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In ! großes Baldscs bestehen Kirche I benbürg Lebensz ziger ist der eva werth is dem Ke Mitglieder des Kirchenvorstandes zu Ebersdor mit Lichtenwalde in entsprechend feierlicher Weise in seiner derzeitigen Behausung ausgehändigt worden. Die Universität Leipzig hat wieder einen schweren Verlnst erlitten, in die Reihe der vie len hervorragenden Lehrkräfte und der wissen schaftlichen Berühmtheiten, deren sie sich erfreut, ist eine Lücke gerissen, die nicht so leicht völlig ansgefüllt werden dürfte: Friedrich Ritschl, eine der Koryphäen unter den deutschen Philologen, ist in der Nacht vom 8. zum 9. November im 71. Lebensjahre verschieden. Eine schon seit längerer Zeit vorbereitete Lehr lingsarbeitenausstellung hält der Gewerbeverein zu Döbeln im Februar nächsten Jahres ab und verhofft jährliche Wiederholung derselben. In Pappendorf bei Hainichen ist am 4. d. M. die 21 Jahre alte verehelichte Morgenstern an der Hundswuthkrankheit verstorben, ohne daß sie selbst etwas hatte verlauten lassen, je von einem verdächtigen Hunde gebissen worden zu sein. In Markneukirchen und Umgegend hat es vom Reformationsfeste bis zum 3. Nov. fast ohne alle Unterbrechung Tag und Nacht so heftig ge schneit, daß der Schnee dort überall ca. 1 Mtr. hoch liegt und der Schlitten schon seit 2 Wochen flott im Gange ist. Bei Klingenthal, Zwota, Gottesgab rc. aber soll schon jetzt geradezu sibi risches Klima herrschen. Die Eisenbahnbestriebsstörungen durch Schnee wetter, die alljährlich auf der Strecke Annaberg- Weipert Vorkommen, haben bereits für diesen Winter ihren Anfang genommen: am Montag früh blieb ein von Weipert abgelassener Personen zug vor der Station Cranzahl im Schnee stecken. In der Nähe von Dresden wurde am Sonn abend Nachmittag ein Mann erfroren aufge funden. Das Leipziger Polizeiamt wird die Abhaltung eines Carnevälszuges im nächsten Jahre nicht gestatten. Die Ursache zu dem Verbote sucht mau in der Rohheit, welche sich in den letzten Jahren vermehrt bei diesen Aufzügen unter der zusammengeströmten Menge gezeigt hat. Die Wiener Aristokratie ist in große Aufre-. gung versetzt — sie hat sich monatelang von einem Hochstapler dupiren lasten. Unter dem ! Namen „Friedrich Baron von Frasnois aus Paris, französischer Escadrons-Chef" hatte sich ! nämlich im August d. I. ein Fremder in ein , walde, Herrn Carl Gottfried Weichert, der vor Kurzem nach Niederwiesa, seinem Geburts orte, übergesiedelt, nachdem derselbe das Amt eines Kirchenvaters bei der Stiftskirche zu Ebers dorf und der Gräfl. Schloßcapelle zu Lichten walde nahezu 23 Jahr lang (von 1854 bis Mich. d> I.) mit aller Sorgfalt, Treue und Un eigennützigkeit verwaltet, als Zeichen „des Dankes und der Anerkennung solches seines pflichtge treuen Wirkens im Dienste der Kirche" von Sei ten der obersten, wie der zunächst ihm vorgesetzt gewesenen Kirchenbehörde, eine — unter Glas und Rahmen gefaßte — Urkunde durch den Vor sitzenden, dessen Stellvertreter und zwei andere Höchst Besuche d stadt Lur Ec begab Versamml hielt eine 2 cher Studi sammlung Norwegen! zu schätzen als eine s Neigung, n welche ein und sagte: diese Neig: Studien, schäften in welche heut Eigenthumt großen Thi den ist noä sich unseren sität ob, du breitung ei unter dem .Trotz der Rüstungen i dem Bahnhi getroffen, ui daten südwä die d< zur fe neue hoffen versch an dy Del Grun! sicht ü gebiet werde, Bezirk: Mann Entsch derwäi zurück, gemnst sen 71 Seewe! überzäl und z, Waffe für du aus de biS zum I. December ds. IS. unter Beifügung der Dienstbücher bei uns anzubringen sind. Frankenberg, am 11. November 1876. Der denden folgt jetz annimm der Mo Mobilisi bemerkt, überrasch russischen Bulgarie sischerseit! gesehen, jedweder setzen. der Strei alle Bethe Zur Plenarberathung der Justizyesetze im Reichstage treffen in dieser Woche die Justiz minister von Bayern, Sachsen und Würtemberg in Berlin ein. Auch Fürst Bismarck wird sich