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9S0 letzten Jahrzehnten im Durchschnitt etwa 800000 Fest meter betragen hat, haben wir ihn im vorliegenden HauShaltplan auf 510000 Festmeter zurückgefetzt, um den in den sächsischen Staat Swaldunge» leider vorhan denen Mangel an Althölzern allmählich auSzugleichen. ES wird weiter unser Bestreben sein, für die der Forst verwaltung verlorengegangenen Waldflächen allmählich Ersatz zu schaffen, bannt wir unseren sächsischen Staats wald den Generationen, die nach uns kommen, unge schmälert in Umfang und verbessert im Holzbestand übergeben können. Ich bin mir bewußt, daß ich in konsequenter Fortführung dieser Forstpolitik für die nächsten Jahre auf einen Teil von Einnahmen für die Staatskasse verzichten muß, aber ich bin überzeugt, daß die ganze Bevölkerung bereit ist, für die Erhaltung unseres heimischen Waldes diese Opfer zu bringen, und daß infolge der immer drückender werdenden Holz knappheit auch wirtschaftlich diese Maßnahme gerecht fertigt ist. Abgesehen von dem herabgesetzten Verschlag liegen die Gründe für den geringeren Reinertrag gegenüber der Vorkriegszeit in den weit größere» Ausgaben, vor allem infolge der um fast das Doppelte gestiegenen Löhne, sowie in der waldbaulichen Umstellung des Betriebes, wodurch Mehrkosten entstehen, die nur zu einem verschwindenden Teil durch personelle Erspar nisse vor allem auf dem Gebiete der höheren Forst beamten wettgemacht werden konnten. Die heute zur Anwendung kommenden verbesserten Kulturverfahren, sowie die verstärkte Boden- und Bestandpfleae erhöhten naturgemäß in Verbindung mit den Lohnsteigerungen die Kosten für Forstverbesserungen, die sich aber künftig durch Ertragssteigerungen lohnen werden. Die Maßnahmen gegen die Nonne, die in den letzten Jahren besonders die Reviere der Sächsischen Schweiz stark heimgesucht hat, haben den erwarteten Erfolg gehabt. Im vergangenen Sommer trat überall die Wipfelkrankheit in so starkem Maße auf, daß die Kala- mität als erloschen angesehen werden kann. Nur auf einzelnen am Rande des Verbreitungsgebietes der Nonne gelegenen Revieren ist noch mit einem weiteren Fräße im Sommer 1925 zu rechnen, der aber voraus- sichtlich damit ebenfalls zu Ende sein dürfte. Größere Aufmerksamkeit als der Nonne wird der in ihrem Ge folge drohenden Borkenkäfergefahr im Staats- und Pnvatwald zu widmen sein. Die in Preußen auf ungeheuer großen Flächen aufgetretene Kiefern-Eule (Forl-Nule) hat glücklicherweise Sachsen bislang ver schont. Die Domänenverwaltung ist durch den Zuwachs der Schlösser und verschiedenen bebauten Grundstücke, die nach der Auseinandersetzung mit dem ehemaligen Königshaus« dem Staat zugefallen sind, wesentlich er- weitert worden. Die Auseinandersetzung mit dem ehe maligen Königshause ist inzwischen auf Grund des Ge setzes vom 21. Juli 1924 in loyaler Weise durchgeführt, so daß auch auf diesem Gebiete für die Zukunft klare Verhältnisse geschaffen sind. Die Haupteinnahme bildet bei der Domänenverwaltung der Ertrag aus der Ber- Pachtung der Kannnergüter und au» der Vermietung und Verpachtung bebauter und unbebauter Grundstücke, u. a. auch vom Betriebe der Hofapotheke und einzelner Gastwirtfchaften, fo z. B. der Bastei. Bei einer Besse rung der allgemeinen Wirtschaftslage und Wiederkehr normaler Verhältnisse auf dem Grundstücksmarkte ist auch hier eine wesentliche Steigerung der erzielten Ein nahmen für die Zukunft zu erwarten. Das gleiche gilt von den in der Verwaltung des Wirtschaftsministeriums befindlichen Landwirtschafts, betrieben, die sich in durchaus guter CntwiLung be finden. Konnte hier die Ablieferung an die Staatskasse für das laufende Rechnungsjahr auch nur um 75 