der Nahe befanden. Nach Löse» der Schüsse ^as gewöhnliche Zeichen, daß die Bemannung eine» Schiffe» in die Boote gehen soll) lies; der engliiche Lampker sofort ein Pfeifen- signai ertönen, worauf die vier anderen ebenfalls bewaff neten englischen Dampfer zusammen ihr Geschützfeuer auf bas deutsch« Unterseeboot richteten. Ta» Tauchboot wurde am Borderschift getroffen, da» in die Höhe ging, während da» Hinterschiff sank. Al» da» II-Boot der Aufforderung sich zu ergeben, keine Folge leistete, wurde e» von einem Fischeretdampfer gerammt und sank. Plötzlich schätz «S noch einmal in die Höhe, und diesen Augenblick benutzte die au» 44 Köpfen bestehende Beman nung, um mit Nettung-gürteln über Bord zu springen. Sie wurden von den englische» Ftschdampfern gerettet, die sogleich Kur» auf England nahmen. Die Nummer deS zuerst in Aktion getretenen englischen Dampfers beträgt über 500. Stach Beendigung de» Kampfe» kamen rngltsche Matrosen mit geladenen Revolvern an Bord der Logger, um die SchiffSpap ere zu durchsuchen und nach Einzelheiten zu forschen, die ihnen aber nicht mitge- teilt wurden. Serbien lehnt ab. Frankfurt a. M>, 17. Juni. Wie der Konstan tinopeler Korrespondent der „Franks. Ztg." zuverlässig erfährt, hat Serbien die Vorschläge des Vierver bandes, größere Gebiete seines mazedonischen Besitzes an Bulgarien abzutreten, mit schriftlicher Begründung schroff abgelehnt. Keine Wahlniederlage Venizelos'. Entgegen den bisherigen Meldungen über den Aus fall der griechischen Wahlen scheinen die Benizelisten im neuen Parlament doch eine Mehrheit zu erhalten, wenn diese auch bet weitem nicht so grob ist, wie man in DretverbaudSkreisen erwartet hat und wie sie in der frühe ren Kammer vorhanden war. Eine Meldung der amt lichen „Agence d'Athc-neS" besagt: Athen, 16. Juni. Die endgitttigen Ergebnisse der Stimmenzählung sind noch nicht ganz festge stellt. Die liberale Partei behauptet, die Mehr heit über 180 Mandate unter insgesamt 316 Abge ordneten erreicht zu haben, andererseits versichert die Regierung, datz sie IS4 Anhänger bei den Wahle» durchgebracht habe. Die genauen Ziffern werden kaum svor morgen bekannt sein. Die ehemaligen Minister des Kabinetts Venizelos wurde» wiedergewählt, mit Aus- »ahme des Ftnanzmlnisters. Der jetzige Finanzminister ist gleichfalls durchgefallen. Offener Bruch zwischen Wilsou und Bryan. Londou, 16. Juni. „Morning Post" erfährt ans Washington: Viele glauben an einen baldigen offenen Bruch zwischen Wilson und Bryan. Bryan wird versuchen, seine Nennung für die Präsidentschaft auf Grund einer Platform des Friedens und der Verhinde rung des Frauensti in mrechtes zu sichern. Da ein Präsident nur eine Amtsperiode hindurch amtieren soll, so will Bryan den Standpunkt vertreten, daß Wilson moralisch verhindert sei, zum zweite» Male zu kandidiere». We IckgkO. >>. WWW WrWeii. Russische Lügen. Berlin, 17. Juni. Aus dem Großen Haupt quartier wird uns gemeldet: Nachdem dl« russischen amttichen Berichte vom 13. und 14. Juni sich über die Niederlage auf der Front östlich Przemysl—Sieniawa aus geschwiegen haben, überrascht ein Bericht vom lb. Juni die Welt mit der unbestreitbare» Tatsache, daß sich am 12. und 13. Juni erbitterte Kämpfe zwischen Sieniawa und Moszi» ka entwickelt haben, lieber den Au»gang wird hinwrggehuscht. Der Bericht gesteht nur zu, daß wir den Unterlauf der Lubaezowka und den Russen den Ort Tuchla Wegnahmen. Zur Ablenkung wurden von den Ruffen kleine Ereig- Kiss« an anderen Stelle» aufgebauscht, zu Siegen gestempelt und tn de» Bordergrund gerückt. E» lst aller dings nicht ge chi kt. wie es in, Bericht vom 13. Juni gr- sche'e», die Scharmützel an der Balm von Mlawa zum Opfer eiurs solchen Siege» zu wählen, wo unser Angriff un er schweren Verlusten zum Stehe» gebracht sein soll. Tatsächlich hatten wir nur «inen einzige» Leicht- verwundete». D - « Der österr.