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«n. Einer wagte sich etwas zuweit ins Wasser, ver lor den Boden unter den Füßen und versank, da er nicht schwimmen konnte, vor den Augen seiner Kame raden. Die von letzteren herbeigeholte Hilfe kam zu spät, man konnte nur noch den Leichnam des kleinen Verunglückten aus dem Wasser ziehen. — In einem Teiche bei Schlettau ertranken am Sonnabend beim Baden zwei Knaben aus HermannSdorf, von denen der eine 13, der andere 11 Jahre alt ist. — Ferner ertrank am Sonnabend abend beim Baden im großen Teiche der Bäckermeister Trüber m Limbach.— Am Sonntag nachmittag badeten sich die 9- und 10jährigen Knaben Schröder und Pfütze aus Großweitzschen in der sreien Mulde bei Westrwitz, dortselbst gerieten sie in eine tiefe Stelle und verschwanden unter dem Wasser. DieS wurde von den in der Nähe anwesen den 10- und 11jährigen Schulknaben Lange und Echeergrund bemerkt. Beide Knaben, der eine nackend, der andere in Kleidern, stürzten sich mit Entschlossen heit und eigener Lebensgefahr in die Mulde, um die mit dem Tode ringenden Knaben zu retten. Leider vermochte nur Lange den 9jährigen Pfütze zu retten. Schröder wurde vom Strome mit fortgerissen und Lei Klosterbuch alsLeichnam aus dem Wasser gezogen. Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. — Am Montag abend erfolgte in Berlin die An kunft der Königin-Regentin Emma der Niederlande und ihrer Tochter, der kleinen Königin Wilhelmine. Der Kaiser empfing die hohen Gäste mit den Prinzen seines Hauses auf der festlich geschmückten Station Wildpark, wo eine Kompanie der Garde-Jäger als Ehrenwache aufgestellt war. Nach sehr herzlicher Be- grüßung erfolgte unter KavallerieeSkorde die Fahrt zum Neuen Palais, wo eine zweite Ehrenwache auf gestellt war. Auch zwischen der Kaiserin und den holländischen Gästen war der Empfang ein sehr herz licher. Heute, Dienstag, findet aus dem Tempelhofer Felde bei Berlin die große Frühjahrsparade der dor- ' tigen Garnison statt. . — Die Zusammenkunft zwischen dem Zaren und unserem Kaiser steht nunmehr unmittelbar bevor, aber über den Ort der Begegnung ist noch nichts Bestimm tes bekannt. Die Angaben schwanken zwischen Kiel und Potsdam, doch wird es wohl bei dem ruhigen Potsdam verbleiben, weil dort die für den Zaren unvermeidlichen Absperrungsmaßregeln im größtmög lichsten Umfange vorgenommen werden können. ' — Der Prinzregent von Bayern ist am Montag zum Besuch des Königs und der Königin von Würt temberg in Stuttgart eingetroffen und unter den üb lichen Ehren empfangen worden. Die Begrüßung war eine herzliche. Der Regent wird voraussichtlich zwei Tage in Stuttgart verbleiben. — Der „Reichs- und Staatsanzeiger" veröffent lichte gestern solgende Erklärung: „Berlin, den 29. Mai 1892. Zur Broschüre „Neue Enthüllungen, Judenflinten 1. und 2. Teil" wird hierdurch auf Grund der inzwischen angestellten Ermittelungen nach stehendes veröffentlicht: 1. Die von der Kommandit gesellschaft auf Aktien, Ludwig Löwe und Ko., hier, für die Militärverwaltung gelieferten 425000 Stück Gewehre 88 entsprechen allen Anforderungen, die an die Kriegsbrauchbarkeit derselben zu stellen sind. 2. Die sämtlichen, in der Broschüre angeführten, bei Truppen vorgekommenen Sprengungen von Gewehren 88 betreffen nicht Löwesche Gewehre. Der Kriegs minister. gez. v. Kaltenborn." — Die „Nordd. A. Ztg." bemerkt