000 M. gesteigert werden, so ist für die nächsten Haushalte, nachdem die sehr beträchtlichen Investie rungen wirtschaftlich zur Auswirkung gekommen sein werden, mit einer Erhöhung der Ablieferung bestimmt zu rechnen. Die gewerblichen Betriebe der Bergverwaltung, zu denen die Kalk- und Hartstcinwerke in Hermsdorf, Lengefeld, Oberscheibe, Hammerunterwiesenthal, Döbitz und Klinga, die staatlichen Hütten- und Blaufarben werke in Muldenhütten, Halsbrücke und Oberschlema, sowie die Porzellannianufaktur Meißen gehören, sind zum erstenmal in einem Kapitel — in dem Kap. 5 — des ordentlichen Staatshaushaltplanes vereinigt worden. Die Kalk werke verfügen zurzeit über insgesamt 12 neuzeitliche Ofen, mit denen jährlich rund 22000 Tonnen Kalk erzeugt werden können. Der Kalk ist von vorzüglicher Beschaffenheit und wird stets flott abgesetzt. Die Regierung hält es deshalb für geboten, Ihnen zur Erweiterung und Verbesserung des Betriebes der Kalk werke die Bewilligung von 170 000 RL1. unter Tit. 76 des außerordentlichen Planes vorzuschlugen, von denen 145 000 RlA. beim Kalkwerk Oberscheibe und 25000 Rick, beim Kalkwerk Hammerunterwiesenthal verwendet werden sollen. Den gleichen befriedigenden Absatz ihrer Produkte zeigen die Hartsteinwerke. Der dort gewonnene recht gute Stein eignet sich besonders zur Herstellung von Kleinpflaster. Da der Bedarf an Klein pflaster für die Staatsstraßen gewaltig gestiegen ist und auch weiter steigen wird, sind zur Erweiterung und zur Verbesserung des Betriebes der Hartsteinwerke bei Tit. 6 deS außerordentlichen Planes 145000 RlA, und zwar 115 000 Rbl. für Klinga und 35000 Rbl. für Döbitz eingestellt. Ich habe außerdem angeordnet, daß die Frage einer Prüfung unterzogen werde, inwieweit zur Beschaffung der nötigen Mengen an Pflastersteinen in den einzelnen Straßenbaubezirken des Landes geeignete bereit» erschlossene und noch unerschlossene Brüche vor handen sind, die ein vorzügliches und für unsere Zwecke geeignetes Steinmaterial liefern können. Bon dieser Prüfung wird eS abhängen, ob die Regierung dem Landtag noch Vorschlägen wird, zur Erschließung neuer staatlicher bteinbrüche Mittel zu bewilligen. Ich geh« dabei m erster Linie von dem Gesichtspunkte aus, datz wir zur Vermeidung unnötiger Transportkosten au» systematisch auf da» ganze Land »erteilten geeignete« Brüchen da» Rohmaterial für unser Straßenpstaster am zweckmäßigste« gewinne» Die Porzellanmanufaktur hat im vergangenen Jahre, hauptsächlich wegen der Verarmung der Kreise, die bisher die besten Kunden der Manufaktur waren, eine schwere Adsatzkrise dmchgemacht. Erst gegen Ende de» Jahre» hat da» Geschäft sich wieder langsam zu heben begonnen: da» Weihnachtsgeschäft Ian« als be friedigend bezeichnet »»erden. Für da» Rechnungsjahr 1925/26 der Porzellanmanufaktur eine Prognose zu stellen, ist schwierig. Wenn indes die Wiederbelebung der Wirtschaft Fortschritte macht und wenn eS durch besonders eingeleitete Maßnahmen zur Hebung des Ab- satzes gelingt, für Meißner Porzellan im außersächsischen Deutschland und im Ausland neue Freunde und Ab- nehmer zu gewmnen, so kann auf einen, wenn auch be scheidenen Reingewinn im bevorstehende» Geschäftsjahr gerechnet werden. Vorsichtshalber habe ich ihn nicht höher als auf 150000 Rbl. veranschlagt, zu denen noch 100000 Rbl. für Abschreibungen und Rückstellungen treten. Noch schwieriger ist eS, das voraussichtliche Betriebs ergebnis der Hutten- und Blaufarbenwerte zu schätzen. Die Preise der Erze und Metalle und die Nachfrage nach den Nebenprodukten dieser metallurgi- schen Betriebe schwanken außerordentlich, und es stellt sich immer mehr als ein schwerer Nachteil heraus, daß die Hütten infolge de» Erliegens