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Eine An zahl dortiger Rechtsanwälte beantragten bei der Justizverwaltung, einstweilen von Strafsachen nur Haftangelegenherten zur Hauptverhandlung zu bringen, alle nicht dringlichen Sachen aber ruhen zu las en, da auswärtige Zeugen nicht zum Termin zu scha fen sind. — Zur Beschaffung ausreichender Mengen ge kochten Wassers sind an öffentlichen Plätzen Lokomo bilen aufgestellt, die das Wasser unentgeltlich ab- geben. Altona. Am Mittwoch kamen 17 Erkrankungen und 10 Todesfälle vor; Wandsbeck 2 Erkrankungen; im Lockstedter Lager sind weitere 3 Choleratodesfälle vorgekommen. Berlin. Hier ist am Mittwoch eine Frau Koep pen aus Brandenburg a. d. H. an der asiatischen ^t.) sr ruüixk S. l, 140 GS direct ealitäi theilt, z« vei Otta Vermischtes» * Aus Furcht vor der Cholera irrsinnig geworden ist ein Gerichtsaffessor Hermann Kramer, welcher am Mittwoch abend aus Hamburg in Berlin eingetroffen war. Der Unglückliche lief in der Nacht auf dem Schloßplatze umher und bestreute sich unausgesetzt mit Desinsektionsmitteln, die er in großen Mengen bei sich führte, wobei er auslief: „Mir ist eine Laterne am Himmel erschienen; ich bin erleuchtet und kenne letzt das Mittel gegen den tückischen Feind!" Kramer st der Jrrenabteilung in der Charitee zugeführt worden. * Bei Brennerbad stürzte eine junge Dame, eine Professorstochter aus Wien, vom Berge ab, blieb aber an ihrem starken langen Haar über dem Abgrund zängen, aus welcher Lage in strömendem Regen sie erst nach 10 Stunden gerettet wurde. * In Ostende hat die Polizei den dortigen Kur aal, in welchem in ungeniertester Weise ein hohes Aazardspiel betrieben wurde, überrumpelt und alle Spieleinsätze und Spielutensilien beschlagnahmt. Die Persönlichkeit der Spieler wurde durch eidliche Ver nehmung sestgestellt. Die Polizei war zu ihrem Schritt durch den Staatsanwalt rn Brügge, welcher ras in allen belgischen Bädern wuchernde Hazardspiel ehr entschieden bekämpft, veranlaßt worden. * Es schneit! Nicht nur in den Alpen, sondern auch im Schwarzwald hat ein starker Schneefall sich eingestellt. Feldberg und Belchen sind mit Schnee bedeckt. * Ein Seeraub wird von den Canarischen Inseln gemeldet. Ein Postdampfer von der Insel Lanzarota vurde von Mauren überfallen, ausgeraubt und die Mannschaften und Passagiere gefangen genommen. Der Kapitän und 5 Matrosen entkamen unterwegs. Was aus den übrigen Leuten geworden ist, ist noch unbekannt. * In Chikago hat aus Anlaß des Verbotes von Rennwetten ein blutiger Zusammenstoß stattgefunden. Ein Polizist und ein Sportsmann wurden dabei töd- ich verletzt. * Vor dem übermäßigen Genuß von Cholera- ropfen wird dringend gewarnt. In Lippspringe hat ein dort im Quartier befindlicher Oberjäger eine solche Menge dieser Flüssigkeit getrunken, daß er bald da rauf erkrankte und am anderen Tage starb. * In Berlin sieht man keine Schleppen mehr. Die Damen fürchten die Cholerabazillen, die sich an )ie Schleppen anhängen könnten. So hat also auch die Cholera etwas Gutes. * Die Menschenfresserei in Afrika und die Enq- änder. Man wird sich noch erinnern, daß ein Ossi- irr Jameson, welcher Stanley auf dem Zuge nach Wadelai begleitet hatte, angeschuldigt worden war auf das Zeugnis des Schwagers Tippo-TippS, des Selimben-Nasudi, hin, für zwei Stücke Taschentücher ein kleines schwarzes Mädchen angekaust