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1877 Donnerstag, den 5. Juli. 78 MnkellliLrgLr Wrichtsblatt Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Gerichtsamts und deSStadtrath- zu Frankertberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1j Mark. 3» beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. lassenen. scher. Nach- >er. wrdnung lche mir nvergeß- ; hiermit we iller. rs lieben Wunden Grabe, a Freun- eilnahme Blumen- uch dem irte, die er Dank en Schü- ''W Mutter, t, drängt ger Liebe :ber Ver- r geehr- os durch Blumen danken. ier lilie. ekannten als den Tischler n Leiden n die Gattin milie län- früh -N W .Ä l«. 8 Uhr an von Seiden-, Schreib- und Druckpapier von der eine bemitleidenswerthe Thätigkeit erfordernden Sortirung und Zertheilung des Rohstoffes, der colofsalen Lumpenmaffen, wie der Vorbearbei tung des zu feineren Papieren dienenden sau berem Strohes auf dem Wege durch die Hol länder, deren die mit 17 Dampfmaschinen ar beitende Fabrik 62 im Gange hat, durch die Chlor« und Gasbleichen in die endlich den fertigen Stoff (wöchentlich 8000Ctr.I) liefernden höchst interessan ten Maschinen bis zu den großen Satinirwerken. Ein inzwischen aufgetroffenes Gewitter veran laßte allein, daß nur ein kleinerer Theil der Besucher auch die zum Etablissement gehörige Holzstofffabrik besichtigen konnte. Mit Dank muß an dieser Stelle noch der Bereitwilligkeit, mit welcher der Besuch beider Etablissements gestattet worden, gedacht werden. Weit weniger freundlich aber gedachte man der Bahnverwal tung, als bei unaufhörlich strömendem außer ordentlich heftigen Gewitterregen die Reisenden gezwungen waren, den schützenden Aufenthalt im Bahnrestaurant zu Hainsberg zu verlaffen und den Bahnzug auf dem jenseitigen Gleise im Freien, ohne irgend welchen Schutz, zu er warten, was ein gtündliches Durchnässen und leider auch nicht vereinzelte Beschädigungen na mentlich an Bekleidungsgegenständen der Frauen zur Folge hatte. Bei dem im Albert-Salon zu Tharandt dann eingenommenen Mittagmahle, das Güte des Gebotenen mit Billigkeit des Preises verb-nd (für Suppe, Fisch und Braten — reichlich! — 1 M. 25 Pfg.) und dies Re staurant mit seinem aufmerksamen Besitzer Hrn. Liebmann namentlich größern Vereinigungen bei einem Besuche Tharandt's empfehlen läßt, ver- 'M gaß man das Mißgeschick bald, der noch lange anhaltende Regen verhinderte aber leider den beabsichtigten gemeinsamen Spaziergang nach der hübschen Ausblick bietenden Ruine, Colta's Grab und den „Heiligen Hallen", der aber von Ein zelnen doch noch ausgeführt wurde. — Der Gewerbeverein zu Oederan besuchte an demsel ben Tage die Muldner Hütten und die Sehens würdigkeiten von Freiberg, st — Das vorerwähnte Gewitter hat in einem 'M That. 3. Juli Vors. Bekanntmachung, die Erhebung eines Grundstenerzuschlages zur Deckung des Bedarfs des Landesrvltvrraths betr. Die Localsteuer-Einnahmen des hiesigen Steuerbezirks werden unter Bezugnahme auf die ihnen heute zugegangene Instruction nebst Heberegtster und Lieferschein-Formular zur Einhebung des nach dem Gesetze vom 15. Juli vorigen Jahres — Seite 307 des Gesetz- und Verordnungsblattes — in Verbindung mit der dazu erlassenen Ausführungs-Verordnung vom 19. Februar dieses Jahres — Seite 185 des Gesetz- und Verordnungsblattes — zur Deckung des Bedarfs des Landesculturraths aufzubringenden Grundsteuerzuschlazs hiermit ange wiesen, letzteren nach S Zehntheil-Pfenntgen von jeder Steuereinheit von den Besitzern derjenigen landwirthschaftltchen Grundstücke, auf denen, nach Abrechnung der die Gebäude summt Hofrau« treffende« Einheiten, mindestens ISO Steuereinheiten haften, in jedem Falle zu dem bevorstehenden ltl. ordentlichen Grundsteuertermin einzuheben und nach Abzug der ihnen zukommenden 5K Re- cepturgebühr . - grundsteuerfristgemäff mittels Orts-Heberegisters und Lieferscheins abzuliefern. Sollten sich an einem Orte Beitragspflichtige nicht vorfinden, so ist binnen gleicher Frist ein von der Gemeindebehörde zu beglaubigender Vacatschein einzumchen. Flöha, am 2. Juli 1877. Der Königliche Bezirks-Steuer-Jnspector. Gröffel. erfreulich war dagegen die Mittheilung feiten des Bundeskassirers, daß die Kassenverhältnisse sehr günstige seien; dies hatte zur