deS sächsischen Erz- bergbaueS fast ganz auf ausländische Erze angewiesen sind, die bis zu ihrer Heranschaffung nach Muldenhütte und Halsbrücke sehr erhebliche Transportkosten ver ursachen. Ich habe deshalb eine Untersuchung darüber veranlaßt, ob der staatliche Freiberger Erzbergbau nicht wenigstens teilweise wieder ausgenommen werden kann. Je nach dem Ergebnis dieser Untersuchung, die mög- nchst beschleunigt werden soll, wird AnSmaß und Be triebsform für die staatlichen Hütten in Zukunft zu be stimmen fein. Ganz unabhängig hiervon steht indessen fest, daß ein wirtschaftlicher Betrieb der Hütten bei den außerordentlich schwierigen Verhältnissen nur möglich ist, wenn sie mit den neuesten technischen Erfordernissen Schritt hallen. Die Regierung schlägt Ihnen daher vor, unter Tit. 7 des außerordentlichen Plans 544000 RA. zu BetriebSverbefserungen bei den Hüttenwerken in Muldenhütte und Halsbrücke zu bewilligen. Sie schätzt den Reingewinn der Hüttenwerke und des Blau- farbenwerkS im Geschäftsjahr 1925/26 mit allem Vor behalt auf 270000 RLl. und hofft, 300000 RN. zu Ab schreibungen und Rücklagen verwenden zu können. Ähnlich wie bei den Hütten liegen die Verhältnisse bei dem staatlichen Blau färbe mverk in Oberschlema, das auch nur noch über eine ganz geringe eigene Erzbasis verfügt und frachtlich sehr ungünstig liegt, weshalb auch das dort angegliederte Walzwerk, das zudem technisch noch aller hand Kinderkrankheiten überwinden muß (Abg. Blüher: Sehr richtig! — Hört, Hört! bei den Demokraten ), nicht die Hoffnungen erfüllt hat, die seinerzeit auf dieses während der Inflationszeit in Angriff genommene Werk gesetzt worden waren. Ich würde es deshalb für sehr erwünscht halten, wenn zunächst unverbindlich aufgenommene Vor besprechungen über einen Zusammenschluß der beiden Blaufarbenwerke im Schneeberger Bezirk gelängen, da dieser Zusammenschluß im Interesse beider Werke sehr bedeutende betriebliche Vereinfachungen und Ver besserungen ermöglichen und für dre Zukunft ein ren table» Arbeiten beider Werke sicherstellen würde. Die deshalb mit dem Privatblaufarbenwerksverein, an dem der Staat sehr erheblich beteiligt ist, eingeleiteten Ver handlungen schweben noch. Kommen sie zu einem be friedigenden Abschluß, so wird Ihnen die Regierung eine entsprechende Vorlage zur Entschließung unter breiten. Zum erstenmal erscheint im ordentlichen Haus- haltplan ein besonderes Kapitel für wasserwirtschaft liche Betriebe. In diesem Kapitel sind die Erträg nisse aus der Verpachtung der vier Wasserkraftwerke: Aue, Klosterbuch, Waldenburg und Wurzen und der Erlös aus dem Verkauf des TrinkwasserS aus der Muldenberger Talsperre aufgeführt. Das Trinkwasscr der Talsperre Muldenberg wird einem Gemeinde verbande, der Städte und Gemeinden des Bogtlandes und westlichen Erzgebirges umfaßt, pachtweise abgegeben werden. Die Talsperre Muldenberg wird dann für viele Städte und Gemeinden des westlichen Sachsens den Wassermangel in trockenen Zeiten beseitigen und ihnen ein einwandfreie» Trinkwaffer liefern. Für das laufende Rechnungsjahr kdnnte der Ertrag der Talsperre nur für ein Vierteljahr eingesetzt werden, da die Entnahme von Trinkwasser nicht vor dem 1. Januar 1926 möglich sein wird. In Zukunft wird sich ergeben, daß, falls nicht befonderS wichtige Um stände eintreten sollten, die Talsperre Muldenberg das aufgewandte Baukapital mit mindesten» 6 Prozent ver zinsen wird. Ein durchaus erfreuliches Ergebnis, wenn man bedenkt, daß durch den Bau der Talsperre nicht nur jahrelana eine große Zahl von Arbeitslosen be schäftigt werden konnte, sondern daß durch dre Voll endung der Sperre auch ein großes Kulturwerk ge schaffen ist, das hoffentlich auf dre