Volltext Seite (XML)
WM" L4V ,? sagt die Frankenberger Nachrichtsblatt Bezirksanzetger Amtsblatt der König!. AmtShauptmannschast Flöha, des König!. Gerichtsamts und des StadtrathS zu Frankenberg. Frankenberg, am 20. Juni 1877 UN KON lr 415 Es ist hohe Zeit richen Be- 1184 s.) ThLodor Zrinnerunao 0,000 Auf- istler, O. hne : eingesetzt, feldt, f.Zahnkh., nnitz, ir.48,1. Et. Der Stadtrath Kuhn, Brgrmstr. Zwangsmitteln zu lö- . .... . >aß alle Freunde des Fortschritts die Krisis durch innere Mittel zu heilen suchen und in der Thätigkeit für humane Zwecke mit einander wetteifernd Dasjenige be herzigen, was jüngst auf dem Jahresfest des Vereins für innere Mission in Leipzig verlangt wurde in den Worten: , von Kräften und Mitteln für das öffentliche Wohl und für die geistige, sittliche und religiöse Emporhebung der unteren Klaffen scheinen die, einzigen Mittel zur Förderung des socialen Fort schritts zu sein, Alle Bürger, die diesen Fort schritt aufrichtig wollen, müssen zusammentreten — gleichviel, ob sie sich Christen oder Juden Protestanten oder Katholiken, Freisinnige oder Orthodoxe, Liberale oder konservative nennen. Ueber alle diese Parteien und Bestrebungen bricht der rohe Communismus den Stab. Er sucht die im deutschen Volke ausgebrochene innere so ciale Krisis mit äußeren Frankenberg, am 3. November 1877 kranken z, Doctor »fl. Preis ücksicht auf d. Zborzill. R. 80 Pf., „Wenn wir die Kinder pon der Straße sam meln um den himmlischen 'Kinderfreund, wenn wir der Heranwachsenden Jugend nachgehen und uns ihrer annehmen, wenn wir den Mädche^ serungen unbefriedigender Zustände geweckt. Dem Krimkriege folgte die Befreiung der Leibeigenen, dem amerikanischen Bürgerkriege die Aufhebung der Sklaverei, dem Kriege Oesterreichs gegen Italien und Preußen und dem deutsch-französi schen Kriege folgte die Neugestaltung zweier gro ßer Reiche mit der Gewährung einer Fülle aus gedehnter Freiheiten und Rechte, auf deren muster hafte Benutzung nicht gleich im ersten Jahrzehnt zu rechnen war. — Für den Augenblick scheint Ohr und Gemüth des von den Reichen und Vor nehmen so lange vernachlässigten Volkes der Pre digt jener neuen Propheten zu lauschen, welche den Leidenschaften schmeicheln, der Begehrlichkeit entgegenkommen und alle Schuld des Mißbeha gens großer Volkskreise auf Staat und Kirche und auf die günstiger gestellten Klassen werfen. Aber wir sind nicht der Ansicht, daß wir diese Aussaat von Haß und Neid und Begehrlichkeit wie eine epidemische Krankheit hinnehmen sollen, die ihren Verlauf haben und sich austoben muß. Wir sind verpflichtet und bei Strafe des eigenen Unterganges genöthigt, die Krankheit zu heilen und ihrer weiteren Verbreitung mit allen Hilfs mitteln vorzubeugen. Der wirkliche Fortschritt der Menschheit erscheint nur dann gesichert, wenn Liebe und Duldung, Wahrheit und Bildung, Wohlstand und Aufopferung weit größere An strengungen als bisher machen, um die entge genstehenden Mächte auf dem Boden der Frei heit zu überwinden. Da gegenwärtig weder Kirche noch Staat mit den früheren äußeren uugeklei- lnfigurev/ er Bade-, hielt und Zwangsmitteln gegen die mündig gesprochene Masse etwas ausrichten, so muß die eigene Beschränkung und Selbstbeherrschung jedes Staatsbürgers und die in ne re Bezwingung der Leidenschaften und Unsitten nicht blos bon oben herab gepredigt, sondern von oben herab vorge übt werden. Das bessere Beispiel der höheren und mittleren Stände und die selbstlose Hingabe Diebstahl. Erstatteter Anzeige zufolge sind in der Nacht vom 13. zum 14. dieses Monats aus dem Garten des Hausbesitzers und Cigarrenarbeiters Franz Türpe in Auerswalde 8 ooer 9 Stück mannshohe Rosenstöcke, welche mit Ausnahme eines einzigen erst im Laufe des heurigen Jahres oculirt