an der Debatte über die politisch wichtigen Dif- erenzpunkte in der Strafproceßordnung bethei igen. — Das Zustandekommen der Justizge- etze scheint gesichert. Die Justizcommission dez Reichstages hält täglich vielstündige Sitzungen ür welche die achttäge Pause in den Reichstags- Plenarsitzungen Zeit geschafft hat. Man hofft, die gegenwärtige Reichstagssession schon Mitte December schließen zu können. Deutschland hat nun auch zwei höhere Ge- .neralstabsofftziere nach dem serbisch-montenegri nisch-türkischen Kriegsschauplätze zur Feststellung der Demarkationslinie abgeordnet. , Die drohenden Orientwirren regen die Frage lebhafter an, in welche Lage Deutschland chnen gegenüber kommen und ob es in dieselben mit hineingezogen werden würde. Die Nat.-Ztg., die Moskauer Rede des Czaren mittheilend, be merkt dazu: „Man sieht England und Rußland, die beiden Rivalen um die Herrschaft in Asien, Äug' in Auge sich gegenüberstehen, beide schon die Hand am Schwerte und beide sich anschi ckend, den lange, gehegten Groll endlich gegen seitig zu entladen».' Für den Kampf zwischen England und Rußland wären die Positionen am Bosporus nur ein Ausgangspunkt, kein Ab Hotel der inneren Stadt Wiens einlogirt und durch sein cavaliermäßiges Auftreten und seine gewandten Manieren schon nach kürzer Zeit sich eine ausgedehnte Bekanntschaft zu verschaffen ge wußt. Er bewegte sich fast ausschließlich in aristokratischen Cirkeln und war überall ein gern gesehener, ja gesuchter Gast. Der französischen, deutschen, englischen und italienischen Sprache mar er nicht nur in Wort, sondern auch in Schrift mächtig. Der Herr Baron wurde aber 7^ Bekanntmachung; Die diesjährige«: Zinsest, von der Körnerftiftung für treue Dienstboten sind an einen oder einigekDienst- hoten, welche in hiesiger Stadt in Dienste« stehe«, zu vergebene Hierbei können nur solche Dienstboten berücksichtigt werden, welche „wenigstens 6 Jahre hintereinander bei einer und derselbe« Herrschaft treu, ehrlich, fleißig und zu vollständiger Zufriedenheit gedient, aüch überhaupt einen stillen, frommen, unbescholtenen Lebenswandel geführt habe« und dies durch Notorietät, sowie durch klares und bestimmtes Zeugntß ihrer Herrschaft unter Ättestation der Ortsobrigkeit nachzuweisen vermögen". Indem wir Dienstherrschaften und Dienstboten in hiesiger Stadt auf Vorstehendes aufmerksam machen, bemerken wir, daß Anmeldungen von Dienstboten vorerwähnter Art ' * Der Stadtrat h. Kuhn, Brgrmstr. durch Zufall gerade zu einer Zeit entlarvt, als er die Tochter eines reichen Aristokraten als Gat tin heimführen wollte. Der zukünftige Schwie gervater hatte bei der französischen Gesandtschaft in Wien über den Pseudo-Baron Erkundigung eingezogen, worauf es sich herausstellte, daß in der französischen Armee ein Escadrons-Chef sol chen Namens nicht existire, vielmehr wurde eon- statirt, daß man es mit dem bekannten Hoch stapler Friedrich Wilhelm Haan aus Waldheim in Sachsen zu thun hatte, welcher früher in sächsischen Diensten die Stelle eines Ober-Grenz aufsehers bekleidete. Haan hat sich seit 1871 in Deutschland, England und Frankreich umher getrieben unter den verschiedenen Namen Fried rich von Jagemann, Friedrich von Haan, Baron Haville, auch zahlreiche Schwindeleien verübt, so in Wiesenbad in Sachsen in Gemeinschaft mit dem Grafen Emerich von Leiningen-Verstenbnrg und Hippolyt von Borakowski aus Russisch-Po- len, ebenso auch in München. Den letzten Som mer verlebte er in Franzensbad, Ischl und Mo naco, wo er nicht nur auf den Promenaden und ani Brunnen, sondern auch am „grünen Tische" ein gern gesehener und gesuchter Gast, und man stets bereit war, ihn aus seinen „momentanen" Verlegenheiten Herauszuhelsen. Haan ist 37 Jahre alt. Zur weiteren Untersuchung und Be strafung ist er dem Wiener Landesgericht über geben. In Dresden existirt einer der größten Meer- rettig-Märkte Deutschlands. Wie bedeutend die ser Markt ist, geht daraus hervor, daß neulich 30 Lowrys dieser beißenden Waare für den. Markt angekommen sind. Im vorigen Jahre kostete eine Wurzel 25 Pf., in diesem I. 30 Pf- Tageögrschtchte. Deutsches Reick. Die Plenarberathungen des Reichstages über die Justizgesetze werden voraussichtlich im Ganzen nicht mehr als 12 Sitzungen in Anspruch nehmen, Wahrscheinlich werden Concursordnung und Civil- prozeßordnung ohne Spezialdebatte e» blae ange nommen werden. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 15. November. — In ihrer Nunimer vom gestrigen Tage kommt die Cherynitzer Freie Presse endlich dazu, zu den von uns als zum größten Theil, erlogen bezeichneten Angaben einer ihr von hier zugegangenen Correspondenz über Hrn. Baumstr. Köhler in harmlosester Unbefangen heit zu erklären: Heute liegen uns wieder zwei Briefe vor, einer von Rösch, in welchem dieser zugiebt, daß die Wohnung noch nicht bewohnbar gewesen, aber behauptet, sie sei ihm bis zu der Zeit, wo er einziehen wollte, fest versprochen wor den, uitd ein Bries von unserm Korrespondenten, welcher zugiebt, nicht genau unterrichtet gewesen zu sein. Wir kannten unseren Korrespondenten bisher al« zuverlässig und nahmen deshalb seine oben erwähnte Zuschrift auf, was wir nun allerdings bedauern. Mehr Worte hat man also im Redactionslocale der Presse nicht, einen dreist entstellten, als „Adi der Nichtswürdigkeit" bezeichneten Vor gang, durch dessen unwahre Erzählung eine Person in heftigster Weise verunglimpft und der zu einem erbärmlichen Angriffe auf die liberale Partei ausgebeutet wurde, richtig zu stellen! Im Gegentheil, man ist dort naiv genug — wir, würden nur socialdemokratischem Beispiele folgen, wenn wir hier ein schärferes Wort ge brauchten —, hinzuzusetzen: .Der Erklärung des Herrn Köhler haben wir übrigens ebenfalls bereitwillig unsere Spalten geöffnet und es ist ihm somit sein Recht geschehen, so daß er nicht nöthig hat, sich aus den Standpunkt des in Sachsen zur wider lichen Epidemie. gewordenen freiwilligen Anklägerthums zu stellen und mit Klage zu drohen. Mit derartiger Schilderung des „Anklägerthums" will man Jemand beschwichtigen, den man vor her in der factisch „nichtswürdigsten" Weise an gegriffen I Das Publikum weiß recht wohl, wer die „widerliche Epidemie" selbst verursacht hat, und die Preßprozesse der socialistischen Organe beweisen es zur Genüge, daß die in gleicher Weise wie beim obigen Vorgänge Verleumdeten zumeist nur im Belangen der Verbreiter der Verleumdung sich noch Genugthuung schaffen konnten, nachdem der Zweck der Verleumdung, das Säen von Unzufriedenheit, das Erregen von Haß und Groll, erreicht war. Und dann spielen sich die Verfasser der Verleumdungen als „politische Verbrecher" und „Märtyrer" für die Unterdrückten auf! — Während bei uns mit Beginn dieser Woche schon wieder Thauwetter eingetreten und wir uns gestern und heute der angenehmsten lauen Temperatur erfreuen, kommen noch Nachrichten über die in den letzten Tagen der vorigen Woche plötzlich hereingebrochene Kälte, die eine ganz abnorme meteorologische Erscheinung ist, umso mehr, da dieselbe nicht blos einen Theil von Europa, sondern fast den ganzen Continenr be trifft; nicht nur aus ganz Norddeutschland, Oester reich, sowie der Moldau, Wallachei und Serbien werden empfindlich tiefe Temperaturen (aus Ungarn bis über 10 Grad unter Null) und all gemein Schneefälle gemeldet, sondern auch in dem größten Theile von England, dem westlichen Frankreich, Italien bis gegen Rom und in der ganzen europäischen Türkei ist die Temperatur : unter den Nullpunkt gesunken; auf dem Schwarzen Meere wütheten heftige Schneestürme aus Nord, auf der Adria starke Bora. , — ** Auf Anordnung des Hohen evang.- , luth. Landes-Consistoriums und der König!. Kircheninspeclion zu Frankenberg und Flöha ist ' am 6. d. M. dem Steinmetz und früheren Gar- : tengutsbesitzer, wie auch Gemeindeältesten, Ge- , richtsschöppen, Armencassenführer und Ortsrich- : ter, sowie Kirchenvorstands-Mitgliede zu Lichten- '