Volltext Seite (XML)
ISIS Frankenberger Aachrichtsblatt Bezirksanzeiger Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Gerichtsamts und des StadtratHS zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1j Mark. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post - Expeditionen. len, im Bölkel'scheu Gasthofe zu Flöha eiseu aufen. am 21. Juni d. s Statt und wird dies andurch mit dem für die Mannschaften aus den zu den Gerichtsamtsbezirken Frankenberg und Oederan gehörigen Orten einschließlich der Städte Frankenberg und Oederan gebracht, daß die zur Gestellung vor die Königliche Ober-Ersatz- Commission verpflichteten Mannschaften — insonderheit die'sämmtlichen bei der diesjährigen Musterung als militärdiensttauglich bezeichneten, sowie die zur Ersatzreserve l. Elaste und wegen häuslicher Verhältnisse zur U. Elaste der Ersatzreserve in Vorschlag gebrachten Militärpflichtigen, ingleiche» die wegen körperlicher Fehler von den Truppen zurückgewiesenen einjährig Freiwilligen — durch ihre Ortsbehörden besondere OrdreS erhalten werden und zu Vermeidung der in tz 33 des Reichsmilitärgesetzes vom 2. Mai 1874, bez. 88 24 ? und 61°, sowie 8 71" jct. 8 6b, der Ersatzordnung angedroheten Strafen nnd Nachtheile zu der in diesen Ordres angegebenen Zeit und an dem darin gedachten Orte vor der Königlichen Ober-Ersatz-Commission pünktlich sich einzufinden haben. In, Uebrigen wird bemerkt, daß die vorgeladenen Mannschaften ihre Ordres, sowie Loosungsscheine mitzubringen und eventuell bei der Anmeldung vorzuzeigen haben und daß jeder in den Grundlisten des Aushebungsbezirkes Flöha enthaltene Militärpflichtige berechtigt ist, im Aushebungstermine zu erscheinen und der Königlichen Ober-Ersatzcommission etwaige Anliegen vorzutragen, über Militärpflichtige, welche sich im Aushebungstermin vorstellen, ohne in den Grundlisten des hiesigen Nushebungsbezirkes enthalten zu sem, jedoch nur dann eine endgültige Ent scheidung gefällt werden kann, wenn ihre Identität feststeht und die vorgelegten Papiere eine Entscheidung mit Sicherheit zulassen. Gleichzeitig werden die Herren Stammrollenführer des Bezirkes hiermit aufgefordert zu den Aushebungsterminen persönlich sich einzu- finden und die Militärstammrollen mit zur Stelle zu bringen. Flöha, den 17. Mai 1876. Der Civilvorsitzende der Ersatzcommission des Aushebungsbezirks Flöha. von Weiffenbach. V Bekanntmachung. Nachdem zu Publication der Nachtragsentschädigungen an die durch den Bau der Chemnitz-Kommotauer Eisenbahn innerhalb des Verwal tungsbezirks der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha betroffenen Grundbesitzer folgende Tage terminlich anberaumt worden sind, nämlich für: l. Flur Flöha der 2S Juni dieses Jahres, Vormittags 7 Uhr, Versammlungsort: Wächtler'sche Restauration in Flöha, II. Flur Falkenau der 24. Juni dieses Jahres, Vormittags 7 Uhr, Versammlungsort: Naumann'scher Gasthof in Falkenau, lii. Flur Grünberg und Hohenfichte der 2«. Juni dieses Jahres, Vormittags 7 Uhr, Versammlungsort: Einert'sche Restauration in Hohenfichte, IV. Flur Leubsdorf und Marbach der 27. Juni dieses Jahres, Vormittags 7 Uhr, Versammlungsort: Zschelletzky'sche Restauration in Leubsdorf und endlich: V. Flur Borstendorf und Grünhainichen der 28. Juni dieses Jahres, Vormittags 48 Uhr, Versammlungsort: Bahnhofsrestauration in Grünhainichen, ' . so werden hiermit alle diejenigen, weiche aus Anlaß der Enteignung zu dem obgedachten Zweckt im Expropriationsverfahren Schädenansprüche geltend gemacht haben und jetzt allein noch in Frage kommen, hiermit aufgefordert, soweit letztere nicht bereits befriedigt worden sind, in dem für die betreffende Flur festgesetzten Termine zu erscheinen und sich über die Anerkennung der ausgeworfenen Taxen zu erklären, beziehendlich der Entscheidung über die bisher unerledigten Ansprüche sich zu gewärtigen mit dem gleichzeitigen Eröffnen, daß die bezüglichen Taxen und Ent scheidungen rücksichtlich der Außengebliebenen für anerkannt beziehendlich bekannt gemacht werden erachtet werden. Flöha, am 4. Juni 1876. Königliche Amtshauptmannschaft, von Weiffenbach. v F. Bekanntmachung. DaS diesjährige Ober-Ersahgeschaft tetr. Nach dem von der Königlichen Ober-Ersatz-Commission im Bezirke der I. Infanterie-Brigade 45 ausgestellten bezüglichen Geschäfts- plane findet die diesjährige Aushebung der Militärpflichtigen aus dem den gesammten hiesigen amtshauptmannschaftlichen Bezirk umfassenden Aushebungsbezirk Flöha I. für die Mannschaften aus den Orten der Gerichtsamtsbezirke Augustusburg und Zschopau einschließlich der Städte Schellenberg und Zschopau am 20. Juni -. I. Vormittags 8 Uhr im Meisterhause zu Zschopau Wochenschau. v.k. e. Auch in der letztvergangenen Woche nahm noch der Orient fast das ausschließliche Jnteressevin Anspruch. Die Tragi-Komödie von Konstantinopel hat noch ein blutiges Nachspiel gehabt: Sultan Abdul-Aziz Khan ist auf gewalt same Weise vom Leben geschieden. Ob die Be hauptung der türkischen Machthaber, daß der vormalige Sultan in einem Wahnsinnsanfalle sich selbst entleibt hat, richtig ist, oder ob die Zweifel hieran, welche man im Abendlands un verhohlen und ziemlich allgemein äußert, berech ¬ tigt sind, wird schwerlich jemals zu Tage kom men. „Der Tod ist bester denn Aufruhr", so lautet ein Spruch des Koran, besten Sinn be sagt, daß es bester sei, einen Gegner zu tödten, als ihm großmüthig das Leben und damit die Möglichkeit zu lasten, Aufruhr zu erregen. Es ist trotz der 19 Aerzte, welche den Selbstmord des Abdul-Aziz bescheinigt haben, wohl möglich, daß die gegen letzteren verschworenen Minister mit oder ohne Wissen des neuen Sultans Mu rad v. dessen Vorgänger umgebracht, den Tod aber einige Tage hindurch verheimlicht haben. Die Anerkennung des neuen Khalifen Seitens der europäischen Mächte wird in den snächsten Tagen erwartet. Der aufrichtigste Schützer deS gegenwärtigen türkischen Regiments ist England, das aus seiner Eifersucht gegen Rußland kein Hehl macht. Die verbündeten drei Kaisermächte werden ihre Berathungen über die orientalische Frage den,nächst fortsetzen. Ob das in Berlin oder in Ems geschehen soll, ist noch nicht be stimmt. Möglich ist auch, daß die orientalische Frage zum Gegenstände einer gemeinsamen Be- rathung aller europäischen Großmächte gemacht wird. Deutschlands auswärtige Politik war in hat sich die unter dem 21. April e. ». wider den Handarbeiter Neubert aus Eppendorf erlassene Vorladung. Frankenberg, am 9. Juni 1876. Das Königliche Gerichtsamt. ' Wiegand.
