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Fran KM crgel Nachrichtsklatt und Bezirksanzeigcr. Amlsblatt der König! Amtsbauptmannschaft Flöha, des König!. GerichtSa ntS und des StadtratHS zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich Ij Mark. Zu beziehen durck olle Bnwu.utrlun^ett und Polt-Exveoitionen. Abonnements auf unser Blatt für die Monate Mai und Juni werden zum Preise von 85 Pf. noch eutgegex- genommen. Lxpvckitiou äes liaebriedtsblatte». Bekanntmachung. Die Grundsteuerbeiträge auf den zweiten Termin d. I. sind mit 2H Pfennigen von jeder Steuereinheit spätestens bis zum 13. Mai -. I. abzuführen. Nach Ablauf dieses Termins wird gegen etwaige Restanten mit der Execution verfahren werden. * » Frankenberg, am 28. April 1877. Der Stadtrat h. — Kuhn, Brgrmstr. R. - Bekanntmachung. Nachdem die 14tägige Frist, welche zur Abentrichtung der bereits am 5. April l. I. fällig gewesenen 1. diesjährigen Nate der Gewerbe- und Pcrfonalsteuer nachgelassen war, abgelaufen ist, haben wir gegen Diejenigen, welche sich noch mit der Abführung dieser Steuerrale in Rückstand befinden, die vorgeschriebenen Zwangsmittel einzuleiten. Wir fordern deshalb die fraglichen Restanten hiermit auf, den schuldigen Steuerbetrag ungesäumt in unserer Stadtsteuereinnahme (Rathhaus, 2 Treppen) zu erlegen. Frankenberg, am 28. April 1877. DerStadtrath. Kuh«, Brgrmstr. Frankenberg, am 28. April 1877. *) Wir berichtigen darnach unsere frühere bezügliche An gabe, die aus einer uns geworden.» mündlichen, aber wohl rrrthümlich verstandenen Mitlheilung beruhte. D, R e d. OertUckes und Sächsisches. Frankenberg, 30. April. — Unsre Techniker-Feuerwehr hat auch in dem vor wenig Wochen begonnenen Semester der Anstalt, das deren frühere Schülerzahl noch überschritten sieht, numerischen Ersatz der Mann schaften gefunden, bei deren allhalbjährlich vor kommendem Wechsel die Tüchtigkeit des Corps umsomehr anerkannt werden muß. Der übliche Antrittscommers am 21. vor^ Mts., für den auch diesmal die Führer der mit dem Techniker corps vielfach Hand in Hand zu wirken berufe nen Turnerfeuerwehr kameradschaftlich eingela den waren, zeigte den frischen Geist, der in der Mannschaft vorwaltet, in Trinksprüchen, in denen der lebhafte Geist eines brasilianischen Brand mannes gleiches Interesse für das Wehrwesen zeigte, wie die deutschen, österreichischen und dä nischen Genossen, während der Trinkspruch eines neuen Wehrmanns aus dem Elsaß in seiner deut schen Frische wohlthuend und hoffnungerweckend für die neuen Reichsgenossen sprach. Bekanntmachung. Wie schon früher, so wird auch Heuer vom 1. Mai bis 30. September die Rathsexpedition Vormittags von 7 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 3 Uhr geöffnet sein. ehen und Bedeutung gewinnen kann und thatsächlich be reits gewonnen hat, so ist derselbe seinen focia- listischen Gegnern zu vielem Dank verbunden, her hiermit höflichst ausgesprochen wird. Unser reichstreuer Verein, dessen Mitgliederzahl von unbekannter Seite neulich auf 200 angegeben wurde — eine Angabe, von der wir nicht wissen, ob sie auf Mißverständniß oder Verwech selung beruht — ist in stetem Wachsthum be griffen. Er zählt - jetzt 104 Mitglieder und die Aufnahme weiterer 20—25 steht bevor*). Außer D er S t a d t r a t h. Kuhn, Brgrmstr. Mitglieder — die Arbeiter — „nicht nur auf dem Papier stehen", sondern sich durch ihr mann haftes und eifriges Wirken ganz besonders aus zeichnen, das dürften die Herren Gegner wohl schon in Erfahrung gebracht haben. — „Der Kampf", sagt die Chem. Fr. Presse „ist unwür dig geführt worden"; nun, wie er von den So cialdemokraten geführt worden ist, wissen diese Herren hoffentlich selbst am besten: die Reichs treuen sind sich keiner „Unwürdigkeit" bewußt. Unsere „Mittel" sind einfach die gewesen, daß wir nicht mit