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Bczirksanzeiger -v 140 , Dienstag, dcn M MM FravkendeM Tachnchtstilatt Amtsblatt der Königl. Amtsbauptmannschaft Flöha, des Königl. GerichtSamtS und des StadtratHS zu Franktndexg. -- ! . . > . . -> " I tt',i , Erscbeim wö-b-nttilb drei Mal, Bieitcljäbrlick 1j Mark. 3» b-;iehcn durch alle Buchhandlungen und PoN-SrpcvitMen. ^7——— 7——".H"— ---7',, ' . i '4I auf unser Blalt für de» Monat »«««mlMk werden zum Preise »on 45 Pfg.. «och eütgetzengeuvmmen. . . Bekauatmachung. Die nächste öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses findet Mittwoch, den SS. dies. Monats, Vormittags S Uhr , rl h im Verhandlungssaale der unterzeichneten Behörde statt , was unter Hinweis auf die im amtshauptmannschaftlichen Gebäude am Anschlagbrett > aushängende Tagesordnung andurch zur allgemeinen Kenntniß gebrach* wird. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 23. November 1876. von Weiffenbach. W. Bekanntmachung. Bei der bevorstehenden Stadtverordnetenergänzungswahl sind an Stelle der in geordneter Reihenfolge'auS- scheideudew 6 ansässigen und 4 unansässigen Stadtverordneten außerdem noch infolge außerordentlichen Ausscheidens 1 ansässiger und ein unan- ? sässiger Stadtverordneter, demnach zusammen 7 ansässige und S unansässige Bekanntmachung Fritz, Du Auf* Grund der Registratur vom 29. Juli 1876 ist heute im Handelsregister für den hiesigen Gerichtsamtsbezirk auf Folium 1, Vie Firma: Schiebler weäius Sk Co. in Frankenberg betr., das Erlöschen der dem Kaufmann Herrn Johannes Friedrich Emil Heng«-» dach ertheilten Procura verlautbart worden. Frankenberg, am 23. November 1876. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Wiegand. Seidler. das ganze Geschäft zu Grunde richten. — Und gerade so käme es mit dem Ackerbauwesen. Menschenkind, denke Dir doch, Deine ganze Dorfschaft vom Schulzen bis zum Tagelöhner und Kleinknecht herab hätten die ganze Feld mark gemeinschaftlich zu bestellen. Würde das eine Wirthschaft werden! Wollte der Eine Klee säen, verlangte der Andere vielleicht Brache, der Dritte Kartoffeln geplanzt rc. Auch hier wür den Trägheit, Lüderlichkeit und Großmäuligkeit bald obenauf und der Bankerott vor der Thür sein. > Und wie wäre es mit der Vermögensgleich heit? Der Eine würde sein Geld verjubeln, der Andere zusammenhalten. Nach kurzer Zeit wäre die Ungleichheit ebenso groß da wie jetzt. Es würde wieder Reiche, Wohlhabende und Arme geben — und die Theilerei müßte wieder ihren Anfang nehmen. Wollten sich die Besitzenden Das nicht gefallen lassen, müßten sie zum Knüp pel oder Schwert greifen. Und zu dem äußeren Unfrieden käme der innere hinzu. Der Mensch hat nicht blos einen Magen, sondern auch eist Herz. Der Socialde mokrat sorgt allerdings für beide. Der Magen soll, sein reichliches Futter, das Herz seine lautest, weltlichen Freuden haben. Daß es aber Ftsu- denj höherer Art giebt, Freuden , die mit einen, seligck, stillen Frieden verbünden find, düs will der Socialdemokrat nicht missen. Darum braucht er keinen Gott, keine Kirche, kein» Ewigkeit, Ueber die sociale Frage. (Fortsetzung.) Wie würde es sich aber in dem Geschäfts- und Volksleben eines Volksstaates gestalten? Stellen wir uns eine Maschinenfabrik vor. Der oberste Leiter ist Director. Der Mann muß