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UNTER DEN ELITESC II WIMM ERN WENIG DEUTSCHE Der Finne Reingoldt behaup tete, er bekäme in diesem Wasser keinen rechten „Griff“, andere aber griffen zu und großenteils sogar durch, ganz durch bis zu neuen, zum Teil großartigen Höchstleistungen. Leider fast keine Deutschen. Unser Schwimmsport spielt längst nicht mehr die führende Rolle in der Welt, wie zur Zeit der ersten Olympien. Wir sind sogar in jenen Übungen, die bis zum Weltkriege als Deutsch lands Domäne galten, im Brust- schwimmenundKunstspringen, weit überholt worden. Das waren noch 1912 in Stockholm Wettbewerbe, die auch Deutsch lands Flaggen zu dritt an die Sie germasten zauberten, ein Bild, wie es uns seit damals nicht wieder gezeigt worden ist. In Schwere Verständigung: Dorothy Poynton, die junge amerikanische Kunst- und Turm springerin, unterhält sich mit dem deutschen Wasserballspieler Acki Rademacher, wie es scheint schlecht und recht. Los Angeles hatten wir nur vier Einzelmeldungen zu erfüllen. Die Nürnbergerin Olga glied der sonst nicht kleinen deutschen Olympia-Expedition. Jordan, und der Reichswehrmann Esser versuchten unsre alte Springtradition zu vertreten. Beide hielten sich gut, wenn sie auch an die Klasse der Amerikaner nicht heran kamen. Einer der Hauptgründe für unsern Rückgang im Kunstspringen ist, daß auf deutschen Brettern (Stahl brettern) trainierte Springer gegen Konkurrenten keine Chance haben können, die auf den unvergleichlich stärker federnden Brandsten-Brettern eingesprungen sind, selbst bei gleichguter Gestalt, Begabung und Übungs zeit. Unsre Leute konnten sich nur wenige Wochen mit dem Brett, dieser entscheidend wichtigen Voraussetzung für einen Erfolg, vertraut machen. Die Amerikaner waren in ihrer vorbildlich fairen, gastlichen Sportlichkeit so weit gegangen, in ihr Sprunggerüst ein deutsches Stahl-„Brett“ einzubauen. Es wurde auch nicht ein Ziffernmäßig waren wir allerdings im Schwimmstadion durch unsere Wasserballmannschaft stark vertreten. Man mußte von Haus aus den Ungarn die bessern Aus sichten zugestehen und im Kampfe zeigte sich dann, daß unsre Weltmeistersieben schon der Auffrischung und Verjüngung bedarf. Ihr zweiter Platz galt von vorn herein als sicher und wurde auch behauptet. Unsre Expeditionsteilnehmer, Führer wie Wettkämpfer, sollten gerade in Los Angeles sehr viel gelernt haben, das sie nun zu Nutz und Frommen des deutschen Schwimmsports verwenden können, um diesen bis 1936 noch ganz anders in Schwung und auch zu Spitzenleistungen zu bringen, als es ihnen bisher gelungen ist. Nippon, neue Weltmacht des Wassersports. einziges Mal benützt. Das hätte ja auch eine Art Vorgabe an die Mitbewerber bedeutet. Ernst Küppers startete im 100 -Meter-Rückenschwimmen. Das X. Olympia war ein gewaltiger Triumph der Ver einigten Staaten, gewiß ! Doch weit über den Rahmen Er konnte im Endlauf seine in der Vorentscheidung erzielte Zeit von 69,8 Sekun den nicht wiederholen und wurde deshalb nur Fünfter. Erwin Sietas (Hamburg) hielt sich im 200 - Meter - Brust schwimmen ausgezeichnet. Auch im Endlauf kämpfte er schön und klug, doch war es ihm unmöglich, besser als an vierter Stelle einzukommen. Immerhin haben die vier deut schen Vertreter, zwei an vierter, zwei an fünfter Stelle endend, nicht schlecht abgeschnitten, und es ist durchaus möglich, daß eine etwas stärkere, deutsche Besetzung im Brustschwimmen Erfolge gebracht hätte. Ein zwei ter Vertreter in diesem Bewerbe wäre jedenfalls empfehlenswer ter gewesen, als so manches Mit- Die japanischen Schwimmerinnen beim Training im olympischen Schwimm-Stadion.