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empfiehlt F. A Naumann, Stadtberg. 665 Die Synode besteht inclusive der von der theo logischen und juristischen Facultät in Leipzig ge wählten beiden Professoren und der von den i» k v-mfi-slicis beauftragten Staatsministern ernann ten 10 Mitglieder aus 33 Geistlichen beziehent lich Theologen und 40 Laien. Unter den Letz teren befinden sich 12 Juristen inclusive 7 Ad- vocaten; 11 Rittergutsbesitzer inclusive 1 Guts besitzer, darunter 4 Kammerherren; 4 Pädago gen, 3 Bürgermeister, 1 Staatsminister a. D., 1 Geheimer Negierungsrath, 1 Geheimer Lega- tiousrath, 1 Negierungsrath, 1 Gelehrter (Prof. Ur. Seydel in Gohlis), 1 Postdirector, 1 Forst- rentamtmann, 1 Fabrikant, 1 Kaufmann und 1 Fabrikdirector. Bei der am 27. v. M. begonnenen Preisver- theilung der Weltausstellung zu Philadelphia haben folgende sächsische Aussteller Preismedail len erhalten: Heinrich Ottmar Friedrich in Beier feld bei Schwarzenberg, O. B. Friedrich in Dres den, K. A. Glier jun. in Markneukirchen, Hein rich Hüffner in Crimmitschau, Ambrosius Mar thaus in Oschatz, C. A. Müller in Unterwiesen thal, Paulus u. Schuster in Markneukirchen, Tittel u. Krüger in Leipzig, Louis Herrmann jun. in Dresden, Eduard Beyer in Chemnitz, Ernst Kaps in Dresden. Das Lpz. Tgbl. schreibt von dort vom 30. vor. M.: „In der heutigen Abendstunde wurde vielfach das Gerücht colportirt, daß Rußland der Türkei den Krieg erklärt habe. — Wir ha ben sofort an einer Stelle, wo man hiervon Kenntniß haben muß, telegraphisch angefragt und erhielten die Antwort, daß das bezeichnete Ge rücht vollständig unbegründet ist. Soviel soll mdeß fest stehen, daß die diplomatischen Re präsentanten des Cabinets von Petersburg tele- raphisch eine Instruction erhalten haben, welche ich über dis türkische Ablehnung der Waffen- tillstandsfrage und über die von den Mächten estellten Friedensbedingungen kurz ausläßt. )iese Instruction soll an Kürze einem Ultima- um gleichkommcn, welches vielleicht schon in den ächsten Tagen der russische Gesandte in Kon- tantinopel stellen dürfte. Die militärischen Vor- -ereitungen sollen so getroffen sein, daß binnen 24 Stunden sich zwei russische Armeecorps gegen die türkische Grenze in Bewegung setzen können." Wie der „Dr.Pr." aus Zittau geschrieben wird, erweisen sich nach genaueren Erörterungen alle ;egen den Herrn des Oekonomie-Scholaren Her- ierg in Wies« bei Friedland wegen der Todes art des Letzteren entstandenen Verdächtigungen als vollständig erfunden. Verloren wurde am vergangenen Sonnabend am Baderberg ein Hausschlüssel. Gegen Be- ohnung abzugeben Fabrikstr. 394 part., Hinterh. auffallen, in Gunnersdorf in der Förster'schen Fabrik eine neue Dampskeffelanlage mit hoher Esse, zu beiden Seiten von Nerge'S Restauration einzelne Häuser, in Ortelsdorf ein stattliches Bauernhaus, auf der entgegengesetzten Seite in Merzdorf mehrere Häuser, darunter eine Schmiede Jeden Tag fette Gänse bei Heinrich Berthold, Chemn. Str. Bei Wohnungswechsel empfiehlt seinen Möbelwagen zu billigen Preisen F. E. Jäger, Hammerthal. Bestellungen können auch bei Ed. Burk hardt ani Baderberg niedergelegt werden. Wohnungs - Veränderung. Dem geehrten in- und auswärtigen Publikum gebe ich hierdurch zur Nachricht, daß ich nicht mehr bei Herrn Klempnermeister Pfitzner, Schloß- straße, wohne, sondern mich in dem von