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Frankenberger Uachrichtsdlatt US und Bezirksanzeiger ) Gönner Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich ij Mark. 8» beziehen durchs« Buchhandlungen und Post. ErpeviNonen. mlung. - L. - c; i äon L Amtsblatt der Königl. Amtshauptmamlschaft Flöha, des König!. Gerichtsamts und des Stadtraths zu Frankenberg bitte. Obige lnna A gekannt«! Blumen- nd dessen Höne Ge- serer uns zeschmückt r Vergel- schicksalen tern ' Frau. sich im Vornherein gegen die Beschickung der Weltausstellung erklärte. Der dritte Staat, der seine Theilnahme an dem Völkerfeste verwei gerte, war Dänemark. Hier war es die Volks vertretung, welche weniger aus sachlichen Grün den, als aus Widerstreben gegen die Staats regierung die Einladnng Frankreichs zuriickwies. Weit bedeutungsvoller als die Ablehnung Schwe dens und Dänemarks, deren Fehlen bei einer Weltausstellung keine erhebliche Lücke machen würde, ist die Nachricht, die in voriger Woche zu uns drang aus der österreichischen Haupt stadt. Dort hatte die Regierung einen Credit von 1,200,000 Mark zur Bestreitung der Kosten für die Betheiligung an der Pariser Weltaus stellung verlangt, der Budgetausschuß jedoch hat die Bewilligung desselben namentlich aus finanziellen Rücksichten mit 15 gegen 11 Stim men verweigert. Es steht noch keineswegs fest, daß die österreichische Volksvertretung diesem Votum ihres Ausschusses sich anschließt; wenn sie es aber thut, so ist das Scheitern der Pariser Weltausstellung besiegelt. Jedenfalls ist das er wähnte Votum des österreichischen Budgetaus schusses eine Bürgschaft dafür, daß sobald nicht wieder die Idee einer Weltausstellung angeregt werde. inäon iluux, lieber en mir so hme kund, dem Ar- Hunger ä>nstaltete i^. Nicht d^n Sarg chmückten. '7. ' Gattie huldigen geprüfter c Jrren- / Leicht 1877. SU. raus uar «. e Freunde lichter, zelegenheit 'H .W A er» warte, morgenden n ladet er- Kenzel. B e k a n n t m a ch u n g. Bei der Königlichen Blindenanstalt zu Dresden besteht ein Fond zur Unterstützung der aus letzterer entlassenen Blinden, dessen wohl thätiger, auf Erhöhung der Erwerbsfähigkeit derselben gerichteter Zweck die Vermehrung seiner Mittel dringend wünschenswerth erscheinen läßt. Jndein daher die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschaft, welche die im hiesigen amtshauptmannschaftlichen Bezirke bisher dieser Unternehmen bewiesene rege Theilnahme dankbar anzuerkennen gehabt hat, den Gemeindevertretungen des diesseitigen Verwaltungsbezirks die Förderung dieses, indirect auch den betreffenden Ortsarmenverbänden zu Gute kommenden Werks dringend an's Herz legt, erklärt sie sich zur Annahme und Weiterbeförderung etwaiger Beiträge gern bereit. Flöha, am 4. December 1876. Königliche Amtshauptmannschaft. von Wetffenbach. sturme so furchtbar an zu schneien, daß schon bei Tagesanbruch die meisten Bewohner der höchstgelegenen Dörfer von Lauenstein an in der Nähe des Mückeuthürmchens bis hinaus nach Schöneck im obern Voigtlande in ihren zum größten Theil isolirt stehenden Häusern von Schneewehen buchstäblich verbarrikadirt waren. Infolge dessen mußte in vielen Ortschaften der Schulunterricht eingestellt werden, als z. B. in Schellerhau bei Altenberg, Clausnitz bei Sayda, Pobershau bei Marienberg rc., weil den Kin dern unmöglich war, den zumeist über halb stündigen Schulweg zurückzulegen. In unge schwächter Heftigkeit tobte das Unwetter den gan zen Tag über fort und an unzähligen Stellen thürmte der Sturm Schneewehen bis zur Tiefe von 4 vollen Meter und darüber auf. Ein neuerer Schmähartikel der „Dr. Nachr." und der darin gemachte Versuch, dem Dresdner Reichsverein einen Theil seiner Mitglieder zu entfremden, hat bereits seine guten Früchte ge tragen. Es haben sich in der letzten Msschuß- sitzung des Dresdner Reichsvereins über 40 neue Mitglieder angemeldet, darunter eine Anzahl von Officieren. (Gerade an den Officiers- und Beamtenstand war der Appell der „Nachrichten" speciell gerichtet gewesen.) Der N. Fr. Pr. schreibt man aus Dresden vom 27. Jan. über Bebel's Wahlsieg: „Nur durch die Bundesgenoffenschaft verbohrter Par- tikularisten hat Bebel der Sieg zufallen können; mit der schwieligen Faust des Fabrikarbeiters verbrüderte sich an der Wahlurne die fein be handschuhte Hand so manches Vollblutaristo kraten. Um so schmerzlicher muß das Ergeb niß der Stichwahl in den höchsten Kreisen be rührt haben. Der Monarch, dessen Reichstreue über jeden Zweifel erhaben ist, sieht plötzlich in seiner Nähe Elemente, welche ihre