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Zschorlau Nuschelsport. Nach dar Bekanntmachung vom SD vaiembe« 1S0S ist do« Nuscheln aus da« -iefl-eu Triften «ad öffentliche» Degen allgemein vertaten- e» wird jedoch öt» auf ^vettere» u. soweit der öffentliche Verkehr nicht gestört wird, t. der Gemeindeberg, 2. die Leutnantsgasse, S. die ödere Herzogftroße di« an da» Hausgrundstack de» Schuhmacher» Lang, < die Mühlgoffr «nier felgenden Vorau«srtzungen für da» Ruscheln freigegeben: I. die tzichwege sind beim Ruscheln sreizulassrn, 2. ausgeschlossen sind gröbere Schlitten und Schlitten mit fe"«r Deichsel, 3. die Schlitten dürfen höchstens mit 2 Personen beseht sein, 4 das Ueberholen der Schlitten hat stet» nach link» zu erfolgen, 5. alle» Ruscheln ist nur bi» 10 Uhr adend» gestattet, 6. verboten ist alle» Lärmen, sowie das Labakrauchen während des Ruscheln». Für Unfälle, di« durch da» Nuscheln etwa vorkommen, übernimmt die Gemeinde keinerlei Haftpflicht. Zuwiderhandlungen geaen die vorstehenden Bestimmungen werden ans Grund von 8 366 Ziffer IO de» Reich strafgesehbuch» in Verbindung mit 8 1 der Verordnung V0M 9. Jul, 1872 bestraft. Zschorlau, den 20. November 1914. Der Gemeindevorstand. Heinke. Beierfeld. Kriegsnothilfe. Gespendet wurden: I. Für Bedürftige und Krieger: 200 M. Kirchen» kollette; 183.82 M. einschl. 67.32 M. Konzerterlö» vom Gesangverein Liederkranz- 130 M. Verein der Erzgeb. Metall- und Lacklerwaren-Indnstrie- 117.50 M. K. S. Mtlitärverein- je >00 M. Handuerkerverein, Sparrerein, Turnverein e. V., Skatklub im K. Sl Turm- 86 M. Spielkasse N.: 50 M. Kegelklub Haupttreffer- je 30 M. N vntagökegelklub ^Gediegene Knöppe", Kegelklub „Holzschiuder" - 20 M. Jugendvereiu ' igkeit- 520 M. Runder Tisch i. d. Krone- 5 M. Kirchenchorsängerinnen- 120 M < -Kaff. Riedel- 100 M. und 100 St. Zig und Zigaretten: Fabrikant E. Zschiedrich - 100 M. G.-B. Andreas- 100 M. Mehrer Irmscher und Marschner- 75 M. Schuldir. Döhler- 60 M. Oberl. Haustein- je 25 M. G-V. a. D. Riedel- Fleischerin. Hofmann - je 20 M. Pfarrer Seidel- Gutsbes. Th Ficker- E. Zschiedrich sen.- 15 M. Bäckerm. Lenk- 14 M. Klempnerin. G. Friedrich- >e 10 M. Emil Ficker - Fr edenSrickter Hecker- Fabrikt. Georgi- Gebr Schmidt- Lehrer Engert- Frau N. Sl.- Be riebsleiter Winter» hoff- GaSmstr. Zimmermann- 9 M. N. N.- 8 M. Lehrer Börner- 7 M. Frl. N,er und Stopp, je 6 M. Schlosserm. G Frölich, Bu'druck. Müller, Werkin. P. Stier- je 5 M. Klempnerm. L. Nier, Sl. N., Aug. verw. Ficker, Schulhausm. Nötzold- 4 Ni. Klempnerin. G. Müller, Werkm. E. Ficker- 2.50 M. Werk,». C. Palla?, Alb. Ovp - 1.50 M. Nalerm. Schmidt- je 1 M. B. Klitzsch, B Gerstner, B. Nücke, H. Illig, P. Hennig, Th. Ficker, H. Landgraf, B. DedoreS, O. Schürer. Ranmfuä- 50 Pf. Gust. Friedrich sen.- 50 §r Brote: Bäckerm. Schwarz- 30 Pfd. Fleisch- und Wurstwaren: YMM») DSok mi» Zlgarreuspltzen: Max Neuhäuser- SS Ztr. Kartoffel, Ä Rogge» von 26 hiesigen Gutsbesitzern - 3 Ztr. Kartoffeln: Frau Neumann- 50 Pf. für Aepfel: Frau Hahn und 122.57 M. Kriegsgroschen und aus Sammelbüchsen. II. Kür da» Note Kreuz r Je 100 M. Ktrchenkollekte, . N.- je 10 M. Oberschaff. Lehmann, Kinobes. Kley- je 5 M. Mundbarmonikaklub, K empnerm. L. Nier, Werk«. P. Nier- 3.50 M. Max Lohse- je 3 M. Schwester Dietrich Kellner Böhme - 2.60 M. Karl Palla»- 2 M. Max Neuhäuser- Taschenmesser, Hosenträger, Briefpapier usw.: Buchhdlr. Stopp- Bücher u. Zeltschr.: Schuldir. Döhler und 22.07 M. au» Sammelbüchsen. III. Für Arme in Ostpreußen: 2 M. Schwester Dietrich. Zul-mmm- I. ssbl.s? M. > E74 M III. ^2.