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1876 W 14 /ranlrcnlieM Nachnchtslilatt Bezirksanzeiger Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des Königl. Gerichtsamts und des StadtratHS zu Frankenberg npete von Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1j Mark. Zn beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. von C Frankenberg, am 29. Januar 1876 Den Berathung vorgelegt werden wird von ^nebiuit >. Mannar mkenberg nals der nunmehr diedlvr, rlnssvvo l äie 6e ck haben, ihren, in mgen zu 187«. enabend Noß ab- cdurch mit aden, daß rden, wo- Privateisenbahnen für das Reich an sie herantreten sollte. (Das Project soll auch in Berlin, wo sich selbst der Finanzminister Camp hausen dagegen ausgesprochen, aufgegeben wor den sein und es sich nur um den Ankauf preu ßischer PrivatbahNen durch den preußischen Staat handeln.) Die Dr. Nachr. bemerken zu der Mittheilung, daß dem Landtage nach seinem in nächster Zeit bevorstehenden Zusammentritt von Seiten der Regierung auch ein neues Wasserlaufsgesetz zur den Industriellen dabei betheiligt ist, wird diese Nachricht mit Dank und Freude begrüßen, denn hier ist noch eine Lücke in unseren Gesetzen, welche vieles Unrecht zuläßt, wie dies schon aus der Menge langwieriger Wasserprocesse zu er kennen ist. Namentlich unser Gebirge hat viele Wasserkräfte aufzuweisen, welche alle zu Gunsten der Industrie, durch Fabriken und Mühlen aller Art, ausgenutzt werden und wodurch viele Tau sende ihren Unterhalt finden. Während der Sommermonate aber, wo die Wasser ohnehin etwas zurücktreten, kommen die Herren Oekono- men und schlagen dieselben kraft ihrer angeb lichen Rechte auf ihre Wiesen, setzen selbige per manent 3 bis 4 Monate unter Wasser, unbe kümmert darum, ob die industriellen Werke in zwischen arbeiten können oder nicht. Oft kommt es vor, daß ein Bauer, um für wenige Thaler Heu mehr zu erzielen, das Wasser einer benach barten Fabrik auf Monate entzieht, welche die so verlorene Kraft in Dampf ersetzen und da für Tausende von Thalern in Kohlen aufwen den muß! Ja, es ist nachweislich oft auch der Fall, daß der Bauer außer seinem Nachbar sich selbst sehr schädigt, indem durch die zu lange Bewässerung seine Wiesen versauern und ver sumpfen." Der gräßliche Raubmord, den wir in vor. Nr. aus Leipzig smeldeten, ist nicht am Freitag, wie dort zt 7. und spätestens Empfang lecteur. welchen Mozart 1787 componirte und woran sich seitdem Unzählige ergötzt haben. Auch das „fricassirte Trompetenquartett" wird in der ge lungenen Durchführung, in der wir es durch Hrn. Wolschke's Orchester zu sehen schon Ge legenheit hatten, viel Heiterkeit erregen. Den Tanzlustigen wird durch den dem Concert folgen den Ball Rechnung getragen werden. Die gesammte hohe Aristokratie Dresdens ist jetzt nicht wenig mit den Vorbereitungen zudem am 15. Februar in Aussicht stehenden großen Maskenfeste beschäftigt, welches mit ganz beson derem Glanze Se. Ex. der Kriegsminister von Fabrice den hohen und höchsten Kreisen giebt. Neuerdings hören die „Dr. N." daß der deutsche Kaiser, wenn sonst nicht besondere Hindernisse eintreten, diesem Feste beiwohnen will, während das Erscheinen des Kronprinzen des deutschen Reiches und der Frau Kronprinzessin so gut wie sicher ist. In den Sälen des Herrn von Fabrice wird schon jetzt fast täglich probirt und geübt, denn der Mittelpunkt des Maskenfestes soll eine nach der Historie getreue Copie des Hofes der Katharina von Medici sein. Die Finanzdeputation der Zweiten Kammer hat am Sonnabend eine über 5 Stunden wäh- reudL Sitzung zur