Volltext Seite (XML)
DER GROSSE ENDKAMPF ZWEIER GROSSER FECHTER Frankreich gegen U. S. A. io: 5 Frankreich gegen Belgien 10:4 Italien gegen U. S. A. 9:6 Italien gegen Belgien 11:5 Das Finale bestätigte alle Beobachtungen, die Frankreich als die stärkere Partei betrachteten. In der Endrunde blieb Italien mit 7: 9 im Hintertreffen. Die 3 Medaillen fielen mithin an: 1. Frankreich 2. Italien 3. Amerika. In Amsterdam hatten zum Degen-Mannschaftsfechten 18 Nationen gemeldet. Da waren Medaillen noch teuer. DEGEN-EINZELKÄMPFE Deutschland war nicht vertreten. Der Wettbewerb war aber stark gefragt. Auf allen acht Planchen wurde gleich zeitig gekämpft, bis sich die 20 Bewerber für die beiden Vorschlußrunden herausgeschält hatten; darunter die schwedischen Fünfkämpfer Thofeldt und Lindman. Zu den weiteren Runden waren berechtigt: Die Franzosen Burchard, Cattiau und Schmet^, die Italiener Ragno, Cor- naggia und Agnosti, die Schweden Thojeldt, Lindman und Lindström, die Belgier Poplimont, de Beugelaer und Janlet, die Amerikaner Heiss und Calnan, der Mexikaner Lope^, der O^ncLeidersdorJJ, der Holländer de Jongh, der Schweizer Grafjenried, der Argentinier Saucedo und der Ungar Benkö. Aus diesen zwanzig blieben als Medaillenträger übrig: 1. Cornaggia-Italien, 2. Burchard-Frankreich, 3. Agnosti-Italien. SÄBEL-MANNSCHAFTSFECHTEN Als letzte Prüfung der Fechter standen die Säbel-Kon kurrenten auf dem Programm. Acht Nationen beteiligten sich zunächst am Mannschaftsbewerb, aber Frankreich und Kuba zogen zurück. Dadurch gelangten in der Gruppe I Italien und U. S. A. kampflos ins Finale. In der Gruppe II schieden Dänemark und Mexiko aus. Ungarn schlug nämlich Dänemark 11 : 1 (bei diesem Resultat gab Dänemark auf) und Polen zwang die Dänen mit 9: 5 zur Aufgabe. Mexiko wurde von Polen 10:6, von Ungarn 14: 2 aus der Konkurrenz geworfen. Italien, U. S. A., Ungarn und Polen machten also das Ende unter sich aus. Ungarn stellte mit Piller, Kabos, Glikajs und Gerevich das stärkste Team. Die Endkämpfe brachten viele abwechslungsreiche Gefechte. Italien schlug Polen 15:1 und Ungarn schlug U. S. A. 13:3. Polen und Amerika stritten mithin weiter um die bronzene und Italien und Ungarn um die beiden ersten Medaillen. Im Entscheidungskampf gewann Ungarn 14: 2 und beim Gleichstand von 8: 8 zwischen Polen und U. S. A. entschieden die Treffer 58 : 60 für Polen und den dritten Platz. SÄBEL-EINZELFECHTEN Die letzte Konkurrenz. Sie hätte die interessanteste der ganzen Turniere sein können, wenn die Organisation nicht so schleppend gewesen wäre. Fast 6 Stunden zog sich die Schlußrunde hin. Eine quälende Nervenprobe für alle. Die Ausscheidungskämpfe wurden in 3 Gruppen zerlegt. Casmir, unser Deutscher, war wieder mit von der Partie und stand in Gruppe III, wo er sich leicht bis zur Vor entscheidung durchfocht. Das Semifinale sah ihn mit Gaudini-\t2\ie.n, Salafia-Italien, Piller-Unga.rn, Armitage- U. S. A. für das Finale qualifiziert. Aus den anderen Gruppen stießen Petscbauer-Ungarn, Kabos-Ungarn, Osier-Dänemark, HuJJmann-G. S. A. und de Vecchi- Italien zur Schlußrunde. Ausgeschieden waren bis dahin: Oliva-Mexiko, Piot-Frankreich, Gardere-Frankreich, Bender-C. S. A., Papee-Polen, Recio-Mexiko, Segda-Polen und Lubicznicz-Polen. Im heißen Endkampf, der wirklich ungewöhnliche An forderungen stellte, war der Ungar Piller der überragende Mann. Sein Landsmann Petschauer, der Zweite dieser Disziplin in Amsterdam, kam nicht recht auf, kämpfte jedenfalls recht unbeständig. Auch Casmir wollte nichts glücken. Er schlug zwar Armitage-Frankreich, Petschauer- Polen, Salafia-Italien, Kabos-Ungarn und sogar Gaudini- Italien, also zwei Leute, die bei der Placierung vor ihm rangierten, verlor aber gegen HuJJmann-G.S.K., de Vecchi- Italien und Osier-Dänemark, wenn auch meistens knapp. Gegen den Sieger Piller strich Casmir allerdings klar mit 0:5 die Segel. Die Entscheidung lag zwischen Gaudini und Piller. Auf den langen Italiener vereinigten sich viele Sympathien der Zuschauer und mit diesem Halt im Rücken schlug er Piller. Aber der Ungar hatte schon einen zu großen Vorsprung, so daß sein Sieg nicht gefährdet wurde. Casmir hatte in seinem letzten Gefecht eine unglückliche Partie gegen Osier; die bronzene Medaille wäre sicher und auch noch erreichbar gewesen, wenn Casmir einen Treffer gegen sich weniger gehabt hätte. So schnappte ihm Kabos das Kleinod weg. Endergebnis. I. Piller-Ungarn 8 Siege 1 Niederl. 19 Treffer 2. Gaudini-Italien 7 „ 2 „ 28 „ 3. Kabos-Ungarn 5 ,, 4 „ 29 ,, 4. Casmir-Deutschland 5 „ 4 „ 30 ,, 5. Petschauer-Ungarn 5 „ 4 „ 32 „ 6. Huffmann-U. S. A. 5 „ 4 „ 35 ,, Die drei Ersten im Florett - Einzelfechten: 1. Mar^i- Italien, 2. Lems-U. S. A., 3. Gaudini-Italien (von links nach rechts).