Volltext Seite (XML)
>>,-777-7^7^: weicht äme Unterstützung schwindet. Dann Serbien muthig zurück. der vergangenen Woche nur nach dem Orient hin engagirt. Im Innern zeigte sich die ge wohnte Thätigkeit. Der BundeSrath hielt meh rere Sitzungen. — Kaiser Wilhelm's Reisedis- vosttionen haben eine Aenderung dadurch er fahren, daß Czar Alexander von Rußland seinen Aufenthalt in EmS verlängert. Die beiden Kai ser «erden wie alljährlich nur drei Tage in Ems zusammen weilen. Vom Landtage. In der Sitzung vom 9. Juni trat die Erste Kammer den von der jedseitigen über bauliche Herstellungen innerhalb des Posthaltereigrundstücks zu Leipzig gefaßten Beschlüssen einstimmig bei Md wählte sodann als ihre Mitglieder für das PlenumderLandesimmobiliarbrandversicherungs- commission Bürgermeister Hennig und v. Trützsch ler, als Stellvertreter derselben Rittergutsbesitzer Peltz und Bürgermeister Clauß. Die Zweite Kammer setzte an demselben Tage die Berathung der Petitionen um Herstellung von Eisenbahnen auf Staatskosten, sowie um Er richtung bez. Erweiterung von Stationsanlagen fort. Zur Ausführung in der jetzigen Finanz periode wurden empfohlen die Linien Neukirch- Bischofswerda und Eibau-Oberoderwitz, in der nächsten Periode die Hauptbahn Limbach-Wüsten brand und die Secundärbahn Kirchberg-Wilkau. Anstellung von Erörterung wurde beantragt be züglich der Linien Dresden-Dippoldiswalde und Dresden-Wilsdruff-Nossen. Zur Erwägung em pfahl die Kammer der Regierung Petitionen, betreffend die Linien Zwickau-Mülsen-Lichten stein und Schwarzenberg-Cranzahl; zur Kennt- nißnahme Gesuche um Anlegung einer Gürtel bahn um Chemnitz und um Ausführung der Linien Wolkenstein-Jöhstadt, Königsbrück-Kamenz, Zittau-Friedland, Bautzen-Cottbus und Löbau- Weißwasser. Petitionen um Erbauung von Staatsbahnen Seitschen-Großenhain und Alten- burg-Frohburg-Lausigk-GrimPa ließ die Kam mer auf sich beruhen. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 12. Juni. — Der heutige Tag gestaltet sich zu einem bedeutungsvollen und voraussichtlich segensreichen für unsere Stadt: mit demselben tritt die neue Schulorganisation ins Leben, die uns drei In stitute bringt: die mittlere Volksschule, die höhere Volksschule für Mädchen mit Vorbereitungs klaffen für Knaben (zur Realschule) bis zum 10. Jahre und die unter getrennte Leitung kom mende sebstständiae Realschule ». Ordnung. Das um 11 Kräfte verstärkte Lehrercollegium der Mittlern und höhern Bürgerschule verbleibt unter Leitung des Herrn Director Herrnsdorf. In Gegenwart des gesammten Lehrercollegiums, der Mitglieder des Stadtraths und des Schul- ausschusses erfolgte heute früh 7 Uhr in der Aula vor Schülern und Schülerinnen aus allen Oberklaffen in feierlichem Acte die Einweisunc von neun der neuberufenen Herren Lehrer (zwe können erst in einigen Wochen ihre Thätigkei hier beginnen). Nach dem Gesänge einige In Preußen ist die schon seit geraumer Zeit avisirte Ernennung des neuen Reichskanz- > leramspräfidenten Hrn. Hofmann und des Staats- ' fecretärs im auswärtigen Amte des deutschen Reichs Hrn. von Bülow zu Mitgliedern des preußischen Staatsministeriums dieser Tage er folgt. Diese Ernennungen sollen kund thun, daß die oberste Leitung Preußens stets im Einklänge sich befinde mit der obersten Leitung des deutschen Reiches. — Das Abgeordnetenhaus nimmt am 17. Juni seine Sitzungen wieder auf und wird voraussichtlich nicht vor Mitte Juli zum Schluß gelangen. Das Verzeichniß der noch nicht er ledigten Vorlagen umfaßt für das Abgeordneten haus 40, für das Herrenhaus 30 Nummern. — Das Plenum des Herrenhauses feiert noch, aber seine Städteordnungs- und die Competenzkom- misfion haben bereits ihre Thätigkeit begonnen. In Oesterreich-Ungarn hegt man wegen der orientalischen Wirren lebhafte Besorgnisse. Es fehlt nicht an Stimmen, welche einen An schluß an die englische Politik dringend rathen und Rußlands Freundschaft als eigennützig und Oesterreichs Interessen gefährdend verschreien.— Der Handelsvertrag mit Rumänien, dessen Rati fikation noch im letzten Moment unvorhergesehene Schwierigkeitrn fand, ist bereits veröffentlicht worden und tritt mit den« 1. Juli in Kraft. In Frankreich zeigt man sich wenigstens äußerlich der orientalischen Frage gegenüber ziemlich indifferent. Diese Zurückhaltung ist das Zeichen einer politischen Weisheit, die sonst ge rade den französischen Diplomaten am meisten fehlte. —Die Abänderung des Gesetzes über die Freiheit des höheren Unterrichts ist von der Deputirtenkammer mit großer Mehrheit ange nommen worden. Die Abstimmung ist nament lich dadurch bemerkenswerth, daß bei derselben die Deputirten nicht einig gingen. — Der Se nat hat sich nicht versagen können, gegen Gam betta ein klein wenig zu demonstriren. Letzterer hatte die Budgetkommission, deren Vorsitzender er ist, in Paris zusammentreten lassen. Aus Furcht nun, die Commission möchte die Kammer bald nach sich ziehen, hat der Senat einen Be schluß gefaßt, demzufolge die Kammern nur in Versailles sollen tagen dürfen. — Die Prinzen von Orleans haben die in England ruhenden Gebeine Louis Philipp's und anderer Mitglie der ihres Hauses nach Frankreich überführen und in Dreux beisetzen lassen. — Die unter dem Namen George Sand bekannte höchst talentvolle französische Romanschriftstellerin Aurora Aman dine Dudevant ist, 72 Jahre alt, nach längerem Leiden verschieden. England rüstet sich, seinen türkenfreundlichen Demonstrationen mehr Nachdruck zn geben, und hat alle Marine-Pensionäre bis zum 55. Lebens jahre einberufen. Die englische Flotte wird durch die spanische nicht unwesentlich verstärkt. Rüh- menswerth ist die bei aller Entschiedenheit ruhige Sprache Englands. Rußland ist durch das unerwartete ernste Vorgehen Englands zu schnellem Rückzug ge zwungen worden. In bündigster Form hat e die Versicherung abgegeben, daß es in Betre der orientalischen Frage überall nur im Ein klang mit den befreundeten Mächten Schritte thun werde. Der russische Exgeneral Tscherna jeff, der in serbische Dienste getreten ist und das Commando über die serbische Armee über nommen hat, wird von St. Petersburg aus als Uebertreter der Gesetze bezeichnet. In Spanien hat der Senat die Verfassung durchberathen und das Kriegsbudget unter einen vom Ministerium gebilligten Abstrich von 31 Millionen angenommen. In der Schweiz hat die Sommersession des Bundesraths begonnen. — Die schweizerischen Verse des Liede- „Ach bleib mit Deinem Geiste" und Eröffnungsgebet des Herrn Dir. HerrnS- »orf wies dieser auf die Bedeutung des Tage- ür Stadt, Schule, Lehrer, Kinder und Eltern und die Hoffnungen, die sich für olle Genannten an denselben knüpfen, hin, dankte für sich, für die Schule und die Lehrer, den städtischen Kollegien für das Interesse, daS sie durch Schaf- ung der neuen Organisation der Schule bewie- en, für die Opfer, die dadurch gebracht und in den Wirkungen der Schulanstalten sich be zahlt machen würden, mahnte die Schüler, auch ferner Ordnung, Fleiß und Gehorsam, als die ersten an sie zu stellenden Forderungen, zu bethätigen, bat die bisherigen Mitglieder des Lehrercollegiums fortzufahren in der bisher be wiesenen Treue und Tüchtigkeit in ihrem Wir ken, das mühsam und wenig augenfällig nach anßen sei, und begrüßte die neuberufenen Lehr kräfte, treues Wirken und wahre Collegialität auch von ihnen verhoffend und sie dann zu nächst provisorisch in ihr Amt einweisend, da noch einige Formalitäten der Erledigung bei der kgl. Schulinspection harren. Mit innigen Segens wünschen zum Höchsten für Gedeihen von Schule und Gemeinde durch die neue Schöpfung schloß Herr Dir. Herrnsdorf. Herr Brgrmstr. Meltzer theilte mit, daß vom kgl. Ministerium des Cul- tus und öffentlichen Unterrichts die Bestätigung der Lehrer wie aller Maßnahmen eingetroffen sei, begrüßte in herzlichen Worten namens der man bis jetzt 8 Millionen Pfund gefunden und dem Finanzministerium überwiesen. In Bezug auf die Etikette hat Murad V. mehr europäische Formen eingeführt. So empfängt der neue Sultan auch