Berathung verschiedener Ei- senbahnprojecte abgehalten. In derselben ist, wie die „Dr. N." aus guter Quelle hören, die Frage des Ankaufs der Eisenbahnen durch das Reich anderweit zur eingehenden Besprechung gekommen und hat die Deputation einstimmig beschlossen, sich in dem der Kammer zu erstat tenden Berichte über „Eisenbahnsachen" ganz entschieden gegen dieses Project auszusprechen und der königlichen Staatsregierung zu erkennen zu geben, daß das sächsische Volk erwarte, es werde auch die königl. StaaiSregierung im In teresse des Landes in gleicher Weise sich ver halten, wenn und gleichviel unter welcher Form die Frage des Erwerbes von Staats- oder auch auf unser Blatt für die Monate und AltLrL werden zum Preise von 85 Pfg. noch entgegengenommen. Vom Monat Januar find noch einige Exemplare vorräthig. Vie LxpeiMioll äks krLnkeaberxer ALvdrivktsblLttos. Erledigt hat sich die unter dem 11. August 1875 erlassene öffentliche Vorladung des Schneidergesellen Franz Emil Weichold aus Großvoigtsberz bei Nossen. OertticheS und Sächsisches. Frankenberg, 2. Februar. — Unsere Mittheilung der vor. Nr. über den am vorigen Sonnabend auf dem hiesigen Bahnhofe Verhafteten bedarf der Berichtigung dahin, daß derselbe nicht aus der Anstalt ent wichen, auch kein Sträfling, sondern ein bei dem Ober-Schweizer des Kammergutes in Diensten stehender Correctionär, also ein seinem Herrn entlaufener Dienstbote ist. — Das muntere Treiben, welches am Rhein besonders die Faschingszeit veranlaßt, scheint sich mehr und mehr auch im nüchtern Mitteldeutsch land einzubürgern. Wie Leipzig seit Jahren schon mit Erfolg das Carnevalstreiben vor den Fastnachtstagen im Saale und während dersel ben auf der Straße sich entwickeln sieht, wird dasselbe auch seit einigen Jahren in der Reichs hauptstadt von mehreren großen Carnevals- gesellschaften gepflegt. In Sachsen hat Plauen mit Erfolg auch hinsichtlich des Uebertragens des Fastnachtsscherzes in die Oeffentlichkeit des Otratzenlebens nachgeahmt und allerorten findet Wan trotz der „schlechten Zeit" von Wirthen und Privaten Maskenbälle und -Scherze angekün digt. Hier hat seit mehreren Jahren schon regel mäßig der dramatische Verein Maskenbälle ab gehalten und daß dieselben angesprochen, dürste der auch für dies Jahr (11. Febr.) wieder vor bereitete beweisen. Hr. Restaurateur Peger im Hammerthale hat zum ersten Male für nächsten Montag einen Maskenball arrantzirt, nachdem schon in der Umgebung ihm die Gasthossbesitzer in Ebersdorf und Oberlichtenau vorangeaangen. Eine Faschingsgabe bietet der Oeffentlichkeit zum ersten Male auch Hr. Musikdirector Wolschke in > dem morgen Abend im Benedix'schen Saale ftatt- findenden Extra-Concert, das vorzugsweise Eom- ipositionen heitern Genres, voran die berühmte iBauernsinfonie, bietet, den musikalischen Scherz, L. Februar 187« von Vormittags 9 Uhr an werden im hiesigen GerichtSamtShause von den zum Creditwesen des Weinhändlers Friedrich Frisch gehörigen Weinen und Spirituosen ca. 1000 Flaschen, darunter Nackenheimer, Oppenheimer, Niersteiner 1868er, Hochheimer, Forster Traminer, Bernkastter Doctor, Dorf Johannisberger, Deidesheimer,Geisenheimer, Marcobrunner, Liebfrauenmilch, Rauenthaler, Rüdesheimer, Rüdesheimer Berg, Rauen- thaler Wonneberg, 100 Flaschen Tokayer, Madeira, Portwein, Champagner, Jamaica-Rum und 100 Flaschen französischer Cognac gegen so fortige Bezahlung öffentlich versteigert. Hainichen, am 27. Januar 1876. Königliches Gerichtsamt Lobe. Lotze. uar «. theiligung stand. ulen äie b 11 vbr brvieAer- )8. verrr. von 81 1876. kr»u. 068 Mvll