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Sächsische Staatszeitung : 02.06.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480731217-192206027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480731217-19220602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480731217-19220602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-06
- Tag 1922-06-02
-
Monat
1922-06
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 02.06.1922
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LU krr Aiaa» er»«!dm. ab um» de» Mb» lün^chen Studenten, die die Akademie besuchen, eine Abgabe abnimmt, die der Vatud» ent, spricht, d. tz. ob die aurbindischen Studenten in der Baluta ihre» Lande» johlen sollen. Ein Tei! der Ausschußmitglieder meinte, daß e» not wendig sei, daß den Ausländern erhöhte Ab gaben entsprechend ihrer Baluta abgenommen werden müssen. Die Ausgabeseite bei Kap. 44 ist wesentlich erhöht worden au» Gründen der allgemeinen Steigerung der Unkosten für Ge- Halter und Löhne, dann aber auch vor allen Dingen infolge der gestiegenen Kosten für Heizung. Die Akademie für bildende Künste ist an da» Fernheizwerk de» Staate» angeschlossen. Es ist bei den einzelnen Ziffern irgendwelche Beanstandung seilen» der Mitglieder de- Aus- schusses nicht gemacht worden. Dann M noch ausführlich eine Eingabe der Studenten besprochen worden, die durch itren Lertreter dem Berichterstatter einzelne Wünsche unterbreitet hatten, welche dieser zur Aussprache brachte. Die Regierung sagte zu, die in dieser Eingabe eingebrachten Wünsche, soweit es möglich ist, zu berücksichtigen. ES handelt sich besonders um den Wunsch, daß die abgehenden Schüler der Akademie die Möglichkeit bekommen, in der Stadt Dresden Ateliers zu beziehen. Die Re- gierung hat versprochen, bemüht zu sein, ab gehenden Schülern nach Möglichkeit solche Ateliers zur Verfügung zu stellen. Es sollen jetzt in Dresden alle hierfür in Betracht kommenden Gebäude darauf besichtigt werden. Weiter wurde eine Eingabe der Studenten der Akademie be- trefss einer Rektoratsverfassung ausführlich be handelt. Der Studicnausschuß der Akademie steht auf dem Standpunkte, daß eS besonders für die Architekten der Akademie notwendig sei, irgendwie diese Studenten, wenn 1i« die Hoch- schule verlassen haben, in ihrer Bezeichnung .Architekt" denjenigen gleichzustellen, die die anderen staatlichen Hochschulen besucht haben, wie das z. B. der Fall ist bei der Technischen Hochschule, wo der Titel.Diplom-Ingenieur" ver- liehenwird. Der Titel „Architekt" ist tatsächlich nicht irgendwie geschützt. Der studentische Ausschuß bittet in seiner Eingabe an den Landtag, daß ihnen der Titel eines „Diplom-Architekten" oder „Vr.-Architekten" verliehen wird. Der Ausschuß hat einstimmig beschlossen, das Gesuch der Stu denten der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen. Der Antrag des Ausschusses wird ein stimmig angenommen. Nächster Punkt der Tagesordnung: Zweite Beratung über Kap. 24 deS Rechen schastSberichtS auf die Rechnungsjahre 1918 und 1919 sowie der ordentlichen Staats haushaltspläne auf die Rechnungsjahre 1921 und 1922 (Sammlungen für Kunst und Wissenschaft) und über die dazu vor liegenden Eingaben. (Mündlicher Bericht des HauShaltauSschusseS Drucksache Nr. 726 ) Der Antrag des Ausschusses lautet: Der Landtag