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Frankenberger Nachrichtsblatt ke und Bezirksanzeiger in der Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Co Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 12t Ngr. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. ng. wer Hofe »nd - SUH» nd. rn. s6. e ältere meinen ch aber recht- melven L-V MM» om 3. Ichen, owohl > auch e mit elftere ichftea Dank« miffar dir so ichiet. i Ua- er >er 'oben- -4. d. Serre -M 'M immer die betheiligien Kreise lebhaft berührt und auch außerhalb Sachsen- Aussehen macht, ist eine kleine Wendung zu Gunsten de- früheren Amtsblattes, deS „Tageblatt", eingetreten: Sine Verfügung deS IustizminiftrrS an da- dafige Handelsgericht ordnet an, daß dir Insertion handelsgerichtlicher Nachrichten bi- zum Schluffe dieses Jahre- wieder, wie vorher, im Tageblatt erfolgen soll. (SS wurde mehrfach darauf hin- gewiesen, wie da- Handelsgesetzbuch vorschreibt, daß die Handelsgerichte alljährlich im December dir Blätter zu bestimmen haben, in denen ihre Firmenbekanntmachungen ic. erlassen werden.) Am Montag ftelltrn in Lindenau bei Leipzig die in den dortigen zahlreichen Pelzwaaren-Fär- bereien beschäftigten Behülfen die Arbeit ein. Der Grund dazu war, daß ihre Prinzipale sich über die Einführung von Arbeitskarten verüän- dtgt hatten, welcher. Eontrole sich die Grhülsen nicht fügen wollen. Dem „Frrib. A." wird von Olbernhau ge schrieben: Die Wilddieberei hatte in hiesigen EtaalSsorften und den Pfaffrodaer Waldungen in so frecher Weise überhand genommen, daß ein ganz energisches Einschreiten nölhig wurde. SS ist nun vor acht Tagen den Bemühungen der Forstbeamten und unter Beihülfe mehrerer österreichischer GenSdarmen gelungen, 5 Wild» diebe bet der frischen That zu ertappen und sie feftzunehmen. 3 frisch geschossene Rehe wurden ihnen abgenowmen. Die genannten S sauberen Burschen find au- Brandau und wurden unter starker EScorte geschloffen nach Komotau ringe, liefert. Di« weitere Untersuchung soll noch mehr Diebsgenossen, wohl auch sächsischer SeitS, an'S Licht gebrach« Haden. Die in Berlin jetzt concertirende Kapelle de- kgl. sächsischen Schützen-Regiment- Prinz Georg Rr. IV8, unter Leitung ihre- Dirigenten Han- Girod, nahm nach Mittheilung der „Voff. Z." am vergangenen Donnerstag Veranlassung, dem Reichskanzler Fürsten Bismarck eine Abendmusik zu bringen. Nachdem dir Kapell« die erste Piöce vorgetragen hatte, erschien der Fürst und lud Hrn. Girod in freundlicher Weise «in, auf das Wohl d«S sächfifchen Lande-vater- mit ihm rin GlaS zu lrrrrn. Al- dann die Kapelle noch zwei Concertüücke gespielt hatte, führte der Reichs- kanzlrr daS gesammte MufikcorpS durch die rei chen bewohnten Säle und Zimmer im Reichs. kanzler.Amte, ihnen in gemüthlicher jovialer Weise die in den einzrlnen Räumen aufgrsam- mrltrn historisch denkwürdigen Raritäten zeigend und erklärend. Zum Schluß wurde den Mu- stkern noch eine Erquickung gereicht, bet welcher der Reichskanzler in frischester, heiterster Laune sich mit den Einzelnrn untrrhielt und allen sei- nrn Dank für die ihm gewidmete Aufmerksam- leit und Urberraschung auSsprach. In OelSnitz fand man am 8. Juli in früher Morgenstunde den Buchhändler Merz in seinem GeschäftSlokale geknebelt und gefesselt über den D W Ladentisch liegen. Rach seiner Angabe ist er, während er noch in später Stunde eine Geschäft«» angrlegrnheit erledigen wollte, von 3 Männer» mißhandelt und um eine beträchtliche Summe beraubt worden. Dem schon von un- erwähnten Gewitter vom 4. d. M., welche- im Boigtlande und Ober» gebirge wieder stark mit Hagelschlag aufgetroffra, gesellte sich in Tharaud und dessen Umgebung ein gleich schwere- zu. Die Pferde deS vr- Mahnert aus Tharand würden während de« Fahren- erschlagen. Mit Mühe retteten sich di« beiden erschrockenen Insassen der Kutsche. DaS in dieser Woche ftattfindende Zwickauer Vogelschießen erfreut sich al- Volksfest »ine« außerordentlich zahlreichen Zuspruchs auch vo» auswärts. Am Sonntag find zu demselben allesi» durch die Bahn gegen 7VW Besucher gekomme». Tagesgeschichte. Deutsche« Keich. Für die bevorstehende Hrrbstsesfion d«S Reichs tages liegen bereit- 13 Regierungsvorlagen vo», nämlich der ReichShauShaltSetat pro 1875, die Martneanleihe, d«r Gesetzentwurf, betreffend die Verwaltung und Einnahmen deS Reiche-, de» Gesetzentwurf,, betreffend die Einrichtung de« ReichSrechnungShoftS, da- ReichSeisenbahngesetz, die