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MnktnbtMr WrichtMatt Bezirksauzeiger Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Gerichtsamts und des Stadtrach- zu Frankenbrrg Erscheint wöchentlich dr«i Mal. Vierteljährlich 1j Mark, Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen >r86 n«- «» bleib mit deiner Gnade" eröffnet worden Mz en, den und Besitzlosen wird immer größer^ Her reiche Mann ist mit wenig Ausnahmen «dH derselbe, aber der arme Lazarus ist nicht mehr derselbe: er liegt nicht mehr vor den Thüren, er ist an den Tisch des Reichen herangetreten, er hört die falschen Propheten, die der Gottes furcht bar sind und darum auch sein Heil nicht fördern. Der Altar in dem neugeschmückten Gotteshause, in das der Redner nicht als Fremd ling eingekehrt sei, trage den schönen Spruch; Die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung. Die Liebe soll die Heilung der Gegensätze, die Heilung un- fers Volkes herbeiführen. — Dem Gottesdienste folgte im Saale des Gasthofs zum schwarzen Roß eine Besprechung über das Werk der in neren Mission, die bis nach 7 Uhr währte und von gegen 300 Personen besucht war. Nachdem die Versammlung durch den gemein samen Gesang des 1. Verses des Liedes „Ach Die Königl. Bauverwalterei. von Metzsch. Hiernach haben sich solche Bewohner in hiesiger Stadt, welche Legitimationsscheine zum Gewerbebetriebe im Umherziehen bedürfen, allent halben zu richten. Frankenberg, am 3. Juli 1876. Der S t a d tx a t h, Meltzer, Yrgrmstr. Chemnitz, am 1. Juli 1876. Die Königl. Chausseeinspection Krantz. krank und kann nur von dieser Kraft, d. i. die Liebe, geheilt werden. Wohl kennt auch das Heidenthum die Humanität, aber nur die natür liche, die eigennützige. Die selbstlose, persönlich sich opfernde Liebe kann aber nur der üben, der an die Liebe Gottes in Christo glaubt und die Barmherzigkeit Gottes an seinem Herzen in Christo erfahren hat. Vom Reichthum geben kann auch die natürliche Humanität, aber hinab steigen in die Höhlen des Elends nur die selbst lose. Wer führt die Jünglinge, welche die Müt ter mit Sorgen und Gebet in die Welt gehen lassen, in sichere bewahrende Herbergen, wer führt die Sträflinge zurück auf grade Wege? Die innere Mission mit ihren Krippen, Ret tungshäusern, Magdalenenstiften, Diakonissen häusern, Herbergen sucht die Noth des Volkes auf und zu lindern. 3) Das Heil des Volkes ruht in Christo. Die Neuzeit bestätigt die Wahr heit des Bibelwortes „Es ist in keinem Andern Heil". Man hat das Heil des Volks gesucht in freiheitlichen Institutionen, in weitausgedehn tester Humanität, in möglichster Förderung der Wissenschaft und sieht, daß nur ein frommes Volk ein wahrhaft glückliches ist. Man hat verlernt das ABC der Volkswohlfahrt: „es ist ein großer Gewinn, wer gottselig ist und lässet sich genügen". Ueberall her werden Klagen über Verwilderung des Heranwachsenden Ge schlechtes laut, der Gegensatz zwischen Besitzen- OertlicheS und SächfischeS. Frankenberg, 5. Juli. — Das am vorigen Sonntag hier seiten der Vphorie und des Kreisvereins für innere Mis sion in und um Chemnitz abgehaltene Wander- fest bestand in seinem ersten Theile in einem von Nachmittag 3 bis gegen 5 Uhr währenden Festgottesdienste in unsrer Kirche, bei welchem nach einer vom Kirchensängerchor aufgeführten Motette der frühere hiesige Archidiaconus, Hr. Pastor Leonhardi aus Zschaitz, in der dem weit- umfassenden Liebeswerke des Protestantismus gewidmeten Predigt nach dem Bibelworte Luc. 6, 19: „Und alles Volk begehrte ihn anzurüh ren, denn es ging Kraft von ihm und heilete sie alle" „Christus den Mann des Volkes im Werke der innern Mission" zeigte, denn 