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FmnkmlieMr uachrtthtsblatt und Beztrksanzeiger. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Gerichtsamts und des StadtrathS zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal- Biertrljahrlich 1j M«k. Au beziehen durch alle Buchhandlungen und Post. Expeditionen. Des Pfingstfestes wegen erscheine« in nächster Woche nur zwei Nummer« dfs. M. uns zwar die erste Mittwoch Ave«d. Geist Gotte», heil'ger Geist von oben, Der Du die Wahrheit un» enthüllst, Wir haben Herz und Hand erhoben Und flehen, daß Du un» erfüllst. Pfingsten. Ach, wir bedürfen Alle Deiner, Denn wir find arm an Lieb' und Licht, Und unter un« ist auch nicht Einer, Der nicht versäumte seine Pflicht. Laß fest an Gotte» Wort un» halten, Und gieb un- sein Verständniß kund Daß wir, trotz feindlicher Gewalten Nicht weichen von dem Felsengrund. Laß durch sein wunderbare» Wehen Und dein geheimnißvolle» Glühn, Tief in un» »inen Lenz entstehen, Mil Blüthen, wklch» nie verblüh«. Iuliu» Sturm. Entzünd' in un» der Liebe Flammen, Damit da» Herz in un» entbrennt, Und schmilz mit heilger Gluth zusammen, Wa» eigenwillig flch getrennl. Bekanntmachung, die Synodalwahl im XVII. Wahlbezirk betreffend. Gemäß der Bekanntmachung des evangelisch-lutherischen Landesconsistoriums vom 17. Mai d. I. sind die Ergänzungswahle« zur zweite« ordentlichen Synode am 12. Juni d. I. zu vollziehen Im XVII. Wahlbezirk, welcher die Parochieen der Stadt Chemnitz mit Altchemnitz, Euba, Einsiedel, Gablenz, Glösa mit Hilbersdorf, Limbach, Niederrabenstein, Pleisa mit Wüstenbrand, Reichenhain mit Oberhermersdorf, Schloßchemnitz und Wiesa umfaßt, find ein geislliches und ein weltliches Synodalmitglied zu wählen. - .. Wenn nun der unterzeichnete, mit der Leitung dieser Wahl beauftragte Commifsar die Wahlhandlung am vorgeschriebenen Tage Vor» mittags 11 Uhr in einem der obern Zimmer des Gasthauses „zur Linde" allhier vornehmen zu lasten gedenkt, so werden die betheiligtm Kirchen vorstände unter Bezugnahme auf die an einen Jeden ergangene besondere Zufertigung hiermit aufgefordert, nach ß 38 der KirchenvorstandSD und Synodalordnung aus ihrer Mitte so viel weltliche Mitglieder als Wahlmänner m die Wahlversammlung zu senden, als coufirmirte Geist liche in der Parochie angestellt sind. Diese Geistlichen treten Kraft ihres Amts als Wahlmänner hinzu und bilden mit jenen das Wahlcollegium. Die Herren Wahlmänner werden eingeladen, zur festgesetzten Zeit am angegebenen Orte sich pünktlich einzufinden. i Chemnitz, den 27. Mai 1876. Der bestellte Wahlcommissar. — Stadler, Stadtrath. Gestohlen wurde aus der sogenannten Schmiedelücke des Sachsenburger Forstreviers in der Nacht vom 19.—20. dieses Monats 1) eine große Handaxt mit eschenem Helme „K. Eichler" gezeichnet, 2) eine Radehaue mit eschenem Helme, 3) eine neu vorgerichtete Handaxt, 4) eine 1,3 M. lange Streckkette mit 2 zusamniengebogenen Gliedern in der Mitte. , Behufs Wiedererlangung des Gestohlenen und Ermittelung des Diebes wird dies hiermit bekannt gemacht. Frankenberg, am 26. Mai 1876. Das Königliche Gerichtsamt. Wiegand. Reinicke. Gestohlen wurden in der Nacht vom 23.-24. dss. Monats aus dem sogen. Gehege des Sachsenburger Forstreviers: 3 große Spelläxte, eine kleine Handaxt und eine Radehaue. Zur Ermittelung des Diebes und Wiedererlangung des Gestohlenen wird dies hiermit bekannt gemacht. Frankenberg, am 30. Mai 1876. Das Königliche Gerichtsamt. Wiegand. R. Bei der Holzauctio« auf Chemnitzer «edier am 8. Z««i i« Arauke's Restauratia«, Schlotzchemuitz, komme« ««ter Anderem auch Raummeter fichtene Lohrinde mit vor. Revierverwaltung Chemnitz, am,31. Mai 1876. G. v. Lotta. ' Politische Rück- und Umschau. Es war ein seltsamer Monat, der verflossene Monat Mai des Jahres 1876. Er hat Geist, Gemüth und Körper in keiner Weise erwärmt und seiner Bezeichnung „Wonnemonat" deshalb durchaus nicht Ehre gemacht. Rauh berührte uns sein kaltes Auftreten und in unserer unbe haglichen frostigen Stimmung erschienen uns vre politischen und gesellschaftlichen Vorgänge noch unheimlicher, als wie sie es an sich schon waren und sind. Die wirthschaftliche Lage Mitteleuropas, vor nehmlich des deutschen Reiches, hat sich nur in geringem Maße gebessert. Die Erschlaffung von Industrie und Haydft, welche einem unnatür- llchen Aufschwünge deSPolkswohlstandes gefolgt und zu welcher M Mtzwirthschastliche Gewitter des großen Krachs die Einleitung geliefert, hat noch keiner durchgreifenden.geistigen Wiedererbe bung Platz gemacht. Es wäre thöricht, zu sa gen, daß die politische Lage Europas Schuld daran trage, just so thöricht wie die Behaup tung der österreichischen Schutzzöllner, daß di- erschreckende wirthschaftliche Brache ihres Landes der bisherigen Freihandelspolitik der Wiener Regierung zuzuschreibey sei, allein so ganz, ohne