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geWt. Die vier Wagen zur Bergung des Kabels VNuen jedes Mal 800 Meter Kabel in sich auf nehmen. Die sechs Wagen besorgen die Legung «ach ganz ähnlichen Einrichtungen, wie sie auf Kabellegungs-Schiffen besteht. Das Herablaffen d«L Kabels, seine Verhüllung mit Asphalt und die Bettung in den Graben ist eine langsame, sicher und regelrecht vor sich gehende Procedur, die in dem Maße verhältnißmäßig rasch sich ab wickelt, als die Einsenkung auf geebnetem Chaus seewege Hindernissen nicht begegnet. Sechs Mei le« des Telegraphendrahts sind zur Zeit fertig; die Fabrik (Felten u. Guillaume in Köln) hat die noch fehlenden Längen so zu liefern, daß die Arbeiten keinerlei Aufschub erfahren. Die Kabelstücke zu je 800 Meter werden vor ihrer Abnahme schon in der Fabrik auf Isolation und Widerstand der sorgfältigsten Prüfung unter zogen; die Widerstandsfähigkeit wird dadurch constatirt, daß man die einzelnen Längen einem großen Wasserdruck aussetzt. Bei Landsberg find die ersten empfindlichen Schwierigkeiten zu besiegen, denn dort stößt die Colonne auf Por phyr. Noch größere Schwierigkeiten dürften die Uebergänge über die Mulde und über die Elbe darbieten; die Durchlegung des Kabels nament lich durch die Elbe bei Wittenberg macht ganz besondere Vorkehrungen nöthig, denn die Kette, die dort der Kettenschifffahrt dient, könnte das Kabel mit der Zeit zerstören. Man wird die vor einiger Zeit durch einen solchen Unfall bei Schandau gemachten Erfahrungen sich zu Nutze machen und das Kabel Halle-Berlin absolut zu schützen wissen. Der Telegraphen-Baurath Wohl fahrt arbeitet bei der Legung mit zwei Telegra phenbeamten, die vom Generalpostmeister l»r. Stephan anfangs Februar nach London geschickt waren, um dort über die elektrischen Verhält nisse der Kabel, über die bezüglichen Messungen und über die Handhabung der Apparate sich zu informiren. Ganz besonders aber kam es dar auf an, das Verfahren genau kennen zu lernen, wie die sog. Gegenströme aus dem Kabel ent- ferne-msrden. In demselben entwickelt sich näm lich Elektricilät, die, wenn sie in dem Kabel ver bleibt, den elektrischen Strom anfhält und der artig verwirrt, daß die anlangenden Zeichen zunächst undeutlich und hernach verwischt wer den, bis sie zuletzt ganz aufhören. Bis zu An fang Juli muß die Legung beendet sein, denn unter großer Hitze würde die Guttapercha im Kabel eiden, das Kabel also damit seine Jso- latioNSfähigkeit verlieren. Die Legung kostet Mes m Allem etwa eine Million Mark und diese Summe erscheint gering, wenn man in Be tracht zieht, daß die Strecke eine Länge von 22 Meilen hat und daß an denjenigen Orten, wo Eisenbahnstationen sind, das Kabel in die dorti gen Telegraphenämter eingeführt wird. Dies geschieht schon zum Zwecke der Untersuchung für oe« Fall, daß an irgend einer Stelle des Kabels die Leitung gestört sein sollte. Ungemein müh sam und überaus schwierig ist übrigens bei dem Legungsproceß die Verspleißung der einzelnen Kabellängen; auf je 800 Meter kommt eine Spleißstelle. Die Einzelstücke müssen so sorg fältig genau verbunden werden, daß die Ver bindung absolut nicht mehr wahrnehmbar ist, denn nur als ein in sich zusammenhängendes Ganze ist das Kabel leistungsfähig, und deshalb kommt auf die geschickte Verspleißung Alles an. Sie geschieht durch Arbeiter aus England, die bei dortigen Kabellegungungen es zu großer Geübtheit gebracht haben. Zahlreiche Landbewohner Elsaß-Lothringens hatten den französischen Truppen während des Krieges Frohn- und Vorspanndienste geleistet und von den betreffenden Truppentheilen Quit tungen darüber erhalten. Mit denselben wand ten sie sich gleich nach dem Friedensschluffe an das französische Kriegsministerium. Nach län geren Verhandlungen wurden auch die betref fenden Entschädigungen als berechtigt anerkannt. Die Ausbezahlung verzögerte sich jedoch von Jahr zu Jahr; erst