Volltext Seite (XML)
-u L5L Sonnabend, den L?. December. 187fi FrankenÜLMr Nachrichisblatt und Bezirksauzeiger. Amtsblatt der Königl. AmtShauptmannfchaft Flöha, des König!. Gerichtsamts und des StadtratHS zu Frankenberg eichen ich Mrunpen Nestaur. len Wiegand. Rck. 1876. rigen. "glichen vielstündigen Sitzungen vertheidigeN nd bekämpfen die glänzendsten Redner des nach sanft Zatte, kruder und kV. )ci l, UM eigen, en 22. usung MI. ällt der stand, öliger a: Bekanntmachung. In dem zu dem Vermögen des Kaufmann Guido Friedrich in Kappel und Oberwiesa ausgebrochenen Concurse soll auf Antrag I des Concursgerichtes von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte den 28. Deeember 1878 Bekanntmachung. Zur Prämiirung mit je fünfzehn Mark aus der Körnerstiftung für treue Dienstboten sind im laufenden Jahre zwei hier dienende Dienstleute von uns ausersehen worden, welche während ihres jetzigen, sechs und beziehendlich mehr Jahre andauernden Dienstverhältnisses treu, ehrlich, fleißig und zu vollständiger Zufriedenheit gedient, auch überhaupt einen stillen, frommen und unbescholtenen Lebenswandel geführt haben. Es sind dies: Friedrich Grünert, geboren am 1. August 1826 zu Mühlbach und seit April 1862 als Kutscher im Geschäft der Herren Gebrüder Barthel hier in Dienst, und Augufte Emilie Müller, geboren im Jahre 1850 in Olbernhau und seit dem 26. Januar 1871 bei dem Kaufmann Herrn Richard Voigt hier in Dienst. Im nächstfolgenden Jahre kommen Dienstboten, die in einem der in hiesige Kirche eingepfarrten Dörfer in Dienst stehen, zur Berück sichtigung. Spenden zur Vermehrung des Kapitalstammes der Körnerstiftung werden wir jederzeit dankbar entgegennehmen. Frankenberg, am 23. Deeember 1876. Der Stadt rath. Kuhn, Brgrmstr. Aages. Das Compromiß giebt den Ansprüchen Her Regierung in weitaus den meisten Punkten Dach und erlangt nur in wenigen nebensächlichen gingen ein Zugeständniß für die Wünsche des lnchstages. Daß in letzterem ein heißer Rede- ampf ausbrach, ist nicht zu verwundern. In das dem genannten Friedrich zugehörige, auf Folio 69 des Grund- und Hypothekenbuches für Oberwiesa und »ub »o. 72 des Brandcatasters für genannten Ort eingetragene Mühlengrundstück, welches am 31. Juli 1876 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 18,480 NlsrlL gewürdert worden ist, an Ort und Stelle nothmendiger Weise versteigert werden, gleichzeitig mit dem Grundstück kommen auch die als Zu- behörungen desselben zu betrachtenden und auf 1S4S AI«» L gewürderten Maschinen zur Versteigerung. Hiernächst sollen die zu derselben Concursmasse gehörigen Maschinentheile und andere Mobilien am folgenoen Tage, den 2S. Deeember 1876, in vorgedachtem Friedrich'schen Grundstücke von Vormittags 1« Uhr an an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung ver steigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle, sowie in dem Drechsler'schen Gasthofe zü Oberwiesa und in der Manft'schen Restauration zu Niederwiesa aushängenden Anschlag, welcher sowohl ein Verzeichniß der zum Grundstück gehörigen Zubehörungeu, M auch der am 29. Deeember u. c. zur Versteigerung gelangenden Maschinentheile und sonstigen Mobilien enthält, bekannt gemacht wird. Frankenberg, am 21. October 1876. Das Königliche Gerichtsamt. rutschen Parlaments das Compromiß, in wel- em die Einen den Sieg der Reaction, die An- . wn eine bedeutende Errungenschaft sehen, welche Wochenschau. Wenn auch keine festesfreudige Stimmung unter den jetzigen bedrohlichen Verhältnissen Raum gewinnen kann, so kündet doch eine ge wisse Festesruhe das Herannahen