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wurde dewselbeu «in besonders originelle, Em- pfang im Dorfe Lauter bei ELwarzenbesg. DaS aenaNnt« Blatt berichtet: Die gesawwte In dustrie deS Ortes von de« ersten Net« der Fa- brikation bi« zum fertigen Produkt war auf der Straße vertreten, so daß man vom Wagen auS «inen Tesamwtüberblick darüber Hütte gewinnen können. Die Korbwacherei, die eine ansprechende Vertretung anch durch Ueberreichung von BouquelS i« niedlichen Körbchen fand, war dargestell» durch «in« Ehrrnvfort« nur von Körben, — di« dort «benfallS heimisch« vlechwaarenfabrikation durch «in« Ehrenpforte von vlechgesäßen,— «ine Watt- fabrik repräsealirte sich in ein«r Ehrenpsorte von Watte, — eine Pappfabrik in einer Ehrenpsorte von Pappe rc. Außerdem aber wurden auf der Chaussee an den Seiten Körbe sabricirt, — Maschinenarbeit«» bild«t«n Spalier, indem sie alle zu ihrer Produktion erforderlichen Werkzeuge wie die Soldaten das Gewehr präsentirten. — Kurz, «S war ein überaus ansprechende», daS Interesse d«S Beschauers ungemein fesselndes, wirklich s«h«nöwertheS Bild. Die Majestäten, die übrigen» Beide den Wagen verließen^ waren denn auch auf daS Höchste überrascht und erfreut^ Im Atelier der Bildhauer Schäfer und Roch k» Dresden ist jetzt daS von diesen gesertigte Modell für den Sarkophag deS verewigten Kö- «igS Johann ausgestellt. Diese» Modell wird in dem Hüttenwerke Lauchhammer in Bronze auSgeführt und sehr beifällig von namhaften Dresdner Künstlern ausgenommen. Der Sar kophag, in Rocoroformen gehalten, ist reich or- «amentirt und macht mit seinen vier Cherubim an den Ecken, mit Wappen- und Jnschriftschil. dem an den Vie, Seitenflächen und den könig- ltchen Insignien n«bft dem Erucifir auf dem Sarg deckel, den Eindruck ernster Pracht. Rach einer an den „Voigtl. Anz." gelangten Mittheilung hat Fürst BiSmarck in der Nacht zum Sonnabend auf seiner Reise von Berlin «ach Ktsstngen einen unvermutheten längeren Aufenthalt im Voigtlande gehabt. Durch einen an brr Maschine entstandenen Defekt wurde nämlich der Zug, mit welchem der Fürst von Leipzig ^12 Uhr Rächt» in seinem Salonwagen wei ter gefahren war, genöthigt, gegen 3 Uhr mor gen» auf freiem Felde zwischen Reuth und Sutensürft so lange zu halten, bi» durch einen abgesandten Voten Meldung nach Reuth erfolgt und von dort au» eine Maschine von Hof re quirirt worden war, wa» natürlich einen län- geren Aufenthalt verursachte. DaS kaiserliche General-Postamt hat beschlossen, in einigen Ober-PostdtrectionSbezirken versuchs weise die Landdrieflräger, zum Zwecke der Signali» firung ihrer Anwesenheit in den einzelnen Ort- schäften, mit Metallpseifen, welche an einer Schnur zu tragen find, zu versehen. Die Land- briesträger haben die Signalpfeife während de» BeftellgangeS durch die Ortschaften zu benutzen und da» Signal so ost abzugeben, al» die» den örtlichen Verhältnissen angemessen erforderlich er scheint. In der Näh« von Eisenbahngeleisen und Stationen darf auf keinen Fall, zur Ver- metdung von Jrrthümern, die Signalpfeife in Anwendung kommen. AuS Crimmitschau schreibt man dem „CH. T.": Auf dem Rittergut« MannichSwalde hat fich am I. Juli rin Milchknecht au» der Schweiz angeblich wegen eines ihm «rtheilten Verweise» in der Siedekammer durch Erhängen zu entleiben versucht. Der BedauernSwerthe wurde jedoch von der Tobsucht befallen, so daß fich sein« Unterbringung nach dem Krankenhaus Alten- bürg nothwendig machte. Wie man hört, ist der betreffende Knecht vor S Jahren von einem «ollen Hunde gebissen worden, und vermuthet «an, daß erst jetzt bei der Aufregung, welch« d«r Unglückliche während b«r Strangulirung durchg«macht, die Tollwuth zum Ausbruch ge kommen ist. Die mit dem I. Juli in'S Leben getretene „Debatte", di« in Dresden erschienen« Bund«» genosst» der reichSfetndlichen Bestrebungen, Ist wegen Zwistigkeiten der