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1892. 207 Dienstag, den 6. September Erscheint tL,ltch, mit Ausnahme der ^onn- und Festtage, abend» für den sol- tzendcn Tag. viel» vierteljährlich I M. so Psg., vumatlich SS Pfg, Einzel-Nrn. s Pfg. Bestellungen nehmen alle Post mistalien, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. Inserat-» ebühren: Einspaltige üorpu»- Yetle od. deren Nam» 10 Pfg. Eingesandt und Reklamen unter de« RedaktionSstrtch W Pfg. Nachweis und Offerten-Anuahmc pro Inserat W Pfg. extra. kleinster Inseraten» betrag 20 Pfg. Komplizierte Anscrate nach besolt» dcrem Tarif. Amtsblatt der Lönigl. ÄmtshauPtmamischaft Flöha, des Aönigl. Amtsgerichts und des und — . Bekanntmachung. Die un.er dem Viehbestände der Gutsbesitzer Emil Max Höppner in Ebersdorf, Robert Knurr > . .... Hermann Lorenz > Niederllchtenau, s. . . c» „ Arno Windisch in Auerswalde und des zum Rlttergute Lichtenwalde gehörigen l. m, - Vorwerkes Riederlichtenan ausgebrochene Maul- und Klauenseuche ist erloschen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 2. September 1892. In Vertretung: Lossow, Regierungsassessor. Landgr. ... . Inseraten-Annshme für dtr jeweilige abends rur Ausgabe gelangende Nummer bis vormittags 10 — «ndols Moffe — N , ""Ker der Verlagsexpedition auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtlich- Bureaus und Filialstellen der Annoncenexpeditionen. Karl Tittma«^ Haasenstein L B-gler - G. L. Daube L Ko. - Ad. Steiner -c. außerdem in AuerSwalde Herr Postagent Emst Irmscher, in Niederwiesa t. Ebersdorf Herr Trichinenschauer Clemens Leuthold, in Hainichen Herr Buchdruckereibesitzer Kuhn, in Mittweida Herr Buchdruckeretvesl^^^-^ I ! —» macherm ister Max Müller ist es, der in Gemeinschaft mit Herrn Ernst Fischer den Omnibus für gebrechliche Kinder zur Einreihung in den Festzug arrangiert hat. f Zum Mordfall Weber berichtet das „CH. T.": Ueber die Ermordung des Ofensetzers Weber aus Frankenberg war vor einigen Tagen in den „Dresd. Nachr." eine Darstellung gegeben, die vom Anfang bis zu Ende unwahr ist. Heute erfahren wir von zuständiger Seite, daß der Thatvorgang noch nicht klargelegt werden konnte. Weber ist zuletzt am 24. August, an dem Tage, an welchem er tot aufgefunden wurde, früh gegen 8 Uhr auf der Hainstraße, vom Wettinerplatz her kommend, gesehen worden. Er ist da allein gegangen, während er am 23. August abends in der 7. Stunde auf der Sonnenstraße mit einem kleineren, bis jetzt nicht ermittelten Manne nach der Stadt hereingegangen ist. Es ist noch unbekannt und doch sehr wichtig, wo Weber übernachtet hat. Anzu» nehmen ist, daß dies nicht in Gasthäusern geschehen ist. Von Mittwoch früh 8 Uhr an ist die Spur We^ bers verloren. — Die öffentliche Versteigerung Ler in diesem Jahre auszumusternden Dienstpferde der Kavallerie, Artillerie und des Trains sollen an dennachgenannten Tagen und Orten von vormittags 10 Uhr ab statt finden: Donnerstag, 15. September, in Dresden (Gardereiterregiment); Freitag, 16. September, in Dresden und Riesa (1. Feldartillerieregiment Nr 12); Montag, den 19. September, in Oschatz; Montag, 26. September, in Grimma, Pegau, Rochlitz und Freiberg; Mittwoch, 28. September, in Pirna und Resa (an letzterem Ort: 3. Feldartillerieregiment Nr. 32); Donnerstag, 