untergeschlagenen Armen zugesehen haben, sondern in den Kampf eingetreten sind, allüberall, wo es Gelegenheit gab, und daß wir am Wahltage auf dem Posten waren und den Gegne.n ein wenig auf die Finger gesehen ha ben. Wenn dadurch Dinge verhindert worden sind, wie sie im Jahre 1874 beobachtet wurden, so ist damit doch wahrlich kein „unwürdiger Kampf" unserseits bedingt. Man will „gelegent lich wieder darauf zu sprechen kommen"; warum so spät? war die Wunde so tief, daß sie noch nicht vernarben kann? — Immerhin, wir wer den antworten und manch wunderlich Geschicht- chen zu erzählen wissen. In Wittgensdorf ist es eben mit der Herrlichkeit des Socialismus ein für allemal vorbei, da hilft kein Zetern et was ! L—v. — Der frühere Reichstagsabgeordnete Vahl teich ist am Sonnabend vom Schöffengericht Mittweida wegen Majestäts- und Richterbeleidi gung zu 1j Jahr Gefängniß verurtheilt worden. Die Vollendung des Rothschönberger Stöllns, welcher den Freiberger Gruben eineü um 152 Meter liefern Wasserablauf gewähren wird als der bisherige tiefste dasige Stölln, gehört un streitig zu den bedeutendsten Leistungen im Berg fache. Das großartige Unternehmen ist aus den Mitteln sowohl der Gewerkschaft als des Fiscus bestritten worden. Der fiskalische Theil des Stöllns, der von einem 191^ Meter über dem Meeresspiegel liegenden Puncte des Trie- bisch^Thales aus 1844 begonnen wurde, dehnt sich in einer Länge von^3,900 Meter aus, — Aus Wittgensdorf schreibt man uns: Dem hiesigen reichstreuen Verein ist neulich die Ehre wiederfahren, in der „Chem. Fr. Presse", wie im „Volksfreund" (der sich besser wohl „Social- demokratenfreund" nennen dürfte) Gegenstand gehässiger und geringschätzender Angriffe zu sein. Weil dadurch der Verein nur an Ansehen und dem hat der Verein das Glück, eine überaus große Anzahl Freunde zu besitzen, sodaß es nur erneuter Anregungen bedürfen würde, um dem selben eine Mitgliederzahl von über 200 zu ver schaffen. Nun vergleiche man mit dieser That- sache das Ergebniß der Wahlen von 1874 und 1877 (bei der ersteren wurden 76, bei der letz teren 328 reichstreve Stimmen abgegeben), so wird man ermessen, ob sich wirklich ein Umschlag vollzogen, oder ob hier ein „unehrlicher Sieg", wie unsere Gegner sich auszudrücken belieben, vorliegt. Die Mitglieder des Vereines gehören allen Ständen an; besonders stark sind die Hand werker und — was sehr bedeutsam und erfreu lich ist — die Arbeiter vertreten. Gleich in der Erkenntniß, daß die socialistischen Umsturzbe strebungen nur zum Nachtheil des Arbeiters aus schlagen können, und gleich in dem Streben, dem Vaterlande, dem Volke durch energische Bekäm pfung dieser „grundstürzenden" Pläne (ein Aus druck Bebel's) zu dienen, waltet in allen Zusam menkünften des Vereines der Geist ungekünstel ter Geselligkeit und des wahren, sittlichen Gleich heitsgefühles. Und wie es seine weitere Auf gabe ist, Frieden und Versöhnung zwischen Ka pital und Arbeit zu fördern, so sitzen Arbeitge ber und Arbeitnehmer, in ungezwungener Unter haltung begriffen, an einem Tische. Wenn nun die „Chem. Fr Presse" sagt in^Z 92, es hätte ein großer Theil der Arbeiter nur „wegen Ar beitsmangel zu diesem Verein seine Zuflucht ge nommen", so geht die Lächerlichkeit dieser Be hauptung, die eine grobe Beleidigung der dem Verein angehörenden Arbeiter enthält, schon da raus hervor, daß keiner derselben, auch in „ge schäftsloser" Zeit, über anhaltenden Arbeitsman gel Klage führt; dies einfach deshalb, weil es angesehene, tüchtige Arbeiter sind, die kein Ar beitgeber so leicht im Stiche läßt, — tüchtige Arbeiter, die mit vollem Recht glauben und be haupten, daß sie es durch eigene Kraft und Ge schicklichkeit weiter bringen, als durch die zersetzen den Recepte, Mit denen sich die Socialdemokra ten aufdringlich machen. Und daß gerade diese