und es den Spandau und Steyr gelieferten Gewehren 88, fowie mit den bei ähnlichen Veranlassungen srüher geprüf ten Gewehren 71^84 in Vergleich gestellt worden sind, hat nach Prozenten berechnet sich ergeben, daß die Löwe- schen Gewehre den Gewehren anderer Fabriken durch aus nicht nachstehen und im Vergleich zu den Ge wehren 71f84 sich die Zahlen für die Gewehre 88 meist sehr viel günstiger gestalten. Gegenüber der von der „Neuen Deutschen Zeitung" aufgestellten Be hauptung, daß bei einem Bataillon allein 150 Ge- wehre hätten zurückgestellt werden müssen, ist festge stellt worden, daß bei dem betreffenden Bataillon nicht 150, sondern 1b Gewehre wegen meist ganz unerhev- licher Reparaturen zum Umtausch gelangt find." — Zur Warnung für Hausbesitzer seien die beiden nachstehenden Fälle mitgeteilt, welche sich auf die polizeilichen Maßnahmen gegen die Choleragefahr be ziehen. In Berlin sind gegen zwei Hausbesitzer we gen unterlassener DeSinjektion ihrer Grundstücke 30 Mark bezw. sechs Tage Hast und 14 Tage Hast fest gesetzt worden. Die Haftstrafe bezieht sich auf einen Besitzer, der vermögend ist und daher durch eine Geld strafe nicht getroffen werden würde. Wenn cs nun auch freisteht, eine richterliche Entscheidung herbeizu- sühren, so ist es doch immerhin zweifelhaft, ob die Unter den gegenwärtigen Verhältnissen gewählten har ten Strafen gemildert werden. — Witterungsprophezeiungen für den Monat September. Knauers 10ojähriger Kalender prophe zeit: September, vom 1. bis 4. schön warm, dann starker Regen, hierauf Donner, worauf bis 20. an haltendes schönes Wetter eintritt, darauf erträglich vis am 30. Regenwetter kommt. — Nach der An nahme des Astronomen Herschel vom 1. bis 6. schön bei Nord- oder Westwind, bei Süd- oder Westwind jedoch Regen, vom 6. bis 13. viel Regen, vom 13. dis 21. schön, vom 21. bis zum Ende Wind mit Regen. — Die alten Bauernregeln lauten: War eS am Aegiditage (1. Septbr.) schön, so ist noch 4 Wo chen gutes Wetter zu hoffen, oder: Ist Aegidi ein Heller Tag, ich dir einen schönen Herbst ansag'. — Donner in den ersten Tagen des September verkün det viel Schnee im Februar und ein gutes Kornjahr. — Wie zu Mariä Geburt (am 8.) ist, soll es 8 Wo chen bleiben. — Bleibt das Laub nahe am Stamme liegen, so folgt ein fruchtbares Jahr. — Am Sep temberregen ist dem Bauer viel gelegen. — Die Tage um Hervstanfang (23.) deuten tue Witterung für den ganzen Herbst an. — Zu Michael (am 29.) Nord und Ost, bedeutet starken Wintersrost. — Ist die Nacht vor Michaelis hell, so soll ein sehr kalter Winter folgen. Cholera erkrankt. Dieselbe wurde am Mittwoch abend mit ihrem gleichfalls erkrankten Kinde in das Kran kenhaus eingeliefert. Bei dem Kinde ist indes nur Brechdurchfall konstatiert. Außerdem sind 5 Cholera verdächtige eingeliefert. — Der „Reichs- und StaatS- anzeiger" schreibt unterm 8. d.: „Die wenigen bisher in Berlin erngeschleppten Cholerafälle haben, wie amt lich sestgestellt worden ist, den Ausbruch der Epidemie nicht zur Folge gehabt. Diese Fälle sind, bis auf einen einzigen neuerdings festgestellten Einschleppungs fall, nach sorgfältigen Beobachtungen jetzt als beseitigt anzusehen. Nichtsdestoweniger werden selbstverständlich die gegen die Einschleppung und Weiterverbreitung der Cholera getroffenen Maßnahmen in unverminder ter Wirksamkeit erhalten werden. Jedenfalls aber lieht