Folge, daß man von einer Erhebung von Steuern abzu sehen beschloß. — Zum nächsten Bundesvor stände wurde der Verein zu Frankenberg, zum nächsten Versammlungsorte Zwickau erwählt. Der Vorsitzende schloß die Versammlung mit dem Wunsche, daß der Bund sich immer mehr erweitern möge und mit der Versicherung, Alles zu thun, um im nächsten Jahre der Versamm lung den Aufenthalt in Zwickau angenehm zu machen. Nachdem ein Theil der Kunstgenossen heimgekehrt, der andere aber sich bei einem mit Toasten ernsten und scherzhaften Inhalts ge würzten Mahle erquickt hatte, unternahm man einen Ausflug nach Lichtenwalde, von wo aus die von Westen erschienenen Kunstgenossen in ihre Heimath zurückkehrten. — Möchte doch auch diese Versammlung dazu beigetragen haben, für die Stenographie Gabelsberger's immermehr dasjenige Interesse zu erwecken, welches sie nach ihrem Nutzen und ihren Vorzügen vor allen an deren Schriftsystemen verdient, möchten sich auch bei dem nächsten Lehrcursus in der Stenographie recht viele Theilnehmer finden! — Mit einer Betheiligung von über 100 Personen, einschließlich Frauen und Töchter der Mitglieder, gelangte am vorigen Montage die diesjährige größere Excursion unsers Gewerbe vereins zur Ausführung. Das nächste Ziel der selben waren die Siemens'schen Glashüttenwerke zu Döhlen bei Potschappel, in denen die Be sucher die wohl den meisten noch unbekannte Herstellung täglicher Gebrauchsgegenstände: Lam penglocken, -Ballons und -Füße, wie Cylinder kennen lernten und mit sichtlichem Interesse die einzelnen Manipulationen vom Blasen der Masse bis zum Schleifen und Verpacken der fertigen Waare, von der sehr viel nach England und Amerika geliefert wird, verfolgten. Eine Fuß wanderung auf der den industriereichen Plaueu'- schen Grund durchschneidenden Straße führte die Theilnehmer nach dem zweiten großartigen Ziele: der Thodx'schen Papierfabrik zu Hainsberg. Un ter instructiver Führung der Herren Beamten und Bezirksanzeiger Saale) n ts. wn Nach-' «fleisch, ) bittet ter instructiver Führung der Herren Beamten — Das vorerwähnte Gewitter hat rn einem sah man hier die Entstehung gewaltiger Massen größern Theile des Landes empfinM . OertlickeS und Sächsisches. Frankenberg, 4. Juli 1877. — Am vorigen Sonntage fand im Saale des Hotel zum Roß hier die 11. Generalversamm lung des sächsischen Stenographenbundes statt, welcher durch die Vereine zu Zwickau, Leipzig, Altenburg und Frankenberg mit 300 Mitglie dern vertreten war, während der ganze Bund 3M Mitglieder zählt. Außerdem hatten sich als Gäste Mitglieder der Vereine zu Chemnitz, Hainichen, Kötzschenbroda, Mittweida, Roßwein, welche noch nicht zum Bunde gehören, eingefun den, so daß die Zahl der versammelten Steno graphen etwa 45 betrug, während die Theil- nahme der Bewohner hiesiger Stadt eine sehr geringe zu nennen war, ein Umstand, der sich vielleicht durch die Vielen unpassende Mittags zeit erklärt. Der hiesige Verein hatte aus seiner Bibliothek und der mehrerer Mitglieder eine Ausstellung stenographischer Werke veranstaltet, welche durch Beiträge des Leipziger Vereins ver mehrt wurde. Herr Schuldirector Thomas aus Zwickau als derzeitiger Vorstand des Bundes eröffnete die Versammlung gegen 12 Uhr mit einem herzlichen Willkommen an alle Anwesende, hob von Neuem den Nutzen und die Vorzüge der Gabelsberger'schen Stenographie hervor und erläuterte den Zweck des Stenographenbundes und seiner Versammlungen. Nach der Prüfung der Vollmachten erhielt Herr Lehrer Peter aus Leipzig das Wort zu einem Vortrage „über die Verbindungsfähigkeit der Buchstaben des Gabels berger'schen Systems" und führte dabei den der Stenographie nicht kundigen Zuhörern ein an schauliches Bild vor Augen, wie leicht und zweck entsprechend die stenographischen Buchstaben ge genüber der Currentschrift sich verbinden lassen und welche Ersparniß an Raum und Zeit den Stenographen erwächst. Zum Schluffe gab der Vortragende noch einige scherzhafte stenographische Wortbilder zum Besten. In dem hierauf fol genden Jahresberichte bemerkte der Vorsitzende, daß der Bund diesmal allerdings einen Zuwachs an Vereinen nicht erhalten, sondern sich nur an I Zahl der Mitglieder verstärkt habe, auch von seinem Wettschreiben abgesehen worden sei; sehr