mir er kauften früher Salomon'schen Hause, Alten- hainer Straße 2«L, eingerichtet habe. Für das bisher mir geschenkte Vertrauen bestens dankend, bitte ich, mir es auch in meiner neuen Wohnung zu Theil werden zu lassen. * Ergebenst ^lkeinhard Friedel, Hutmacher. I und eine Bäckerei, auf der Straße nach Nieder- I lichtenau ein großes Wohnhaus mit Seiteuge- I bäude, dann im Eingänge des Dorfes selbst I zwei Wohnhäuser, von denen das eine ein netter IMenartiger, geschmackvoller Bau zu werden I verspricht, weiter oben zwei Bauernhäuser, in I Oberlichtenau drei neue Wohnhäuser und ein I Bauernhaus, dazu viele Häuser mit Schiefer- I dachung versehen und zum Theil im unteren »Stock ausgebaut. In der That ist das eine »recht ersreuliche Erscheinung zu einer Zeit, wo lin den Städten die Lust zum Bauen sehr dar- I medergehalten ist und viele Häuser aus Mangel Ian Miethbewohnern leer stehen. Wenn man I liest, daß z. B. in Berlin die Zahl der leerste- I henden Logis von 3000 auf 7000 gestiegen, daß I auch in Chemnitz und anderen Industriestädten I der Preis- der Miethen sehr gesunken ist, so kann I man wohl schließen, daß für einen festeren und I bleibenden Wohlstand ein sicherer Grund in den I ländlichen Verhältnissen zu finden ist. Im Gan- I zen ist auf den Dörfern auch mehr Einfachheit I der Lebensweise wahrzunehmen, auch werden I weniger Opfer für die Verwaltung gefordert, I da auch diese trotz der vielen neuen Einrich- I tungen nicht zu weit aus ihrer bisherigen Bahn I zu treten braucht. Aber recht erfreulich ist es I auch zu hören, wie auf Vielen Dörfern unserer I Umgegend die arbeitenden Classen durch große I Ordnung und Sparsamkeit sich auszeichnen. Es I sind die Kranken- und Sterbekaffen außerordent- I lich gesucht. Eine vorzügliche Einrichtung sind auch die Sparvereine. Von jedem Mitglieds wird im Sonntage eine gewisse Summe abge holt, im Laufe des Jahres dieses Ersparniß verzinst und im Deceniber, wo die Winterbe- dürfniffe anzuschaffen sind, die ganze Summe ausgezahlt, die z. B. in Niederlichtenau öfters die stattliche Höhe von 5000 Thlr. erreicht hat. > Es sind zwar hier sehr günstige Umstände mit eimvirkend. Wie wir erfahren haben, sind seit vielen Jahren keine notorisch Armen zu versor gen gewesen, keine Gemeinde-, keine Parochial- anlagen erhoben worden. Dafür ist aber auch zu bemerken, daß in den Schulcassen, die gegen wärtig alle bedeutend mehr leisten müssen, nicht ein einziger Nest in den Schulgeldern zn ver zeichnen ist. Zur Erhaltung dieser günstigen Verhältnisse trägt am meisten der Umstand bei, daß bisher immer guter Absatz der ländlichen Prodncte in unseren Städten zu finden gewesen ist und mit Ausnahme des vorigen Winters es nicht an Arbeit weder in unsrer Stadt, noch in der für die Dörfer Merzdorf und Sachsenburg einflußreichen Sachsenburger Fabrik gefehlt hat. — Noch immer wollen die Aussichten auf einen günstigeren Geschäftsgang nicht erfreulichere werden. „Die Messe geht schlecht I" war die all gemeine Klage in den letzten Tagen; nur gut, daß die Messen bei der wesentlichen Umgestaltung, die das ganze Geschäftsleben durch die Aus dehnung des Reisegeschäfts erhalten hat, nicht mehr in dem Maße ausschlaggebend sind als früher. In seinem 2. Berichte über die jetzt zu Ende gehende Leipziger Michaelismeffe sagt das Dr. I.: Im Tuchmarkt blieb das Geschäft' matt, da zu viele der