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HW MK Frankenberger Nachrichtsblatt » merthal. /) bekannten Amtsblatt der König!. AmtShauptmannschaft Flöha,, des Königl. Gerichtsamts und des StqdtrathS zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vicrteljöhrlich 1j Mark. ZU beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. M tz- »u. rnden, inernd Lvdievk ebre ic j 1876. kieek. 1876. lldaek. Dienstag, ilbends j9 zerhaus. ichnung. Heinen von iligten ist W ''"M m 19. r Be- zestern fahren arren- hlachtfest, etfch, spä- Es ladet . ''FE F U 'E Donnerffag, de reich negirt, doch aber nicht entkräftet worden sind. Man mußte deshalb deck Verlangen des Referenten nach einer Schulbibel, durch welche ja den Erwachsenen der Gebrauch der vollen Bibel nicht verkümmert werden soll, lebhaft bei pflichten. Vertrauensvoll gab man sich der Hoffnung hin, daß die endliche Lösung dieser Streitfrage nicht anders als für die Schulbibel günstig ausfallen werde, weil ein letztes schwer wiegendes Wort in der Sache den Bezirksschul- inspectoren, also hervorragenden Pädagogen, ein geräumt worden ist. — Am vorigen Sonntag unternahm der hie sige Arbeiterverein einen Ausflug nach Chemnitz zur Besichtigung der dasigen höhern Webschule, für deren Besuch er die Vermittelung des Chem nitzer Arbeitervereins nachgesucht hatte. Stadt- rach wie Directorium dieser Schule waren dem Gesuche bereitwilligst entgegengekommen und die Besucher, größtentheils Weber, nahmen von al len Vorrichtungen, welche bereitwillig praktisch und theoretisch erläutert wurden, unter freund licher Führung des Hrn. Oberlehrer Knorr Kenntniß. Im Verkehr mit Mitgliedern des Chemnitzer Vereins in dessen geräumiger und empfehlenswerther Centralherberge, im dabei ge pflogenen Austausche über das Vereinsleben und das angebahnte fernere Zusammengehen, wie mit Besuch der Knnsthütte und des botanischen Gartens wurde der übrige Theil des Tages ver bracht, mit dessen Verlauf vollbefriedigt die Theiinehmer Abends 10 Uhr wieder hierher zurückkehrten. -Trotz des ungünstigen Obstjahres wird der Obstbauverein für Frankenberg und Umgegend doch noch und zwar am 8. October eine kleine Obstausstellung veranstalten. Es werden die in unsrer Pflege noch wohl gediehenen wenigen Sorten, welche durch freie Einlieferung, wie durch Ankauf beschafft werden sollen, unter An gabe der Höhenlage, des Standortes zur Aus stellung gelangen. Gerade eine solche Ausstellung wird für den Obstzüchter eine interessante und lehrreiche sein, denn das heurige für das Obst so ganz abnorme Jahr giebt den besten Beweis, welche Sorten die geeignetesten und ausdauernd sten für unsere Pflege und unser Klima sind. —- Aus Altenhain wird uns mitgetheilt, daß nachdem dieser Tage das neuerbaute Schulhaus dem Schulvorstand übergeben morden ist, näch sten Montag die festliche Weihe erfolgen wird. Der bisherige Lehrer Herr Pfitzner tritt nach 40jähriger Lehrthätigkeit in den Ruhestand über und wird das neue Schulhans nicht mit beziehen. — In der am 14. d. M. abgehaltenen Schöf fengerichtssitzung des königl. Bezirksgerichts zn Mittweida wurde ein interessanter Untersuchungs fall zur Entscheidung gebracht. Der Handarbei ter Carl Traugott Petzold, gebürtig aus Kötzschen- broda, stand unter der Anklage der Bigamie. Petzold war am 14. Februar 1858 in der Kirche zu Großdobritz mit einer Tochter des Halbhufen gutsbesitzers Mai daselbst getraut worden. Die Ehe ist keine glückliche gewesen, namentlich sind durch die später eingstretenen mißlichen Ver- wögensverbältnisse des Angeschuldigten vielfache Zerwürfnisse hervorgerufen worden, die sich in OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 20. September. — Wenn unsere kurze Miltheilung über die letzte Sitzung des Kreisausschusses namentlich wegen der knappen Form, in welcher der vielen zür Verhandlung gekommenen Reclamationen über Gemeindeabgabenabschätzung Erwähnung getüan wurde, hier und da zu spätern gleichen Reclamationen bestimmt haben könnte, so ist es uns heute besonders erwünscht, die uns von der kgl. Kreishauptmannschaft in dankenswerther Weise zugestellten Grundsätze mittheilen zu kön nen, welche, der Kreisausschuß bei der Entschlie ßung über Recurse in Gemeindeabgabenabschä tzungsaugelegenheiten befolgt, um Solche, welche ebenfalls in solcher Sache zu reclanüren gewillt sein sollten, über die Erfordernisse zu ausrei chender Begründung ihrer Rechtsmittel genauer zu unterrichten: Der Kreisausschuß vertritt die auch schon zeither als Regel festgehaltene Auf fassung, daß es Sache des Recurrenten sei, das jenige Beweismittels dessen er sich zu Bescheini gung seines Necurses bedienen wolle (als,o z. B. eidliche Bestärkung seiner Angaben oder Vorle gung der Geschäftsbücher) schon bei Einwen dung des Rechtsmittels selbst, oder doch spätestens bis zur Einberichtung desselben an die höhere Instanz speciell zu bezeichnen, indem man davon attsging, daß es weder proceßrecht- lichen