jetzt, nachdem seit dem Kriege fünf Jahre verflossen sind, hat man mit den Ausbezahlungen der Entschädigungsgelder begon nen. Dabei hat sich für die Bauern die unan genehme Ueberrafchung ergeben, daß die Taxen viel niedriger bemessen sind, als die von den deutschen Behörden bewilligten. Daß man über die Knickerei der früheren Landsleute mit nicht gerade geschminkten Reden loszieht, liegt auf der Hand. In Berlin sind falsch« Einmarkstücke, bestehend aus einer Composition ous Zinn und Blei, welche an dem Klang leicht erkennbar sind, ob wohl das Gepräge ziemlich gut sein soll, ange halten worden. Schweiz. Der Volks-Zeitung berichtet man aus Bern vom 19. März: „Die hiesige Socialdemokratie, aus einige» wenigen hierher geflüchteten franzö sischen und deutsche» Anhängern der Internatio nale bestehend, beabsichtigte gestern, am Jahres tage der Pariser Communeerhebung, eine De monstration zu veranstalten. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch an der entschieden feindseligen Haltung des Publikums, welches den socialdemo kratischen Zug bei dessen Erscheinen sofort mit Pfeifen begrüßte. Als die Demonstranten so dann ein rothes Banner entrollen wollten, wurde das kleine Häuflein von der versammelten Menge auseinandergetrieben und die rolhe Fahne in den Schmutz getreten und zerrissen. Eine an demselben Tage in Lausanne veranstaltete Ma nifestation verlief bei äußerst schwacher Bethei ligung fast unbemerkt." Rußland. Großes Aufsehen erregt innerhalb und außer halb Rußland die noch nicht verbürgte Nachricht, daß Kaiser Alexander, der von den Staatsge schäften ermüdet und abgespannt sei, auf längere Zeit Rußland verlassen und im Auslande — wahrscheinlich auf Malta — seinen Aufenthalt nehmen werde, während welcher Zeit dem Groß fürsten Thronfolger die Regentschaft übertragen werden solle. Daß der Rücktritt des Kaisers auch auf die Beziehungen Deutschlands zu Ruß land von größter Bedeutung ist, braucht kaum hervorgehoben M werden. Vermischtes. Der Geburtstagstisch des Kaisers war auch in diesem Jahre ein überaus reicher und festlich geschmückter. Im Empfangszimmer der Kaiserin waren die Geschenke aufgebaut, welche die könig liche Familie dem Kaiser verehrt hat: Majoliken, Vasen, Lampen, Kunstwerke u. s. w., dazwischen Blumenstöcke und prächtige Bouquets. Einen bezaubernden Anblick bot das blaue Vortrags zimmer des Kaisers; wohin das Auge sah, er blickte es Blumen: Kamelien und Veilchen, Hpa- cinthen und Edelweiß, Rosen und Azaleen wett eiferten in wundervoller Pracht. Ganze Stöße von Briefen und Telegrammen waren eingelau fen und brachten dem Kaiser frohe Grüße und herzliche Wünsche. Der lang erwartete Ausbruch des Vesuvs hat am Ab«ü> des 17. d. M. begonnen. Dis Lava fließt nach Pompeji zu hinunter. Eine gewal tige Säule schneeweißen Rauches, colorirt durch das Feuer, welches der Spitze des Berges ent steigt, bietet einen prächtigen Anblick dar. Lava massen wurden auch in die Höhe geschleudert.? Ein New-Yorker Bankhaus hat kürzlich einen Mammuth-Süberklumpen erhalten, welcher mit der Verpackung 4000 Pfund wiegt und einen Geldwerth von 64,000 M. repräsentirt. Diese unübertroffen dastehende Masse von Silber wurde von Veracruz aus für die Ausstellung in Phila delphia verschifft. Ein brauner Hund mit Steuermarke „Amtshauptmannschaft Flöha 1636, 1876" ist zugelaufen und kann gege» Erstattung der Futter kasten und Jnsertionsgebühren abgeholt werden in der Wilhelmshöhe zu Langenstriegis. Ein junger Mensch, welcher Lust hat die Tisch leret zu erlernen, kann ein Unterkommen fin den in der Bau- und Möbelfabrik von E Jäger im Hammer. WMiches,fiesßiAes Dienst sucht für sofort oder bis 1. April Louis Fischer in Lichtenau. Einem ordentlichen Mädchen von 16 bis 17 Jahren kann zum 1. 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Berantwortlicher Redacteur: Otto Roßberg. — Druck und Verlag vm E. G Roßberg in Frankenberg.