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DE K ATHLON IST MITTEL Thorpe. 8462,23 Punkte brachte er zustande. Man bedenke: In 36 Stunden zehn verschiedene Übungen! Mehr und mehr ermattend erweist 1 (in Worten: ein) Athlet 84,6 % der Höchstleistungsfähigkeit von zehn verschiedenen Olympiasiegern anno 1912 ! Auch Järvinen als Zweiter übertraf seine alte Marke, auch Eberles und der nächsten Leistungen sind höchste Klasse. Neben Bauscb'’ Rekordtat war dieser Zehnkampf vor allem durch etwas anderes ausgezeichnet: Bisher spielte sich der großartige Wettstreit der viel seitigsten Athleten fast im Verborgenen ab. Man dachte, ein Bewerb, der sich über zwei Tage erstreckte, könne die Masse nicht fesseln, schon gar, wenn er in eine Menge Einzelbewerbe zerfällt und auf Grund einer nicht ein fachen Punktberechnung entschieden wird. In Los Angeles kamen aber sogar vormittags fünftausend Zu schauer zu den Zehnkämpfern und nachmittags sorgte gute Organisation und ein kluger Ansager dafür, daß das Dekathlon geradezu Mittelpunkt des Stadioninteresses wurde, daß zum erstenmal 70 000 Zuschauer diesem Dauerstreit mit Hingabe folgten, daß das Stadion nicht nur den Sieger vorgestellt bekam, sondern selbst sah, wie er und seine Rivalen kämpften, wie „der Athlet der Athleten“ ermittelt wurde. Es war ein ungewöhnlich dramatischer Dauerkampf. Unsere Tabelle gibt darüber einige Auskunft, doch auch beredte Ziffern können noch nicht alles erzählen, Worte dürfen nicht völlig fehlen. Im 100-Meter-Lauf waren Järvinen und der Argentinier Berra die schnellsten. Berra sprang weiter und war nach dieser Übung 0,7 Punkte hinter Charles an zweiter Stelle, ein mikroskopisch kleiner Abstand. Charles ist gleich Thorpe Indianer und die Amerikaner hofften nach dem ersten Kampftage in ihm den neuen Thorpe gefunden zu haben. Am zweiten Tage hatten sie ihn wieder verloren und — in James Bausch wiedergefunden. Doch so weit sind wir noch lange nicht. Nach dem Weitsprung verschwand Berra, der Lettländer Dimsa war Dritter vor Järvinen, Bausch war Neunter und noch weiter hinten trieb sich irgendwo Yrjölä herum, der Sieger von Amsterdam. Mit seiner Spezialübung, dem Kugelstoßen, stieß Bausch an zweite Stelle vor, Charles stürzte von der Spitze auf Platz fünf, Sievert hielt knapp hinter Jim Rangnummer drei vor Järvinen. Der Deutsche blieb 5 8 cm hinter seiner Leistung im offenen Kugelstoß- Bewerbe. Dimsa nahm die Führung und hielt sie auch nach dem Hochsprung, als schon wieder eine gründliche Umgruppierung Platz griff. Sievert nahm die zweite Position vor Charles, Järvinen und dem an fünfte Stelle abgerutschten Bausch. Der 400-Meter-Lauf stellte das ganze Feld wieder auf den Kopf: Dem Hürdenlaufsieger Tisdall lag dieser Bewerb am besten und auch Järvinen ist Laufspezialist in Kurzstrecken. Eberle und Charles kamen diesen beiden zunächst und so schloß der erste Tag mit Wilson Charles an der Spitze (4266,20 P.) vor Janis Dimsa (4181,14 P.), Achilles Järvinen (4168,76 P.), Sievert (4158,21 P.), Bausch (4029,35 P.), Wolrath Eberle (3904,49 P.), Robert Tisdall, Paavo Yrjölä, Clyde Coff man, Zygmunt Siedlecki (Polen), Erwin Wegner, Peter Bacsalmasi, Harry Hart usw. Sonnabend mittag lag Deutschland in Front. Das Hürdenlaufen erledigte Wegner in bester Zeit, selbst der Hürdenlaufsieger (allerdings über 400 Meter) Tisdall war langsamer. Noch führte Charles, gefolgt von Järvinen, Sievert, Dimsa und Bausch. Der Lette hatte im Hürden lauf einen Schuh verloren und dadurch eine schlechte Zeit (16,4) erzielt. Nach dem Diskuswerfen stand Hans Sievert an der Spitze, Charles hielt sich ihm zunächst vor punkt des Interesses Der Sieger im Zehnkampf, James Bausch, erzielte mit einem Stoß von 15,32 m 998 Punkte. Wilson Buster“ Charles brachte es im Kugelstoßen des Zehnkampfes mit 12,56 m auf 788 Punkte.