29. September, in Großenhain; Freitag, 28 , und Sonnabend, 29. Oktober, in Dres den (Trainbatalllon Nr. 12). Die Pferde der Gar nison Lwsigk werden in Grimma, diejenigen der Garnison Borna in Pegau und die der Garnison Geithain in Rochlitz zur Versteigerung gelangen. — Angesichts der öffentlichen Gesundheitsverhält nisse und nach dem Vorgänge anderer für den lau fenden Monat geplanten deutschen Wanderversamm lungen hat auch der Vorstand der deutschen Gesellschaft für angewandte Chemie beschlossen, die in künftiger Woche in Freiberg geplante diesjährige Hauptversamm lung bis auf weiteres zu vertagen. — In Weißenborn brannte am Sonnabend» vermutlich infolge Brandstiftung, die mit Ernte vorräten gefüllte Scheune des Gutsbesitzers Freiberger, sowie das anstoßende Schuppengebäude nieder. Die Wagen und landwirtschaftlichen Maschinen sind mit verbrannt. Ferner verbrannte der Hofhund mit. — Donnerstag früh 4 Uhr brannten in Sch eerau bei Lommatzsch die Wirtschaftsgebäude des Gutsbe sitzers Grübler mit der ganzen Ernte völlig nieder. Brandstiftung gilt als zweifellos. — Am Mittwoch früh gelang es einem seit einigen Tagen wegen verübter Betrügereien verhafteten „Sym- pathiedoktor" aus dem Ratsgewahrsam in Wurzen zu entkommen. Eben hatte er sich über die Mulde Bekanntmachung, Einreichung der Rechnungen verrrn ^ ^s verfloffeue* Diejenigen Lieferanten und Gewerbtrelbenden, weich Arbeiten ausge- und spatestes ms ZE 17. Teptember dieses Jahres zu bewirkenden Einreichung derselben hiermit veramapc. Frankenberg, am 3. September 1892. Stadtrat h. Vr B-ck, Bürgermstr. örtliches un» Sächsisches. Frankenberg, 5. September 1892. 7 Viel besprochen wird in hiesiger Stadt der nach "ur kurzer Zett tödlich verlaufene Krankheitsfall des Herrn Webermeisters und Büffetkellners Karl Hähle, Friedrichstraße hier, welcher Mitte voriger Woche er krankte und am Sonntag vormittag verstarb. Da die Krankheitserscheinungen cholerineartig waren, so wurde dieses und der Umstand, daß am gestrigen Tage Aerzte und die Polizei mehrfach im Wohnhause Hähles verkehrten, Veranlassung zu der Annahme im Publikum, daß es sich um einen Cholerafall handle. Wie uns von maßgebender Seite erklärt wurde und hier zur Richtigstellung mitgeteilt sei, ist aber Herr Hähle an Brechdurchfall verstorben, welcher in an deren Jahren zur Sommerszeit ebenfalls Opfer ge fordert hat, ohne daß eine Beunruhigung des Publi kums dadurch eingetreten wäre; es ist also zu letzterer bezüglich obigen Todesfalles keine Ursache vorhanden. — Es sind in hiesiger Stadt in einer Anzahl Fami lien Brechdurchfälle vorgekommen und zumeist auch ärztlicher Behandlung zugewiesen worden, es ist em weiterer Todesfall infolge dieser Krankheit als des er wähnten Hählejchen in den letzten Tagen nicht be kannt geworden. In den weitaus meisten Krankheits fällen der vorigen Woche mögen Diätsehler (auch mbergroße Angst vor Cholera!) die Ursache der Krank heit gewesen sein, während in den letzten Tagen, seit so wesentliche Temperaturerniedrigung eingetreten, die Krankheitsfälle in ihrer Eigenart auf vorher gegangene Erkältung schließen lassen. Sorgfalt im Hin blick auf Diät und Schutz vor Erkältung müssen daher die Hauptpunkte sein, nach welchen sich der Einzelne jetzt zu richten hat, um vor der