1) die Noth des Volks verlange nach ihm. Wie zu Jesu Zeiten suchen heute noch Viele nach ihm, Viele aber werden irregeführt von falschen Pro pheten, welche nie erreichbare Freiheiten ver sprechen; unendlich viele Kinder treiben verwahr lost der Sünde entgegen, kein Jesus ist da, der sie segne. Tausende verfallen in den großen Städten der Süpde, aus den Krankenhäusern und den Gefängnissen erschalle der Ruf nach Errettung, die Entsittlichung, die durch die Ge- genwart geht, verursacht ihn. 2) Die Kraft des Völks geht aus von Christo. Die Welt ist Fiscalischt Kirschrnverpachtung. Gebote auf die diesjährige Kirschenuutzung auf sämmtliche« Chausseen und fiSealifchen Straßen des hiesigen Chaussee- Jnspectisnsbezirks sind bei der mitunterzeichneten Bauverwalterei unter Angabe des Abtheilungswärters längsten- btt zum IS. Juli d. I.' schriftlich einzureichen. Bekanntmachung, di« Grtheiluug von LegttimatiouSscheinen zum Gewerbebetriebe i«r Umherzieheu betreffend Obschon nach den deshalb bestehenden Bestimmungen Gesuch« «uz Ertheilung von LegitimatiunSschein«« bei den betreffende» Na terbeHörden ^Stadträthen u. s. w.) anz«briug«u sind, so sind doch diese Vorschriften in neuer«: Zeis insofern nicht mehr genau beobacht« worden , als im Laufe der letzten Jahre eine sehr erhebliche und stets im Zunehmen begriffene Anzahl derartiger Gewerbtreibender persänuc bei der Königlichen Kreishauptmannschaft erschienen ist, um unter Beibringung W erforderlichen Zeugnisse ihre Muche umErtheilung von Legi tunationsscheinen mündlich anzubringen und auf die Ausstellung derselben zu warten. Dieses Verfahren ist aber mit einer sehr wesentlichen Störung des Geschäftsganges bei der Köi und eS siegt um so weniger Veranlassung vor, die Annahme solcher mündlicher Gesuche fernerhin noch stimmung in tz 3 der Ministerialverordnung vom 24. Mai l. I. ' 777 "7', " weiter, als zeither, erleichtert worden ist und es daher lediglich in der Hand dpr Gewerbtreihenden liegt, sich" rechtzeitig timationsscheine, deren Ausstellung nach tz 57 Abs. 2 der Gewerbeordnung ohnehin zu beschleunigen ist, zu setzen. Die Königliche Kreishauptmannschaft zu Zwickau wird daher fernerhin persönlich bei ihr angebrachte Gesuche um Ausstellung von Legi timationsscheinen nur noch in besonders geeigneten Fällen berücksichtigen und in denjenigen Fallen, wo eine solche Berücksichtigung nicht geboten erscheint, die Betheiligten mit ihren Anträgen an die kompetenten Unterbehörden verweilen. grüßte Herr Oberpfarrer Lesch alle Anwesenden. Er ging darauf speciell ein auf den Stand der LiebeSwerke der inneren Mission; namentlich hob er den Nutzen der Kleinktnderbewahranstalten hervor, deken Aufgabe es ist, Eltern, welche der Arbeit nachgehen müssen, die Erziehung kleiner Kinder zu erleichtern und die letzter» geistig und leiblich zu kräftigen. Als weitere Früchte der inneren Mission bezeichnete er die Ktnder- heilanstalten, wie wir in Achsen eine, solche im G e st o h l c n wurde am Abend des 25. Juni o. aus einem offenen Schuppen in Auerswalds ein neuer beschlagener braun angestrichener Handwagen mit Rungen und Leitern, geschliffenem Vorderschleifzeug und eisernem haken an der Deichsel. 7 ' In Verdacht, den Diebstahl ausgeübt zu haben, kommt em in den 40er Jahren stehender Bettler, welcher mit dünnem Anzug upd grauer Mütze bekleidet gewesen, erst kürzlich per Schub aus der Schweiz in seine Heimath gebracht worden sein will und unter dem Namen „Augustin" bettelt. Alle zur Ermittelung des Diebes und Wiedererlangung des Wagens geeignete Wahrnehmungen bittet man hier anzuzeigen. Frankenberg, am 3. Juli 1876. Das Königliche Gericht samt. Wiegand. R