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M 123 Abend. Frankenberger Aachrichtsktatt kluge. Amtsblatt der König!. AmtShauptmattnschast Flöha, des König!. Gerichtsamts und des StadtrathS zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal- Vierteljährlich 1z Mark. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. 1877. von Weiffenbach. Dch. zen. nen !77. den der den der nach da« :eunden re gute u vern>. te nach den ist. mittags chied nsere ,wie- Liebe und c herzens- n, Freun- lhebett so erzlichsten wir sun- ttag ihre wie- rger ing, nden bit- 18. October: Kampf bei und Erstürmung von Cha- teaudun (nordwestlich von Orleans) durch Theile der Ar mee des Kronprinzen von Preußen. 19. Octvber: König Johann von Sachsen spricht in einem Tagesbefehle dem sächsischen Armeecorps seine Zu friedenheit und seinen Dank für treue Pflichterfüllung aus. — Würtembergische und badische Minister reisen ins große Hauptquartier zu Versailles zu Berathungen über die deutsche Verfassung. »ierdurch >r unser r sev., k. Die October, ab. 7. «en Gedenktage a»8 großer Zeit. 1870. 16. October: Die Festung Soissons capitulirt dreiwöchentlicher Einschließung. 17. October: Besetzung von Montdidier durch sächsische Gardereiterregiment. 877. Bekanntmachung. Hierdurch wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß im Lieferungsverbande der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft (Hauptmarktort Frankenberg) im Monat September 1877 der Durchschnittspreis für 1 Centner Hafer 6 Mk. 81 Pf., für 1 Centner Heu 2 Mk. 59 Pf. und für 1 Centner Stroh 2 Mk. 43 Pf. betragen hat. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 13. October 1877. - 1877 cschied s Mo- , Va- >ruder Seber- t mir , um anzei- rstag, von terte Hr. Moritz Stephan eine große Anzahl photographischer Ansichten von Städten, Bau werken rc., die er auf seinen Reisen in Nord- und Südeuropa, Amerika, Kleinasien und Aegyp ten gesammelt. Die Vereinsbibliothek wird jetzt in einem vom Vereine ermiethelen Locale im Restaurant Germania aufgestellt und nach voll zogener Nubricirung an zwei Abenden der Woche für Mitglieder nnd das weitere Publikum geöff net sein. Die folgende Versammlung des Ver eins, am vorigen Freitag abgehalten, bot einen durch Experimente erläuterten Vortrag des Vor sitzenden Hrn. Nr. Nettl über die atmosphärische Luft und deren Beziehungen auf den Organis mus des Menschen. Der größere Theil des Abends war rein geschäftlichen Verhandlungen gewidmet. Der Vorstand des Handwerkerver eins zu Mittweida hatte zu einer Versammlung mit diesem und dem Hainichener Gewerbeverein für Sonnabend, den 27. d., in Seifersbach ein geladen. So anerkennend das Bestreben, per sönliche Annäherung wie Meinungsaustausch über gewerbliche Angelegenheiten u. dgl. dadurch herbesiusühren, begrüßt wurde, konnte man doch nicht sich entschließen, der Einladung für jenen Tag Folge zu geben, da er allgemein für die hiesigen Gewerbs- und Geschäftsleute zu ungün stig erachtet werden mußte. Weitere Verhand lungen mit den beiden andern Vereinen zu füh ren wurde der Vorstand beauftragt. Der Haus haltplan wurde nach dem Vorstanosvorschlage gutgeheißen, dabei für die obengenannten Schu len ein etwas geringerer Betrag ausgeworfen, um die Kaffe zunächst etwas kräftigen zu lassen. Diejenigen, welche gegen die vom