der Weihnachts zeit. Bei uns in Deutschland freilich gab es in der vergangenen Woche noch Aufregung genug. Noch in der letzten Stunde haben die ührer der nationalliberalen Partei, welche letz- Were vermöge ihrer numerischen Stärke im Reichs- Wage ausschlaggebend ist, ein Compromiß zu -lande gebracht, durch welches das Zustande- ommen der seit zwei Jahren in Angriff genom- enen Justizreform gesichert wird. In achtzehn Munkten, und zwar in sehr bedeutungsvollen, Wefand sich die Reichsregierung in entschiedenem Widerspruch mit der großen Majorität des Reichs- das Werk der deutschen Einheit Wesentlich fördert. Für die Stellung der Parteien zu einander ist das Compromiß insofern von bedeutungsvoller Wirkung gewesen, als es einen dauernd trennen den Keil bildete, der sich zwischen Nationallibe rale und Fortschrittsmänner schob. Diese beiden Parteien, welche bislang bei den Wahlen Hand in Hand gingen, werden in einzelnen Bezirken schon bei den, nächsten Reichstagswahlen am 10. Januar 1877 einander schroff gegenüberstehen. Ob diese Trennung anderweitige Bündnisse her beiführen wird, läßt sich jetzt noch nicht mit Be stimmtheit übersehen, doch ist es sehr wahrscheinlich. In Oesterreich-Ungarn hat der Aus gleich auch in der vergangenen Woche keine er sichtlichen Fortschritte gemacht; doch ist insofern eine Besserung eingetreten, als die Aufmerksam keit sich wieder mehr von den inneren Angelegen heiten ab und den äußeren Dingen znwendet. Anlaß hierzu war der von Kaiser Franz Joseph dem Landeskommandirenden in Siebenbürgen, Feldmarschall-Lieutenant Freiherr von Ringels heim, gegebene Auftrag, einen Plan für die Auf stellung von drei Armeecorps — das eine in Siebenbürgen, die beiden anderen an der Save und IN Dalmatien — auszuarbeiten. . Wenn das auch nicht als ein drohendes kriegerisches Anzeichen, sondern Nur als nothwendige Vorsorge für alle Eventualitäten zu betrachten ist, so ist es darum doch nichts weniger dazu angethan, die Parteien dringend zu mahnen, daß sie den inneren Hader ruhen lassen und jedem Dritten gegenüber einig und fest dastehen. Der zwischen Serbien und Oesterreich ausgebrochene Conflict geht seiner Erledigung entgegen. Die serbische Regierung hat die von der österreichischen Re gierung gestellte Forderung, den Vorfall auf dem österreichischen Donaudampfer „Radetzky" durch eine gemischte Commission untersuchen zu lassen, angenommen und versprochen, die Schuldigen mit aller Strenge zu bestrafen. Rußland läßt sich in seiner Schutzzollpolitik nicht beirren. Nachdem erst kürzlich ein kaiser licher Ukas angeordnet, daß vom 1. Januar 1877 an alle Zollgebühren in Gold entrichtet werden sollen, was einer Erhöhung der Zölle um mehr als 30 Procent gleichkommt, ist jetzt ein zweiter Ukas in Vorbereitung, welcher den Einfuhrzoll auf Schienen von 45 auf 80 Ko peken, also um beinahe 80 Procent erhöhti Den deutschen Eisenindustriellen, welche ohnehin gegenwärtig schwer zu kämpfen haben, geschieht damit großer Schaden. Leider ist wenig Hoff nung vorhanden, daß Rußland in Bälde eine andere Zollpolitik einfchlägt, welche ihm selbst und den Nachbarländern mehr zum Segen ge reichen würde. Der Reichstagsabaeordnete Gräf Bethusy-Huc, welcher an der russischen Grenze bald. 8° , früh 3 entlichen ü Groß- : verw. 72. Le- nnabend, von der llenVer- lachricht. : M6 stet«, el. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1j Mark. 8» beziehen durch alle Buchhandlungen und Post'Expeditionen. Die nächste Nr. Bl. erscheint heute, Sonnabend, Abend. Bis früh 10 Uhr ehende Inserate finden Aufnahme in derselben.