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vom IS. Januar bis I. Februar dieses Jahres Ml hiesiger Rathsexpeditionsstelle zu der festgestellten Expeditionszeit zu bewirken. Frankenberg, am 10. Januar 1876. Bekanntmachung, die Anmeldung von Gebürte« beim Kirchenb«chsührer betr. Ergangener Verordnung gemäß sind in die Kirchenbücher nicht allein die getauften Kinder, sondern vielmehr sämmtliche in der Kirch gemeinde vorkommende Geburten einzutragen. Die Hebammen haben deshalb die bezüglichen Anmeldungen in der bisherigen Weise und jedes «al spätestens nach Verlauf von 8 Tagen zu bewirken. — Oberpf. Lesch. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 28. Januar. — Ein recht betrübender Unglücksfall erregt feit Mittwoch die allseitige Theilnahme unserer Bewohnerschaft. . Gegen 6 Uhr Nachmittags kam an diesem Tage ein Einspänner, dessen Insassen von eiüer geschäftlichen Tour zurückkehrten, auf der Straße vonr Dorfe Sachsenburg nach der „Ftscherschenke" yerabgefahren. Nicht weit von letzterm Gasthofe gerieth der Wagen auf der ei sigen, glatten Straße in's Schleudern, das Pferd würde dadurch scheu und ging durch, wobei der Lenker des Geschirrs, Hr. Zimmermstr. Sachße von hier, vom Wagen gerissen wurde. Zum Glücke jedoch — da viel größeres Unheil noch entstehen konnte — stürzte bald der von dem da hinsprengenden Thiere fortgerissene Wagen um und sammt dem Pserde in den Straßengraben, während die noch übrigen Insassen auf die Straße geschleudert, dabei aber einige in recht bedauerlicher Weise beschädigt wurden. Während der glücklicherweise mit einigen äußerlichen Ver letzungen davongekommene Hr. Bankdirector Schulze von hier nach der nahen Fischerschenke zur Herbeiholung von Hülfe sich begeben konnte, wurde Hr. Baumeister Tänzler aus Chemnitz in bewußtlosem Zustande und mit erheblichen äu ßerlichen Verletzungen, namentlich am Kopfe, vor- gefunden, so daß er nur bis zur Fischerschenke transportirt werden konnte, woselbst er auch jetzt noch unter der Pflege seiner schleunigst telegra phisch herbeigerufenen und noch am selben Abende eingetroffenen Gattin darnieder liegt. Hr. Kauf mann Julius Barthel von hier, der kaum 5 Minuten vor dem Unfälle den ihn einholenden Wagen bestiegen, erlitt einen zweifachen Ober schenkelbruch und konnte nur unter vielen Schmer zen und Mühen mittelst eines gerade die Straße passirenden und sofort unterstützungsbereiten Sachsenburger Fuhrwerks in seine Wohnung ge bracht werden. Hrn. Zimmermstr. Sachße wurde durch den Sturz eine Rippe gebrochen. Wir freuen uns, dieser Unglücksbotschast die Mitthei- lung anfügen zu können, daß auch bei den bei den Schwerverletzten trotz der anfänglichen be gründeten großen Besorgnisse heute eine Besse rung des Zustandes eingetreten ist. Der Schütz'schen Tapetenfabrik in Wurzen sind vom Ministerium des Innern 11 silberne Medaillen und 7 Belobigungs-Decrete für lang jährige treuverdiente Arbeiter zugegangen. Auch der Pirnaer Gewerbeverein beabsichtigt, in diesem Jahre eine allgemeine Ausstellung von gestellt »i ist man i strafung , rn Berlin hat ganz Fürst Bis das Bert Korrespor wie nöthi gierungskl nicht alle sich gehen im Laufe feine fest, unterhalt, lich in sei sehen, die und ehrl Jnzwische das unter sich Heuer stören. 