Vorsitzenden beantragte Einstellung eines neuen Postens in Höhe von 36 M. zur Bezahlung von 2 Frei stellen in der Kleinkinderbewahranstalt für Kin der hilfsbedürftiger Einwohner sprachen und stimmten, vermochten sich trotz aller Anerken nung der segensreichen Wirksamkeit dieser An stalt und trotz der Erkenntniß, daß viele Be dürftige vorhanden, der Ansicht nicht zu verschließen, daß es nicht Aufgabe des Gewerbevereins fein könne, solche Wirksamkeit zu üben, da für Wohl- thätigkeitswerke besondere Vereine hier bestehen, welche seine Mitglieder ohnehin schon je nach ihren Verhältnissen unterstützen. — An demselben Tage, an dem der Winter fahrplan auf den sächsischen Eisenbahnen in Geltung trat, erschien auch der nicht blos in der reisenden Geschäftswelt eingebürgerte „Fritzsche" wieder, der mit vollstem Rechte das billigste und beste Coursbuch Sachsens genannt wird, ledig lich auf officiellen Unterlagen beruht und auch chei den sächsischen Staats- und Privatbahnen als osficieller Dienstfahrplan in Gebrauch ist. Eine werthvolle Neuerung gegen die frühere Ausgabe.ist, dis Aufnahme der Entfernungen in Miomstern , bet fallen Bahnlinien. Der aner- Oert! :ckeS und Sächsische. Frankenberg, 17. October 1877. — Wie wir vernehmen, beabsichtigt das Leh rerkollegium der hiesigen Bürgerschulen, demnächst mit einer kleinen Reihe öffentlicher, gemeinver ständlicher und vorwiegend literarischer Vorträge zu beginnen. Die Einladung zu denselben wird zunächst durch Subskriptionslisten erfolgen. Der etwaige Reinertrag soll der hier bestehenden Leh- rerwittwenkasse zu Gute kommen. — Ueber die am Sonntag und Montag im Nerge'schen Saale abgehaltene Obst- und Ge müsebauausstellung, welche trotz der gleichzeitig in Chemnitz abgehaltenen gleichen Bezirksausstel lung sehr zahlreich und mit prächtigen Stücken beschickt war, referiren wir eingehender, wenn uns genauere Mittheilungen über die Prämiirunq rc. zugegangen sein werden. Arrangement wie Be such waren gleich befriedigend, — Die „Versammlungssaison", das derThä- tigkeit öffentlicher Vereine günstige Winterhalb jahr, leitete unser Gewerbeverein bereits vor 14 Tagen mit der Versammlung ein, welche sein Vereinsjahr 1876^77 abschloß. Die dabei ab gelegte Jahresrechnung zeigte, daß auch in dieser Zeit der Verein bemüht gewesen ist, seiner Auf gabe, „allgemeine und berufliche Fortbildung, zunächst des Gewerbestandes", gerecht zu werden, indem er neben seinen Vortragsversammlungen gewerbliche Zwecke förderte durch Arrangirung der Lehrlingsarbeitenausstellung und Einführen der bestprämiirten Lehrlinge ins Leipziger Kunst gewerbemuseum, durch Beiträge zur Lehrmittel beschaffung für die hier bestehenden Schulen und so die Heranwachsende Generation für seine Be strebungen interessirte und für seine eigne Zu kunft sorgte. Nach der Neuwahl des Vorstan des, aus dem der langjährige Bibliothekar Hr. Jul. Barthel und der ebenfalls eine Reihe von Jahren als Kafsirer thätig gewesene Hr. Heinr. Schaarschmidt freiwillig ausschieden, und nachdem dis Versammlung den Vorstandsbeschluß gebil ligt, die Vereinsbibliothek zu einer Volübiblio- thek zu erweitern, da hierzu dem Vereins.