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verein), die a /t' Cassenbericht: - 1741.55 1875 . 1641.08 . 1741.55 „ «... ,, Also sind in 3 Jahren verausgabt worden 3827.91 7' 135.31 412.70 300.00 304.52 1110.58 . 2606 06 . 445.28 1876 Ausgabe 263.23 785.62 287.60 61.44 46.36 44.30 253.55 W vr. m«S. Meding, Oberpf. Lesch, Secr. von Brennmaterial angefangen diesem Sinne zu handeln. Ist Einnahme. Sammlung der Bezirks vorsteher im 1. Biertelj. im 2., 3., 4. „ Verschied. Einnahme Von Herrn Pf. . „ „ ist. Ungenannt . Theaterergebniß . Verschiedenes . Cassabestand. . . Bestand in der Sparkasse Stadtschuldschein . . . W § W Ausgabe. Geldbeihilfe der Bezirks vorsteher im 1. Viertelj. im 2., 3., 4. M *) 1874 Einnahme . 1391.92 1875 „ . 2470.79 Reich des Friedens! ReichM ' aber hat der Verein zu helfen vermocht dadurch, daß er, als hohe Kälte ungewöhnlich früh im' Jahre die Leiden der Entbehrung zu erhöhen begann, niit der ausgedehnten Vertheilung fangen und er gedenkt noch mehrere Male in diesem Sinne zu handeln. Ist eine wochenlang regelmäßig gewärmte Stube auch Nicht ein Mittel gegen alle Noth, so erleichtert sie diese doch wesentlich ; zudem ist es nöch am ehesten durch Zusammenfassung der Kräfte möglich, diese Hülfe einer größeren Anzahl vöü Bedürftigen zu be reiten. DenN leider wird ein Verein zu freiwilliger Hülfe nie alle Quellen der Sorgen verstopfen können, leider nicht einmäl die hauptsäch lichste Bitte nach Arbeit immer erfüllen können. Mit Schmerzen hat es den Vorstand in seinen Sitzungen erfüllt, daß er immer mehr abschlagen mußte, als er gewähren konnte; mit Schmerzen auch, daß geleistete Hülfe nicht allemal recht benutzt wurde und vielleicht wieder entzogen werden mußte. Auffällig aber ist es wiederholt gewesen, daß namentlich die gröbere weibliche Handarbeit (Waschen, Scheuern rc.)^ obgleich sie wesent lich besser als früher lohnt, jedenfalls so zeit- und verhältnißgemäß wie irgend eine andere entsprechende Frauenarbeit, häufig nur mit Mühe be schafft werden konnte. Hie und da mögen wohl die Kinder die Mutter ans Haus fesseln, leider hie und da aber auch das bequemere Betteln vorgezogen werden, und es liegt hierin ein Fingerzeig für die öffentliche Wohl- thätigkeit, noch mehr als bisher der Kleinkinderbewahranstalt zu gedenken, damit diese noch mehr Kinder auszunehmen in die Lage versetzt wird, als bisher, wo so manches Gesuch, mit schwerem Herzen, abgelehnt werden muß. Der Segen erwächst den Kindern und den Eltern, weil sie diesen Arbeitskraft und Verdienstfähigkeit „mobilisirt". In gleicher Weise trägt der Verein, um manche schwere Sorge aus Herz und Haus zu bannen, den Herren Arbeitgebern aus dem Groß- und Kleingewerbe, der Kunst und den wissenschaftlichen Erwerbszweigen die dringende Bitte vor, auch ihrerseits den Verein damit zu unterstützen, daß sie ihm soweit als mög lich die Zuweisung von Lehrlingen und Gehülfen übertragen, andererseits W verein), die auch beim Scherze der Nottz ntchi sWaMMO und Spiel Geld erwarben für dieselbe, als auch diePrivatpersonen ver sichert halten! Und der ebenso herzlichen Bitte mögen alle Eingang ver schaffen, auch im Neujahr mit Herz u^d Hünd dem, Vereine unterstützend' zur Seite stehen! ' ' Im Specicllen sind unterstützt wprden:. regelmäßig mit I Mark wöchentlich 1 Person das ganze Jahr lang, 1 Person ueun Monate, 1 acht, 1 sechs, 1 -fünf, 4 drei Monate lang; mit 75 Pfennigen Wöchentlich 1 Person neun Monate, 1 acht, 4 sechs, 3 drei Monate, 1 sechs Wochen lang, mit 50 Pfennigen wöchentlich 20 Personen 12—2 Monate lang, in Summa also 39 Personen. 