— M' j bis 20. Nov. 1914. Ferner sind zur WeihnachtSbescherung bedürftiger Krlegerkinder von der Fa. Frankonia 3000 M. zugesichert und bereit' >800 M. einschl. Erlö» au- de» KriegSnach- richten und 100 M. von der Fa. Ludw. Hutzler hinterlegt worden. Zur Flurwache, die 885 M. Ausgabe verursachte, trat die Jagdgenoffenschaft den dreijähr. Jagdpacht nebst Zinse» au 835.85 M. ob. Herzliche» Dank allen Gebern, insbesondere dem Frauenverein für seine schon verLffentlidte, sehr erfreuliche Speude und Sammlung zum Beste» de) Roten Kreuze» und unserer Krieger, sowie Bedürftiger hier. Weitere Spenden werden dankbar im Gemeindeamte angenommen. Unsere Pflicht ist, nach Kräften zu opfern, während unsere Brüder und Söhn« draußen im Feindesland Gut und A ut für uns und unser Vaterland einsetze». Ge» beten wird deSlalb, auch bei der demnächst durch die Lehrerschaft erfolgenden HauS« sammlung gern und reichlich zu geben. Beierfeld, den 20. November 1914. Ausschuß für Kriegsnothilfe. Breitenbrunn. Rovelverbot. Das Rodeln, Schneeschuh» und Schlittschuhfahren auf den hiesige» öffent ichen Wegen wird wegen Gefährdung de» Verkehrs hiermit mner Strafandrohung streng verboten. Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich. Breitenbrunn, 23. November 1914» Der Gemeindevorstand. WMW Mm dcr Mül-Mimi» j« Wetters Donnerstag, den 26. November 1914, nachm. 6 Uhr. Jahrmarkt Lu Kirchberg, Montag und Dienstag, den 7. und 8. Dezember IS14. Das Ailgeu im Gilm dauert noch an! Großes Hauptquartier, 22. Nov. vormittags. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz ist die Lage unverändert. In Polen wird noch um dm Sieg gekämpft. Das Rin gen südlich Plozk und bei Czenstvchan dauert fort. Dieser amtliche Bericht unserer obersten Heeres leitung wurde von uns bereits gestern Na-mittag durch Sonderausgabe veröffentlicht. Schau die 16. Kriegswoche liegt hinter uns. Zu Beginn des Krieges blühender Sommer und jetzt starrt der Kampfboden im Westen und Osten in Schnee und Eis. Die Mannschaften leiden ernstlich darunter. Typhusfälle sind bislang zwar erst vereinzelt, aber Rheuma tismus greift um sich, obgleich alles aufgeboten wird, so viel Erleichterungen wie möglich für die Mannschaften zu schaffen, deren Gesundheitszustand sonst ausgezeichnet ist. Die hollän dischen Zeitungen meinen, daß die in den letzten Tagen vor- genommenen deutschen Truppenverschielmmzen möglicherweise die Entscheidung auf einem andern Teil der Schlachtsront als bei Ipern herbeiführen werde. Die französischen Verstärkungen vor Ipern hatten zu einer großen Schwächling an anderm Plmkten der Frontlinie der Franzosen geführt. Bei Reims sei der deutsche Angriff in den letzten Tagen um fast sechs Kilometer nach Westen und Südwestcn vorgetragcn worden. Der belgische Kriegskvrrespondent der Amsterdamer „Tijd" meldet vom 16. November: Es zeigt sich, daß die Deut schen die überschwemmte Iserlinie noch n i ch t a u f - gegeben haben. Sie haben eine große Zahl Pioniere mit viel Material am Werk, und alles deutet darauf hin, daß sie planmäßig versuchen, die Erschwernngen durch die Ueber- schwemmnng zu überwinden. „Telegraf" meldet mtSSluiL vom 21. November: In Flandern herrscht hatte wieder voll ständige Stille. Es ist b it te r k a l t, der Frost hält an. Gerüchtweise verlautet, daß die Deutschen ihre Angriffe bei Nienport eingestellt haben, nm bei Dixmunden einen größeren Druck ausüben zu können. Der Mailänder „Corriere della Sera" meldet aus Paris, daß dort große Kälte herrsche, und daß die Bevölkerung