Volltext Seite (XML)
EVENSEN: DIE ERSTEN WERDEN DIE LETZTEN SEIN“ Schäfer zeigte in der Kür hervor ragende Leistungen in einem außer ordentlichen schwierigem Programm. Die Pflichtübungen gelangen dem Wiener noch besser, so daß er aus den 18 Teilnehmern mit Abstand hervorragte. Gillis Grafström, der zweifache Olympiasieger, stürzte einmal in der Pflichtübung und kam um große Aussichten, denn auch Graf- ströms Kür war großartig angelegt. Schade! Es hätte zu einem präch tigen Endkampf kommen können. Der deutsche Vertreter Emst Baier hielt sich in der Kür besser, als bei den Pflichtübungen. Er rutschte ein paarmal aus und holte sich, trotzdem viel Beifall. Sein 5. Platz ist höchst achtbar. Evensen - Norwegen gewann den 2. Vorlauf der 5000 Meter, wurde im Finale nur Sechster. Die Wertung: ztt Punkte 1. Schäfer-Österreich 9 2602 2. Grafström-Schweden 16 2514,5 3. Wilson-Kanada 23 2448,3 4. Niikanen-Finnland 52 2410,1 Der Start zum 2. Vorlauf der 10000 Meter, den der Sieger des Finales Irving Jaffee gewinnt. 5. Baier-Deutschland 34 2334,8 DAMEN Mit dieser Disziplin ist der Name Sonja Henie für immer verbunden. Ihr Stern wird noch lange leuchten, denn die Ausgefeiltheit ihrer Lei stungen im Programm ihrer Kür steht noch unerreicht da. Das. amerikanische Publikum überschüt tete sie mit Beifall, um so mehr, als die Aufmachung und der Show- Charakter dieser Kunstübungen dem Geschmack der Amerikaner sehr entgegenkommen. Sonja Henie sticht immer wieder durch die Originalität ihrer Arbeit aus der Konkurrenz hervor. Letzten Endes ist alles, was in den freien Übungen gezeigt wird, nur „ein Stück von ihr“. Ausgenommen allerdings bei der Fritzi Burger aus Wien. Diese Österreicherin ist eine sympathi sche Könnerin; sie stand in Lake Placid der Sonja nur in der Kür der Amerikaner Wodge disqualifiziert. Im zweiten Vorlauf erreichte den Kanadier Stack das gleiche Schicksal. Nach weiteren Protesten und Verhandlungen kam es zur Wiederholung aller Läufe, vorher waren alle Disqualifikationen für ungültig erklärt worden. Die Sache war schon recht unerquicklich. etwas nach. Wie bei den Herren (Schäfer-Grafström) bietet hier ein Zweikampf Sonja-Fritzi viele Reize. Das Ergebnis: 1. Sonja Henie-Norwegen 2. Fritzi Burger-Österreich 3. Vinson-Amerika 4. Samuel-Kanada 5. Hulten-Schweden 6. Deligne-Belgien Bei der Neuaustragung herrschte zum Glück ein besserer Geist. Die Presse hatte eine ernste Erklärung abgegeben, das fruchtete. Und siehe da: im ersten Vorlauf gab es gleich einen olympischen Rekord, von A. Huth-Kanada in 17: 56,2 aufgestellt. Im Endlauf standen sich die Amerikaner Jaffee, Bialas, Wodge und Schröder, die Kanadier Huth und Stack und die Norweger Evensen und Ballan- grud gegenüber. Die Reihenfolge am Ziel: 1. Irving Jaffee-Amerika (19: 15,6 Min.) 4. Wodge-Amerika 2. Ballangrud-Norwegen 5. Bialas-Amerika 3. Stack-Kanada 6. Evensen-Norwegen 7. Taylor-England PAARLAUFEN Das favorisierte Ehepaar Brunet-Frankreich hatte keine ernsthaften, Gegner. Den Beifall der 5000 Zuschauer mußte es dazu noch mit Karl Schäfer und Sonja Henie teilen, die in den Pausen ein Schau laufen vorführten. Dadurch verlor die ganze Sache etwas von ihrem olympischen Emst. Das Weltmeisterpaar Rotter-Szollas, Ungarn, war außer Form, so daß ihm ein amerikanisches Paar, Loughran-Badger, noch die silberne Medaille buchstäblich wegschnappte. EISKUNSTLAUF HERREN Das Eiskunstläufen fand in dem eigens für die Winterspiele erbauten Eispalast statt. Die Fläche entsprach nicht den höchsten Anforde rungen, keiner der Bewerber führte seine Prüfungen fehlerfrei durch. Wie vorauszusehen, spitzte sich alles auf den Zweikampf Schäfer- Österreich — Grafström-Schweden zu. Die Resultate wurden in dieser Reihenfolge bekanntgegeben: 1. Ehepaar Brunet, Frankreich Platzziffer 12 2. Frl. Loughran-Badger, Amerika ,, 16 3. Frl. Rotter-Szollas, Ungarn „ 20 4. Frl. Organista-Szallay, Ungarn „ 28 5. Frl. Samuel-Wilson, Kanada „ 35 6. Frl. Claudet-Bangs, Kanada „ 36 7. Frl. Meredith-Savaga, Amerika ,, 49