-ungar. Generalstab meldet: Unaufhaltsamer Rückzug der Russe» i» Galizien. Wie», 10. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart r Russischer KrieaSscha» platz. N» Galizien konnten die Russen dem allge meinen Angrisfe der verbündeten Armee» trotz zähester Gegenwehr nicht standhalten. Bo» unseren siegreichen Truppen hart verfolgt, welchen die Reste der geschlagenen russischen Korps über Zewko, Lubaezow und Iaworow zurück. Südlich der Lemberger Straffe hat die Armee Böhm-Ermolli heute nacht die russische» Stellungen aus der gauzen Front erstürmt und den Feind über Sadowa-Wisznia und Nudki gurückgeworse». Südlich des Dn fester wird im Borfeld der Brückenköpfe gekämpft. Truppen der Armee Pflanzer haben gestern früh Nizniow genommen. Die bisherigen Schlachten und Gefechte des Monats Juni haben reiche Beute eingebracht. Bom 1. bis 15. d. M. ergibt sich als Gesamtsumme 108 Offiziere, 1S23OV Mann gefangen, 53 Ge schütze, 187 Maschinengewehre und 58 Mnnitionswagen erbeutet. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Italiener versuchten neue vereiuzelte Vor- stöffe, wurde» aber allenthalben abgewiefe», so an» ! Jsonzo, bei Monfalcone, Sagrado und Plava, an der Kärntner Grenze, in der Gegend östlich des Plücken, im Tiroler Grenzgebiet bei Peut el stein. Der Stellvertreter des Chefs des Geueralstabes: v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. Durch Sonder - Ausgabe veröffentlicht. Die Schristleitung. V-Boot-Knleuder. Amsterdam, 17. Juui. Nach einer Lloyd-Meldung au» Stornoway wurde der norwegische Dampfer „Duvanger", der von Liverpool nach Archangelsk unterwegs war, von einen» Unterseeboot in der Nähe der Hebrtde» (an der Westküste Schottlands) versenkt. Die Mannschaft landete in Stornoway. Amsterdam, 17. Juni. Der holländische Dampfer „Breskens 18" fuhr bei Knocke auf eine Mine und flog in die Luft. 4 Manu der Besatzung wurde» gerettet. Göteborg, 17. Juni. Der schwedische Dampfer „Thorsten", der m regelmäßiger Fahrt zwischen Göteborg und England verkehrt, wurde gestern früh bei Vanga auf gebracht. Der Dampfer hatte Stückgut uud 6 Personen an Bord. Eine deutsche tteberraschnng für die Westfront. Compiögne, 17. Juni. (Agence Havas). Ain Montag abend vernahm man zwei fnrchtbare Explo sionen. Man glaubte zuerst, daß feiudliche Flieger Bom ben geworfen Hütten, erkannte dann aber, daß es Geschosse von dentschen Batterie» waren, die 24 Kilometer von Compiögne entfernt abgefeuert worden waren. Die Geschosse fielen in einen Wald. Jedes von ihnen ge rissene Loch mißt 10 Meter Tiefe. Der Materialschaden ist gering. Es wurde niemand getroffen. Unwetter in Mittel-Frankreich. PariS, 17. Juni, lieber Mittel-Frankreich sind heftige Unwetter niedergegangen, die große u Schaden anrichteten. Tie E r n t e a n S s i ch t e » haben sich für viele Orte sehr verschlechtert. England braucht eine sehr große Anleihe. London, 17. Juni. „Daily Telegraph" schreibt: Die City wird über die a»fferordentliche Vermehrung der Kriegskoste» überrascht sein. Die Frage ist, wieviel die Regierung der Bank von England schuldet. Premierminister Asquith ließ das ungesagt. Anscheinend hat die Bank von England der englischen Regierung 800 Millionen Mark geliehen, den Alliierten aber auf Rechnung der englischen Regierung noch erheblich mehr. Angeublicklich deckt die tägliche Begebung von Schotzscheiue» die Kriegskosten nicht mehr. Es ist klar, daß im Juli eine sehr grotze Anleihe ausgenommen werden muß. Aus dem euglischen Unterhaus. London, 17. Juni. (Reuter.) Chiazzo Money (lib.) kritisierte die Maßnahme der Regierung betreffend die Ausstelluug der neuen Armeen, die lv Milliarden 'Mark Kosten verursacht hätten. Man fürchte, daß England den Krieg finanziell nicht durchhatte« könne. Die