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Wahlfälschungsversuchen vorbeugen sollen. Amerika. Ausgang der Prästdentenwahlcampagne In den Vereinigten Staaten hat die Aufre- "mitiv fest- . Rußland. iTrotz der Friedensverhandlungen nehmen die Am vergangenen Sonntag wurde auf dem Wege von der Neustadt zur Freiberger Straße ein Ohrring verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben in der Expedition d. Bl. gegen Belohnung abzugeben. Wir bringen Herrn Wilhelm Petzold zu seinem 21. Wiegenfeste ein 99999 maliges don nerndes Hoch, daß der ganze Viehweg wackelt. A Sch. E H^Sch. iellung Bulgariens widersetzt sich die türkische Regierung mit Entschiedenheit. Im Häfen von Sinope sammelt sich eine an Höchst interessant ist die Nachricht von dem Besuche des Königs Oscar in der Universitäts stadt Lund, wo er festlich empfangen wurde. Ec begab sich daselbst im Doklorgewande in eine Versammlung der Akademischen Gesellschaft und hielt eine Rede über die Wichtigkeit wissenschaftli cher Studien, die die in den gesetzgebenden Ver sammlungen Schwedens, wie Dänemarks und Norwegens am stärksten vertretene Klaffe gering zu schätzen geneigt sei. Der König bezeichnete als eine schlimme Erscheinung unserer Zeit die Neigung, nur diejenigen Wissenschaften zu schätzen, welche einen unmittelbaren Nutzen gewähren und sagte: „Es ist Aufgabe der Universität, diese Neigung zu bekämpfen und die klassischen Studien, sowie die Pflege der exakten Wissen schaften in Ehren zu halten. Die Angriffe, welche heutzutage gegen die Gesellschaft und das Eigenthumsrecht gerichtet werden, rühren zum großen Theile von der Unbildung her. Schwe den ist noch ruhig, aber die Bewegung nähert sich unseren Grenzen, und es liegt der Univer sität ob, diese unmächtig zu machen durch Ver breitung einer richtigen Auffassung der Dinge unter dem Volke." Vermischtes. Ein kaum glaublicher Vorgang wird aus Ost preußen erzählt: in Johannisburg stellte sich ein schon mehrfach bestrafter Verbrecher stumm. Der Kreisrichter und der Arzt erkannten die Täuschung und ließen den Verbrecher mit einer heißgemachten Schcere an sehr empfindlichen Kör pertheilen zwicken, um ihn zum Sprechen zu brin gen. Der Verbrecher sprach dennoch nicht und wurde zu 2^ Jahr Gefängniß verurtheilt, mit seinen Wunden hatte er noch lange zu thun, Nach Verbüßung seiner Strafe wendete er sich beschwerdeführend unmittelbar an den Kaiser und dieser ordnete sofort die strengste Untersu chung an. Die Folge derselben war, daß der Richter zn 6 Wochen Gefängniß, der Arzt zu LOO Mark Geldstrafe verurtheilt wurde, wobei sich indeß der Staatsanwalt nicht beruhigte, da. ein solcher Vorfall, von solchen Personen ver übt, in diesem Jahrhundert wohl einzig dastehe. Ein Schneesturm, der am 4. d. M. an der Ostseeküste wüthete, hat auf dem Meere die schwersten Unglücksfälle zur Folge gehabt. Eine größere Zahl pon Personen eines bei der.Halb insel Hela strandenden englischen Dampfers er tranken angesichts der Strandbewohner, die keine Hülfe zu bringen vermochten, da das, Meer zu stürmisch gegen das sandige Ufer brandete. Der Rettungsstation gelang die Rettung mehrerer, Menschenleben. In Schweden wüthete am Mon tag ein heftiger Schneesturm, der die meisten Bahnlinien nnfahrbar machte. Bei Kalmar strandeten über 20 Fahrzeuge, auf Oland 17. Angesichts der russisch-türkischen Kriegsbe- ängstigungew dürfte die Mittheilung der Kosten des Krimkrieges nicht uninteressant sein. Dieser Krieg hat einen Aufwand erheischt für Groß britannien von ca. 78 Millionen Pfund Ster-, ling, für Frankreich ca. 1348 Millionen Fran ken, für Rußland, nach der Zunahme der Staats schuld bemessen, ca. 600 Millionen Rubel. Ein schweres Unglück trug sich am 3. d. M. bei einem