13 Personen haben einmalige Geld beihülfen von 1, 1.50 , 2 , 3, 6, 9.50 M. beztehendlich mit Brod durch mehrere Wochen erhalten, 2 Kinder regelmäßig täglich je i Liter Kuh milch (1 Jahr lang — bereits 1874 und 1875 — und 7 Monate lang). 120—150 Personen haben zusammen ungefähr 400 Scheffel Steinkohlen empfangen (3 Doppelladungen und noch einzelne Scheffel), 108 Personen haben beim diesmaligen Weihnachtsfeste mit je 2—3 M. außerordentlichem Zuschuß bedacht werden können. 6 Kinder sollen noch je 1 Halstuch (von Herrn F. B.) und 60 Personen noch je 1 Brod erhalten. Diese erfreu- uche Möglichkeit verdanken wir der Spende eines unbekannten Gebers im Betrage von 150 M., dem Ertrage der Theatervorstellung einzelner Herren und" Damen der Museumsgesellschaft (59 M), je einem Geschenke (von Herren Pf. und R.) von 30 M. und 50 M-, und andern Erträg nissen aus der Stammbüchse der Thiele'schen und Börnert'schen Re staurants, welche letztere recht reichlichen Ertrag während des ganzes Jahres schon geliefert haben. All' den gütigen Gebern freudigsten, auf richtigsten Dank! Baarvorschüsse sind dieses Jahr ganz fetten gewährt worden, weil leider die Erfahrung nicht dazu ernntthigt, in Zukunft nach dieser Seite hin zu wirken. 20 Personen sind ärztlich behandelt und mit oder blos mit Arzneien unentgeldlich versehen worden. 14 Gesuche haben abfällig beschieden werden müssen. Einem Gesuch um Arbeit ist durch Arbeitsversorgung entsprochen worden, leider aber hat sie wegen Schwächlichkeit wieder ausgegeben werden müssen. 1 Anerbieten, zu helfen, ist von der Nothleidenden nicht angenommen worden, in Folge gewissenloser Beeinflussung. Die Arme hat sich dadurch die Theilnahme so Vieler verscherzt, sie hat nichts von dem ihr gewissenlos und leicht fertig Versprochenen erlangt. Es dürfte auch kaum dieses arme Opfer der Partei Nutzen bringen, welche dessen Unglück auszubeuten gedachte. Trotzdem ist die Frau vom Verein später wieder baar und mit Arznei und ärztlicher Hülfe unterstützt worden. 7 Kinder werden in der Kleinkinderbewahranstalt unterhalten. Diese Ergebnisse sind in 13 Vorstandssitzungen und 1 General versammlung erzielt und theilweis mitgetheilt wordm. In der letzteren, welcher nachstehender Caffenabschluß noch vorgelegt wurde, sind wiederum neu gewählt'worden: On mell. Meding als 1. Vorsteher, Oberpfarrer Lesch als 1. Secretair (gegen 1 Stimme), Kaufm. Gnauck als 1. Cassirer einstimmig, ebenso zu Bezirksvorstehern einstimmig die Herren Heinrich Schaarschmidt, Neubert, Huhle, Lohr, Ackermann. Eine Aenderung im Vorstande ist also nicht eingetreten, ebenso wenig in den Bezirken. Das Rechnungswerk wird wie im vorigen Jahre von den Herren Gerichtsamtsrendant Haase und Fabrikant Lißner geprüft. Das vorjährige ist von genannten Herren als vorzüglich befunden worden. Allen Gebern, allen Arbeitern in und außer dem Vorstande und Verein an seinen Werken der Barmherzigkeit herzlichen Dank! Vors. den betreffenden Eltern, Pflegern und Vormündern, daß sie sich Rathes I auch auf diesem Sorgengebiete bei ihm erholen. Je häufiger Beides ge schieht, um so genauer waltet der Verein seines Amtes gegen die weite Einöde irdischer Noth. So erfreulich im Allgemeinen das Gesammt- ergebniß der während des Jahres geleisteten „thätlichen" Hülse und die dazu nöthige Opferwilligkeit unserer Mitbürger gewesen ist, so sei doch immer wieder auf die nicht geringere Wichtigkeit des „Rathes" hin gewiesen. Ist es doch Allen bekannt, das iu vielen Fällen nicht die Höhe der gespendeten Summe das Rettungsmittel war, sondern die damit er wiesene