ERSTE GRUPPE Aas beutche Alittelalter « 2 S 4 Sachsen u. Thüringer in Nordwest- u. Mitteldeutschland Vandalen in Ungarn Franken am Niederrhein 4 8 Burgunder am Neckar und Main Alemannen . . . am Oberrhein kl Ostgoten ... im südlichen Rußland Westgoten in Rumänien und Ungarn an der unteren Elbe an der Nordseeküste Langobarden Friesen . . . AY4 (4 Der Einfall des mongolischen Reitervolkes der Hunnen, die von der Grenze Chinas in die Steppen Rußlands ein brechen, setzt alle diese Völker in Bewegung. Zuerst werden die OSTGOTEN überrannt und unterworfen. Dann stürzen sich die Hunnen auf die WESTGOTEN. Diese geben ihre Wohnsitze auf und gründen unter Führung ALARICHS in Italien eine neue Heimat. Rom fällt 410 in ihre Hände. Als Alarich nach Sizilien und Afrika, den Kornkammern Italiens, übersetzen will, stirbt er plötzlich am Fieber. Er wird im Busento begraben. Seine Nach folger führen die Westgoten nach Südfrankreich und Spanien, wo sie das von Rom unabhängigeWESTGOTENREICH (415—711) gründen. Es wird später von den Mauren, die der Geist des Islams führte, zerstört. Die uns überlieferten Zeichen altgermanischer Kultur reichen bis zu 5000 Jahren vor Christi Geburt zurück. Damals beginnt der Boden unserer Heimat das uns heute gewohnte Aussehen anzunehmen. Riesige Waldzonen aus Kiefern, Eichen und Linden bilden sich, in deren Mitte die nordische Rasse eine völlig selbständige Kultur entwickelt, welche später zur Grundlage der europäischen wird. Bald aber scheint den INDOGERMANEN oder ARIERN die Heimat zu eng zu werden. Weite Wanderzüge sind uns bekannt, die freilich von denen der Hunnen, Mongolen und Araber sehr verschieden sind: während die letzteren ursprünglich keinen Ackerbau betreiben und erst zur Landwirtschaft übergehen, wenn die Kriegszüge zum Stillstand gelangen, ist der Indogermane von jeher mit dem Pflug vertraut gewesen. Auch bei seinen Wanderzügen hat er sich von ihm nicht getrennt — so weit diese auch gegangen sind: über die Karpaten bis ins Innere Rußlands, über Griechenland bis nach Asien, vor allem aber in Europa breitet sich durch wandernde nordische Bauernstämme die ihnen eigene Kultur in hohem Maße aus und legt so die Grundlage für die spätere überragende Weltbedeutung unseres Erdteils. Von diesen nordischen Stämmen sind die Germanen in Mitteleuropa geblieben. Da stoßen sie mit den römischen Welteroberern zusammen, die von Süden über die Alpen, von Westen bis an den Rhein gelangen. Von hier aus schieben die Stiefsöhne des KAISERS AUGUSTUS, Tiberius und Drusus, die Grenzen bis zur Donau und Elbe vor. Die eroberten Gebiete werden durch Kastelle und Straßen gesichert. Varus, der römische Statthalter der neuen Provinz, erhebt harte Steuern und zwingt der freien Bevölkerung landfremde Rechtsgebräuche auf. Da ruft der junge cheruskische Fürstensohn Arminius, in der deutschen Dichtung auch Hermann genannt, das Volk zur Befreiung auf. Unter seiner Führung vernichten die deutschen Stämme in einer mehrtägigen Schlacht im TEUTOBURGER WALDE (9 n. Chr.) drei römische Legionen. Germanien ist bis zum Rhein und zur Donau befreit und behält fortan seine Unabhängigkeit gegenüber dem großen Römerreich. An der von den Römern stark befestigten Grenze entwickelt sich nun über Jahrhunderte hinaus ein friedlicher Handel. Daneben locken die Reichtümer der römischen Kultur: viele Germanen treten in den Dienst der Cäsaren. Hier aber bilden sie bei der zunehmenden militärischen Erschlaffung der römischen Bevölkerung in immer stärkerem Maße den Kern des römischen Heeres. So wächst ihre Macht und ihre Kraft. Inzwischen zwingt die wachsende Volkszahl zu engerem Aneinanderrücken. Die früher weit auseinander wohnenden Völkerschaften verschmelzen zu größeren Stämmen, die sich etwa wie folgt verteilen: