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71 Dienstag, de« 2S. ÄM. 1876. Frankcnlierger Nachrichtstilatt und Bezirksanzeiger. Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschaft Flöha, des Königl. Gerichtsamts und des StadtratHS zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich Mark. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Bekanntmachuna, die Synodalwahl im XVH. Wahlbezirk betreffend. Der in der Wahlversammlung am 12. lauf. Mts. zum geistlichen Synodalmitglied für den XVII. Wahlbezirk gewählte Herr Pastor Ur. Sülze in Dresden hat die Annahme der auf ihn gefallenen Wahl abgelehnt. Die deshalb erforderliche Nachwahl soll Montag, de« SS. Juni d. I., Vormittag II Uhr in einem der oberen Zimmer des Gasthauses „zur Linde" hier vorgenommen werden, und werden die Herren confirmirten Geistlichen, sowie die mit Wahlauftrag versehenen weltlichen Herren Kirchenvorstandsmitglieder der zum XVll. Wahl bezirk gehörigen Parochieen hierdurch eingeladen, zu dieser Wahlverhandlung sich einzusinden. Chemnitz, den 15. Juni 1876. Der Wahlcommissar. Stadler, Stadtrath. Bekanntmachung Auf Grund der Registratur vom 14. Juni 1876 ist heute auf Folium 119 des Handelsregisters für hiesigen Gerichtsamtsbezirk das Erlöschen der Firma: F. G. Beyer St Co. in Braunsdorf verlautbart worden. Königliches Gerichtsamt Frankenberg, am 15. Juni 1876. Wiegand. Seidler. Bekanntmachung. In dem Handelsregister für den hiesigen Gerichtsamtsbezirk ist heute zufolge Registratur vom 14. Juni 1876 auf Folium 149 die neue Firma: E. Beyer in Braunsdorf, als deren Inhaberin Frau Auguste Louise Emilie verehel. Bayer daselbst und als Procurist Herr Kaufmann Ferdinand Gustav Beyer ebendaselbst eingetragen worden. Königliches Gerichtsamt Frankenberg, am 15. Juni 1876. Wiegand. Seidler. GraSnutzungSversteigerung. Nachmittag H5 Uhr an Stelle versteigert werden Juli l. I. zu leisten ist. Frankenberg, den 19. Juni 1876. OerlltcheS und Sächsisches. Frankenberg, 19. Juni. — Wie aus dem Jnseratentheile ersichtlich, hat der Gewerbeverein den Beschluß gefaßt, den Versuch zur Veranstaltung einer Ausstellung von Lehrlingsarbeiten zu machen. Schließen sich die Vertreter der verschiedenen hiesigen gewerblichen Vereinigungen dem Plane an, so ist dessen Aus führung gesichert. Schon jetzt sei für die bei denselben zunächst Betheiligten bemerkt, daß bei diesen Ausstellungen Arbeiten aller Art, von den durch in der letzten Lehrperiode Stehenden, also vollkommener zu erwartenden, bis zu den von Anfängern gelieferten, deren Auffassungsgabe und Geschmack namentlich belegend, angenom men werden. — Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich, wie wir erst spät erfahren,, nach dem in vor. Nr. erwähnten Commers der Techniker- Feuerwehr. I« seine Wohnung zurückkehrend, wurde ein langjähriges braves Mitglied des Stadtmusikchors, Herr Johann Ernst Friedrich, von einem Schlaganfalle betroffen, stürzte in folgedessen die steinerne Treppe herab und erlitt dabei so schwere Verletzungen des Halswirbels, daß sein Tod nach etwa 36 Stunden eintrat, ohne daß der Verunglückte wieder zum Bewußt sein gekommen ist. Der traurige Fall ruft all gemeine Theilnahme hervor. — Im Mynat April d. I. wurden in die hiesige Sparkasse 48,636 M. in 244 Posten eingelegt und 31,110 M. in 151 Posten ihr entnommen. Die 163 Sparkassen des Landes im gleichen Zeitraum zugesloffenen Einlagen be ziffern sich auf 6,680,589 M. , die bewirkten Rückzahlungen auf 6,438,840 M. — Bezüglich des Resultates der Synodal« Die diesjährige Heu- und Grummetnutzung auf