fest, daß zur Zeit von einer in Berlin herrschen den Choleraepidemie nicht ine Rede sein kann." — Der Berliner Magistrat hat an den Minister des In nern das dringende Ersuchen gerichtet, der Stadt gemeinde Berlin aus Anlaß der Choleragefahr bezüg lich der von ihr zu bestattenden Personen das Recht der Feuerbestattung sofort zu gewähren. Paris. Hier und rm Gebiete der Bannmeile kamen am Mittwoch 69 Erkrankungen, 50 Todesfälle von der choleraartigen Epidemie vor; nach anderer Meldung Paris 41 Erkrankungen, 23 Todesfälle, in der Bannmeile 31 Erkrankungen, 17 Todesfälle. In Havre am Mittwoch 19 Erkrankungen, 11 Todesfälle; in Rouen 41 Erkrankungen, 16 Todesfälle. Perfien. Wie die „Times" meldet, ist die Cholera in Teheran erloschen. Mindestens 13000 Personen sind dort der Seuche erlegen. 6 neue Friedhöfe muß- ten angelegt werden. Die Zahl der Opfer der Cholera in ganz Persien beträgt 30000. New-Jork. Am Mittwoch sind hier zehn i neue Cholerasälle vorgekommen, davon acht unter der - Mannschaft des Hamburger Schnelldampfers „Nor- mannia" und zwei unter den Passagieren dritter Klasse , des Schnelldampfers „Rugia". die Unterdrückung der Produktion durch eine allge meine Arbeitseinstellung das einzige Mittel fei, den schädlichen Wirkungen der bisherigen Uederproduktion abzuhelsen und allen Arbeit zu verschaffen. Er be schloß weiter die Einführung des 8stündigen Arbeits tages, die Abschaffung des Gesetzes gegen die Inter nationale rc. Italien. — In Genua, der stolzen Vaterstadt des Ent deckers von Amerika, haben die Kolumbussestlichkeiten ihren Anfang genommen. Schiffe fast aller europäi schen Seestaaten sind zur Teilnahme an der Feier eingetroffen. Der König und die Königin von Ita lien wurden bei ihrer Ankunft und aus der Fahrt zum Königspalast mit Kanonendonner und stürmischen Jubelrufen begrüßt. Die Stadt ist von Fremden überfüllt. Abends war Galavorstellung im Theater Carlo Felice. Rustland. — Die Kaiserfamilie hat sich von Petersburg nach Iwangorod in Polen begeben. Vorher jedoch hat der Zar den Eisenbahnmrnister Witte zum Frnanz- minifier und den Gey. Rat Kriwoschein zum Eisen bahnminister ernannt. Bulgarien. — In russischen diplomatischen Kreisen vcrlautet, Prinz Ferdinand werde sich auf Anraten der Königin Viktoria demnächst mit einer Tochter des Grafen von Paris verloben. Gerbten. — Aus Belgrad wird geschrieben: Der letzte, etwas heftig vor sich gegangene Ministerwechsel hat bei der allgemeinen Bestürzung, die darüber im radikalen Hauptquartier herrschte, manche ergötzliche Szene zu Tage gefördert. Besonders wie der Minister dcs Innern, Svetojar Milosajevic, ein charmanter und allseits geachteter Herr, das Ende der radikalen Herr schaft erfuhr, ist erzählenswert. Als der Kabincttchef Pasilsch, im festen Glauben, die Regentschaft werde dte Deunffion nicht annehmen, dieselve anvot, war scin Kollege vom Innern kränklich und im Amte nicht er schienen. Bei der Ueberreichung der Demission des Gesamtkabinetts vergaß man den kranken Kollegen zu benachrichtigen, welcher am nächsten Morgen wieder wohlgemut seine Schritte nach dem Amte lenkte. Kurz vor dem Ministerium begegnet ihm der erste Regent des Landes. Höslich^s Lüsten der Hüte auf beiden Seiten und Jovan Ristitsch srägt alsdann den ahnungslosen Radikalen, wie's ihm gehe. „Heute besser", antwortete Milosajevic, „ich habe aber jetzt ein