theilnehmende, uneigennützige Liebe, der erprobte milde Rath des ernsten Mannes, bekannt, daß so manches Mal nur die Art des Gebers die Annahme der Gabe ermöglichte. Immer wieder sei betont, daß des I Vereins Gabe kein Almosen ist; sie wul Segen spenden. Und doch trägt sie für Geber und Empfänger den Keim des Fluches in sich, wenn sie nach widerwillig oder herablassend oder gar wegwerfend gegebenem Al mosen riecht. Diese Art zieht zugleich jene heftigen Feinde nothleidender Bedürftigkeit groß, die Professionsbettlcr, die ob ihres Reichthums an scheinheiligen Phrasen und nahezu gemüthvollen Klagen sehr leicht den Fremden betrügen und ausbeuten. Der Verein bietet mit gutem Grunde in jedem bezüglichen Falle Auskunft an und bittet, nur bei günstigem Untersuchungsergebniß Gaben auf schriftliche oder mündliche Gesuche zu gewähren. Unter allen Umständen aber macht er auf das Bedenkliche aufmerksam, „neujahrglückwünschenden" Kindern Geld zu geben. Auch beim bevorstehenden Jahreswechsel werden die unglücklichen Kinder wieder hie und da anklopfen und aus dem ärmlichen Körbchen nothschreistrotzende Zettel und begehrliche Glückwünsche anbieten, vielleicht auch mit Seufzen und Thränen bekräftigen — ihnen nie ein Geldstück! Die traurige Staffel, deren erste Sprosse Heuchelei und Gewohnheitsbettel ist, ist Allen bekannt und spricht eindringlich und gewaltig genug gegen diese Art Wohlthat, die die gährende Fluth mühelosen Sinnengenuffes um jeden Preis in die Kindcsseele gießt. Und doch wird , vor dem ewigen Richterstuhle jede solche leichte Gabe mitverantwortlich gemacht werden für den endlichen Jammer. Ebensowenig jage von Dir Bittende hart fort! Dem Kinde, auch dem ' schon verderbten, thut ein freundliches Wort, ein Zeichen der Theilnahme, ein Leckerbissen vom Christbaume des eigenen Kindes, eine Kleinigkeit von dessen Weihnachtstisch wohl — vor Allem kann ihm der gefährliche Bitt gang zum Segen gereichen, wenn man den Ursachen desselben nachspürt und sie, wenn thunlich, beseitigt. Diese Kinderhülfe ist eines der dank barsten Ackerfelder für den Menschenfreund, aber noch zu wenig bebaut, oft weil man ohne Ahnung von seinem Vorhandensein an ihm vorüber geht! Auch der Verein zn Rath und That hat erst begonnen, einzelne Schollen urbar zu machen: er hat manchmal, oft geholfen um der Kinder willen, er hat 3 Mal Pathenstelle vertreten und gedenkt auch seiner über nommenen-Wicht nicht zu vergessen und hat auch einzelnen Confirmanden geholfen. Mit Frenden freilich gesteht er hier offen, zur Ehre aller Be theiligten, daß die rege Thätigkeit und Selbsthülfe (die sogen. Gunners- dorfer Sonntagsbörse, der Constrmandensparverein) ihn fast ganz der Arbeitsleistung nach dieser Richtung hin überhoben hat und daß chm jähr lich nur wenige Nachzügler zugekommen sind und diese werden um so leichter ihre Wünsche erfüllt sehen können, wenn die geehrten Bewohner unserer Stadt mehr als bisher der Bitte um nicht mehr gebrauchte über noch brauchbare Kleidungsstücke und Schuhwerk eingedenk werden (Herr Bezirksvorst. Heinrich Schaarschmidt hat die Güte, dergleichen Gegenstände in Verwahrung zu nehmen oder beziehendlich auch abholen zu lassen). Betreffs der übrigen Hülfsgebiete sei es gestattet, auf die früheren Jahresberichte zu verweisen. Nur des herzlichsten Dankes mögen sich die Freunde unseres Vereins, sowohl die Gesellschaften (Ulk, Museum, Gesang- Ausgabe 1741.55 Ueberschuß 964.51 ^*) Th. Guamt, Caff. Joh«, stellv. Caff. 2606.06 Einnahme 2606.06 . . 49.95 Kohlen . . 30.00 Kinderbewahranstalt . . . . 50.00 . . 150.00 Milch. . . 59.00 Weihnacht