dazu: Wir können hieran die Bemer kung knüpfen, daß nach unseren Informationen die bei den Militär- und Zivilgerichten schwebenden Un tersuchungen mit thunlichster Beschleunigung betrieben werden ; bis zum Abschluß derselben dürfte aber bei der großen Zahl der zu vernehmenden Zeugen und Sachverständigen immerhin noch einige Zeit verstrei chen. ES darf schon jetzt als feststehend bezeichnet werden, daß ein Teil der tatsächlichen Behauptungen der Ahlwardtschen Broschüren völlig unrichtig ist. Zu einem anderen Teil mögen die Ahlwardtschen An gaben an sich vielleicht zutreffen, sind aber keineswegs geeignet, eine richtige Vorstellung von den Verhält nissen bei der Prüfung und Abnahme der Gewehre zu geben, sodaß alle aus ihnen gezogenen Schlüsse hinsichtlich der Beschaffenheit der Löweschen Waffen lieferung hinfällig erscheinen. — Das preußische Abgeordnetenhaus wird heute, DrenStag, in die Pfingstferien gehen. Am 9. Juli soll dann die Wiederaufnahme der Arbeiten erfolgen. In varlamentarischen Kreisen wird gefürchtet, daß die Session sich noch weit länger in den Sommer hinein ziehen wird, als man bisher anzunehmen geneigt war^ — Ueber die Nichtteilnahme der katholischen Geist lichkeit an dem Begräbnis des Oberbürgermeisters v. Forckenbeck äußern sich die Berliner Zeitungen in sehr ss gesucht. ist zu v< gesucht. dition d !8L 12» 8obnel süba i8L- P 622 Von tiH 249 6^ nau > 1Ü3 3» r Q «I Ein wird ge Ld». .. Ein zuverläs Kindern Odomnit tz» 72» 80 824 1» 1130 1140 1>s 2» 229 424 4« 7LL 61. 102 (l.v.I'vLU.) 1112 Orv8äon8*A 1145 144 4" RoilLOntä** -2145 IP« stroße ! worden. SLine mit an zu vi p r 920 tt2» Mil) PL 7» K.-2. k-) 92 pLixL t 140 K0N8- ^62ü Bor 30. Mc Kinder, 110 KÜ Rinder 60 bis III. O bis SS «Aber HaMme gewicht. Bom SO. Mi einschl. - 1055 S liMtr 6 Kühe 54 M. pro je nach liche 'Q Hammel während M. pro men w> 42-48 Mise st schweine 54 M. hier gesc kx Fleis bis 120 Von« (12" b. (Md.I si 9« 12- i (S-L 8.1 520 (7Ll< äorl 8.-1 10<» 2"^ RoioksM 8.-2. M 12" 21 8.-2M 10»1IZ 54 81° Von ObM-! 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AuS I kanntmachung der russischen Adelsagrarbank kommen Stutomir in Wolhynien wird der Moskauer Zeitung > vemnächst 425 Güter wegen Nichtzahlung der Zinsen geschrieben, daß jetzt auch die deutschen Kolonisten I meistbietend zum Verkauf. dort anfangen, das Land zu verlassen, um entweder I nach Deutschland zurückzukehren, oder nach Amerika I zu ziehen. Am 23. April, so schreibt das Moskauer ! . vrsaNflyzrv. Blatt voll Schadenfreude, habe ich auf dem Jahr- Von einem schweren Unglück wurden 7 mit dem markte in Tschernikow es sehen können, wie die deut- Reinigen des großen Kaminschachtes beschäftigte Är schen Kolonisten an allen Straßen und Kreuzwegen bester des Braubacher Silberwerkes betreffen. Ein ihre guten Kühe und Pferde verkauften, um aus Ruß- großer Teil deS Rußes siel auf die Leute und ver land fortzuziehen. Einige der Deutschen werden, um I schüttete sie. Sofortige Hilfe rettete zwar die Ver« bierbleiben zu können, nicht nur russische Unterthanen, I unglückten vom sicheren Tode, doch drang ihnen das sondern sie wollen jetzt auch zur re htgläubigen Kirche ! Blut aus Mund, Nase und Ohren. Sämtliche 7Ar- übertreten, wogegen sie sich 20 Jahre gesträubt ha- i bester sind erblindet. ben. — Den Russen wird die Schadenfreude schon I * Zu einem Volksaufstand kam es in Tirano in vergehen, wenn es erst an fleißigen Händen zu man- I der italienischen Provinz Sondrio. Zwei Finanz- geln beginnt. I Wächter hatten zwei Brüder, ehrliche Bauern, die auf — Der Zug Emin Paschas. Ueber Emin Pa- I ihrem Felde arbeiteten, für Schmuggler gehalten und jchas Zug jenseits der Grenze des deutsch-ostafrikani- I dieselben, nachdem sie sich geweigert, sich einer Untersu- schen Schutzgebietes liegt setzt ein Schreiben vr. I chung zu unterziehen, meuchlings niedergeschossen. Die Stuhlmanns, des Begleiters Emin Paschas, an Prof. ! Emwohnerschaft von Tirano stürmte unter den Rufen: Lupan in Gotha vor. Es heißt darin, daß Emin I -.Nieder mit den Mördern!", die Finanzwache, warf Pascha zunächst nur die Absicht hatte, die geographi- I Fenstern und Thüren ein, zertrümmerte das Schild, schen Verhältnisse am deutsch-englischen Grenzparallel I versuchte das Gebäude in Brand zu stecken und hätte (10 S-) zu erforschen, namentlich auch das Südende zweifellos die Mörder gelyncht, wenn nicht eineKom- des Albert-Edwardse,s festzustellen. Am 22. März panie Alpenjäger zur rechten Zeit eingegriffen hätte. 1891 erfolgte der Abmarsch von Kafuro und man zog I * Selbstmord eines Bankkassierers. Der bei der südlich von Stanleys Route durch unbekannte Gebiete I Bankfirma Richard Landsberger in Berlin angestellt zum Südufer des genannten Sees, das Anfang Mai gewesene Kassierer Wersche hat am Frestag einen Selbst- erreicht wurde. Auf dem Wege dorthin hörte man I Mordversuch gemacht, rndem er sich in die linke Brust schon, daß Emins Leute aus der Acquatorialprovinz I sihoß- Der Schwerverwundete wurde nach einem sich im Norden des Albert-Edwardsees niedergelassen Krankenhause gebracht und man glaubt, ihn am Leben hätten; es war dies aber, wie sich später herausstellte, I zu, erhalten. Die Ursache ist Unterschlagung von ein falsches Gerücht. Vom Süduser des Sees brach I einigen 30000 Mk. Emin den 18. Mai auf und zog nun im Westendes- I * Das Defizit bei der Kreissparkasse in Goldap selben und der nördlich davon belegenen Schneeberge I in Ostpreußen, welches durch Unterschlagungen des nach Norden, und bei dieser Gelegenheit gelang es ! flüchtigen Rendanten Mauruschat entstanden ist, wird auch Emin, mit seinen ehemaligen Leuten, die sich bei ! erheblich höher sein, als anfangs angenommen hatte. Kavalli am Albert-Nyanza aufhielten, in Verbindung I Bisher ist die Hälfte der Sparkassenbücher mit den zu treten und einige interessante Nachrichten über das ! Hauptbüchern verglichen und dabei hat sich schon ein traurige Schicksal seiner Provinz zu erhalten. 182 I Manko von mehr als 50000 Mark ergeben. Der Sudanesen schlossen sich ihm an. Dann ging es wei- I Reservefonds der Sparkasse wird wohl zur Deckung ter nach dem Norden zum Jturi: 2 Gr. 13 Min. I der Veruntreuungen ganz und gar daraufgehen, nördl. Breite scheint der nördlichste Punkt zu sein, I m» neueste Nachrichten Absicht war vielmehr, durch den großen Urwald nach I 31. Mai. Westen zu ziehen. Ueber das Endziel der Reise läßt I Berlin. (U.) Die Hochzeit des Grafen Her- uns freilich auch Stuhlmanns Schreiben noch völlig I bert Bismarck findet am 21. Juni in Wien statt, im Dunkeln. Mangel an Nahrungsmittel und an I und zwar im Palais des Grafen Palsy, eines Oheims Trägern in den von den arabischen Sklavenjägern