wolle beschließen: l. bei Kap. 24 ») des Rechenschaftsberichts die nachgewiesenen Überschreitungen nach der Vorlage zu genehmigen, b) der ordentlichen Staatshaushaltspläne die Einstellungen unter Streichung der in Tit. 21 unter K für 1921 ein gestellten 30 000 M. im übrigen nach den Vorlagen zu genehmigen; 2. die Eingaben ») des Beamtenausschusses der Landes- bibliothek, Gruppe der Oberbeamten, Dresden, d) des Ctadtrats Pirna der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. Berichterstatterin Abg. Frau Büttner (Soz.): Bei Kap. 24, Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, ist zunächst der alte Gedanke wieder angeredt worden, daß sich die Kunstverwaltung und die amtliche Kunstpflege in Sachsen doch mehr organisieren möchten, daß die Zerrissenheit, die in Sachsen jetzt in der Kunstvernaltung dadurch besteht, daß sie aus die verschiedenen Ressorts ohne inneren Zusammenhang verteilt ist, aus irgendeinem Wege, den wir allerdings im Ausschüsse nicht finden konnten, aus der Welt geschafft werden möchte. Es wird immer ent- aegengehalten. daß es historisch gewordene Gründe feien, die zu dieser Verteilung unter die einzelnen Ressorts geführt haben, aber wir sind derMe nung, daß sich doch irgendwie da Wandel schaffen lassen müßte, daß es in den Ministerien doch ohne große Kostenaufwendung möglich sein müßte, eine gemeinsame Organisation durchzuführen. Wenn auch von der Regierung noch keine definitive Zusage nach dieser Richtung gegeben werden konnte außer der, daß bereits irgend welche Verbindungen in Besprechungen bestehen, so möchten wir doch hier noch einmal darauf hingewiesen haben. (Abg. vr. Reinhold: Sehr richtig!) Eine große Rolle bei den Beratungen im Ausschuß haben die Reste und Aus gabenvorbehalte zur Errichtung eines Ge bäudes für die moderne Abteilung der Ge- mäldegalerie und die Frage gespielt, wie die Schätze, die zur Gemäldegalerie gehören und die aufgespeichert liegen, untergebracht werden können. Tie Notwendigkeit, daß ein neue» Gebäude gebaut werden müßte, ist schon früher anerkannt worden. Wir sehen aber ein, daß das heute bei unseren Geldverhältnissen un möglich ist. ES muß daher anderseits überlegt werden, wo die im Depot aufgespeicherten Kunst- schütze — es handelt sich um 1382 Gemälde — untergebracht werden können. Der Gedanke ist im AuS,chuß nicht gelöst worden, er muß aber doch immer weiter bedacht werden. Man hat alle möglichen Gedanken erwogen. Man wollte eme Filialgalerte in Meißen in de, Albrechts- bürg oder in dem Schloß in Pillnitz errichten. Da» ist wegen der Unsicherheit und der wetter- fchädigendeu Einflüsse zurückgestellt worden. Dann hat man den Pbm gehabt, daß man da» Pakai» tu der Pattstraße 7 da»u benutzen kvnnle. Da spickten aber wieder aiwere Fragen herein, vor allen Dingen, ob da» NeichNerwaltungSgericht dorthin kommen solle. Man sieht also, man hat im Ausschüsse geprüft, wo die Gemälde, die wahrscheinlch dem sächsischen Staate gehören werden, pfleglich untergebracht werden können. Es gehen im Lande Gerüchte, daß sie in Kellern verschimmeln. DaS ist alle» übertrieben. Die Gemälde sind zum Teil in einem großen Raume in der Gemäldegalerie pfleglich untergebracht, im Winter bei guter Temperatur. Ein anderer Teil scheint mir allerdings nicht sehr sicher in einer Etage im Schlosse untergebracht zu