Grundsätzen gemäß noch der geschäftlichen Behandlung derartiger Sachen förderlich, über haupt auch der Aufgabe der erkennenden Be hörden nicht entsprechend erscheine, dem Necur- renten die Bescheinigung seines Rechtsmittels aüch dann noch uachzulaffen, wenn er selbst un ter den ihm etwa zu Gebote stehenden Beweis mitteln noch keine Wahl getroffen, beziehendlich nicht einmal den Willen, seine Behauptungen zu beweisen, zu erkennen gegeben habe. —r. Gleich nachdem das jetzige Schulgesetz in Kraft getreten war, bildeten sich in den einzel nen Amtshauptmannschaften Bezirkslehrervereine. Die Versammlungstage derselben sind sowohl der Beräumung geschäftlicher Angelegenheiten als auch — und dies vorwiegend — der Pflege der Schnl- wissenschaften gewidmet. In der Sitzung des Be zirksvereins Flöha, welche am 16. d. M. im Ranft'- schen Gasthause zu Niederwiesa abgehalten wurde, hatte Herr Oberlehrer Jähnig-Frankenberg über das selbstgewählte Thema zu sprechen übernommen: „In welchem Stadium befin- det sich jetzt die Schulbibelfrage?" Er that dies in gediegener, freier Rede und mit einer den engen Rahmen des Gegenstandes weit überschreitenden Vollständigkeit. Letzterem Um stande ist es zu verdanken, daß die Versamm lung ein genaues Bild der von den Freunden wie Gegnern der Schulbibel in's Feld geführten Gründe bekam. Da Referent sich ganz unpar- theiisch hielt, fo setzte er den Einzelnen in Stand, in dieser hochwichtigen Frage, wenn etwa noch nicht geschehen, Stellung zu nehmen. Die Dis- fusfion ergab, daß die Versammlung in der Überzeugung gefestigt worden war, daß die ge gen den Schulgebrauch der vollen Bibel erhobe nen Bedenken von gegnerischer Seite oft geist- » V -eptember, eten dfenbnrg zahlreichen rstand. m C. und Bezirksanzeiger der Weise gesteigert haben, daß er im Jahre 1866 Frau und FaMilir verlassen hat. In einem an die Frau gerichteten Briefe hat er die Absicht ausgesprochen, sich zu erschießen, hat aber diese Drohung nicht ausgeführt, sich viel mehr ins Voigtland begeben, hier eistige Zeit lang gearbeitet, später aber dauernden Wohn sitz im benachbarten Wies« genommen. Wer hat er eine gewisse Schmidt kennen gelernt, M derselben längere Zeit hindurch ein vertraut^ Verhältniß unterhalten und sie zu heirathen Vit- sprachen, ist auch in der That und ohne daß die frühere Ehe aufgelöst, für ungiltig oder nichtig erklärt worden, ja ohne hierzu Schritte gelhan zu haben, am 8. Januar 1871 in der Kirche zu Mittweida mit gedachter Schmidt eine neue Ehe eingegangen, natürlich ohne dieselbe damit bekannt zu machen, daß et bereits ver- heirathet sei. Durch eine fälschlich angefertiate Erklärung seiner Mutter zu Einwilligung in die Ehe hatte er sich das Ledigkeilszeugniß zu ver schaffen gewußt. Der Angeklagte legte umfas sende Geständnisse ab und erkannte der Gerichts hof unter Annahme mildernder Umstände auf Gesängnißstrafe in der Dauer von 8 Monaten, von denen indeß 2 Monate auf die erlittene Untersuchungshaft angerechnet worden sind. Der Dresdner Anz. schreibt: „Neben der schon hervorgehobenen militärischen Bedeutung habest die diesjährigen gemeinsamen Herbstübungen der königlich sächsischen Truppen mit denen der preu ßischen Provinz Sachsen und eines Theiles des ebenfalls ehemals sächsischen Thüringen auch ein hohes politisches Gewicht. Bei der heftigen Fehde, welche zwischen den verschiedenen Parteien im Volke schon im Gange ist und sich noch mehr zu verschärfen droht, bietet die herzliche Eintracht der Herrscher, Kaiser Wilhelm und König Albert, ein ebenso wohlthuendes als mahnendes Gegen bild. Zum ersten Male seit dem Kriege sah Kaiser Wilhelm die sächsischen Truppen wieder und führten dabei er und der Kronprinz ihre Regimenter selbst dem Könige vor, nachdem die ser das ganze 12. Armeecorps dem Kaiser 'vor geführt hatte. Die Worte und die ganze Art, mit welcher verschiedenemal der Kaiser den König Albert begrüßte und ehrte, gehen weit über das Maß conventioneller Complimente hinaus, ebenso wie der Aufenthalt des Königs Albert in Merse burg, in dem einst sächsichschen Theile Preußens, eine eindringliche Lehre für Diejenigen bietet, welche vor mehr als einem halben Jahrhundert Geschehnes noch nicht zu verwinden vermögen, oder nicht verwinden zu können vorgeben. Möge das preußische und sächsische Polk, besonders aber gewisse Leute in Sachsen, die gern roya listischer sind als der König, sächsischer als Sach sens Herrscher, ein Beispiel an ihren Fürsten nehmen." In Dresden ist am Sonntag auch ein Kunst- , gewerbemuseum — zur Förderung des Kunst sinnes und Kunstgeschmackes unter den Gewerbe treibenden — eröffnet worden, nachdem dasselbe schon am Freitag vom Königspaare, das wie derholt sein lebhaftes sJnteresse an diesen In stituten, neuerdings während des längeren Auf enthalts in Leipzig durch Besuch des dasigen 1 Mk. ohnes im nung und Berlin, 32. m! Berlin, »heim. 8Lxe ioll sebenirte Msäer- 7. küklo. suxv jed rin derr-