sonstigen Einkäufer fehlten, und diejenigen, die die Messe besucht hatten, kauni ; die Hälfte des gewöhnlichen Quantums kauften. Am meisten wurde starke Winierwaare verkauft, die Preise jedoch so gedrückt, daß den Fabrikan- ' ten kaum ein Nutzen verblieb. Die Fabrikanten hielten sich diesnial ungewöhnlich lange hier auf, weil ein jeder von ihnen hoffte, noch etwas von « der mitgebrachten Waare umzusetzen. Nahm " man nun auch in den letzten Tagen noch ver schiedene größere Posten aus dem Markte, so wurden aber sehr geringe Preise für dieselben angelegt, und mancher Fabrikant verkaufte nur, um Geld mit nach Hause zu bringen. - In baum wollenen Rock- und Hosenstoffen ging das Ge schäft ganz miserabel, da kaum ein DrittMl der Kundschaft zur Messe gekommen war und dieselbe kaum die Hälfte des gewöhnlichen Quan tums kaufte, da deren Läger zu Haus durch den allgemeinen schlechten Geschäftsgang sich nur um ein unbedeutendes vermindert hatten. — In voigtläudischen Weißwaaren ging das Ge schäft ebenfalls ganz still und es kamen die Fa brikanten kaum auf ihre Spesen. Es fehlten ihnen viele der sonstigen Einkäufer, und die we nigen, die sich blicken ließen, kauften meist billige Waare. Die Klage über ein gänzlich schlechtes Meßgeschäft, wie solches seit vielen Jahren sich nicht gezeigt, ist eine allgemeine. Mit dem heutigen Tage tritt in Dresden die evangelische Landessynode zusammen, um über folgende Gegenstände sich schlüssig zu machen: Ministerial-Verordnung vom 30. November 1875 betreffs Einführung des Civilstandsgesetzes, Vor lagen, betreffend die finanzielle Lage der Geist lichen, das von den Siänden beschlossene Fixa tionsgesetz und die Vorlagen betreffend 1) ein Landesgesaugbuch und eine neue Agende und 2) kirchendiscipunelle Bestimmungen gegenüber den Verächtern der Taufe und kirchlichen Trauung. Ein schwarzer Hund mit braunen Beinen ohne Gurt und Steuerzeichen ist zugelaufen und kann gegen Er stattung der Jysertionsgebühren und Futterkasten abgeholt werden in der Ziegelei zu Merzdorf. Ein großer weiß und brauner Hund, Zeichen „Amtsh. Flöha 132", ist zugelaufen. Abzuholen bei August Wagner, Obermühlbach. Ein nkueMtbverM ein gebrauchter desgl., neu vorgerichtet, ein neuer Spazierwagen und ein alter TranS- portwagen sind billig zu verkaufen beim Stellmacher Fr. Reichelt. ist frisch angekommen bei * Ernst Selbmann, Bahnhof. Verkauf von Nutz- und Brennhölzern. Ahorn, Birke und Kirschbaum, erlene Klötzer, Röhrhölzer, dürre Stöcke sind zu verkaufen beim Holzhändler Rothe in Mühlbach. * Frisches Rind- und Schöpsenfleisch empfiehlt von heute au Hermann Böttger jun. Ausgezeichnet sM desgl. Schöpsen-, Kalb- und Schweine fleisch, sowie frische Mettwurst empfiehlt Bruno Ruttloff, Altenhainer Str. Schönes fettes Rindfleisch, » Psd. 46 Pf., ist heute, Mittwoch, auf dem Markt zu haben. A. Ranst aus Merzdorf. Frische Kieler Speckpöklinge Künftigen 23. October d. I. Vormittags von 9 Uhr an sollen in der Pappen fabrik zu Braunsdorf ca. 120 Centner Heu, verschiedene Parthien Pfosten, Nutz- und Brennholz, ein Brühtrog, eine Wagen winde rc. gegen gleich baare Zahlung ver steigert werden, wozu sich Ersteher zahlreich ein finden wollen. Braunsdorf, am 2. October 1876. Die Ortsgerichten. K. G. Kläß, N. heute, Dienstag, Hochwarte. Pallotage. Pfeifen-Club Heute, Dienstag, präcis 8 Uhr Hauptver sammlung. Der Vorstand.