ordentliches Stück Arbeit nachzuholen, bei der großen Hitze nicht sehr ermutigend!" — „Was denn für Arbeit, mein lieber Milosajevic?" entgegnete Ristitsch. „Ja, Herr Regent scheinen vergessen zu haben, die Ausführung der Beschlüsse vom jüngsten Ministerrat." — „Durchaus nicht, aber Sie, lieber Freund, scheinen vergessen zu haben, daß Sie kein Minister mehr sind!" Hiermit empfahl sich Ristitsch, doch fein Gegner, ungläubig zu dem, was er soeben vernommen hatte, stürmte ins Ministerium hinaus, wo er sich bald von der Wahrheit des Gehörten überzeugte. Auf seinem Scsiel hatte ein anderer sich breit gemacht, d r aber in liebenswürdigster Weise seinem Vorgänger die Ausräumung der Pulte noch ;estalt te. Man hatte Herrn Milosajevic in der Hitze res Gefechts sowohl über das Rückcrittsgesuch, wie über dessen Annahme Mitteilung zu machen unter lassen. 8.-LD iekäri- 10LL! Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. — Prinz Heinrich von Preußen, der Bruder des Kaisers, wird, wie aus Kiel gemeldet wird, nach dem Manöverschluß von dem Kommando des Panzerfahr zeuges „Beowuls" entbunden und zum Kommandan ten des Panzerschiffes „Sachsen" ernannt werden. — Aus Berlin wird geschrieben: Die neue Mili tärvorlage wird, wie zuverlässig bekannt wird, im Reichstage schon in der bevorstehenden Session einge bracht, indessen erst nach der Fertigstellung des neuen ReichshauLhalteS, also im nächsten Frühjahr. Ta indessen die Grundzüge der Vorlage schon in einigen Wochen bekannt gegeben werden, wird der Reichstag sich von vornherein mit der wichtigen Angelegenheit befassen können. — Die gesamten Kaisermanöver fallen aus. Der Kaiser hat auch die Abhaltung der großen Manöver beim 13. und 14. Armeekorps ausgegeven. — Durch den Fortfall der großen Manöver in Rheinland und Eljaß-Lothringen kommt auch die Teilnahme des Kaisers an der Enthüllung des Denk mals für Ka ser Wilhelm I. in Metz außer Betracht. Damit die schon getroffenen umfangreichen Veranstal tungen nicht ganz umsonst gemacht sind, wird die Enthüllungsfeier am kommenden Sonntag programm gemäß stallfinden, nur wird der Kaiser bei dieser Gelegenheit durch den Statthalter Fürsten Hohenlohe vertreten sein. Oesterreich-Ungarn. — Die Nachricht des „Neuen Wiener Tagebl." von der Verlobung der belgischen Prinzessin Clemen tine mit dem Erzherzog Franz Ferdinand d'Este wird von offiziöser Seite dementiert. Auch die Brüs seler Hoskrecfe pellen in Abrede, daß die Verlobung stottgefunden habe oder in naher Aussicht stehe. _ , Frankreich. — Der sozrallstifche Kongreß in Tours ist ge- schlossen worden. In ferner letzten Sitzung faßte er Len Beschluß: „Die Frau muß eine Löhnung gleich derjenigen des Mannes erhallen; die verheiratete Frau ist von der Werkstatt auszuschließen, aber ihre Rechte werden diejenigen des Mannes sein, und sie ist poli- tisch zu emanzipieren. Die Arbeit in den Gesängmssen ist zeitweilig abzuschaffen." Der Kongreß erklär», daß flöka ein f 11" Ul bis via 4s P dis (LvlQQlÜ 545 U Risss 12 6L 8oiüÄ Orssäait Von^ Vrosäsvl 244 4 V NoSSkW iLStNÜW zu verr An mit rei zu veri ä Mensi der ll Borgt ten u vomL Ektori des T namer beigen welche -st Neape Tage keine, das S vor: Körpe 20. ' 70, ir Gram zitrat. vollko opel l Die e am S sich n „Fütb nalift 38 G' sucht, men, l seiner dürfni fähige Gesprc folgen! behaus Mn wird c Ein und kl nächste zu m «l IV(! SLU.) 11IL