Gründung einer Pension-kaffe für Hinter» bliebene gestorbener Reichsbeamten, der Gesetz entwurf, betreffend die HülfS. und Unterstützung«- lassen der Arbeit«!, der Gesetzentwurf, betreffend einige Bestimmungen der Gewerbeordnung, die drei Entwürfe, betreffend die Civilprozeßordnuug, die Strasprozeßordnung und die Gericht-Organi sation, und endlich die Revision de- Strafgesetz buch-. Die Briefmarkenfrage, so weit sie durch die neue Reichswährung b«troff«n wird, ist nun ent schieden. Demgemäß werden vom i. Janua» 1875 ab ausgegeben: Freimarken zu 3 Pfennigen, deren «S bisher auch gab, die aber nach der nrue» Einführung wrgfallen, da die neuen 3 Pfennige entschied«« mehr al- die alten (preußischen wa ren, welche nur einen Biertelgroschen darstellten. SS folgen, ganz genau sich drn bestehende» Sätzen anschließend, Marken zu 5, IO, 20 und 50 Pfennigen, letztere vorwiegend zur Francatu» der Pakete bienend. In der Form felbft wird vermuthlich ebenso wenig wi« in den Farbe» eine Aenderung eintreten. AlS vorläufig erste und birecte Frucht de« durch daS neue ReichS-Preßgesetz herbeigeführte» Fortfalls deS ZeitungSstempelS und der Eautione» sind in Preußen 72 neue Zeitungen und Zeit schriften zu regiftriren, an welchen Berlin aber nur mit 3 Fachzeitungen und einer politischen Monatsschrift participirt. Die Provinz West falen producirt seit dem I. Juli 13 neue Zei tungen mehr, die Provinzen Sachsen tt, Han- OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, IO Juli. — Der AuSmarsch, den am Montag früh än der sechsten Stunde unsere Scheibrnschützen- gilbe hielt, galt dem Besuche deS im festlich ge. schmückten Burgstädt stattgefundenen 2. sächsischen Schützentag«-, der zahlreich beschickt war, da- vorgelegte IS 8s enthaltende Statut annahm und al- Ort der Abhaltung deS nächstjährigen Schützentages Zschopau wählte. Herr KreiSdireclor Uhde hat folgende Bekannt machung erlassen: „Die Reise, welche Ihre königl. Majestäten in den ijüngst verflossenen Tagen dnrch den Regierungsbezirk Zwickau gemacht haben, hat an allen Orten, welche von derselben berührt worden sind, die sprechendsten Beweise Her ausrichtigen Freude, welche die Ankunst de» hohen Aönigspaare» bei den Bewohnern derselben, sowie der nahen und sernen Umgegend erregt hat, und der dem angestamm- cken Königshaus zugethanen treuen Gesinnung ergeben. Allerhöchstdieselben sind hierdurch in hohem Grade erfreut und befriedigt worden und haben mich beaustragt, den Behörden, Vertretern und Einwohnern der betheiligten Orte die» und Allerhöchstihren herzlichen Dank auszu- sprechen. Diesem ehrenvollen Auftrage komme ich in freu diger Stimmung über da» Miterlebte hiermit nach." An bi« b«i der Anwes«nh«it deS russischen Kaisers in Pillnitz ausgestellten Ehreneompagnien find de« Vernehmen nach vom Kaiser je ISO Ducaten vertheilt worden. Von der Elb«, 8. Juli. Die Reise der königlichen Majestäten nach der Lausitz ist den Festlichkeiten zu Ehren des Kaisers Alexander auf dem Fuße gefolgt. Gewöhnlichem Sinn« wag sich rin solches Hofleben als rin« Kette von Vergnügungen darstellen, in Wirklichkeit er weist sich aber vieles desselben al- Last. In zwischen wohnte den Festlichkeiten zu Ehren deS Kaisers Alexander dies« Eig«nschaft sicherlich nicht inne, sie verliefen auch, bis auf di« durch das versucht« Durchgehen der Pferde vor dem könig- iich«n Wagen Verursachte augenblickliche Erre- gnng, der schönen Gelegenheit angemessen. Es Ivar ein freundlicher Gegenbesuch, den der Kni» ser unserm König machte, der ihn bekanntlich in EmS besucht hatte; von Politik war sicherlich nicht die Rede, denn Alexander weiß, daß unser Land «in Glied des deutschen Reiches bildet und unsern König hat «r ja als Feldmarschall des deutschen Reiches mit der Verleihung eines rus sischen Jägerregimentes ehren wollen. Kaiser Alexander ist seinem Oheim, dem Kaiser Wil- Helm, innig ergeben; er freut sich mehr deS Ge deihens deö deutschen Reiche- wie irgend ein anderer Russe, und er weiß, daß auch für Sachsen Pir Zeilen längst vorüber sind, wo ein Herr v. Beust den Versuch machen konnte, eine Art ruffrnsrindlicher sächsischer Großmachtspolitik zu «reiben. Wenn aber keine Politik bei dem Feste im Spiele war, so konnte eS sich um so Harm, loser gestalten und io der That, begünstigt vom herrlichsten Wetter, hatte eS sich auch so gestaltet. In der Leipziger Amtsblatt-Frag«, di« noch th. l äis lä HZ !6dis-