fein. Wir haben den Wunsch, daß die Regierung sich mit der Frage der Unterbringung weiter be schäftigt, (Sehr richtig! in der Mitte.) sonst müßten die Gesuche aus dem ganzen Lande, die immer wieder darauf hinauslaufen, die für Generationen jetzt nicht nutzbar zu machenden Bilder im Lande in Provinzmuseen zu vertellen, wie z. B. das vorliegende Gesuch aus Pirna, schließlich doch berücksichtigt werden Die Einnahmen des Kap. 24 sind fraglos zu erhöhen. Inzwischen hat das Ministerium auch mitgeteilt, daß die Eintrittspreise für die Museen an den Zahltagen erhöht worden sind. Daran schloß sich eine ausgiebige Debatte darüber, ob sür Ausländer erhöhte Eintrittspreise zu fordern wären, wie sie jetzt auch in den Theatern ge fordert werden. Ein Teil war dafür, ein Teil war dagegen. Man kam zu keinem definitiven Entschluß. Für die Vermehrung sämtlicher Sannnlungen sind in Tit. 13 500 000 M. eingesetzt. Davon entfallen allein auf die Landesbibliothek, die mit in diesem Kapitel enthalten ist, 350 000 M. Die sind dringend nötig. Es ist für geistige Arbeiter nicht möglich, sich bei den jetzigen hohen Preifen Bücher selbst anzu chaffen. Es ist zu wünschen, daß eine Kataloyi ierung der Landesbibliothek vorgenommen wird. Es ist auch zu gebilligt worden, daß ein Realkatalog in nächster Zeit in Angriff genommen werden soll. Das Personal der Landesbibliothek ist knapp, und so ist die kleine Vermehrung der Kräffe, die im Etat vor gesehen ist, durchaus zu begrüßen. Hier sind wir ausführlich auf eine Eingabe des Beamten- ausschusses der Landesbibliothek eingegangen, in der es sich um eine andere Bezeichnung der Bibliolheksassistenten handelte. Der Ausschuß stand aus dem Standpunkte, daß den Bibliotheks- asi stenten der Name „Bibliothekar" zugebilligt werden solle. Unter b) finden wir eine Einstellung für das Münzkabinett. Diese ist auch in diesem Jahre wieder als nicht dringend abgelehnt worden, obwohl die Räume, die sich da befinden, äugen- blicklich unbenutzt sind. Für 1922 ist in der Vorlage Nr. 81 die Herstellung von Sammlungs- Verzeichnissen mit erhöhten Kosten vorgesehen in Hohe von 140 000 M. Durch erhöhten Erlös glaubt man, diese Summe jedoch wieder herein zubekommen. Dann ist in Tit. 21 die Jnstand- setzungsarbeit an der Eandsteinarchitettur am Zwinger und am Japanischen Palais zur Ver- Hütung größeren Verfalls wieder eingestellt. Da waren wir erfreut, als wir erfuhren, daß Prof. Wrba, der in Dresden lebende Künstler, eine vollständige Profilierung des Zwingers ge schaffen hat, so daß nicht zu befürchten ist, daß dieses wichtige und wertvolle Gebäude verfallen könnte. Der Antrag des Ausschusses wird ein stimmig angenommen. Nächster Punkt der Tagesordnung: Zweite Beratung über Kap. 44» deS Rechen schaftsberichtes auf die Rechnungsjahre 1918 und 1919 sowie der ordentlichen Staats haushaltspläne auf die Rechnungsjahre 1921 und 1922 (Kunstzwecke im allgemeines und über Vie dazu vorliegenden Eingaben (Mündlicher Bericht des HauihattauS- schuffes Drucksache Nr. 721.) Der Ausschuß beantragt: Ter Landtag wolle beschließen: 1. bei Kap. 44» a) deS Rechenschaftsberichts die nach gewiesenen Überschreitungen nach der Vorlage zu genehmigen, d) der ordentlichen Staatshaushaltspläne, und zwar 1. für 1921: die Einstellungen nach der Vorlage Nr. 80 zu genehmigen, 2. sür 1922: in Tit. 5 sür das Leipziger Konser vatorium 150000 M. einzustellen uno im übrigen die Einstellungen nach der Vorlage Nr. 81 zu ge nehmigen; 2. die Regierung zu ersuchen, baldigst in einem Nachtrag zu Kap. 44» Tit. 5 des Haushaltsplans für 1922 weitere Mittel zur Unterstützung des Konservatoriums der Musik in Leipzig in solcher Höhe in Vor schlag zu bringen, daß der dringenden Notlage dieses Kunstinstituts gründlich ab geholfen wird; 3. die Regierung zu ersuchen, baldigst in einem Nachtrag zu Kap. 44 s. Tit. 5 des Haushaltsplans sür 1922 zur Unterstützung der Hochschule des Konservatoriums sür Musik in Dresden nach seiner erfolgten Neuorganisation, die jeden Privatgewinn ausschaltet, einen angemessenen Betrag zu bewilligen; 4. die vorliegenden Eingaben der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. Berichterstatterin Fr. Abg. Büttner (Soz.): Zu Kap. 44», Kunstzwecke im allgemeinen, das dem Ministerium deS Jnnem untersteht, haben wir im Ausschuß besonders bemerkt, daß im Berichte der OberrcchnungSkammer eine prinzi pielle Bemerkung über die Instandsetzung von affe übernommen werden, wenn r der Aunstdenkmälem im Lande zu finden ist, daß nämlich die Kosten nur dam» auf die Staats auch darin geschaffen werden, daß diejenigen Stellen besetzt werden, deren Besetzung un bedingt nötig ist. Wenn diesem Manko an Lehrkräften nicht abgeholfen wird, Hird das Konservatorium an seinem Ruse leiden. Ich bitte dies zu bedenken und auch, daß das Institut chon längst herabgcsunken wäre von feiner Höhe, venn es nicht alte bewährte Lehrer hätte, die es vorzogen, in Leipzig zu bleiben, statt in andere Städte zu gehen, die ihnen das vier- und sünf- ache Gehalt geboten Hütten. Ich möchte die Regierung bitten, diesem Antrag unter allen Umständen nicht nur recht bald, sondern auch ausgiebig und umfangreich zu entsprechen. Abg. Börner (Ttschnat.): Ich möchte nur noch einige Worte zu dem Bilde des Hrn. Kollegen Bünger hinzusügen. Das Konservatorium steht tatsächlich unter einem hatten Druck, so daß es natürlich notwendig ist» saß die Regierung ganz erhebliche Mittel zur Bcrsügung stellt. Tie Stadt Leipzig ist nicht in der Lage, das Defizit allein zu tragen, deshalb ist es mit Freude zu begrüßen, daß der Haushalt- ausfchuß H den Antrag an die Regierung stellt, erhebliche Mittel zur Verfügung zu stellen, und ich möchte die Regierung bitten, dem Antrag recht bald stattzugeben. (Bravo!) tige Angelegenheit noch beraten. Es waren nämlich Einnahmen der Konservatorien in Leip zig und Drcsoen, die unter dem Tit. 5, För derung der Tonkunst, mit unterzubringen sind. Jetzt sind da nur 35000 M. eingcsitzl, und wir haben einen Beschluß des Landtags vom 10. Juni vorlicgen, nach dem wir wün,chen, daß eine Unterstützung der Konservatorien zu Dresden und Leipzig der Regierung zur Berücksichtigung zu empieh.en ist, aber dav wir von der Regie rung beachtet wissen wollen, daß eine Unter stützung nur gewahrt wird, um die genannten Institute zu erhalten und nicht um Gewinne sür einen Privatbesitzer zu erzielen. Es kam zu einer langen Diskussion, ehe wir uns dazu ent- schlossen, da leider größere Mittel nicht zur Ver- fügung stehen, für Leipzig 150000 M. zu be- willigen. Allerdings liegt auch ein Entschließungs- antrag vor, der Regierung anhcimzugeben, das Institut in angem.ssener Weife