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FrMkeOeMMHrilhtsü la Bezirksanzetger Di« BraudverficherungSbeiträge auf den n. Termin d, ZK» Ind mit I Pfsny^s, Von jeder MvfDr» s. October ds. IS steuersatze von mindestens 3 M des Arbeiter- Bekanntmachung. rungseinheit spätestens bis zum in der Stadtkaffenexpedition abzuführen. Frankenberg, am 2b. September 1876. Zuschlags verpflichteten Gewerbtretbenden, welche im diesjährigen Gewerbesteuer-Kataster mit einem Getverbe- «legt sind, erheben zu lassen und soll dieser Zuschlag gleichzeitig mit der Gewerbesteuer zu dem auf den 13. October dieses JahreS len I Denn gestehen wir es uns offen, in Deutsch land sind die natürlichen und die historischen Bedingungen noch nicht vorhan den, um den Ge schmack zu läutern. Uns fehlt die Eitelkeit des Galliers, die im persönlichen Umgang als Un tugend erscheint, in ihrem Einfluß auf Künsts und Gewerbe Frankreichs jedoch als Vorzug gelten darf, dem wesentlich die Verfeinerung des Geschmacks bei unsern 'Nachbarn zuzuschrei- den ist. Der Italiener besitzt diese Untugenh in diesem Vorzug so wenig wie wir," aber er regen. Denn über der wohles darf die Entwickelung der Arbeit selbst nicht vernachlässigt werden. Ersteres ist durch letztere wesentlich bedingt und deshalb gilt es zu bedenken, daß nicht nur die Lehr-, sondern auch die Wanderjahre den Meister heranbilden müs sen. Die Entwickelung des deutschen Gewerbes hängt ab von der Ausbildung unserer Gewerb- treibenden. Das ist zu klar, um eines Beweises zu bedürfen. Deshalb haben wir vor Allem die Rückkehr zu dem alten guten Brauch des Wanderns und Lernens in der Fremde empfoh- An die sämmtlichen Herren Local-Steuer-Einnehmer im Steuervezirke FlStza. Inhalts einer Verordnung des Königlichen Finanz-Ministeriums vom 4. dies. Mts. ist von der Handels- und Gewerbekammer zu Chemnitz beschlossen worden, im gegenwärtigen Jahre zur Deckung des bei derselben erwachsenden Verwaltungsaufwandes einen Gewerbesteuerzuschlag von drei Pfennige« auf jede volle Mark C-owevOesiteuer von den zur Entrichtung solchen " anstehenden zweiten Hebetermine eingehoben werden. - ' Die obengenannten Hrn. Localsteuer-Einnehmer werden hiermit unter Bezugnahme auf die wegen früherer dergleichen Zuschläge hierseitS erlassenen Verfügungen aufgefordert, Obigem entsprechend zu verfahren, insbesondere die anzulegenden Heberegister unter Beifügung der diesjährigen Gewerbe- und Personalsteuer-Cataster, sowie die Lieferscheine und eingehobenen Gelder, letztere nach Abzug der geordneten Recepturgebühr, bis spätestens den 30. October dieses JahreS einzureichen. ' Augustusburg, am 22. September 1876. Der Königliche Bezirks»-Steuer-Jyspector. ) Größel. Ueber kunstgewerbliche Erziehung. Beitrag zur Lösung der Jndustriefrage. 0. ? 6. Wer in den letzten Jahren im Auslande gereist ist, dem wird die auffällige und beklagenswerthe Erscheinung nicht entgangen sein, daß man fast nirgends mehr junge deutsche Handwerker und Arbeiter antrifft. Wohl be schäftigen im Auslande ganze Industrien vor zugsweise deutsche Arbeiter, wie denn z. B. die berühmten Erzeugnisse der Pariser Kunsttisch lerei fast ausschließlich von' deutschen Handwer kern herrtthren, aber diese unsere Landsleute, welche den Stolz fremder Völker mehren helfen, sind sämmtlich vor zehn und zwanzig Jahren eingewanderte Leute, die sich durch Familien bande Lebensgewohnheiten und dankbarere Stel lungen an ihren jetzigen Wohnsitz gefesselt füh len. Jüngere Leute ziehen nur noch selten über die Grenzen des Vaterlandes hinaus und so kommt es, daß unser Handwerk und unser Kunst gewerbe hinter denen