lästigen, in rhrer Entstehung sich choleraartig zeigenden Krankheit sich selbst zu schützen. f Die bereits vor einiger Zeit für Frankenberg an gemeldete Einquartierung traf heute vormittag hier ein, bestehend aus 2 Offizieren, 7 Unteroffizieren und Mannschaften mit 10 Pferden vom Stab der 2. Ka- valleriebrrgade; 5 Offizieren, 23 Unteroffizieren und Mannschaften mit 29 Pferden vom Stab des 1. Kö- uigshusarenregiments Nr. 18 aus Großenhain und 1 Offizier, 23 Unteroffizieren und Mannschaften mit 25 Pferden von der 1. Eskadron deS genannten Husaren regiments, und wird diese militärische Abteilung morgen früh ihren Weg nach dem Manövergebiet im Vogtlande fortsetzen. Kurz vor dem Einrücken obiger Truppenabteilung passierte unsere Stadt eine nach Gunnersdorf in Quartier gekommene Eskadron des 1. KönigshusorenregimentS, während eine weitere Es- kadron dieses Regiments, welche heute in Dittersbach Quartier genommen hat, auf ihrem Wege nach dem Manövergebiet morgen früh unsere Stadt berühren Wird. . ... s- Zum Bericht über den Lampconzug ist zu be- richtigen: Nicht Herr Oekonom Bernh. Müller (wie uns flüchtig mitgeteilt wurde), sondern Herr Stell- ft-T L»iSLn am, B-l» gebracht hat, nach Wurzen zurückgeführt. S - In Deuben der Wurzen brannte am Sonn- abend nachmittag das Wohn- undStallg-bäud-der Hoyerschen Bauerngutes ab. Das Feuer ist beim Backhause ausgebrochen, worm vorher die Kuchen zu dem auf Sonntag festgesetzten Erntefest gebacken wor- den^van»^^^ 1. d. M. im fast vollende ten 90. Lebensjahre der Begründer der dortigen Woll industrie, Rentier Carl Wilhelm Bieger, gestorben. — Der 7. September 1842 — vor nunmehr 50 Jahren — war für die Stadt O s ch a tz ein Schre ckenstag. Ein früh kurz nach 9 Uhr ausgebrochener Feuer verzehrte bis nachmittags gegen 4 Uhr 133 Hausgrunvstücke — darunter die größten und schönsten, z. B. die Kirche, das Rathaus rc. — 157 Nebenge bäude und 8 Scheunen, zusammen also 316 Gebäude. Außerdem wurden 41 Gebäude niedergerissen oder durch die Löschmannschaften beschädigt. Durch den Brand wurden 300 Familien mit ungefähr 1503 Personen obdachlos, noch mehr aber des größten Teiler ihrer Habe beraubt. Am 13. September wurden durch ein neues Feuer wiederum 20 Familien ihrer Habe und ihres Obdaches beraubt. Für die 364 durch beide Brände zerstörten Gebäude wurden aus der Brandkaffe 183321 Thaler 7 Ncugroschen 7 Pfennige Entschä digung gezahlt. Mit Ein chluß der drei Oschatzer Stadtspritzen waren bei dem Hauptbrauve 45 Spritzen (aus Leipzig 2) in Thätigkeit, 14 Orte hatten Sturm- fäffer und das benachbarte Merkwitz noch 26 Pferde zur Verfügung gestellt. Zur Unterstützung der Sicher heitspolizei kamen mit der Bahn von Wurzen gegen 6 Uhr abends 78 Mann vom 3. Bataillon und 3 Stunden später von Leipzig noch 38 Mann vom 1. Bataillon der Schützen in Oschatz an. Zur Zeit de- Brandes hatte Oschatz 626 Hausnummern mit unge fähr 5530 (heute gegen 10000) Einwohnern. — In bezug aus die Abhaltung der Leipziger Michaelismesse hat der dortige Rat nach eingehender Beratung m Uebernnsttmmung mit dem Gutachten der Handels- und Gewerdekammer, sowie der medi- samten Messe sich auf die Zeit 3 m»« elnschfießlrch 15. Oktober beschränken. Bekanntmachung des Rate- zu Leipzig ist der Handel mit Gurken auf öffentlichen