weiter und hoher zu unterftützen, damit die dringende Notlage be- seitigt wird. Außerdem liegt ein En jchließungs- amrag vor, dem Konservatorium in Dresden einen angemessenen Beitrag zur Unterstützung zu geben, wenn die Neuorganisation, die uns im Ausschuß vollkommen Vorgelegen hat, durch- gesührt ist, durch die dein Privatunternehmer des Konservatoriums jeder Gewinn unmöglich gemacht wird. Line» weiteren Punkt, der zur Diskussion stand, ist der Sächsische Altertumsverein, der hier mit 4000 M. eingesetzt ist. Wir haben da angeregt, daß, wenn der Sächsische Altertums- verein von» Staate weiter eine Unterstützung bekommcn soll, er seine exklusive Stellung doch ckufgeben müßte. Wir wün,chen, daß der Säch sische Altertumsverein auf eine öffentliche und breite Grundlage gestellt wird. Al» letzter Punkt wurde p» diesem Kapitel noö Abg. vr. Rcikh-ltz (Dem.): Ich möchte nur eins hinzufügen. Wir be dauern, daß wir nicht in der Lage sind, von Staats wegen noch größere Wittel für die Kunst pflege zu» Bersügung zu stellen. Ich möchte aber doch den Appell an die Regierung richten, daß sie nicht in »ine zu böse Sparsamkeitspolitik hineinlommt, vor allen Dingen, was die Be- strebungen zur Erhaltung unserer Denkmäler und zur Wahrung unserer überliescrten Kunstschätze anlangt. Die Frau Referentin hat schon ange führt, daß es ein wenig erfreulicher Zustand ist, daß ein großer Teil der Galeriebestände maga ziniert werden muß. Auch wir hoffen, daß es möglich sein wird, daß wir wirtlich ansangen, das große Erbe zu verwalten, das wir von unseren Vorfahren übernommen haben. Ich möchte dann noch auf einzelne Punkts Hinweisen, die uns besonders an, Herzen liegen. Schon bei der Schule wird immer auf den so genannten Dualismus hingewiesen, daß die Schule zwei Ministerien untersteht. Bei der Ku stpflege st das noch viel schlimmer. Es handelt sich in der Kunstpflege nicht nur um einen Dualismus, sondern um einen TrialiSmuS usw. Mir fehlen die Worte, das noch weiter fortzufekcn. Die Kunst ist da-Aschenbrödel in unserem sächsischen Staate und ist über alle Ministerien zerstreut. Ich wünsche im Interesse der Lunstpslege des Lande», daß eine Zufammensassung unserer Kraft und auch aller Mittel recht bald eintritt. Und dann noch ein Wort zu dem neuen Konservato rium. Auch «ein« Freunde würden e» begrüß«». Denkmal-psteaer sich genau orientiert hat, ob nicht andere Hilfsmittel im Lande bei Gemein den oder Privaten dafür vorhanden sind. Dann wurde von der Oberrechnungskammer auch an- »ereat, den Prei» für da» Werk „Beschreibende Denkmäler" zu erhöhen und in der Öffentlichkeit vor allen Dingen auf diese» Werk aufmerksam zu machen. Dann findtn wir in Tit. 4 »ur Förde- ung der Tonkunst einen Au-gaberest, der an die Hinterbliebenen der Lehrer am Dresdner Kon- ervatorium verteilt werden soll. Im Rechen- chaftSbericht wird die Mehrausgabe in Tit. 2 mit der Lage der notleidenden bildenden Künstler erklärt, deren Werke man ankaust. Bon uns ist eS natürlich begrüßt worden, daß man lieber in diesem Kapitel die Notlage der bildenden Künstler »siegt, al» daß man sie in Kap. 58, etwa in die SohlfahttSpflege, in sie IV. Abteilung, verweist. Lit. 1 enthält den Kunstsond», mit dem der Staat als eigentlicher Kunstmäzen austritt oder vielmehr in noch viel höherem Maße auftreten ollte. Wir haben