umso mehr darunter leidet, weil es an Kohlen mangelt. Man ist besorgt um die Kolo- nialtruppen, die dem ungewöhnlichen Frost ausgesetzt sind. Das tagelange Stehe» in den Schützengräben sei für sie eine wahre Tortur. Nach einer Meldung des „Temps" aus Paris mußte ihr schleuniger Abtransport, »ud zwar sür immer, er folgen. Zur Ablösung wurden schleunigst 16 000 Mann Marine-Infanteristen und Territorialtrnppen nach Nordflan- dern gesandt. Im Osten dauert das Ringen fort. Die gesamte russische Schlachtordnung hat hier eine Länge von ungefähr '300 Kilometer. Sie dehnt sich also ungefähr fo lang auS, wie die Schlacht im Westen. Der Unterschied besteht aber darin, daß die ganze Schlacht im Westen eine befestigte Stellung ist, die eine Art von FestungSkrieg erfordert. Im Osten dagegen ist die Schlachtordnung noch vollkommen be weglich, wie i» den Schlachten der früheren Kriege. Dadurch wird weniger die Zahl ausschlaggebend, als vielmehr die überlegene F e l d h e r r n k n n st, die nach allen Wkerigen Tatsachen turmhoch auf feiten Hindenburgs ist. Dit Gelegenheit, anch ans dieser Schlacht einen Stellungs kampf tu wachen, bei dem den Russen die ungeheure Ucber- lt-e«M rM zu Hilfe kam, ist aber von unseren Hibrrtt durch die h-'tig.m Auq-r'c nicht -e>r gegcbn worden. Es mangelte den Nüssen dazu die Zeir. Lurch den Vorstoß der Oesterreicher von Süden her ist auch der russische linke Flügel schon in die Schlacht verwickelt worden, die auch hier bisher für uns günstig steht. Mit aller Sicherheit kann man sogar annehmen, daß der umfassende Vorstoß unserer A r in e e u gegen das russische Zentrum von vollem Erfolge begleitet sein wird. Bon den österreich-ungarischen Kriegsschauplätzen. Amtlich wird vom 21. Nov. verlautbart: Der A n - griff der Verbündeten auf die russischen Haupt- kräfte in Russis H-Polen geht auf der ganzen Front vorwärts. In den Kämpfen nordöstlich Czenstachau er- gaben sich zwei fe übliche Bataillone. — Vom südlichen Kriegsschauplätze wird «mtlich vom 22. Nov. ge meldet: Starke eigene Kräfte haben die Kalubara bereits überschritten, doch leistet der Gegner in mehreren gutgewählten, gutbesestigteu Stellungen uvch Widerstand. Die eigene Vor rückung wild durch aufgeweichten Boden und überschwemmte Wasserläufe, im Gebirge durch meterhohen Schnee zwar verzögert, aber nicht anfgehalten. Eigene Nachrichten detachements (große Patrouillen- machten in den letzten Tagen wieder 24lO Gefangene. Tie Mesantzahl der während dcr Kämpfe seit dem 6. d. M. gem ' !e> ^f iugeuen bc.rägt hiermit 13000, Graf Hertling über den Krieg. Ter bayerische Ministerpräsident Graf Hertling sagte beim Empfang derVcrtreter der italienischen Zeitungen u. a.: Ich möchte zunächst betone», daß Vavern seine Krä'te mit beispielloser Begeisterung vereint mit dem ganzen deutschen Volke für diesen Krieg ein gesetzt hat. Alle gegenteiligen Behan ttungen sind Erfindungen unserer Gegner. Wir Deutsche wissen alle, das; unser Vater land seine ganze Kraft aufbieten muß für diesen Krieg, durch den England unseren wirtschaftlichen Aufschwung hat vernichten wollen, und für den eS Frankreich, Belgien und Rußland mißbraucht. Die neutral n Sta teil werden mehr und mehr die wirklichen Ursachen d escs Krieges begreifen, schon deshalb, weil England die geheiligten Rechte dieser Staaten nicht achtet. Graf Tisza im deutschen Hauptquartier. Der ungarische Ministerpräsident Graf TiSza, der Freitag Nachmittag im deutschen Großen Haupt quartier eingetroffcu war, wurde am Sonnabend von» Kaiser in längerer Audienz