I der Braut. Fürst Bismarck wird an der Hochzeits verwüsteten Ländern nötigten aber Emin, sein Vor- I feier teilnehmen. haben aufzugeben. Am 30. September wurde der I Wien. (U.) Der „Pol. Korr." wird aus Ko- Rückweg angetreten und man verfolgte dabei so ziem- I Penhägen gemeldet, der Zar treffe Donnerstag in Kiel lich den gleichen Weg, wie auf dem Hinmärsche. ! ein, woselbst er eine einstündige Begegnung mit dem Krankheiten, Hungersnot und feindliche Angriffe setz- I Kaiser Wilhelm habe. Der Zar reise alsdann nach ten der Expedition hart zu, auch Emin selbst erkrankte I Fredensborg zurück. und verlor fast vollständig das Augenlicht. Der Aus-I Brüssel. Der „Moniteur" veröffentlicht die bruch einer heftigen Pockenepidemie nötigte Emin zur I Pensionierung der Generäle Brialmont und Nicaise. Teilung der Karawane, am 10. Dezember wurde vr. I Parise In den Mühlen von Corbeil wütete Stuhlmann mit der gesunden Expedition vorausge- i «ne Feuersbrunst, wobei 4 Personen ihren Tod fan schickt. In Hinjawanga wartete er einige Zeit auf I den, 30 Verwundungen erlitten. Die Ursache des Emin; als aber bis zum 15. Januar d. I. keine I Brandes ist Entzündung des Getreidestaubes. Nachrichten eingetroffen waren, mußte er, den Beseh- I Paris. (U.) Präsident Carnot hat die Ent- len zufolge, nach der deutschen Staston am Viktoriasee, I scheibung darüber, ob bei dem Fest von Nancy eine Bukoba, eilen, wo er am 15. Februar mit seinen I große Truppenschau oder ein einfacher Vorbeimarsch Leuten eintraf. I defilieren solle, vertagt. Die radikalen und monarchi- Oesterreich-Uugarn. I stischen Blätter kritisieren die ängstliche und unent- — Kaiser Franz Joseph hat den Erfinder einer I schieden« Haltung Carnots bezüglich des Programms zusammenlegbaren Ulanenlanze, Grafen AltenS, em- I des Festes von Nancy in unverhohlener Weise, pfangen, und die Prüfung der Waffe durch das Kriegs- I London. Die gestern früh erfolgte Abstimmung Ministerium angeordnet. I der Bergleute in Durham ergab 33451 Stimmen — Die Prager Polizeidirektion hat, wie schon I für Fortsetzung des Streiks, 4425 für Lohnerniedri- kurz erwähnt, dem Sokolverein das korporative Auf- I guna. treten bei dem französischen Nationalturnfest in Nancy I London. Reuters Büreau meldet aus Bombay verboten. Man glaubt in Wien, daß damit in erster l von heute:. Während der letzten Woche sind 1600 Reihe der französischen Regierung, welcher die tschrchi- I Personen in Srinagar an der Cholera gestorben, schen Schreier sehr unbequem gekommen wären, ein I Unter den Einwohnern herrscht Pamk.. Dienst geleistet wird. I New-York. (U.) Newport, (Jackson und Frankreich. I Lountu (Arkansas) wurden gestern von einem ver- — Die feierliche Parade, welche während der An- I Heerenden Wirbelsturm heimgesucht. In einer halben Wesenheit des Präsidenten in Nancy über die 7. I Stunde wurden ganze Häuserquadrate zerstört. Biele Division stattfinden sollte, unterbleibt und wird durch s Unglücksfälle kamen vor. der Verkauf von lothringischen Fahnen für die Fest- ! ätzkLllIö tage verboten worden, damit jede Provokation ver- I man seht auch, daß man fi« wirklich «Hütt, denn nur diese ist nneden wird. Die Geldsammlungen für die Festlich- l fkr vie ««^vetste und I»,«. --«-dm E ün '«„-IM. Htaxeu. I »«um, L. v. VVoinmoli r. 4. ^»umnnu, ». — In der Deputirrtrnkammer hat am Montag I SelnraMer.