Feindseligkeit gegen dos Reich so weit treiben, einem Männe zur Vertretung der sächsischen Residenzstadt zu verhelfen, der am 8. Nov. 1871 im Reichstage unverhohlen erklärte: „Es ist uns vollständig gleichgültig, ob die Existenz der kleinern Staaten auch nur Einen Tag aufrecht erhalten wird oder nicht!" Das Stadtverordnetencollegtum in Dresden hat die Zulässigkeit der körperlichen Züchtigung in den Fortbildungsschulen beschlossen. Vorsicht I Gefälschte 50-Markscheine und Sil- berthaler sind in letzter Zeit wiederholt in Leip zig vorgekommen. Das Herzog!, altenburgische Ministerium warnt im AmtSblatte nachdrücklich vor neuerlich viel fach vorkommenoen Ballkleidern, -u denen leicht gewebte Stoffe verwendet sind, ruf welchen sich ein glänzender, meist Wer- oder goldfarbiger OertUckeS und Sächsisches. Frankenberg, 5. Februar. — In dem nächsten Mittwoch im Benedix'- schen Saale stattfindenden Concerte des Geidel'- schen Musikchors aus Chemnitz stellt sich deren Concertmeister Hr. Kluge, der sich mit um unsre erledigte Stadtmusikdirectorstelle beworben hat, vor. Dem gedachten Chor wie Hrn. Kluge be sonders, der ein Sohn unsrer Stadt ist und ein Zögling unserS so plötzlich aus seiner Wirk samkeit gerissenen Hrn. Musikdirector Kühn war, wurde nur gestern erst wieder im Chemn. Tgbl. reiches Lob gespendet. — Ueber die Ausdehnung, welche der Schnee fall der vorigen Woche im Erzgebirge gehabt, schreibt der Dresdner Anzeiaer unterm 2. Febr.: Uebereinstimmenden brieflichen und mündlichen Berichten zufolge, welche einem unserer Mit arbeiter gestern und vorgestern aus zuverläs sigen Quellen zugingen, hat es seit Menschen gedenken im obern Erzgebirge innerhalb 18 Stunden noch nie so heftig geschneit als am vergangenen Mittwoch. Nachdem dort nämlich schon am Montag und Dienstag bei ziemlicher Windstille periodisch Schnee gefallen und in der ungefähren Höhe von 20 Centimeter liegen ge blieben war, fing es am 31. Jan. früh gegen 3 Uhr bei einem orkanartig auftretendew Süd rndten. Zur Lage. Die für das Jahr 1878 in Aussicht genom mene Pariser Weltausstellung, die schon einmal die öffentliche Meinung lebhaft erregte, als für Deutschland die Frage der Betheiligung noch eine offene war, nimmt jetzt von Neuem das allgemeine Interesse in Anspruch. Die an sich nicht verwerfliche Absicht der Franzosen, der Welt zu beweisen, daß weder die unvergleich lichen Niederlagen des letzten Krieges die Spann kraft Frankreichs erschöpft, noch das Schrecken regiment der Commune die Schönheit der Stadt Paris dauernd beeinträchtigt habe, scheint ver eitelt werden zu sollen. Europa ist gern bereit, en erfolgreichen Bemühungen der französischen lalion, aus tiefsten, Falle sich auszuraffen, jede nerkennung zu zollen; doch möchte es dieser nerkemr-ng einen Ausdruck geben, der weniger ostspielig ist, als die Betheiligung an einer eltausstellung. Das an materiellen Glücks- ütern so reiche Frankreich findet sich nur schwer darein, daß es von seiner gebietenden Macht stellung in Europa herabsteigen mußte, und sucht Ersatz und Trost in der Entfaltung seiner un erschöpflichen Schätze. So begreiflich die so kleine Neigung eines großen Volkes ist, so begreiflich ist es auch, daß das übrige Europa hierfür uicht Aufwendungen machen will, die in jetziger bedrängter Zeit jeder einzelne Staat zu wich tigeren Zwecken kaum erschwingen kann. Die Weltausstellungen haben sich bislang bei jeder iederholung zwar pomphafter entfaltet, doch ind sie eben wegen ihrer Pomphaftigkeit und Gedrängten Wiederkehr ihrem ursprünglichen Wwecke, die Stadien der Jndustrieentwickelung or Augen zu führen, entfremdet worden. Die enner der einschlägigen Verhältnisse behaupten nmüthig, daß es besser- sei, geraume Zeit hin- rch von den Weltausstellungen abzusehen und tionalen oder Provinzial-Ausstellungen mehr ufmerksamkeit zuzuwenden. Diese Erwägungen aren es vornehmlich, welche die deutsche Reichs- egierung veranlaßten, die Einladung der fran- ösischen Republik zur Theilnahme an der Pariser eltausstellung abzulehnen. Man hielt es maß gebenden Ortes nicht für angezeigt, den In dustriellen, deren Klagen seit Jahr und Tag laut und immer lauter ertönen, für einen nicht ganz unumgänglich nötbigen Zweck Opfer auf zuerlegen, und wollte ebensowenig den Etat mit einer vermeidlichen Ausgabe belasten angesichts des betrübenden Umstandes, daß die Ueberschüffe unserer geradezu mustergiltigen Finanzverwal- kung von Jahr zuJahr rapide abnehmen. Dem Beispiele des deutsche» Reiches folgte zunächst Schweden. Auch dott die Krone, welche