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,r und Beztrksanzeiger --'e P Amtsblatt der König!. AmtShauptmannschast Flöha, des König!. Gerichtsamis und des Stadtraths zu Frankenberg. - Erscheint wöchentlich drei Mal. Bierteljiihrlich Ij Mark. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post - Expeditionen. Bi- Königliches Gerichtsamt Frankenberg, am 11. Februar 1876. Wiegand. Seidler. Notizen über Stationen aus unserer Man Kronprinzessin des die r- r. 57666 2386 2300 1775 979 60117 2501 2094 1842 1112 —4— Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. spricht davon, daß der nächste Reichs- Aufgegebene Angekommene Depeschen Gewehren. Nach einer andern Lesart soll so gar von auswärts Militär herbeiaeholt worden sein. An dem ganze» Gerücht ist jedoch kein wahres Wort. Daß hier wie überall über schlechten Geschäftsgang geklagt wird und viele Branchen auch wirklich sehr schlecht gehen, wie die Eisenbranche u. A., ist allerdings Thatsache, es giebt aber auch wieder einige Zweige, welche völlig zufriedenstellende Resultate ergeben, wie die Handschuhfabrikation, das Strumpfgeschäft und einige andere. Wie ich jedoch vernehme, soll auch die Eisenbranche Aussicht haben, sich in kurzer Zeit zu heben. Es wäre allerdings in allen Branchen ein recht flotter Geschäftsgang zu wünschen, denn es herrscht bei der nicht un bedeutenden Zahl unbeschäftigter Arbeiter in vielen Familien bittere Noth. Die Arbeitsstockung in der Maschinenfabrika tionsbranche nimmt in Chemnitz leider immer noch in betrübender Weise zu. So wird aus Mangel an Aufträgen in der Sächsischen Ma schinenfabrik (vormals Hartmann) jetzt nnr noch 3 Tage per Woche gearbeitet, trotzdem schon über 1200 Arbeiter abgelohnt worden sind. (In Berlin sind augenblicklich fast 23,000 Arbeiter ohne Beschäftigung. Bei Borsig sind von früher 2000 Maschinenarbeitern nur noch 700—800 beschäftigt.) Die bisher schon auf den Staatsbahnen be standene Vergünstigung der vom Tage vor Weih nachten und Ostern bis Mittwoch nach diesen Festen und vom Pfingstsonnabend bis zum Freitag nach demselben verlängerten Dauer der an den erstern Tagen gelösten Tagesbillets ist nach jetzt mit den Verwaltungen der Mulden- thal-, Leipzig-Dresdner-, Chemnitz-Aue-Adorfer- und Chemnitz-Kommotauer - Eisenbahngesellschaf- teu getroffener Vereinbarung auch auf diese Bahnen ausgedehnt worden. Die bisher in Pirna garnisonirenden beiden Schwadronen des Gardereiterregiments (4. und 5.) werden nach Dresden gezogen. Nach Pirna wird die bisher in Radeberg gestandene 1. Ab- theilung des 1. Feldartillerieregiments Nr. 12 verlegt. In Dresden ist am Sonntag Nachmittag ein Soldat das bedauernswerthe Opfer einer ihm verheißenen Belohnung geworden: auf der Au- gustusbrücke war einem Herrn vom Winde der OertlicbeS und Sächsisches. Frankenberg, 16. Februar. — Die statistische Uebersicht über den Ver- Einnahme Mk. 62572 1878 1618 1226 594 1875 ist folgende Pflege: kehr bei den im Königreich Sachsen gelegenen Reichs-Telegraphen-Stationen auf das Jahr erschienen. Wir entnehmen derselben Der Kronprinz und . , deutschen Reichs sind am Dienstag Mittag zu einem mehrtägigen Besuche an unserm königlichen Hofe in Dresden eingetroffen und am Bahnhofe vom König und der Königin und Prinz und Prinzeß Georg empfangen und in herzlichster Weise begrüßt worden. Der König trug die Uniform seines ostpreußischen Dragonerregiments, Prinz Georg die seines preußischen Ulanen regiments. Die am Bahnhofe und in den Stra ßen versammelte Menge begrüßte das kronprinz- liche Paar mit freudigen Zurufen und nament lich riefen die zahlreich anwesenden englischen Damen