Bahnbaue in der Nähe von Sigma ringen zu. Bei einer der vielen dort vorkom menden Felsensprsngungen verzählte sich dex die' Arbeit leitende Aufseher um einen Schuß, gab also das Zeichen zum Wiederbeginn, und als ich die Mannschaft dem Arbeitsplätze auf wenige Schritte genähert hatte, ging der letzte Schuß os, tödtete 3 Mann augenblicklich, verwundete 3 weitere sehr gefährlich, so daß man an ihrem Aufkommen zweifelt, und außerdem sind noch 4 andere mehr oder minder verletzt. sehnliche Flotte, welche nächstens eine größere Mission in das Schwarze Meer erhalten soll. Man erwartet dort Hobart Pascha (ein ge borener Engländer), welcher den Oberbefehl über die gesammte türkische Flotte übernehmen soll. Es treffen auch zahlreiche englische Marine-Of- iziere und Maschinisten in Sinope ein. Die iforte besetzt aus Vorsicht alle wichtigeren Po- en auf der Flotte mit tüchtigen Engländern. Zagegen werden die türkischen Marine-Offiziere theils zur Landarmee versetzt, theils zu den Ufer-Batterien kommandirt. Rüstungen in großartiger Weise Fortgang, Auf dem Bahnhofe in Kiep) sind alle Vorkehrungen In den Vereinigten Staaten hat i getroffen, um binnen zehn Tagen 200,000 Sol- gung über den immer noch nicht defii baten südwärts zu befördern; auf jeder größeren gestellten Ausgang der Präsidentenwahl Reichskanzlers Fürsten.Gortschakow, in welchem die Mobilisirung eines Theiles der russischen Armee angekündigt und weiter hervorgehoben wird, der Kaiser wolle nicht den Krieg und werde ihn möglichst vermeiden, aber er sei ent schlossen, die von ganz Europa für uothwendig erkannten Principien der Gerechtigkeit in der Türkei verwirklicht und wirksam garantirt zu sehen. — Das russische Militärblatt veröffent licht eine kaiserliche Verordnung, durch welche die Bildung von sechs Armeecorps in den süd lichen Provinzen angeordnet wird. Die vom Czaren in Moskau gesprochenen Worte haben im ganzen Reiche einen allgemei nen lebhaften Widerhall gesunden. Zahlreiche Stadtvereinigungen, Landtage, Gewerke, Kauf mannsgilden und die Geistlichen haben ihre vollste Bereitwilligkeit erklärt, mit allen Kräften dazu beizutragen, die Anforderungen, welche der Kaiser und das Reich zur Wahrung der Inte ressen Rußlands an sie stellen sollte, zn erfüllen. Nach telegraphischer Weisung des Unterrichts- Ministers müssen sämmtliche in den Städten an der türkischen Grenze befindlichen Damenerzieh- ungs-Jnstitute ebenso wie zur Zeit des Krim kriegs in das Innere des Landes verlegt werden. Der schönste Stadttheil Odessas, welcher dem Meere zuliegt und wo der lebhafteste Handels verkehr ist, mußte von den Bewohnern geräumt werden, damit er befestigt und in Vertheidigungs- stand gesetzt werde. Die Furcht vor der tür kischen Flotte ist so groß, daß viele Bewohner Odessa bereits verlassen und sich in das Innere des Landes zurückgezogen haben. Der Befehl, den Stadttheil zu verlassen, kam nur erwünscht, da man sonst nicht gewagt hätte, aus Odessa fortzugehen, aus Furcht, der Feigheit geziehen und dafür gestraft zu werden. — Besonders Sebastopol wird stark befestigt; Kanonen und Munition kommen täglich aus Petersburg an. Türkei. Die Pforte hat beschlossen, sich betreffs der Conferenz nicht eher auszusprechen, als'bis die zu verhandelnden Punkte bekannt sind. Die Frie densbedingungen, welche sie Serbien auferlegen vill, bestehen in der Aufrechterhaltung der Tri butpflicht, Zahlung einer Kriegsentschädigung von 4 Millionen Franks, Verminderung des tehenden Heeres, Schleifung sämmtlicher Festun gen, Occupation der eroberten Landestheile bis ur Abzahlung der Kriegskosten, Entlassung des Ministerums Nistitsch, Entfernung Tschernajeff's > und sämmtlicher russischen Freiwilligen und so- ortige Einberufung der Skupschtina