- eine- Staatsbeihilfe gewährt wird , zeigte und, erläu kannt billige Preis ist nur bei einer Auflage möglich, wie sie in gleicher Höhe kein sächsisches Coursbuch erreicht hat. — Heute und morgen noch ist einer der all jährlich wiederkehrenden kleineren Sternschnuppen schwärme zu beobachten. Diese sind seit wenig Jahren erst regelmäßig beobachtet worden und daher noch nicht so genau berechnet, daß man ihr Eintreffen auf die Stunde angeben könnte. Wenn auch diese kleineren Schwärme nie so zahl reich und glänzend sind als die im August und November erscheinenden großen, so verspricht doch der klare Himmmel, der seit einigen Abenden uns erfreut, eine günstigere Beobachtung, als sie bei den letzten Angustschwärmen hier gestattet war. Der Landesausschuß der sächsischen Feuerweh ren wird gegenwärtig durch folgende Mitglieder gebildet: Feuerlöschdirector Ritz in Dresden, Vorsitzender, Branddirector Buddeberg in Zittau, Branddirector Weigand in Chemnitz, Kaufmann Sparig in Reudnitz, Professor Kellerbauer in Chemnitz, Turnlehrer Vogelfang in Annaberg, Oberlehrer Reinstein in Plauen i. V., Kaufmann Heinr. Bergmann in Waldheim. In der Orleansfabrik von Friedrich u. Lee in Reichenau bei Zittau hat am Montag eine Keffel- explosion stattgefunden, durch welche 2 Menschen ums Leben gekommen und 6 schwer verwundet, sowie eine Anzahl Gebäude total zertrümmert worden sind. Dem Pirn. Anz. wird über den entsetzlichen Vorgang berichtet: Es war 1S Minuten vor 6 Uhr, als ein erdbebenglei cher Donnerschlag die Bewohner von Reichenau empor- schreckte. Ueber der Fabrik von Friedrich u. Lee stand eine schwarze Woüe, aus der Eisen- und Steintrümmer, ragende Balken, Glassplitter weithin zur Erde stürzten. Einer der beiden Dampfkessel der Fabrik war explodirt. Die Herbeieilenden fanden ein gräßliches Bild der Ver wüstung : gesprungene Röhren, Maschmentheile, zerschmet terte Fenster, herabgcstürzte Decken, zerstörte Treppen — ein Chaos — und inmitten desselben einen blutüberström ten Rumpf und einen zerquetschten Leichnam, die Ueber- reste eines Vaters und eines Sohnes. „Es will heute kein Dampf werden!" hatte einer der Heizer halb nnmuthig zu dem Fabrikswächter gesagt, der in der Nähe stand — „ich habe erst zwei Atmosphären". Damit hatte er den Wächter verlassen, der fein Frühstück erwartete. Sein Sohn brachte es ihm eben, ein elfjähriger Knabe. Sie tauschten den Morgengruß aus, den letzten auf dieser Erde. Ein fürchterlicher Knall, ein ungeheurer Stoß — dem Wächter war der Kopf vom Rumpfe gerissen, der Knabe wurde von einer Bleiplatte erdrückt. Fünf andere Per sonen lagen verwundet, blutend, seufzend, wehklagend unter den Trümmern. Ein Färber, der im Momente der Ka tastrophe vorüberging, ward weithin geschleudert und ihm der Schädel zerbrochen. Alle« war das Werk eines Augen blicks. Der abgerissene Kopf des Wächter« war bi« zum Nachmittag noch nicht gesunden. Das Maschinenhaus wurde vollständig zertrümmert, Kesseltheile und Mauer- werk flogen haushoch in die Luft, das schwere Siederohr flog wie ein Srohhalm zur Seite und grub sich eine Elle tief in den harten Erdboden, ein Stück de« Kessel«, im Gewicht von mehreren Zentnern, ward über die Häuser, hinweg in den Dorfbach geschleudert, andere Theile schlu gen die Dächer der Häuser durch, der Häuser, die bO bis lOO Schritte entfernt wart«'. Da« Treppenhaus der Web- ssäle war hinweg gefegt wie Sand- vom Winde, die Stock- - -7^7'7"" ..'«.».m,, Dosmrkag, de» I8. Octeber, und Bezirksanzeiger