Montag, de« SS. Juni l. I., . Bietlustige werden hierzu mit dem Bemerken mahlen, die am 14. d. M. stattgefunden haben, können wir uns auf die Mittheilung beschränken, daß sich unsre in 69 ausgesprochene Ver- muthung, den Vertretern der freisinnigern kirch lichen Richtung würde der Wahlsieg nicht zu fallen, bestätigt hat. Der Letzter» werden, ein schließlich der noch in der Synode verbliebenen, 10—12 sein, zu denen zu rechnen sind: Pastor Sülze und Schulrath Jlberg in Dresden, Be zirksschulinspektor Naumann in Zwickau, Prof. Seydel in Gohlis, Advokat Koch in Buchholz, Fabrikdirector Alberti in Radeberg, Professor Eckstein und Professor Friedberg in Leipzig, Fa brikbesitzer Niethammer in Kriebstein und Advokat Bauer in Chemnitz. Professor v,-. Sülze hat die in Dresden auf ihn gefallene Wahl ange nommen, da zu boffen ist, daß in Chemnitz, wo er bekanntlich auch gewählt worden, ein Ver treter seiner Richtung gewählt wird. Selbst Prof. Fricke ist nicht wieder gewählt worden. Diese Wahlresultate dürfen aber bei den be schränkenden Bestimmungen der Synodalordnung nicht Wunder nehmen. Die in der letzten Zeit verschiedentlich vorgekommenen Uebertritte aus der Landeskirche in das orthodoxe wie radikale La ger werden der Synode Verhandlungsstoff bieten. Die großen Manöver bei Merseburg, welche sich auch auf die Leipziger Gegend erstrecken, machen sich in Leipzig in gewissen Kreisen schon fühlbar, da es gilt, Quartiere für die Qffiziere und Mannschaften zu beschaffen, bis zu der Ziffer von 60,000 Mann und sind die betreffenden Vorarbeiten schon im Gange. Da voraussicht lich im Gefolge der beißen Majestäten, des Kai sers von Deutschland .und deS Königs von Sach sen, eine größere Anzahl höherer Qffiziere er scheinen werden, Io muß auch die Frage sttr deren UntttkMmm mit exledtgt werdet Md hiesigem alten Todtenacker soll eingeladen, daß die Pachtzahlung bis zum 1. Z. Lippoldt, Kirchenrechnungsführer. ind dafür die Hotels in Anspruch genommen und soweit bekannt, desfallsige Uebereinkommen mit den Besitzern bereits getroffen. Die Bemerkung des Abg. vr. Pfeiffer bei der Debatte über die Nachforderung für das Hof theater, daß die Stadt Dresden zur Deckung von Decorationskosten mit herangezogen werden möge, ist nicht ohne Wirkung geblieben: die Stadtverordneten Dresdens haben beschlossen,, an den Stadtrath den Antrag M richten, der selbe möge dem Finanzministerium die zu der Ausschmückung der kahlen Außenwände des Hof theaters erforderliche Summe im Höchstbetrage von 20,000 M. zur Verfügung stellen. In Leipzig traf man am Freitag früh bei einem Schleußenbau auf ein mahrfcheinlich aus der Völkerschlacht von 1813 noch herrührendes Massengrab. Man fand 13 Todtenschädel, eine Menge menschlicher Knochenreste, Knöpfe, Leder theile u. s. w. zu Tage gefördert, Ueberreste, von denen angenommen werden darf, daß sie von in der gedachten Schlacht gefallenen Sol daten herrühren. Bei der am 15. d. M. im 14. sächsischen Reichstagswahlkreise vollzogenen ErgänzMgs- wahl zum Reichstage ist KreishauptmanN v. Könneritz, dem kein Gegenkandidat gegenüber stand, wieder gewählt worden. Das Lpz. Tgbl. bemerkt dazu: Falls sich die immer bestimmter auftretende Nachricht bestätigen sollte, daß Herrn v. Könneritz ein Ministerposten zugedacht sei, dann wären übrigens die vielgeprüften Wähler des 14. Kreises ihres Vertreters abermals be raubt und sie ständen abermals vor der Noth wendigkeit einer Neuwahl. Bei einer Uebung 'der freiwilligen Turner- feuerwehr zu Bautzen verunglückte irt voriger hochr ein Steiger dadurch, daß er, kn «Mff