solche „Franken", d. i. Ausländer, welche keine Diplomaten sind, und verlangt nicht, laß die zur Audienz Zugelaffenen die Arme über der Brust kreuzen und den Blick zur Erde gesenkt halten. Diese Reformen sind an sich nichtssagend, aber sie beweisen doch, daß «in neuer Geist im Serail sich regt. — Den Jn- urgenten ist vollständige Amnestie und Abstel- ung aller gegründeten Beschwerden verheißen, wofern sie binnen 6 Wochen die Waffen nieder legen. Bis dahin soll Waffenstillstand sein. In Serbien ist man wieder einmal kriegs lustig. Die Kriegslust vergeht dort glücklicher Weise, sobald die Aussicht auf Rußlands wirk- tädtischen Vertreter die neuen Herren Lehrer md rief ihnen wie der gesammten Lehrerschaft nnige Wünsche für ihr ferneres Wirken an den tädtischen Anstalten zu, worauf Hr. Director Herrnsdorf die neuen Collegen, die auch wir stermit in der Oeffentlichkeit mit dem Wunsche begrüßen, daß ihr Wirken unter uns ein geseg netes, für sie ein freudeerweckendes sein möge, hren Klassen zuführte. Als neueingetretene Lehrer fungiren an der mittleren und höheren Bürgerschule: Hr. Ehregott Ferdinand Jähnichen au« Hohnstädt, zeither Oberlehrer a. d. höheren Töchterschule in Meerane, Hr. Gustav Adolf Meister au» Grethen, zeither 1. Mädchenlehrer an der Bürgerschule in Rochlitz, Hr. Adolf Ferdinand Straßberger au« Freiberg, zeither ständ. Lehrer in Börn chen bei Oederan, Hr. Friedrich August Kühne au« Groß treben, zeither st. Lehrer an der Bürgerschule in LeiSnig, Hr. Karl Emil Glauch au« Sachsenburg, zeither st. Leh rer in Lichtenwalde, Hr. Friedrich August Rieß au« Sie- benlehn, zeither st. Lehrer in Großölsa bei Dippoldiswalde, Hr. Karl Franz Lindner au« Etzdorf, zeither p. Lehrer in Oederan, Hr. Johann Traugott Müller au» Zschockau, zeither st. Lehrer an der höheren Bürgerschulein Glauchau, Hr. Hermann Gustav Grabner au« Niederzwönitz, zeither JnstitutSlehrer in Dresden (bereits seit dem 24. April 1876 fungirend), vom 1. Juli 1876 an: Hr. Lehrer Karl Ferdinand Fehlhaber au« Grüneberg, jetzt 23. st. Lehrer an der Schule in Lindenau bei Leipzig, vom 1. August 1876 an: Hr. Lehrer Paul Hermann Starke aus Wante witz, jetzt st. Lehrer in Altenberg. — An der Realschule lehren: Hr. 6»nü. tdool. Iuliu« Hermann Pönicke au« Naundorf, seit 1. Juli 1875 an den Realklaffen al« Leh rer fungirend, ferner seit 24. Apr. 1876: Hr. vr. xkiloz. Karl Franz Richard Schwenke au« Sadisdorf, vorher JnstitutSlehrer in Kötzschenbroda, Hr. Candidat de» Höhe ren Schulamtes Karl Richard Grimm au« Treuen, vor- her Hilfslehrer an der Realschule in Leipzig, hierüber Hr. Friedr. Theodor Alfred Thiele au« Lüptitz, seit Juni 1873 Lehrer an den Realklaffen hier. — Die gestern in unserer Stadt abgehaltene 3. Wanderversammlung erbländischer und erz- gebirgischer Stenografenvereine war besucht von Vertretern der Vereine Chemnitz, Dresden, Hai nichen, Leipzig, Mittweida, Roßwein und Zschopau, sowie den Mitgliedern des hiesigen Srenografen- vereins. Der Vorsitzende des hiesigen Vereins, Herr Realschullehrer Or. Schwenke, eröffnete die Versammlung gegen 12 Uhr mit Begrüßungs worten, die er namens seines Vereins den auswär tigen Kunstgenossen wie dest allerdings weniger zahlreich als wir erwartet erschienenen hiesigen Gästen zurief und in denen er seiner und der Mitglieder Freude über di« Gegenwart des Herrn Prof. Krieg vom kgl. stenografischen Institute zu Dresden Ausdruck gab. Zum Vor sitzenden der Versammlung wurde hierauf Hr. Prof. Krieg, zu seinem Stellvertreter Hr. vr. Schwenke, zum Protokollanten der um Förde rung der Stenografie hier verdiente Hr. Ge richtsamtsexpedient Grützner gewählt. Hr. Prof. Krieg begründet» seine Anwesenheit als Depu- lltkatholiken haben den Professor Herzog zu Bern zu ihrem Bischof gewählt. Professor Her zog hat die Wahl nach einigem Zögern ange nommen. In der Türkei nimmt das verheißene Re formwerk seinen Anfang. Freilich darf man nicht sofortige Resultate verlangen. Von dem Schatze des verstorbenen Sultan Abdul-Aziz hat