Redaktion mit dem Buch drucker auf 14 Tage suSpenbirt worden. Rach anderer LeSart ist Mangel an Abonnenten die wahr« Ursache. Bei Strehla hat bereit» am Montag der Schnitt de» Korn» begonnen; der auch für diese Gegend so frühe Beginn ist eine Folge der großen Trockenheit. Seit dem 2. Juni ist dort kein Regen gefallen. TttFeSgeschichle. Deutsches Reich. Der BundeSrath hat in seiner letzten Sitzung auch die AußertourSseyung der süddeutschen Gul- benstücke beschlossen. Dieselben sollen mit dem 31. Dereweber v. I. ihre Geltung als gesetz licht» Zahlungsmittel verlieren. Gleichzeitig ist eine stärkere Prägung von Reichs kupfermünzen in Aussicht genommen, um dem Bedürfniß der jenigen Staaten, in welchen die Einsührung der ReichSmarkrechnung beabsichtigt wird, zu ent- sprechen. Das Reichseisenbahnamt beabsichtigt eine gleich, mäßige Buchführung bei sämmtlichen deutschen Eisenbahnverwaltungen einzuführen und Hal daher denselben darauf bezügliche Vorschläge gemacht und sie zur Begutachtung aufgefordert. Der Chef des GeneralstabS der Armee hat eine Verfügung erlassen, wonach alljährlich in den Sommer. Monaten höhere Offiziere des GeneralstabeS die sämmtlichen Bahnstrecken und daS vorhandene Material und Personal in Be- zug auf Quantität und Qualität einer Prüfung zu unterziehen haben. Di« im vorigen Sommer vorgrnommene Besichtigung hat ergeben, daß die brutschen Eisenbahnen bei einer regelmäßigen, nicht beschleunigten Mobilmachung Eisenbahn» Waggons dritter Klaffe in genügender Anzahl besitzen, um die Truppen in diesen und nicht, wie bisher, theilweise in offenen, bezw. Gepäck wagen zu befördern. Ebenso hat sich heraus- gestellt, daß ein ausreichendes Unterbeamten- personal an Schaffnern, Heizern u. s. w. vor Händen ist, so daß die bis jetzt alljährlich statt- findenden Kommandirungen von Unterosfizieren zur Erlernung deS Eisenbahndicnste» in Zukunst fortsallen können. Auch wird beabsichtigt, schon im Frieden an den wichtigsten KreuzungSpunkten VerpflegungSstatitionen für Truppen anzulegen. Diese Slalionen sollen mit den nölhigen Küchen gerälhen, Geschirr rc. versehen werden, so daß bei Hner eventuell eintretenden Mobilmachung ohne Zeitverlust diese Anstalten in Betrieb ge- setzt werden können, um die durchpasfirenden Truppen zu speisen. AuS Kisfingen wird gemeldet, daß nach Aus sage deS behandelnden ArzteS Fürst BiSmarck der größten Ruhe bedarf und er solche im Garten seiner Wohnung findet; er besucht den Brunnen nicht, das Kurwaffer wird in seine Wohnung geholt. In München ist die verathung deS KultuS- etatS endlich zu Ende und Herr v. Lutz auS dem Kampfe bis zuletzt als Sieger hervorgegangen, indem ihm alle wesentlichen Forderungen seines EtatS bewilligt worden find. Die ertremen klerikalen Blätter finden auS diesem Anlaß in den Schmähungen, insbesondere gegen die ab- gesgllenen Mitglieder der eignen Partei, kaum noch eine Grenze. „Nehmt kein« Rücksichten mehr", ruft das „Vaterland" au», „sondern nehmt die Herren beim Kragen und werft sie sofort auS eurem Klub auf daS Pflaster der Straße I" In Geestemünde ist am Freitag «in Echooner vom Stapel gelaufen, der den Namen „vr. LaS- ker" erhielt. Die bairische Kammer hat für Ausbesserung der Lehrergehalte 848,500 Gulden mehr bewil ligt, als die Regierung beantragt hatte, nämlich 2,023,174 Gulden. In der Westfäl. Ztg. findet fich folgende di« kletikale Wühlerei beleuchtende Notiz: Wie in» Sauerlande den Leuten die Köpf« verwirrt find, geht auS den Meldungen von HanblungSreisen- den hervor, denen von Manusacturwaarenhänv- lern ,c. dort zwar die alten Rechnungen ausge glichen, neue Bestellungen aber verweigert wer- den, — weil der Ausbruch de» Religionskriege» ja doch unmittelbar bevorstehe! In einer ganzen Reihe von Ortschaften der Nheinprovinz und Westphalen ist durch land- räthliche Verfügungen den katholischen Pfarrge- meinden die „gesetzliche Befugniß" zuerkannt wor den, an Stelle der von den Bischöfen gesetzwidrig angeftellten Geistlichen durch eigne Wahl andere Geistliche berufen zu dürfen. Die ultramontane D. Reichs-Ztg. schreibt auS Trier: In dem hiesigen Gefängnisse fint^ gegenwärtig auf einen Zeitraum von I—3 Mo naten neun Geistliche etngesperrt, welche fich der Vergünstigung der Selbstbeköstigung nicht er freuen, sondern mit der Gefangenenkoft fich be gnügen müssen. Einer dieser Herren schrieb mir kürzlich, baß er bereits keinen Schatten wehr werfe und seine Taille auf den Umfang einer Bohnenstange rebuzirt sei. (Unter solchen Verhält- niffen ist eS wohl erklärlich, wenn mana-er die ser Herren eine solche Haft als den ersten Nagel zu seinem Sarge betrachtet.) Die rheinische Eisenbahngesellschaft stellt für die Zeit der Heiligthümer-AuSstellung in Aachen besondere Erlrazüge mit BillelS zu ermäßigten Preisen. — Die Frommen haben «S gut. Den bösen Journalisten haben die meisten Bahnen (die sächsischen sind nicht darunter) ermäßigte Preise für ihre vom 25.-28. Juli in Baden- Baden stattstndende Generalversammlung nicht gewährt. vr. Götz in Lindenau richtet in seiner Eigen schaft als Geschäftsführer deS Ausschusses der deutschen Turnvereine in der „Deutschen Turn- zeitung" eine dringende Mahnung um Geld an die deutsche Turnerschaft. Er sagt, die Kaffe deS Ausschusses sei durch daS Bonner Deficit und daS durch den außerordentlich geringen Absatz, der mit schweren Kosten hergefteüten Schulturn- ftatistik zu erwartende weitere Deficit in höchst bedrängter Lage, und es flössen dabei die Bei träge der Vereine so sparsam ein, daß eS ein wahrer Jammer sei. Herr vr. Götz macht bei dieser Gelegenheit den deutschen Regierungen de» Vorwurf, daß sie fich mit wenigen Ausnahmen dem Werke der Schulturnftatistik gegenüber gan^ theilnahmloS verhalten hätten. Eine betrübende Kunde kommt aus dem Osten unseres Vaterlandes. In der Nähe von Königs berg, wo «S schon seit einiger Zeit rumorte, find nun offene Unruhen auSgebrochen. Die socia- listischen Wühlereien scheinen dort bereits in der ländlichen Arbeiterbevölkerung Boden zu gewin nen. Auf den Königsberg benachbarten Dörfern haben Knechte und Dienstleute fich an AmtS- vorstehern vergriffen und find zerstör«nd in die Gefängnisse eingedrungen. In einem dieser Dörfer kam eS zu Zusammenrottungen und zu Hellem Aufstande; daS Militär mußte einschreiten, zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Ueber die lokalen Ursachen demnächst mehr. In einer seiner jüngsten Nummern führt der Berliner Reue Social - Demokrat auS, daß die gegenwärtige Lage der arbeitenden Klaffen ein „grausiges Elend" sei. In derselben Nummer finden sich nicht weniger al» acht ausschließlich sür Laffalleaner bestimmte VergnügungSanzeigen, weist zu „Concert und Ball" oder zu „Lust touren" einladend. Wie man bei diesen Fest lichkeiten die über den Allgemeinen Deutschen Arbeitrrv«rein verhängten „Verfolgungen" mit Humor aus digung, d« ponitt« „1 kommen we, ladet die L unmittelbar denen das andere am DaS Progi mittags Coi Ball im L tretendes „ Weile zu e Die allg« wärtig in ! durch VaS i noch viel u fache dafür HandlungS find, und Ünterkomm, Da» B kenntniß «n ihren Arbeii auSzahlen, fallen. Ar nicht fällig! nur al» W Daraus gr! in Coupons Ja West vorgekommi Genauere Berhandlun noch nicht Jnterpellalh Ministeriun Briefes e Journals „ Rechten zu werden soll sicher schien darauf hin, da dem M die Regier» Kundgebung der von d gegenwärtig Auch g-ger habe deshall Die Abstim Mißtrauen« am Dienst« Telegraph ! langen Ver aber auch Unterstützun anvertraute Rachrichten Handlungen entchloffen » lassen und behaupten. Iw Par den Antrag Projekte bet die zweckmä auSzuschreil zeitig bet I werden soll, rath keine t aber in de erklärt die nung sür n rrftehung. 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