5 gen von i wie viele dem statt! und mit Mten mi Hause, zu ten und achtung s erhalten die Bezirk sam die entschädig müssen, Verein m ! beschäftigt wie wir demokrati sitzenden, neten, ol zur Bedb i und Ball l doch wirk Mrasend stalt von 'Er selbst wenn ihn gemacht l Geradi möchte m L der Lage z reich geei H Bankbillel Uder neuer Iren Gebü Znennen s gfür SOM Lfür 200 «Dagegen «Gewicht) «Pf-, 180 DMark 90 z Unterschie Fnutzen, a «schreiben Jaußerdem I Am 2( »hundertjä »Sachs ge I sammelter Deinem Lo »selbst die »umgeben, Mchwungvc «Meisters, »enthüllt Meier, zu Men ein .F Das K Düngst au Müstenver Lehrlingsarbeiten zu veranstalten. Für die besten Arbeiten ist eine Prämiirung in Aussicht genommen. Wiederum ist der wiederholt schon von uns rühmlichst hervorgehobene rührige Berndt'sche Kunstverlag in Dresden mit photographischen Neuheiten an die Oeffentlichkeit getreten, die diesmal speciellsächsische Kreise interessiren werden. Während früher erwähnte Producte jenes Ver lags, wie „Fürst Bismarck, dem Kaiser Vortrag haltend" und „Der deutsche Kronprinz bei dem Grasen Moltke" mehr politische Bedeutung haben, zeigen uns die neuesten Bilder das sächsische Königspaar mehr von der der Außenwelt ab- gekehrten Seite des Eigenlebens: den König Albert, p-ocul oexotiis, anscheinend auf der Rückkehr von einer Lieblingsbeschäftigung, dem edlen Waidwerke, im Jagdcostüm in der Nähe seines gebirgischen Jagdschlößchens Rehefeld, das sich im Hintergründe hervorhebt, ungezwungen auf einem gefällten Baumstämme ausruhend, — die Königin Carola, im Parke der königlichen Villa zu Strehlen, augenscheinlich Betrachtungen über ein vor ihr liegendes aufgeschlagenes Albuni, das deutlich auf dem einen Blatte das Schlöß chen Rehefeld zeigt, freundlich-milden Antlitzes nachhängend. Beide Bilder, von denen bis jetzt Folioblätter » 10 M. und Quartblätter » 6 M. erschienen sind, werden gewiß bald manches Familienzimmer, manchen Salon zieren, während bescheidenere Wünsche die oemnächst erscheinen den Cabinet- und Visitgrößen befriedigen werden. Tagesfleschichle. Deutsches Sketch. Der Reichstag setzte in seiner Sitzung am 26. Januar die Berathung über die Petition des Journalistentages, betreffend den Zeugnißzwang, fort und nahm fast einstimmig den Antrag der Commission auf Ueberweisung der Petition an die Reichsjustizkommission an, nachdem der Direk tor des Reichsjustizamtes sich mit den den Com missionsantrag befürwortenden Ausführungen des Abg. Lasker einverstanden erklärt und Son nemann seinen weitergehenden Antrag behufs Erzielung eines möglichst einstimmigen Votums des Reichstages zurückgezogen hatte. Die Uebersetzung der gegen den Reichskanzler gerichteten als unwahre Angaben enthaltend be zeichneten Brochüre des Grasen Arnim „kro mbilo" in das Englische hat jetzt Veranlassung zur Ver öffentlichung Meier Actenstücke im „Reichsan- Bekanntmachung. Vom diesjährigen Reichsgesetzblatt ist das 1. und 2. Stück erschienen, welche zur Einsichtnahme an Rathsstelle ausliegen. Darinnen ist enthalten: ^2 1107. Gesetz, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Telegraphenverwaltung ; vom 3. Januar 1876. 1108. Zweite Bekanntmachung, betreffend die Anwendung der W 42 und 43 des Bankgesetzes vom 14. März 1875 ; vom 7. Januar 1876. Jü 1109. Gesetz, betreffend die Abänderung des Artikel 15 des Münzgesetzes vom 9. Juli 1873 ; vom 6. Januar 1876. ^2 1110. Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste; vom 9. Januar 1876. 