Dauer einem bisher schwer unter Wassermangel leidenden Teil unseres Landes zum Nutzen gereichen wird. Ähnlich günstige Ergebnisse Haden wir durch die Er richtung der von Ihnen genehmigten Wasserkraftwerke in Aue, Waldenburg, Klosterbuch und Wurzen erzielt. Auch hier wird das finanzielle Ergebnis erst rm nächsten RechnnngSjahre voll -um Ausdruck kommen, da die größte der Wasserkraftanlagen, die bei Wurzen, bei un gestörter» Baufortgang vermutlich erst Ende des JahreS in Betrieb kommen wird. Ich habe eS für richtig ge halten, die Verwertung der gesamten zu gewinnenden elektrischen Kraft den Sächsischen Werken zu übertragen, um die Einheitlichkeit der LandeSelektrizitätSversorgung aufrechtzuerhalten, doch werden die Verträge so ge schlossen werden, daß die Wirtschaftlichkeit der errichteten Wasserkraftanlagen dauernd nachgeprüft werden kann, vermutlich werden wir hier auf eine dauernde Ver zinsung de» investierten Kapital» kommen, die die Löhe de» augenblicklichen Reichsbankdiskonts nicht unwesent lich übersteigt, so daß sich unsere Erwartungen nicht nur voll erfüllt haben, sonder« sogar noch übertroffen worden si«d. Die zur Vollendung noch nötigen Mittel werden im außerordentlichen Etat von Ihne« angefordert. 13 723, also um 860 gesteigert worden, wozu noch die Steigerung der planmäßigen Stellen für die Polizei von 1647 auf 10666, also um 9019 kommen, sodaß wir im Etat 1925 — imrner ohne Volks- und Fortbildung»- schullehrer 24389 planmäßige Beamtenftellen gegen 14510 im letzten Friedensetat hatten. Daß bei dieser Sachlage daS Finanzministerium die Pflicht hat, nicht nur jede neue Anforderung an Stellen auf das peinlichste auf ihre unbedingte Notwendigkeit hin zu prüfen, sondern auch darauf zu dringen, daß die Gesamtzahl der planmäßigen Stellen möglichst wieder auf den Friedensstand zurückgeführt wird (Abg. Lippe: Sehr richtig!), werden Sie, glaube ich, ohne weiteres anerkennen, und ich meinerseits glaube im Staatsinter esse zu harrdeln, wenn ich das Odium dieser scharfen Prüfung und alle Anfeindungen, die daraus resul- treren, trage und weiter tragen werde, solange mir die Sorge um die sächsischen Finanzen anvertraut ist. Ich sehe mich zu dieser Maßregel um so mehr genötigh well ich eine ausreichende Besoldung der Be amtenschaft, von der vor allem in den unteren Gruppen leider noch nicht allenthalben die Rede sein kann, lfür eine unbedingte Staatsnotwendigkeit halte. Die Mittel für eine solche ausreichende Besoldung werden wir aber nur dann aufbringen können, wenn wir durch Beschränkung der Zahl der Beamten auf daS niedrigste Maß die Lasten, die die Allgemeinheit für diese Besoldung zu tragen hat, in wirtschaftlich möglichen Grenzen halten. (Sehr richtig! bei den Deutschnationalen.) Außer durch die Steigerung der Zahl der Be amte »stellen erklärt sich der Mehraufwand an Dienst- bezügen dadurch, daß in zahlreichen Fällen durch den infolge der wirtschaftlichen Entwicklung unvermeidlichen Ausbau der Staatsverwaltung höherwertige Arbeits kräfte als früher Verwendung finden müssen. Ins- gesamt ergibt sich für die planmäßigen Beamten unter Ausscheidung der Volks- und Fortblldungsschullehrer sowie der Polizeibeamten ein durchschnittlicher Dienst- bczug von 3447 M. für den Haushalt 1914 und 4150^9 M. für den Haushaltplan 1925. Außerordentlich fällt auch die Steigerung der Pensionen und Wartegelder ins Gewicht. Hier ist zunächst zu erwähnen, daß für den neuen Etat reich lich 8 Millionen Mark Wartegelder eingesetzt werden mußten, die erst allmählich wieder in Wegfall kommen werden. Weiterhin hat sich die Zahl der Ruhegehalts empfänger selbst sehr stark erhöht, nämlich von 11 718 am 1. Februar 1914 auf 14 942, also 27,5 