anderer Länder weit zu rückgeblieben sind, während unsere Maler, Bild hauer und Architekten, die heute mehr als früher sich an den klassischen Meisterwerken Italiens und auf ausgedehnten Studienreisen in andern Ländern bilden, es kühnlich mit allen Neben buhlern der Welt aufnehmen können und mehr und mehr dem Ziele eines eigenen deutschen Kunststiles sich nähern. Was jenen Uebelstand betrifft, der sich in der verminderten oder fast verschwundenen Reiselust unserer jungen Ge- werbegehülfen offenbart, so giebt es zur Er klärung desselben der Gründe leider nur zu viel. BerhehlenMrfen wir uns nicht, daß z. B: die EtnsühruM der Gewerbefreiheit von gewissen Consequenzen unzertrennlich war, deren Nachthetle sich erst allmälig durch neue Institutionen und Organisationen werden bekämpfen lassen. Die Aufhebung des Jnnungs- und Gildenwesens war ohne Zweifel wünschenswerth, nicht so die abso lute Beseitigung des Prüfungswejens, welche in kurzer Zeit alle gewerblichen Kreise mit einem allzu starken Element unfähiger, ehr- und ge wissenloser Stümper durchsetzt hat. Wozu heute noch lernen — wozu gar Vervollkomm nung in der Fremde suchen'? fragt sich ein Theil unserer Lehrlinge und Gehülfen. Man wird ja von Niemandem geprüft, und ein Schild über der Ladenthür ist das einzige Diplom, welches der aus der Lehre entlaufene Bursche sich zu zulegen braucht, um den Meister zu spielen. Wir wollen etwa nicht die Wiedereinführung einer ganzen Reihe hochnothpeinlicher Prüfungen befürworten, wie das alte Jnnungswesen sie kannte, aber wir möchten allen Gewerbtreiben- den die Nachahmung der von einzelnen Industrien bereits eingeführten Institution der genossen schaftlichen Verbände anempfehlen, deren zwang los, aber erst nach vorgängiger Prüfung erwor bene Mitgliedschaft den Gewerksgenoffen, wie dem Publikum gegenüber die beste Anerkennung und Bürgschaft für die Befähigung des Einzel nen bilden würde. Zwei andere Factoren, auf deren Bedeutung für den gehemmten Entwicke lungsgang unserer gewerbtreibenden Jugend wir von denkenden Arbeitern selbst aufmerksam ge macht wurden, sind in der socialistischen Agita tion, sowie in der Organisation unseres im Ueb- riaen so segensreich wirkenden genossenschaftlichen Kaffenwesens zu suchen. Es ist eine unbestrit tene Thatsache, daß die söcialdemokratische Pro paganda geflissentlich die lungen Mitglieder der Partei im Lande zurückhält, um zu Wahlzwecken über ihre Stimmen zu verfügen. Nicht minder einleuchtend ist es, daß die materiellen Vortheil«, welche die ynterstützungskaffen der Gewerkver eine gewähren, auf viele sonst zu Wanderstu dien geneigte junge Leute zu verlockend wir-' ken, als daß diese sich aus dem Bereiche deS nationalen Verbandes lösen und ihr Glück G der Fremde versuchen möchten. Wir wollen der letzteren Frage hier ick Auaen-i blick nicht näher treten, da wir die einfacheAn- deutung für ausreichend halten, die Gründer und Leiter der Gewerkvereinsbewegung zur Prü fung der Frage und event. zum Nachdenken über die bestgeeigneten Mittel der Abhilfe änzu- . ' . / . < > . Erscheint wöchentlich drei Mal- Vierteljährlich' Mart. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post^Ejpcditipnpi?, Bekauntmach««» In den Abendstunden des 9. dieses Monats ist aus dem Keller. deS Gutsbesitzers Uhlig in OrtelSdorf ein in Essig eingelegtes Stück Rindfleisch im Gewicht von 5—6 Kilogramm gestohlen worden. ' > Alle zur Ermittelung des Diebes dienlichen Wahrnehmungen bittet män schleunigst anher anzuzeigem >- ' Frankenberg, am 22. September 1876. K ö n i g l i ch ^s G e r i ch t S a m t. — In Stellvertretung ; MMer, Rfdr, WM