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MM. FrMkcnliLrgerUachrlchtsb latt und Bezirksanzeiger >mit- Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des Königs. Gerichtsamts und des Stadtraths zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1t Mark. Zn beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. »ft. > au Helfer. »er- d. I. en bis- benst «. Ver- e (bei rde«. nd. tt. aale 4 3 lade. ublikum i ich im bin und iraturen den, sei ut aus- m neue Wunde 1538b.) .v., ein- Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Der Kaiser hat bei der Neujahrsgratulation wiederholt Gelegenheit genommen, seiner Freude darüber Ausdruck zu geben, daß die politische Lage eine Friedensdauer bürge. Diese Versiche rungen von maßgebendster Stelle aus sind mit um so größerer Genugthuung aufzunehmen, als die Entwickelung der Dinge im Osten Europa's nachgerade eine bedenkliche Wendung anzuneh men begann. Bei dem Empfang des diploma tischen Corps blitzb die außerordentliche Freund lichkeit nicht unbemerkt, welche der Kaiser vor zugsweise dem Botschafter der französischen Re publik Grafen v. Gontaut-Biron gegenüber an den Tag legte. Der preußische Kriegsminister v. Kameke, an erkannt als ein Ingenieur allerersten Ranges, erschien bei dem Ministerrath am 31. December mit einer Kiste unter dem Arm. Einer seiner Kollegen richtete an ihn scherzhaft die Frage, ob das vielleicht eine Thomas-Kiste sei. Herr v. Kameke bejahte die Frage und theilte zu nähe rer Instruction mit, daß die 1 Fuß lange und 1H Fuß breite Kiste in zwei ungleiche Abthei- lungen getheilt sei. In die kleinere Äbtheiluüg wird der Sprengstoff gelegt, während in der größeren Abtheilung sich das einfach construirte Uhrwerk befindet, welches bei seinem Ablaufen eine Nadel in Bewegung setzt, die durch die Oeffnung an der Scheidewand in die andere Abtheilung hineinschnellt und dort den Spreng stoff explodiren läßt. Diese von der Berliner Polizei in Folge des Bremerhavener-Unglücks an gehaltene Kiste ist vom Kriegs-Ministerium der Artillerieprüfungs-Kommission überwiesen worden. Der Bundesrath hat sich hinsichtlich der Ein gabe des Journalistentages, das Strafgesetzbuch 187b. LS» wird zu sangabe Nach einer Verordnung des Landesconsistoriums ist auch fernerhin bei Ehescheidungen vor dem Geistlichen ein Sühnetermin abzuhalten. In Leipzig ist im vorigen Monat der frühere Domcapitular zu Breslau, Frhr. v. Richthofen, da er im Altkatholicismus, zu welchem er bekanntlich übergetreten war, für seine Hoffnungen keine Erfüllung und für sein religiöses Bedürfniß keine Befriedigung gefunden, zur evangelischen Kirche übergetreten. Es liegt hier ein interessantes Seitenstück vor zu dem Verfahren des Fürst bischofs von Breslau Grafen Sedlnitzki, welcher, 1835 auf den oberhirtlichen Stuhl berufen, sein Amt schon 1840 freiwillig niederlegte und später zur evangelischen Kirche übertrat. In Zittau wurde am Neujahrstage ein Kürsch nerlehrling, welcher mit dem Zuge von Zittau nach Hirschfelde zu seinen Eltern zu fahren im Begriff stand und sehr schnell nach dem Bahn hofe gegangen war, infolge der Erhitzung vom Schlage getroffen und todt im Coupee gefunden. Vorigen Donnerstag hat in Meißen ein Hund den an einen rothwollnen Lappen angefrorenen rechten Fuß eines etwa 8jährigen Kindes aus der Triebisch auf das Ufer geschleppt. Der Fuß wurde der Polizei und später der Staatsanwalt schaft zu