ihrer fürstlichen Landsmännin den hei mischen Zustimmungsruf „Hip, Hip, Hurrah" entgegen. Der zum Ehrendienste beim Kron prinzen bestimmte Commandeur des 1. Reiter regiments, Major v. Kirchbach, trug bereits die neue sächsische Husarenuniform. Die fürstlichen Gäste wohnten am Abend mit der königlichen Familie dem großen Maskenfeste beim Kriegs minister v. Fabrice bei. Chemnitz Frankenberg Mittweida Hainichen Oederan Dem „Leipz. Tgbl." wird aus Chemnitz ge schrieben: Auf unerklärliche Weise hat sich nach auswärts das Gerücht von hier vorgekommenen Arbeiterunruhen verbreitet. Die geschäftige Fama hat sich nicht gescheut, selbst von einer Ärbeiter- revolte zu sprechen und, um den kühnen Erfin dungen die Krone aufzusetzen, sogar zu behaup ten, die Polizei sei zu schwach, die Exceffe zu unterdrücken, vielmehr habe Militär eingreifen Müssen und immerwährend patrouillirten Ab heilungen von Soldaten mit scharf geladenen Bekanntmachung. Auf Grund der Anzeige vom 19. und Registratur vom 28. Januar 1876 ist heute im Handelsregister für den Bezirk des unterzeich neten Gerichtsamtes auf Foliuin 137 das Erlösche« der Zweigniederlassung der Berliner Firma: Born St Joachim in Frankenberg verlautbart worden. Hut entführt und unterhalb der Brücke aufS Eis geschleudert worden. Durch das Versprechen, ihm einen Thaler zu geben, das der Mann dem Soldaten gemacht, bögab sich dieser aufs Eis, brach aber ein und verschwand im Wasser, ohne daß es Herbeieilenden gelang, ihn zu retten. Der unbekannte Huteigenthümer hatte sich in zwischen davon gemacht. Etat nicht unerhebliche Mehrforderungen ftlr Militärzwecke enthalten wird. Es soll nämlich beabsichtigt sein, eine gründliche Reform in der bisherigen militärischen Kost herbeizuführen, da man sich der seiner Zeit von fachmännischer Seite bis aufs Evidenteste nachgewiesenen That sache nicht länger verschließen kann, daß die bis herige Ernährung der Armee für die meist noch in der Entwickelung begriffenen jungen Männer, zumal im Hinblick auf die Strapazen des Dien stes, absolut nicht ausreicht. Gleichzeitig mit den in dieser Beziehung ins Auge gefaßten Maß regeln soll auch eine kleine Erhöhung der Löh nung für die Gemeinen im Plane liegen, doch steht diese für jetzt noch nicht in so bestimmter Aussicht, wie die Reform der Naturalverpflegung. Der Reichstag wird sich den hier in Rede stehen den Forderungen um so weniger entziehen, als er sie selbst mehrfach gestellt hat. Es wird dabei zur Erwägung kommen, ob nicht durch anderweitige Ersparungen die hier nothwendigen Ausgaben sich werden'ausgteichen lassen. Die in der Reichstägssitzung vom 6. Febr.^ in welcher der Reichskanzler das Gebühren der' socialdemokratischen Presse und Agitatoren zeich nete, anwesend gewesenen socialdemokratischen Abgeordneten veröffentlichen einen Nothschrei darüber, daß es ihnen durch Annahme des Antrags auf Schluß der Debatte feiten der Majo-' rität nicht möglich gewesen ist, sich gegen die Angriffe und Beleidigungen zu vertheidigen. Sie protestiren dabei „gegen diesen unerhörten Act der Vergewaltigung der Minorität gegen die Majorität und überliefern denselben dem Urtheil der öffentlichen Meinung". Die D. A. Ztg. Ausgeloofte Stadtschuldfcheiue. Von den auf's Jahr 1875 ausgeloosten hiesigen 4 Z Stadtschuldscheinen sind Serie Ul. 296 über 100 Thlr. und Serie IV. Jg 23, 62 und 187 je über 50 Thlr. noch nicht eingeganaen. Die Inhaber derselben werden zu deren Einreichung nochmals mit dem Bemerken aufgefordert, daß die Verzinsung der Capitalbeträge mit dem 31. December 1875 aufgehört hat. Frankenberg, am 14. Februar 1876. Der Stadtrat h. Meyer, Brgrmstr.