empfangen und nachher zum kaiserlichen Frühstück geladen. Graf Tisza hatte auch verschiedene Unter redungen mit dem Reichskanzler nnd dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes nnd stattete auch dem Chef des General- stabeS seinen Besuch ab. Die Abende verbrachte Graf Tisza bUm Reichskanzler. Hilse sür England. Reuterbureau meldet: Mlnlsierpäsident Borden in Canada kündigt an, Canada werde wettere Trup- i^E" ""btltfIrren, sodaß »och vor Ende de» Jahre» >108 000 Mann unter den Waffen stehen werden. „Tim«»" meldet an» Melbourne: Im Repräsen» 'tanNnhause »klärte d» Premtrrmintster, daß dl« Regierung olle Pflichten tun wolle, um unbeschränkte Zahlen von Soldaten auszu bilden, die, wenn nöt^g, am Kriege :e lnehmen könnten. Es würden finanzielle und andere Vorbereitungen getroffen, um der Negierung zu ermöglichen- nach Bedarf Kontingent auf Kontingent abzu. enden. Volle Zuversicht in Oesterreich. Am Sonnabend fand in Wien im Industriebaus« eine Versammlung der Industrielle» Oester reichs statt. I» der Eröffnungsansprache erklärte der Vorsi ende Brosche: die österreichische Industrie sei voll fester Zuversicht uud u n e r s ch ü t t e r» lichem Vertrauen i» den endgültige» Siez der Waffen der verbündeten Kaiserreiche. Präsident Vetier begrüßte in längeren Ausführungen die Ent'chließung, wonach die Industrie Oesterreichs uner schütterlich aus die Tapferkeit der österreichi'ch-ungarischen Armee vertraut, die in brüderlicher Gememschatt mit der tapferen Armee des verbündeten Deutschen Reiches di« heiligste» Güter verteidigt. Die Industrie fühlt sich auch für eine lange Kriegsdauer gewappnet. Deo heilige Krieg. Nach amtlichem Bericht des türkischen Hauptquar tiers Hal der Kreuzer „Ham i die" am Sonnabend die russische» Petroleumdepots und die drahtlose Te l e gr ap h e nst at i o n in der Nähe von Novoross ijek zerstört. Ein 9 Stunden langer Kampf hat sich am 18. d. M. mit den Engländern in Schatt-el-Arab abgespielt, wobei der Feind erhebliche Verluste erlitt. Auch dcr Befehlshaber der Engländer soll sich unter den Verwun deten besiudcn. Ein Geschoß eines türkischen Torpedobootes verursachte auf einem englischen Kanonenboot eine Explosiv». — Ans deu Provinzen treffen fortgesetzt Telegramme über Volksknndgebungeu aus Anlaß der Proklamation des Heiligen Krieges ein. In Damaskus fanden am Grabe Sa- ladius Kundgebungen statt, an denen über 30 000 Personell teilnahmen. Die Menge zog sodann vor das österreich-im- garische nnd das deutsche Konsulat, wo cs ebenfalls zu Knud- gebmigeu kam. — Das erfolgreiche und rasche Vordringen der Türken in die persische Provinz Aserbeidschan rief die größte Bestürzung besonders in den rns- sischen Kreisen in Täbris und völlige Kopflosigkeit unter den russischen Behörden hervor. — Wie die Blätter melden, haben die Behörden der Provinzen die Weisung erhalten, die englischen, französischen nnd russische» Schulen, sowie die Spitäler der 3 kriegführenden Staaten zu schließen. Auch die französischen Kirche» solle» geschlossen werden. — Am Freitag trafen die in der Schlacht bei Kö- priköi gefangen genommenen rnsfischen Solda- t e n und Offiziere, sowie die erbeuteten Maschinengewehre nnd anderes Kri gSmaterial in Erzcrum ein. Fast die ganze Bevölkerung strömte herbei, um die Kriegsgefangenen zu sehen nnd veranstaltete große Frcudenkundgrlmugen. Die Ankunft der russischen Kri«g»gesangenen hat die Zuversicht der Bevölkerung beträchtlich gehoben. Die Gefangene» berichten, die türkischeArtillerie habe mit großer Treffsicherheit geschossen.