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904 B seine mit Petroleum befleckten Hände geblieben AG r ö s 1 2 2 S 2 r 2 /c u f S <Z S! T n n u V Der Stadtrat h. Kuhn, Brgrmstr. Der Stadtrat h. Kuhn, Brgrmstr. zu erfolgen. Frankenberg, am 27. December 1876. in D F E B E L A K T Gefunden wurde in hiesiger Stadt ein Nock und ein Hut. Der sich legitimirende Eigenthümer kann diese Sachen an Rathsstelle in Empfang nehmen. Frankenberg, am 28. December 1876. ' daß jeder Wähler bei Abgabe des Stimmzettels die Nummer des von ihm bewohnten HauseS anzugeben hat, da die Wahlliste nach der Nummerfolge der Wohnhäuser aufgestellt ist. Frankenberg, am 28. December 1876. DerStadtrath. Kuhn, Bgrmstr. MdsmkVnvvrK Des Rechnungsabschlusses wegen können vom 2. Januar künftigen JahreS an bis auf weitere Bekanntmachung weder Einlagen angenommen noch Rückzahlungen gewährt werden. Dagegen findet die Annahme der fälligen Zinsen für von der Sparkasse ausgeliehene Kapitalien an allen Wochentagefi wahrend der gewöhnlichen Expeditionszeit statt. Die Abführung dieser Zinsen hat zur Vermeidung der Kapitalsaufkündigung bis spätestens zum 18. Januar 1877 Hände fiaWi dem spärlichen Haare, das ihm geblieben war, abzuwischen. Nach dreimonat licher Thätigkeit als Lampendochtbeschneider ver schaffte ihm seine schmutzige Gewohnheit einen viel schöneren Kopf schwarzen glänzenden Haares, als er in seine. Erinnerung jemals vorher be Frankenberger Nirchennachrichten. Sonntag nach Weihnacht (Sylvester). Borm. 8 Uhr: Predigttext: Matth. 25, 14—30; Herr Obervi- Lesch. Nachmittag 5 Uhr: Sylvestergottesdienst, gestiftet von den Geschwistern v. Sandersleben. Prediger: Herr Archiv. Wolf. — Die Kirche wird jS Uhr geöffnet. Neujahr 1877. Borm. -Uhr: Predigt text: Luc. 12, 5—9; Herr Oberpf. Lesch. Nachmittag 1 Uhr: Predigttext: Matth. 16, 24—26; Herr Diak. Lange. für den 2. Wahlbezirk Zimmer S im Gasthof zu« Schwarzen Nast, für den 3. Wahlbezirk der Saal im Webermetsterhause. 4., Als Wahltag ist -T— der 10 Januar 1877 festgesetzt. Die Wahlhandlung, welche öffentlich ist, beginnt an diesem Tage um 10 Uhr Vormittags und wird um 0 Uhr Nachmittag» geschlossen. Hierüber wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß das Wahlrecht nur in Person ausgeübt werden kann, daß die Stimmzettel von weißem Papier sein müssen und mit keinem äußeren Kennzeichen versehen sein dürfen, daß der Stimmzettel bei Abgabe an den Wahlvorsteher derart zusammen gefaltet sei« muß, daß der auf ihm verzeich nete Name verdeckt ist, sowie Fälle des Eintrittes plötzlicher Kahlheit bei Stieren, Kühen und Ochsen und den Verlust von Schwei fen und Mähnen bei Pferden gelenkt. Ein früherer Diener von mir, der vorzeitig kahl köpfig geworden und dessen Funktion es war, die Dochte^einer Lampen zu beschneiden, hatte die GewyWMt, seine mit Petroleum befleckten blick nicht übersehen. Das Eine ist aber un zweifelhaft, daß augenblicklich und für die Dauer des Winters tausende von Familien ei nem außerordentlichen Nothstand preisgegeben sind, und daß es sehr bedeutender Mittel bedarf, um dieselben gegen Kälte und Hunger zu schützen. Wie bei der socialdemokratischen Presse Alles herhalten muß, um dem Zorne gegen das neue deutsche Reich Luft zu machen, zeigt auch fol gende Nachricht der Chemu. Fr. Pr. über Hol- tei's Aufnahme in das Kloster der barmher zigen Brüder in Breslau, mit der sie gründlich „reingefallen" ist. Das Blatt schreibt: „Der greise, über achtzigjährige Dichter des „Mantel liedes" und der „Vagabunden" Karl von Holtei, hat, nachdem er in dem mühevollsten schrift stellerischen Broderwerb seine letzte Lebenskraft verzehrt, dieser Tage um Aufnahme in das Kloster der barmherzigen Brüder bitten müssen. Die wackeren Patres waren so menschenfreund lich, dem müden, hinfälligen Greis seine Bitte — wohl die letzte in seinem bunten wechselrei chen Leben — zu erfüllen und räumten ihm ein Zimmer ein, wo er, umgeben von milder Pflege, seine Tage in Ruhe beschließen kann. Der Nestor der deutschen Dichter, der Gefeierte zweier Generationen, sucht seine Zuflucht in einem Ar menhaus — das ist auch eine bittere Satyre auf die neue deutsche Herrlichkeit!" — Das Er götzlichste an der ganzen Sache ist, daß der wackre Holtei nicht etwa aus Noth in jenem Kloster gesucht hat, sondern auf reichliches Er wägen der Aerzte, da die Pflege, die ihn: dort wird, die beste