im Ausschuß die Nachweisung »er verwendeten Mittel gesehen, und wir haben angeregt, daß wir künftig doch, wie man hier verzeichnet findet, daß Kirchen auSgemalt worden ind, ebensogut Gewerkschaftshäuser in Sachsin »benfalls auSmalen oder Figuren darin aufstellen könnte. Wir haben ferner den Eindruck gehabt, >aß dieser Titel, der nur 300000 M. beträgt, doch im Verlaufe de» nächsten Jahre» erhöht werden müßte. Der Künstlerrat hat schon im vorigen Jahre eine Erhöhung der 300000 M. auf 500000 M. gefordert, was eigentlich in der Summe schon als überholt zu bezeichnen ist, und wir wünschten, daß dem irgendwie Rech- nung getragen werden könnte. Gutachtlich bei nesen Ankäufen ist der Akademische Rat zu hören. Bei der Neuorganisation der Akademie wird wohl auch die Neuorganisation de» Akad - mischen Rates irgendwie mit zu behandeln sein. Tu. 4 hat eine besondere Bedeutung für unser lanz.s sächsisches Land durch die Denkmalspflege. §s soll von hier au- die gesamte Denkmalspflege, die Volkskunde, der Heimatschutz überwacht und gefördert werden. Wenn wir bedenken, daß vayern für diese Denkmalspflege und den Heimat- chutz im Jahre 1920 814 000 M. eingesetzt hat, o müssen wir sagen, daß wir in Sachsen mit rnseren Forderungen sehr bescheiden sind, und >aß von dieser Denkmalsbehörde in Sachsen doch ehr gut gearbeitet wird. Es nird ja beraten, raß für die kommende Zeit der Tenkmalspfleger, der jetzt als freier wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt wird, in die Beamtenschaft übergeführt wird und daß er dann seine sehr wertvollen Reifen im Lande, die vor allen Dingen der Inventarisierung alles in Sachsen befindlichen Denkmalswesens gelten, als staatlicher Beamter machen kann. Es lagen dem Landtage auch allerhand schriftliche Grundlagen vor, aus denen zu erfehen war, daß es durchaus gefährlich ist, wenn kein Tenkmalspfleger in dieser Art vor- Händen fein würde. Es sind doch eine größere Anzahl Wertstücke in Sachsen, die in den Dörfern oder kleinen Orten vorhanden sind — ich er- innere nur an Penig — im Laufe der Jahre einfach verloren gegangen. Dann liegt gerade für diesen Teil eine Ein gabe der Ortsmufeen von Sachsen vor. Wir haben geglaubt, b.fürworten zu sollen, daß da 40 000 M- für die Pflege dieser Museen, je nach dem, wie es gerade gebraucht wird gegeben werden sollen. Wir haben das in Form einer kleinen Resolution gemacht. Hier fällt auch mit hinein die Eingabe von Zittau wegen OybinS. Damit wird sich die Regierung auch noch aus- sührlicher beschäftigen müssen. Wenn wir Oybin wieder so Herstellen wollten, wie es Zittau viel leicht vorgejchwevt hat, so würden wir Millionen brauchen. Das wird nicht möglich sein. Es wird also ein gewisser Verfall einlreten müssen, aber doch muß gerettet werden, was zu retten ist. Dann möchte ich nicht unerwähnt lassen eine Eingabe, die von Mitgliedern des Landes amtes und sehr vielen Vereine ai» den Landtag gerichtet worden ist, eine Eingabe, die aus der Angst geboren ist, daß die Regierung aus Bilder- stürmerei alles entfernen würde, was an frühere Zeiten erinnern könnte. In dieser Beziehung konnten wir im Ausschuß durchaus beruhigen und auf die letzten Jayre Hinweisen, wo der sächsischen Regierung icde Biloerstürmerei ganz ferngelegen hat. (Lachen rechts.) Daun haben wir im Ausschuß eine sehr wich- ieTheaterfrage