Ell=iEEüEli g fli ii Mi II a u ü hieran ruhmvollen Anteil. Von seinen Verbündeten völlig- im Stich gelassen, muß jedoch der Kurfürst im Frieden von St-Germain 1679 seine Eroberungen wieder herausgeben. Sein damaliger Ausspruch: „Möge einst aus meinem Gebein ein Rächer entstehen“, hat später in Friedrich dem Großen seine Erfüllung gefunden. Seine letzten Jahre sind vor allem dem weiteren Ausbau seines Reiches gewidmet, dessen Wohlfahrt er erfolg reich zu fördern weiß. So führt er in den Städten die indirekten Verbrauchssteuern (Akzise) ein, um dadurch die Einnahmen des Staates zu erhöhen. Außerdem sucht er für sein noch schwach bevölkertes und armes Land durch Teilnahme amWelthandel und durch Kolonisationsversuche inWestafrika (die Kolonie Groß-Friedrichsburg) neue Kräfte zu gewinnen. 1685 nimmt er etwa 20000 Hugenotten, die von Frankreich vertrieben werden, in sein Reich auf. Ihre Erfahrungen in Handel und Industrie kommen der neuen Heimat zugute. Sein Nachfolger FRIEDRICH III. (als König Friedrich I.), 1688—1713, kann die Selbständigkeit der branden burgischen Politik nicht behaupten. Seine Krönung zum „König in Preußen“ am 18. Januar 1701 gibt jedoch dem Staat nach außen hin einen Abglanz von Macht, der seine Nachfolger anspornt, diese auch tatsächlich zu erringen. In der auswärtigen Politik ist sein Bestreben vor allem auf ein gutes Einvernehmen mit dem Kaiser gerichtet, den er im Spanischen ERBFOLGEKRIEG (1701—1740) gegen Ludwig XIV. unterstützt. Im Innern versteht es der erste preußische König, zahlreiche Gelehrte und Künstler an seinen glänzenden Hof zu ziehen. Unter ihm werden die Universität Halle sowie die Akademien der Künste und der Wissenschaften in Berlin gegründet. Sein Sohn FRIEDRICH WILHELM I. (1713—1740), eine gesunde, rauhe Soldatennatur, richtet den Blick aus schließlich auf die praktischen Erfordernisse und hat für die Prachtliebe seines Vaters wenig Sinn. Er „jagt die Hofschranzen zum Teufel“ und läßt an die Stelle der bisherigen luxuriösen Hofhaltung eine spartanische Einfachheit treten. In diesem Geiste widmet sich der König auch der Verwaltung seines Landes. Seine Bedeutung für die innere Ausgestaltung und Festigung des preußischen Staates ist einzigartig. Selbst von unermüdlicher Arbeitskraft, stellt er an seine Mitarbeiter die höchsten Ansprüche. Er baut Straßen und Kanäle, gründet Manu fakturen (Fabriken), hebt das Gewerbe und sichert den Bauernstand. Auch führt er die allgemeine Schulpflicht ein, ordnet Steuern und Finanzen und bildet in unermüdlicher Arbeit ein unbedingt zuverlässiges Beamtentum heran. Neben dieses stellt er als zweite Stütze des Staates eine hervorragend ausgebildete Armee, die er von 38000 auf 83000 Mann erhöht. Als er stirbt, hinterläßt er nicht nur ein wohlgeordnetes Staatswesen, sondern als kostbarstes Erbgut den vorbildlich gewordenen Preußengeist. Friedrich Wilhelm I. schuf die Grundlage dafür, daß sein Sohn Preußen zur europäischen Großmacht erheben konnte.