behufs Ge- rehmigung dieser Friedensbedingungen. Voraus ichtlich wird die Pforte von diesen Bedingungen § noch Manches Nachlassen müssen. Einer Sonder- > WM und über un-xmeßliche Weltstrecken würd der Riesenkämpf toben. Die Reserve, welche sic Vie deutsche Politik in der vorliegenden Krisis zur festen Richtschnur gemacht hat, erhält eine neue Rechtfertigung durch diese Vorgänge; denn hoffentlich wird man uns doch mit der Aufgabe verschonen, unter Umständen auch den Himalaja an dem Rhein und der Weichsel zu vertheidigen/ Dem Reichstage ist vom Reichskanzler au Grund des tz 37 des Militärgesetzes die Ueber sicht -ber das Heeresergänzungsgeschäft im Reichs gebiet für 1875 vorgelegt worden. Darnac werden in den Restantenlisten geführt in den Bezirken ves 1,—15. Armeecorps 1,043,511 Mann, davon unermittelt 30,473 Mann, ohne Entschuldigung ausgeblieben 104,389 Mann, an derwärts gestellungspflichtig geworden 203,756; zurüügestellt 385,420; ausgeschlossen 828; aus gemustert 42,819; der Ersatzreserve I. überwie sen 71,297; der Ersatzreserve II. 57,358; der SeewehrII. überwiesen366; ausgehoben 117,245; überzählig 15,068; freiwillig eingetreten 14,489; und zwar für das Heer zum Dienst mit der Waffe 112,398, zum Dienst ohne Waffe 3152; für die Flotte aus der Landbevölkerung 677, aus der seemännischen Bevölkerung 1118 "Mann. Oesterreich - Ungarn. In Pest macht folgendes Ereigniß ungemein großes Aufsehen: der römisch-katholische Gra Baldücsy hat sein ganzes liegendes Besitzthum bestehend aus 20,000 Joch, der evangelischen Kirche beider Consessionen in Ungarn und Sie benbürgen gegen eine jährliche Rente für seine Lebenszeit vermacht. Da er ein starker Sieb ziger ist, so wird das Vermächtniß in kurzer Zeit der evangelischen Kirche zufallen. Bemerkens- werth ist, daß der einzige Sohn des Grafen in dem Kelocsaner Jesuitenseminar gestorben ist. England. Der die Kriegsbereitschaft Englands verkün denden Rede des Ministerpräsidenten Disraeli folgt jetzt schon ein beachtenswerther, wie man annimmt von der Regierung beeinflußter Artikel der Morning-Post, der auf die bevorstehende Mobilisirung des russischen Heeres hinweistund bemerkt, daß in England Niemand dadurch überrascht werden würde. England habe den russischen Vorschlag in Bezug auf die Besetzung Bulgariens nur als einen Vorwand für die rus sischerseits angestrebte Gebietsvergrößerung an gesehen. Der Pariser Vertrag befuge England, jedweder Invasion der Türkei sich zu wider setzen. Indeß sei eine persönliche Behandlung der Streitfrage keineswegs ausgeschlossen, wenn alle Betheiligten eine friedliche Lösung anstrebten Schweden. Anstands-Lehr- und Tanz-Cursus. Geehrten Herren und Damen von Franken berg und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich gesonnen bin, Montag, den 27. November, Abends 8 Uhr einen Kursus im Saale des Schützenhauses zu eröffnen. Anmeldungen wer den freundlichst entgegen genommen. Es zeichnet Hochachtungsvoll * Moritz Böhme, Tanzlehrer. ReflaurM ArmamL NWW heute, Donnerstag, Atzend; von 5 bis 7 Uhr Wellfleisch, später frische Wurst, wozu ergebenst einladet Karl Täubert. Statlöst siüd Küchen MchM «Weit,MM uachg«!räde eine .tzedenWche Höhe erreicht, Präfl- eingeriLtet sind, daß binnen einer Stunde für dent Grant hat es für nöthig gehalten, Por- 1000 Mann abgekocht werden kann. In Kiew kehrungen zu treffen, welche Unruhen und etwaigen selbst sind nicht weniger als 6Ü00 Pferde für "" - Militärzwecke rekrutirt; in jedem Dorfe, in jedem Weiler ist das Fuhrwesen vollkommen organi- sirt, kurz, alle Vorkehrungen für den Fall eines Krieges sind getroffen. Die. ganze Lage scheint sich mehr und mehr dem Kriege zuzuspitzen. Das Journal de St, Pstersbourg veröffentlicht ein Rundschreiben des