etwaiger Ermittlung eines Verbrechens zugestellt. Es hat sich aber ergeben, daß dieser Fuß von einem bedauernswerthen Knaben im Triebischthal herrührt, dem er infolge Mangels ärztlicher Hiilfe und ungenügender älterlicher Pflege förmlich abgefault und von den Aeltern leichtsinnigerweise in die Triebisch geworfen wor den ist. Der Knabe leidet überdem noch durch Aufliegen entzündeter Stellen am ganzen Kör per und ist ein Bild des Jammers. Sächsisches. Frankenberg, 7. Januar. Im vorigen Jahre wurden im Königreiche Sachsen 13 neue Eisenbahnen mit einer Gesammt- länge von 456 Kilometer dem Betrieb übergeben. Es sind dies, nach einer Zusammenstellung des Lpz. Tgbl., folgende Linien: I.Mai: Ebersbach- Sohland, Theilstrecke der Südlausitzer Staats- bahu, 14 Kilom. lang ; 10. Mai: Glauchau-Pe- ' V nig, Theilstrecke der Muldenthalbahn, 18 Kilom. lang; 17. Juni: Dresden-Zossen-Berlin, 176 Kilom. lang, wovon auf sächsisches Gebiet 45 Kilom. entfallen; 23. August: Chemnitz-Komotau mit Zweigbahn Pockau-Olbernhau, 59 Kilom. lang; 20. Septbr.: Sächsisch-Thüringer Bahn (Weischlitz-Wolfsgefährt), 55 Kilom. lang, wo- ' vpn auf sächsisches Gebiet 24 Kilom. entfallen; 15. Octbr.: Pirna-Arnsdorf, Verbindungsbahn - Zwischen der Sächsisch-Böhmischen und der Süd- ^»Mer Staatsbahn, 21 Kilom. lang; Zittau- G.örlch^33 Kilom. lang; Riesa-Elsterwerda, 26 KÜom. läng; 1. Novbr.: Freiberg-Mulda, Theil strecke der Bahn Freiberg-Brüx, 14 Kilom. lang; 15, Novbr.: Chemnitz-Aue-Adorf, 112 Kilom. lang; 29. Novbr.: Zwickau-Falkenstein, 37 Kilom. lang; 9. Decbr.: Rochlitz-Colditz-Großbothen, Thälstrecke der Muldenthalbahn, 47 Kilom. lang ; 24. Decbr.: Zwota-Klingenthal, Zweigbahn der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn, 8 Kilom. lang. Von diesen 13 Bahnen wurden 11 von Privat gesellschaften und nur 2 von der Staatsverwal tung erbaut. Me das Lpz. Tgbl. aus zuverlässiger Quelle erführet, sind von den zur Einlösung aufgerufenen 12 Millionen Thaler kgl. sächs. Caffenscheine, die übrigens ihre Gültigkeit erst am 30 Juni d. Z. verlieren, nur noch circa 1 Million Thaler im Umlauf. Bekanntmachung;. Der am 29. December vorigen Jahres in Sachsenburg aufgegriffene wiederholt bestrafte Handarbeiter Friedrich Hermann Thoma- Hat dortselbst ein Paar noch gute lederne Frauenstiefeletten zum Schnüren zum Verkaufe ausgeboten, über deren Erwerb er sich nicht auszuwet- sen vermocht und steht zu vermuthen, daß Thomas diese Stiefeletten gestohlen und an eine bisher noch nicht ermittelte Person in Sachsenburg verkauft hat. Etwaige hierauf bezügliche Wahrnehmungen wolle man ungesäumt hier zur Anzeige bringen. Frankenberg, am 7. Januar 1876. .DasKöniglicheGerichtsamt. Wiegand. Reinicke. r a- chm» .lichst Bekanntmachung für de« Standesamtsbezirk Ober- «ud Niederwiesa. Bei dem unterzeichneten Standesamt ist für Aufgebote für Eheschließungen, sowie für die Eheschließung selbst jeder Donnerstag von früh 8 bis 10 Uhr als Expeditionszeit festgesetzt worden. Hingegen werden Anzeigen von Geburten und Sterbefällen jeden Tag außer den Sonn- und Feiertagen von früh 8 bis 10 Uhr ex- pedirt. Das Expeditionslocal befindet sich bis auf Weiteres bei dem unterzeichneten Standesbeamten. Man bringt dieses für obengenannte Ortschaften zur allgemeinen Kenntniß und Nachachtung. Oberwiesa, den 7. Januar 1876. Das Standesamt daselb Carl Friedrich Rauft. Freitag, de» 14. Januar, Nachmittags halb 3 Uhr.