Volltext Seite (XML)
Frankenberger WchrichtMatt und Bezirksanzeiger Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Gerichtsamts und des Stadtraths zu Frankenberg Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1j Mark. 3» beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Uhr, sondem erst Vormittags ^10 Uhr terung von Stationsanlagen beziehen. Hierzu lagen 13 Deputationsanträge vor. Die Kam mer empfahl zur Ausführung in der jetzigen Finanzperiode als normalspurige Secundärbahn die Linie Pirna-Berggießhübel, zur Ausführung in der nächsten Periode, ebenfalls als normal spurige Secuudärbahn, die Linie Geithain-Lausigk- Liebertwolkwitz-Leipzig. Zur Erwägung wurden der Regierung empfohlen Petitionen um Aus führung der Linie Großbauchlitz-Dahlen bez. Oschatz, zur Kenntnißnahme solche um Erbauung der Müglitzthalbahn. Bekanntmachuna, das diesjährige Ober-Ersatz-Geschast betr. Die den 21. dieses Monats im Völkel'schen Gasthofe zu Flöha stattfindende Aushebung der in den zu den Gerichtsamtsbezirken Fran kenberg und Oederan gehörigen Orten einschließlich der Städte Frankenberg und Oederan wohnhaften Militärpflichtigen beginnt gemäß einer neuerlichen Anordnung der Königlichen Ober-Ersatz-Commission nicht, wie unter dem 17. Mai d. I. bekannt gemacht worden, Vormittags 8 und wird dies andurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Flöha, den 6. Juni 1876. Der Civilvorsitzende der Ersatzcommission des Aushebungsbezirkes Flöha. von Weiffenbach. Z rigen Impfung und die hierbei gemachten Er fahrungen, über die Beaufsichtigung des Bier verkaufes zum Schutze vor dem Vertriebe ge sundheitsschädlicher Biere, über die Verabreichung von Milch kranker und insbesondere mit seuchen artigen Krankheiten behafteter Kühe an Kinder unter einem Jahre, sowie über die betreffs der Reinhaltung der Städte und Dörfer zur Zeit giltigen gesetzlichen Bestimmungen, in soweit hierbei insbesondere die öffentliche Gesundheits pflege kommt, zu erwähnen. Die Nachricht von dem am 3. Feiertage in Dresden erfolgten Eintreffen der zweiten Quote der Landwehr zu den 12tägigen Uebungen mit dem Mausergrwehre begleitet die Dr. Ztg. mit folgender Bemerkung: Die Haltung der Ein beorderten war durchweg eine musterhafte, kaum daß hie und da eine Stimme laut wurde, welche etwaiger Verluste im Geschäft Erwähnung that; , die gereifteren Männer in der Uniform nehmen eben den Waffendienst, der ja zugleich ein Sicher heitsdienst für Haus und Hof ist, viel ernster, als die jüngeren Mannschaften. Eigenthümlich berührte es dabei, zu hören, mit welcher Ruhe in mehreren Gruppen der Landwehren bei Bel fort und Metz mit ihren kolossalen Verlusten gedacht wurde und wie man sich erzählte, daß „die Sachsen (Landwehr) im Kriege gegen Frank reich so gut weggekommen" seien. Man freut sich der 12 Tage nicht; aber man will der Dienstpflicht mit würdiger Klugheit genügen. In Dresden tagte am 7. d. M. der Congreß der Freunde der Feuerbestattung, zu dessen öf fentlicher Versammlung sich ca. 400 Personen, damnter weit über 100 Damen, eingefunden hatten. Eröffnet wurden die Verhandlungen durch einen Vortrag Professor Gottfried Aun- kel's aus Zürich, dessen beredte, schwungvoll« und eindringliche Verfechtung der Feuerbestattung das Publikum — trotz des Ernstes des behan delten Stoffes — wiederholt zu Beifallsrufen und sonstigen Zeichen des Applauses Hinriß. Ingenieur Schneider referirte über die verschie denen Feuerbestattungssysteme und über ein vom Congreß zu adoptirendes Normal-System und Hr. v. Stockhausen „über die Weiterverbreitung der Idee der Feuerbestattung". In geschloffener Sitzung verhandelte man über Errichtung einer Feuerbestattungsstätte in Gotha, über die Zei tungsfrage (die Frage der Verbreitung derBer- einssache durch tue Presse), dann über Organi sation der Landes-Verbände und über ein« zu gründende Feuerbestattungskaffe und wohnte später der Berbrertnüng sine-Thierkadavers im Vom Landtage. Die Erste Kammer nahm am 7. Juni ihre Sitzungen wieder auf. In Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer bewilligte sie zu plan mäßiger Fortsetzung der Elbstromcorrections- bauten 600,000 M. und ließ die Petition der Grubenvorstände in der Bergrevier Freiberg wegen Vertheilung des Hüttengewinns auf das Jahr 1873 und die Petition der städtischen Collegien zu Weißenberg um Gewährung einer angemessenen Entschädigung für Aufhebung des dortigen Gerichtsamts auf sich beruhen, erklärte weiter mehrere Beschwerden für unzulässig. Die Zweite Kammer begann am selben Tage ihre Thätigkeit wieder mit einer Abendsitzung, in welcher sie zunächst mehrere Berichte ihrer Finanzdeputation über abweichende Beschlüsse der Ersten Kammer zum Budget entgegennahm. Sie trat dabei dem Beschlusse jener Kammer auf Vereinigung der kleinern Strafanstalten bei, ver harrte aber bei ihrem früheren Beschlusse betreffs nur vorübergehender Anstellung einer Anzahl Unterbeamter in Waldheim. Die bezüglich der Gesetze über die Landesimmobiliarbrandverfiche- rungsanstalt, das Mobiliar- und Privatversiche rungswesen und über die Novelle zur revidirten StrafproceßordnungentstandenenDifferenzenwur- den durch Bestritt zu den Beschlüssen der Ersten Kammer erledigt. Das Gesetz über die höhern Unterrichtsanstalten genehmigte die Kammer ein stimmig und verwilligte zur Vollendung der Elbstromcorrection 600,000 M. und die zur Fortsetzung der Dresdner Militärbanten gefor derten 3,000,000 M. Der Regierung ist für das Einbringen dieser nachträglichen Forderung maßgebend gewesen, daß es dem Kriegsministe rium möglich ist, gerade jetzt sehr günstige Ab schlüsse machen zu können, so daß dasselbe nie mals nöthig haben werde, die ürsprünglich be willigte Summe zu überschreiten, und daß man, wenn die 3 Mill. M. jetzt bewilligt würden, die ganze Bauzeit um mindestens 2 Jahre würde abkürM können. In ihrer Donnerstagssitzung erledigte die Zweite Kammer mehrere bezüglich des Etats des Ministeriums des Innern mit der Ersten Kammer bestehende Differenzen (u. a. Errich tung einer Tünkwafferuntersuchungsanstalt an der Universität Leipzig) durch Beitritt zu den jenseitigen Beschlüssen. Hierauf trat- die Kam mer in die Berathung derjenigen Petitionen ein, welche sich auf Herstellung von Eisenbahnen auf Staatskosten, sowie «m Errichtung bez. Erweis OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 9. Juni. — Nächsten Sonntag tagt in unserer Stadt wieder eine größere Versammlung, zu der Be sucher aus verschiedenen sächsischen Orten erwar tet werden: von früh ^12 Uhr an findet im Saale des Gasthofs zum schwarzen Roß die „3. Wanderversammlung erbländischer und erzgehir- gischer Stenografen Vereine" statt (s. d. Inse rat), zu der Adermann als Zuhörer Zutritt hat und deren Besuch wir des in Aussicht stehen den Vortrages über die Bedeutung der Steno grafie wegen namentlich auch jungen Leuten em pfehlen. Die Festgenossen vereinigen sich nach der Sitzung zu einem Festmahle und nach die sem zu einem Spaziergange nach Lichtenwalde. — In Waldkirchen fanden am vorigen Frei tag die Schießübungen der den Amtshauptmann schaften zu Chemnitz, Annaberg, Flöha und Marienberg zuaetheilten Gendarmen statt. Dazu hatten sich, außer dem Leiter dieser Schießübun gen, Herrn Gendarmerie - Oberinspector v. Cer- rini, noch Herr Kreishauptmann Graf Münster aus Zwickau, sowie die Vorstände der oben genannten Amtshauptmannschaften, die Herren Amtshauptleute Schwedler, Litzkendorf, v. Weissen- bach und v. Kirchbach, eingefunden. Das Re sultat der Schießübungen wird als ein sehr günstiges bezeichnet. In Zwickau fand in voriger Woche unter dem Vorsitze des Herrn Kreishauptman,cs Graf zu Münster und im Beisein des Präsidenten deS Landesmedicinalcollegiums und mehrerer Medicinalräthe die Jahresconferenz der Bezirks ärzte im Regierungsbezirke Zwickau statt, die von 8 Bezirksärzten (Chemnitz, Zwickan, Plauen, Glauchau, Annaberg, Frankenberg, Schwarzen berg und Zöblitz) besucht war. Von der sehr reichen Tagesordnung sind halwtsächltch die Verhandlungen über di- Ergebnisse der vorjäh- / X- ", ... .... j , o.ii .j