Prozent mehr, die für den neuen Etat eingesetzt werden mußten, und der Kopfbetrag, der für jeden Pensionär bezahlt wird, hat sich durch die sozialere Ausgestaltung der Ruhegeld bezüge, insbesondere des Witwengeldes wesentlich ge steigert, nämlich von 2814,66 M. für einen RuhegehaltS- oder Wartegeldempfänger am 1. Februar 1914 auf 3614,64 M. im Haushalt für 1925 und für jede Witwe oder Ganzweise von 790,80 M. am 1. Februar 1914 auf 1997,93 M. für den Haushalt 1925. Daß eine Anzahl namentlich höher besoldeter Beamter zum Teil nach kurzer Dienstzeit durch da» Beamtenpflichtgesetz und andere Maßnahmen in den Bezug von Ruhegeld ge treten ist, mag hier auch nicht unerwähnt bleiben, ob wohl eS finanziell infolge der relativ wenigen Fälle nicht besonders in die Wagschals fällt. Sehr viel stärker ist die Belastung deS Staates durch die Einführung der Altersgrenze für die Beamten gewesen. Diese Mehrausgaben gegeuüberchem Friedenszustand sind deshalb um so schwerer zu tragen, weil leider auf der Einnahmcseite das wichtige überschußkapital der Staatscisenbahn verschwunden ist, für das der fast voll ständige Fortfall der Ausgaben für Verzinsung und Tilgung der Staatsschuld leider kein Äquivalent bietet. Auch die Einnahmen aus den Nutzungen des StaatS- vermögens, nämlich den Forsten, den sogenannten werben den Betrieben, und der allgemeinen Kassenverwaltung des Staates haben leider die Friedenshöhe noch nicht wieder erreicht und konnten zur Deckung des Staats- bedarfs nur mit 15,4 Millionen Mark, das ist 7,4 Prozent gegenüber 17,7 Millionen Mark, das ist 14,9 Prozent im Frwden betragen. Erfreulicherweise ist hier wenigstens gegenüber dem Vorjahre eine kleine Steigerung festzu- stcllen, und es wird das ernsteste Bemühen meiner Verwaltung sein, durch zielbewußten Ausbau und wirt schaftliche Betriebsführung, sowie durch eine gute Aus nutzung des Staatsvermögens hier zur Abminderung der Steuerlast der Bevölkerung möglichst hohe Beträge herau-zuwirtschaften. Ich glaube die begründete Hoff nung hegen zu dürfen, daß vor allem die Elektrizitäts- Versorgung, die Wasserwirtschaft und daS Verkehrs wesen — worüber ich bei Behandlung der einzelnen Kapitel noch einiges zu sagen haben werde — für die Zukunft wesentlich höhere Einnahmen als heute bringen werden, und daß wir, wenn wir unsere Pläne hier auf lange Sicht durchzuführen in der Lage sind, auf diesen Gebieten für den Staat außerordentlich wichtige Ein nahmequellen schaffen können, die meinen hoffentlich in glücklicherer Lage sich befindenden Nachfolgern vermut lich einen schrittweisen Abbau der Steuern ermöglichen werden. Zu den einzelnen Kapiteln des Etats habe ich außer den in den Erläuterungsspalten und in den allgemeinen Vorbemerkungen schon Ihnen gedruckt vorliegendem Material noch folgendes zu bemerken: Bei den Forsten konnte der Überschuß von 4^ Millionen im vorliegenden Haushaltplan auf rund 4,9 erhöht werden, und zwar in erster Linie auf Grund der gerade in den letzten Monaten infolge der Holz knappheit stark gestiegenen Holzpreise. Trotz der Preis steigerung bleibt das Nettoergebnis der Staatsforsteu hinter dein Friedensdurchschmtt leider außerordentlich stark zurück. Das ist neben der Verkleinerung der Staatsforstfläche durch die Abtretung der Reviere Moritzburg und Kreyern und des größeren Teile» de» Weißlger Reviers an das ehemalige Königshaus sowie durch Überlassung von Teilen des Zwickauer und Eeidewitzer Revier» an die Aktiengesellschaft Sächsische Werke (Abg. Lippe: Hört! Hört!) zu bergbaulichen Zivecken in erster Linie auf die wesentliche Herabsetzung be» Derbholzverschlage» zurück-nsührrn. Während der Derbholz verschlag der sächsischen StaatSforsten in de«