Regierung werde früher oder später zu einer Zwangsanleihe greifen müssen — Asquith erklärte auf eine Anfrage, die Verluste an Offizieren und Mannschaften bei per Flotte »ad den Seefoldaten der Noyal-Naval-Division haben bis znm 31. Mai, einschließlich der Verlnste beim Untergang des „Bulwark" und bei an deren unglückliche» Vorkommnisse» betrage»: 549 Offiziere, 7696 Mn»» tvt, 181 Offiziere, 2262 Matt» verwundet und 74 Offiziere, 2785 Mann vermißt, zusammen also 804 Offizier- n»d 1S 74» Man». Cecil (Unionist) erklärte, es liege eine dringende Notwendigkeit zur Sparsamkeit vor. England- Nationalschuld werde bald auf 40 Milliarden Mark steige». E» herrsche den Eindruck, daß unnötig Geld ausgegeben werde. Revolutionäre Bewegung in Moskau. Kope» Hagen, 17. Juni. In Moskau habe» schwere Unruhen stattgefunden. Ueber diese gibt eine Gesamtübersicht deS Moskauer Höchstkommandierenden an den russische» Mtttister de» Inner» folgenden Aufschluß:' Die Unruhen sind außerordentlich ernst gewesen. Arbeiter und Studenten entfaltete» große Fahnen und riefen: Nieder mit de« Volksmördern und nieder mit dem Krieg!" Mehrere Polizisten wurden verwundet. Die Menge sang revolutionäre Lieder und brüllte: „Nieder mit dem Zarismus! Gebt uns Brot und Frieden!" Am Donnerstag, nachmittag wurden die Unruhen so groß, daß Truppen gegen die Lolksmassen aufmarschieren sollten. Nur auf. tttstäudlgsteS Bitte» deS Bürgermeisters wurde der Straße »kam pf zwischen Militärbevölkerung ver- mieden. In der darauf folgenden Nacht fanden 150 Verhaftungen statt. Aus beschlagnahmte» Papieren war ersichtlich, daß namentlich die Gouvernements Charkow, Odessa und der Kaukasus revo lutioniert werben sollten. Das Wrack eines Panzerschiffes gesichtet. Konstantinopel, 17. Juni. Das Hauptquartier teilt mit: All der Dardanell-nfront bet Art Burnu feuerte unsere Artillerie wirkungsvoll Schüsse ab. EL. wurde beobachtet, daß der Feind iufvlge deS von uns gegen eine seiner Artilleriestellungen eröffneten Feuers ziemlich schwere Verluste erlitt. Unsere Kastenbatterien bombardierte» mit Erfolg die Transportschiffe deS Feindes, sowie seine Lager und seine Flugzeugschuppen an der Küüe von Sed ül Bahr. Einer unserer Flieger br-, merkte in der Kefalo-Bucht auf JmbroS ei» Panzerschiff, dessen Typ an denjenigen des „Agamem non" erinnerte. Das Verdeck dieses Panzerschiffes lag fast unter der Meeresoberfläche und der Hintere Schornstein und der Hintere Mast lagen vollständig unter Wasser. — Auf den übrigen Kriegsschauplätzen hat sich nichts Wesentliches ereignet. Aue, 17. Juni. In der vergangenen Nacht gegen 12 Uhr stürzte s i ch die verheiratete Schaffnerehefrau P. aus ihrer in der Wettinerstraße gelegenen Wohnung vom 2. Stock in den Hof hinab. Sie war sofort tot. Der Grund zu der Tat scheint in Krankheit zu liegen- die Frau war seit einiger Zeit schwermütig. Plauen i. V., 17. Juni. Bet einer unter Mit hilfe von Militär unternommenen Streife wurde die seit Sonntag vermißte zehnjährige Hildegard Goller aus Plauen im Walde bei Reißig ermordet auf gefunden. Es liegt zweifellos Lustmord vor. Bon dem Täter fehlt noch jede Spur. ' Für die Redaktion verantwortlich: Konrad-Ewald Zschiedrich.' Für d.n Inseratenteil verantworlich: Georg Seeger. Rotationsdruck und Verlag von Rechtsanwalt P. Israel, in Fa. C. M- Gärtner, sämtlich in Schneeberg. Volks-Bibliothek Schneeberg (alte Polizeiwache) Geöffnet Sonntags vo» 11—12 Uhr. Starke Bienenvölker (diesjährige alte Deutsche) hat preiswert abzugeben Herman» Drechsler, Eibenstock. Kräftiges Mädchen sucht Stellung a!» Wirt- schaftsgehilsin auf einem mittleren Gut. Zu erfragen in der Ge- schästsstelle d. Bl. In Aue. Ei»e »fach 4/4 Stick- maschiue mit Stiipfel, hohe Nummer, wird zu kaufen gesucht. Angebote unter H. 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