1111. Gesetz, betreffend den Schutz der Photographien gegen unbefugte Nachbildung ; vom 10. Januar 1876. 1112. Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern und Modellen; vom 11. Januar 1876. Frankenberg, am 27. Januar 1876. Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmstr. rlsaanae der Behörde oder Person, welche sie in die Stammrolle ausgenommen hat, als auch nach der Ankunft an den, neuen Ort derjenigen welche daselbst die Stammrolle führt, spätestens innerhalb dreier Tage zu melden. 9 Nersäumuna der Meldefristen 1, 6, 8) entbindet nicht von der Meldepflicht. , . ... 10. Wer die vorgeschriebenen Meldungen zur Stammrolle oder zur Berichtigung derselben unterläßt, »st mrt Geldstrafe brS zu dreißig Mark welche nach^den^ vorstehenden Bestimmungen der deutschen Wehrordnung am hiesigen Orte zur Anmeldung zur Militär- «stamrolle verbunden sind, werden hierdurch aufgefordert, die Meldung .. sind, aber auch den deutschen glänzend das Ver- hältniß des Kanzlers zum Kaiser, sein offenes Vorgehen und die geringe diplomatische Befähi gung des Grafen Arnim und seine selbstsüchti gen das Wohl des Ganzen hintansetzenden Be strebungen zeigen. In dem einen Schriftstück, einer Eingabe des Kanzlers an den Kaiser vom 5. December 1872, wird Graf Arnim wegen seiner persönlichen, das politische Urtheil beherr schenden Eindrücke für den Posten eines Bot schafters am Hofe zu Paris als nicht brauchbar hingestellt. Aus dem andern Berichte, vom 14. April 1873, erhellt, daß der Botschafter, mit Umgehung des amtlichen Weges durch den Reichs kanzler, sich über diesen beim Kaiser beschwert Hal. Fürst Bismarck weist auf den unsicher«, wenig glaubwürdigen Charakter Arnim's hin und bittet den Kaiser, derselbe möge Arnim an weisen, amtliche Beschwerden über seinen Vor gesetzten durch diesen bei dem Kaiser einzureichen, weil es ihm andernfalls unmöglich sei, neben den Kämpfen in den Parlamenten, im Mini sterium, mit den fremden Kabinetten, sowie ge gen sociale und Preßeinflüsse, sich auch noch die zur Führung der Geschäfte nothwendige dienst liche Autorität durch schriftliche Diskussion zu erkämpfen. Bismarck macht darauf aufmerksam, daß er dem Kaiser seine Meinung über Arnim seit Jahren niemals verhehlt habe, weist auf die in Rom mit dem Grafen gemachten Erfah rungen hin und erwähnt den von ihm und An deren getheilten Verdacht, daß Arnim seine ge schäftliche Thätigkeit gelegemlich seinen persön lichen Interessen unterordne. Der Reichskanzler erinnert den Kaiser schließlich, daß, als er von einer Versetzung Arnim's von Paris nach Lon don sprach, von dort aus der heftigste Protest wegen der Neigung des Letzteren zur Jntrigue und Unwahrheit eingelegt und erklärt wurde, „man würde kein Wort glauben, was er sagen könnte". * Berlin, 25. Januar. Nachdem der bran denburgische Provinziallandtag geschlossen wor den und der preußische Landtag sich vertagt hat, ist der deutsche Reichstag wieder Herr der Lage. Es fehlt aber an bedeutenden politischen Vor gängen, um die Räume des Reichstagssitzungs saales zu füllen, denn weder die manchmal spär lich genug versammelten Abgeordneten, noch die Zuhörer auf den Tribünen finden ein großes Gefallen an den Verhandlungen über die Straf gesetznovelle, so wichtig auch die Angelegenheit der Verschärfung strafgesetzlicher Bestimmungen von liberaler wie von konservativer Seite dar.