ist, die er finden kann. Seine Vermögensverhältnisse sind so, daß er die beste Verpflegungskaffe des Klosters benützen kann. Der britische Consul in Nicolajew bemerkt in einem Berichte über das Wegbleiben der Rinder pest in diesem Theile von Südrußland: Im Som mer wurde meine Aufmerksamkeit auf mehrere Vermischtes. Der seit einer langen Reihe von Jahren schon mit bedeutenden Geldkosten fortgeführte Rothschönberger Stölln ist in der Nacht vom 21. zum 22. December seinem Endziele entgegen geführt worden, da es in dieser Nacht gelang, die letzte Scheidewand zwischen dem Rothschön berger Stollnort und den alten Halsbrücker Bauen durch Sprengen niederzulegen. Man ist nun damit beschäftigt, den Rothschönberger Stölln durch den verbrochnen alten Erzbau bei Halsbrücke hindurchzugewältigen und den letzteren zu überbrücken, um sodann mit dem vom Hoff nungsschachte der Grube Himmelfahrt entgegen getriebenen Stollntracte nach Auffahrung noch geringer Länge durchzuschlagen und damit die offene Verbindung mit den Gruben bei Freiberg und Brand in nächster Zeit herzustellen. / Die jetzt über das durch einen Bruch des Nogatdammes bet Elbing verursachte Unglück bekannt werdenden Einzelheiten lassen dasselbe als ein furchtbareres erkennen, als die ersten Berichte ahnen ließen. Es find die Früchte der Arbeit vieler Generationen auf einem etwa 1^ Quadratmeilen umfassenden Gebiete vernichtet und mehr als 10,(XX) Menschen durch die her einbrechende Sündfluth von Haus und Hof ge trieben worden. Die fruchtbaren Weichselniede rungen, welche deutscher Fleiß vor nur 600 Jahren unter der Herrschaft des Ordens dem mächtiaen Strome abgerungen und in reiche Landschaften mit freundlichen Dörfern und frucht baren Aeckern umaewandelt hat, ist ungeachtet aller Schutzvorrichtungen noch heute von der unwiderstehlichen elementaren Gewalt der großen Waflermassen bedroht, wenn sie, in ihrem rei ßenden Laufe irgendwo aufgehalten, sich mit souveräner Rücksichtslosiigkeit ihren eigenen Weg suchen. Da ist kein Damm zu hoch oder stark genug, um der Gewalt des Wassers zu trotzen. Der gewaltige Strom hat die seit länger als 100 Jahren verschont gewesene Elbinger Niede rung in einen meilenweiten See verwandelt. Jetzt hat die sibirische Kälte, welche in den öst lichen Provinzen herrscht, die wilden Wasser zwar gebändigt, aber die ganze große, viele Fuß ,, hoch unter Wasser gesetzte Landschaft liegt nnter einer fußdicken Eisschicht begraben, während die Wassermaffen darunter jeden Abfluß entbehren. '""ff und wie nachhaltig die Schädigung e den betroffenen Landstrich und seine läßt sich im Auaen- seffen. Ich wendete später das Hülfsmittel bei Wachtelhunden, die plötzlich kahl geworden waren, mit merkwürdigem Erfolge an. Meine Erfah rung bewog mich, das Mittel dem Besitzer meh rerer kahl gewordener schwarzer Ochsen und Pferde anzuempfehlen, und während es das Um sichgreifen der Krankheit unter den Thieren in denselben Schuppen und Ställen verhinderte, bewirkte es eine rasche und radicale Cur der von der Krankheit betroffenen Thiere. Das Petroleum, und zwar das raffinirteste amerika nische, muß mit der flachen Hand stark und rasch eingerieben werden und die Einreibung in Zwi schenräumen von orei Tagen, im Ganzen etwa 6 oder 7 mal erfolgen, ausgenommen, wenn es Pferdeschweife und Mähnen betrifft, für welche öftere Einreibungen erforderlich sind. (Wer ver- suchts?) In Cincinnati ist es Mode geworden, Blut zu trinken, gerade wie man anderwärts Milch oder Sodawasser trinkt. Des Nachmittags kann man viele elegant gekleidete Damen und Herren in die sehr reinlich gehaltenen Schlachthäuser treten sehen, wo sie das Glas in der Hand den Augenblick erwarten, da der Kopf eines kräfti gen Stiers durch einen einzigen Hieb. des Schlächters vom Rumpf getrennt wird. Sobald das Blut aus den Adern hervorsprudelt, wird Glas um Glas gefüllt und den Herrschaften ge reicht, die den blutrothen Trank nicht ohne Ver gnügen zu schlürfen scheinen, um selber Blut zu bekommen und riesenstark zu werden. Zwei Bulgaren, welche den Auftrag hatten, den Mächten eine Denkschrift zu Gunsten der Selbstständigkeit Bulgariens zu überreichen, tra fen nach längerem Aufenthalte in London und Paris letzten Donnerstag in Berlin ein, wo sie von dem Staatssekretär von Bülow empfangen wurden. Einige Tage später setzten die Bul garen ihre Reife nach St Peterburg fort.