viel, sehr viel gelernt haben. Ebenso auch die verschiedene^ Techniker und andere Angestellte. Aber auch hierzu werden sich schließlich keine Leute finden. Bei gleichen, Gehalt werdest sie vorziehen, lieber Lampenputzer mit ganz kleiner Verantwortlichkeit, ass Direetoren stiit großer Verantwortlichkeit zu werden. Nun sieh , auf die Arbeiter selbst. Denke Dir den geschickten Schmied, der jahrelang im Schweiße seines An gesichts ein Musterstück nach dem andern gelie- sert hat. Ihm gegenüber steht der Jüngling, welcher kaum der Lehrzeit entwachsen ist und weniger und schlechtere Arbeit liefert. Jener hat Familie, dieser nicht. Und Beide sollen doch gleichviel verdienen. Würde dabei nicht Ler fleißige und geschickte Arbeiter den Muth verlieren, gleichgültig und träge werden? Der Ungeschickte und. Fäule hingegen würde das leicht verdiente Geld verjubeln und verlästern: Der gleiche Lohnsatzlist einmal ein Unrecht und jedes Unrecht rächt sich. — Nach wMgen Jah ren würde das gastze AEterpersonal eine un saubere, unzuverlässigere Gesellschaft'sein, und Und doch gleichen die weltlichen Freuden Mr i den Träbern, womit del" verlorene Sohn iw Evangelium sich den Magen füllte und verdarb. Sie füllen das Herz und verderben es. Bet- : stehe mich nicht falsch, Fritz, als wollte ich gäx keine weltlichen Freuden. Ist aber das Hetz voll Uufrieden, da ist der äußere Streit auch / nicht fern. Stadtverordnete zu wählen. Nachdem nun als Wahltermin Ä der SS November .d. IS u . Z von uns anberaumt worden ist, werden die stimmberechtigten, in der Wahlliste aufgeführten ansässigen und unansässigen Bürger hiesiger Stadt andurch geladen, am gedachten Tage Vormittags von »-LS Uhr oder Nachmittags von S-4 Uhr im Rathhaussaale vor dem Wahlausschuß sich persönlich einzufinden und die mit 7 Name« ansässiger und S Namen unanfäsfiger wählbarer hiesiger Bürger zu beschreibenden Stimmzettel in die Wahlurne einzulegen. on > Auf den zur Aushändigung an die Stimmberechtigten kommenden Stimmzetteln, von welchen vor deren Abgabe die Coupon- abzU- trennen sind, sind die zu Wählenden so zu bezeichnen, daß über deren Person kein Zweifel übrig bleibt. Insoweit Stimmzettel dieser Vorschrift nicht entsprechen, oder Namen Nichtwählbarer enthalten, sind dieselben ungültig. Frankenberg, am 17. November 1876. Der S t a d t r a t h. Kuhn, Brgrmstr. Summa: ein Volksstaat im Sinne der Social- s. demokraten ist das neue Luftschloß. Er Wick k ewig widerhallen von Krieg und Kriegsgeschrei, und Säbel und Kartäschen werden das Rfgi- t ment führen. _ magst vielleichst sagen: „Ja, M lendermann, Du legst in Deinem Kopfe Dirdfe Sache nur so zurecht, in der Wirklichkeit nM / sie sich ja vielleicht anders machen." Nun, so will ich Dir ein Stück aus der Wirk lichkeit erzählen. Im vorigen Jahrhundert hatte in Frankreich eine Reihe schandbarer Ko» ' nige schandbar regiert. Hab und Gut der Ust terthanen war durch sie auf die schmählichst Weise verpraßt worden, bis das Volk selb! lüderlich geworden und an Herz und Vermögen durch und durch verarmt war. Da, im Jahre 1789 brach der Aufruhr los. Der König Lud wig XVI. war , besser als sein Borgästger. M i guter, wohlwollender, aber schwächer Mann. Er,- vist KÄnigin ustv ftin kleiner Sohk' mucken ä«-- fangen gettommey, Vater und Mutter öffentlich