behandelt. E» liegen da eine groß« Meng« Eingaben von den Provinztheatern vor, die wir ausführlich geprüft haben. Wir konnten uns nach lrüfung aller dieser Eingabe« doch nicht «NtschUe- en, de« Prvvmzthealern Summen zur Beifügung u stellen, um die Theater zu erhalte», sondern nüffen da- doch den Stadtverwaltungen üder- assen. Damit komme ich auf die Eingabe de» Vühnenvotksbundes, der 1 Mill. M. für Sachse« >aben wollte. Wir haben uns auch mit dieser jf»age, die in Preußen in letzter Zeit ebensatl» rledigt worden ist, in dem eine Landes bühne mit 3 Mill. M. begründet worden ist, au-fuhr- «h beschäftigt, und haben doch konstatieren müssen, daß in Sachsen die ganze Lage eine andere ist, wie in den anderen Ländern. Wir haben nämlich in Sachlen schon eine Theater- organisation, die die theaterlosen Städte bereits versorgt. Das ist die sächsische Landesbühne, die iS jetzt unter dem Ramen „Schaubühne des künstlerhilfSbundeS" in Sachsen herumreist und ehr gute Erfolge erzielt hat. Wir haben uns ach der Sachlage im Ausschuß doch zu dem intschluß durchgerungen, daß wir im jetzigen Zeitpunkt nicht in die Entwicklung eingreisen wollen. Wir wollen der Regierung anheimgeben, die Entwicklung der Theatersrage im Auge zu behalten, um im nächsten Jahre event. mit größeren Hilfsmitteln einzugreifen. Ich bitte um Annahme deS Antrages des Ausschusses. Bravo! bei den Soz. und den Dein.) Abg. vr. Bünger (Dtjch. Bp.): Ich will nur zum Leipziger Konservatorium prechcn. Ich möchte unterstreichen, was hier unter »r.2 gesagt ist, und waS die Fra»» Berichterstatterin n ganzer Schärfe wiedergegeben hat. Es heißt dort, es soll baldigst in einem Nachtrag eine olche Summe zur weiteren Unterstützung de» lonservatoriums eingesetzt werden, die geeignet t, der dringenden Notlage dieses Kunstinstitut» ründlich abznhelfen. Es wird sich also um eine hohe Summe handeln, und ich glaube, wir wollen in diesem Falle einmal nicht sparsam ein. Tie Mehrheitssozialisten haben übrigens auch durch Hrn. Abg. Winkler erklärt, daß sie ich rückhaltslo» sür Abhilfe der Notlage des Konfervato.ium'S einsetzen. Es handelt sich nur um die Teckung eine- Defizits. Wenn das Defizit gedeckt sein wird, haben wir die Hoffnung, daß inzwischen vielleicht andere Mittel und Wege getroffen worden sind, um das Konser vatorium bis dahin über Wasser zu halten. Tas Defizit ist die eigent iche Notlage, und zwar ist es ,ür 1921 schon in einer Höhe von 360 000 M. vorhanden. Tie Hälfte davo r trägt die Stadt Leipzig, die andere Hälfte davon »nöge der Staat tragen. Dann ist leider für 1922 bereits ein Defizit errechnet worden, das sich aus über 700 000 M. beläuft, da wird auch die Stadt die Hälfte tragen, und es wird ge. beten, daß der Landtag etwa 300000 Mr zusteuert. Tas sind sehr große Summen, aber eS handelt sich hier um ein Institut, das unzweifelhaft die bedeutendste Hoch schule für Musik in Deutschland ist. Diese Schule ist in eine Notlage geraten, die geradezu katastrophal ist. Es sind am Kon servatorium 63 Lehrer angestellt, und für diese Lehrer ist ein Gesamtaufwand von 1500000 M. im Jahre eingestellt. Es kommt also aus jeden der 63 Lehrer wirklich ein g nz minimaler Teil. Da ist eine dringende Rot v.rhanden und es muß Wandel geschaffen werden. Wandel muß
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