worden, spurlos abhanden gekommen. Zur Ermittlung des Thäters und Wiedererlangung des Gestohlenen wird Solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Frankenberg, am 20. November 1877. Das Königliche Gerichtsamt. . Wiegand. Schubert. ' Der Fortschritt der Menschheit. Schreiten wir fort oder gehen wir zurück? so lautet die bange Frage, welche auf den Lippen von Millionen schwebt, wenn sie von den kriegerischen Metzeleien der Völker unter ein ander oder von den politischen, geistigen, kirch lichen und socialen Kämpfen im Innern jedes einzelnen Volkes sprechen. Aus dieser Welt des Kampfes tönt die Antwort zurück: Ja, die Menschheit schreitet fort, aber nicht nur im Gu ten, sondern auch im.Bösen! Es vermehren sich täglich die Beweise eines Fortschreitens von Liebe und Haß, von Glauben und Unglauben, von Wahrheit und Lüge, von Freiheit und Frechheit, von Bildung und Rohheit, von Fleiß und Faul heit, von Aufopferung und Selbstsucht. Alle Un tugenden und rohen Seiten des Menschengeschlechts scheinen sich ebenso frei entfalten zu wollen, wie die Tugenden und edlen Seiten. Die Bande scheinen gelöst, womit im Mittelalter die Kirche, und nach der Kirche Staat und Polizei für die Aufrechthaltung von Sitte und von äußerer Ge setzlichkeit Sorge trugen Aber nur Kleinmüthige werden verzagen und gleich das Schlimmste befürchten, weil in dem Uebergange aus einer alten in eine neue Zeit der Mißbrauch eben errungener Volksfreiheiten schroffer hervortritt, als der weise Gebrauch. Die blutigen Kriege des letzten Menschenalters haben in weiten Volkskreisen den Sinn für ge waltsame und plötzliche Lösungen und Beides- Auf Antrag der betheiligten Erben soll den 3. December 1877 das zum Nachlasse der am 24. August dieses Jahres zu Auerswalde verstorbenen Christiane verw. Irmscher gehörige HauSgruudstiick Nr. 5 des Brandcatasters, Nr. 5 des Grund- und Hypothekenbuches für Auerswalde, vormals Lichtenwalder Antheils, welches am 30. vorigen Monats ortsgerichtlich auf 5107 Mark — Pf. gewürdert worden ist, öffentlich an den Meistbietenden und zwar an Ort und Stelle versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle und in der Amtsschänke zu Auerswalde aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. « Bader» >erg SSL vlsvLoL- tunokv» en Preisen, von 0. k. r da! 'N Reichs ichts-Kalen id der Ver- Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich iz Mark. Zu beziehen durch all« Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Ausloosuug von Frankenverger StaVtschulSschcinen. Nachdem von den hiesigen beiden Stadtanleihen und zwar 1) von der Anleihe vom L. Januar 18SS die 4z K Stadtschuldscheine Serie I. 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 16, 18, 22, 249, 251, 252, 257 und 260 je über 100 LA --- 300 und Serie ll 145, 169, 171, 177, 178, 179, 180, 181, 197, 198, 199, 200 je über 50 LA 150 2) von der Anleihe vom SO. Januar 18VS die 4 H Stadtschuldscheine Serie III 5, 6, 13, 27, 31, 32, 181, 248, 249 je über 100 LA -- 300 sowie Sexte IV. 12, 28, 29, 30, 32, 55 je über 50 LA --- 150 ausgeloost worden sind, werden den Inhabern dieser Stadtschuldscheine die betreffenden Darlehnsbeträae hiermit dergestalt gekündigt, daß sie solche vom 20. December l. Js. an gegen Rückgabe der Stadtschuldscheine nebst dazu gehörigen Talons und Coupons bei der Stadtkasse allhier er heben können. Die Verzinsung der ausgeloosten Stadtschuldscheine hört mit dem 31. December l. Js. auf. Hierbei werden die Inhaber der 4H Stadtschuldscheine Serie UI 124 und 283 und Serie lv 98, 158 und 180 daraufaufmerk sam gemacht, daß diese Scheine auf das Jahr 1876 ausgeloost und gekündigt worden sind und die Verzinsung der Kapitalbeträge mit dem Schlüsse des erwähnten Jahres aufgehört hat.