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Hat stch die in Nr. I3K deS dit-jährigen NachrichtSblatteS erlassen« Vorladung dtr^orrectionärin Marie Minna Resch auS Schloßchemnitz, durch derea Exgreisung. Frankenberg, am 15. December 1873. DaS Königlich« GerichtSamt. . Wiegand. , L. die sehr gedrückten Vaumwollenpreise in Amerika zu statten kommen. Indessen auch in dieser Branche befürchtet man einen baldigen Rückschlag, und dürften stch im Allgemeinen im Laufe d«S jetzt schon recht fühlbar werbenden Winter- die Aussichten bezüglich der Erwerbs- und Nahrung-» Verhältnisse kaum besser gestalten. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 18. Decbr. — Die gestern Nachmittag im Saale des Gasthofs zum schwarzen Roß in Anwesenheit von Freunden der Anstalt und vieler Eltern und sonstigen Angehörigen der Kinder obgrhaltene Christbeschcerung der Zöglinge unserer Klein- Kinder» Bewahr» Anstalt zeigte wiederum recht deutlich die Tresflichkeit dieser Schöpfung werk» thätiger Nächstenliebe. Bewiesen die den Anwesen den Freude bereitenden unter Gesang auSgesührten naiven Spiele der 46 Kleinen, ein von einem Knaben gesprochenes Gebet, der Gesang eine- WrihnachtSliedLenS und em Gedichtchen, das ein größeres Mädchen sprach, wie sorgsam deren Pflegerin über dieselben wacht und wre vortheil» Haft sie während der Zeit, die ihre Eltern ihnen «echt widmen können, untergrbracht find, so legte eine Ansprache deS treu sorgeuden Leiters der Anstalt, Herrn Archiv. Lesch, an die Erwachsenen Zrugniß von der erfreulichen Entwickelung und der dqnkenSwerthen Unterstützung, die besonders durch einige größere Capiialspenden in diesem Jahre wieder geworden, ab. SbtheilungSweise wurden die Kleinen dann an die mit den von ihnen längst «tl freudestrahlenden und neugie rigen Blick'tr angeschauten Geschenken, auS Spielzeug, Gebäck und KleidungSgegenständen bestehend, reichbesetzten Tafeln geführt und ein Bild reichen KtnberglückeS und reinster Kindes- sreube entwickelte sich, mit dem der Menschen freund das Lokal verließ, in dem Gefühle be stärkt, daß trotz der vielen gerade jetzt wieder you angeblich allein warmfühlenden „DolkSret- lern" auSgebreiteten gehässigen Urtheile über alle Besitzenden und der von diesen angeblich au-grübten Bedrückung unsre Zeit doch noch Beweise genug von Nächstenliebe und Humani- ckät UNd deren Anerkennung ouszuweisen bat. — Bezüglich der kürzlich von uns dem CH- T. entnommenen ungünstigen Mitiheilungen über das Berggebäud« Alte Hoffnung Erbftolln zu Schönborn bringt jetzt daS Freib. Wchbl. nach- stehende beruhigende Mitlheilung, die wir mit Vergnügen unverzüglich wiedergeben: „Zu der jetzt in verschiedenen Blättern zu lesen gewesenen Nachricht über Gefährdung der Silber- und Blei- erzgrube (nicht Zinngrubt) zu Schönborn durch Erschrotung von Wasser, ist zu bemerken, baß in Folge bereits getroffener Vorkehrungen allen weiteren Wafferzuzügen Einhalt gethan, und jedes Bedenken wegen Brodloöwerden der da- figen Bergarbeiter beseitigt ist." Glückauf! — Bei dem heftigen Sturme, der an einigen Tagen in Mitte der vorigen Woche auch hier und in der Umgebung hauste, ist an einigen Orten SachsenS, so in Dresden und Löbau, ein starkes Gewitter ausgetreten. In Löbau war dasselbe von heftigem Schneesturme begleitet, ein von einem Donnerschlage von noch nichi gehör- ter Stärke gefolgter Blitz schlug in den Nicolai- kirchthurm, denselben beschädigend. Se. Majestät der König begab sich am Frei tag mit seinem königlichen Bruder nach Berlin, um der Bestattung der Leiche der Königin-Wiitwe Elisabeth von Preußen bcizuwohnen. Bei der Ankunft in Berlin begrüßte der Kronprinz deS deutschen Reiches, begleit!« vom Reichskanzler Fürsten Bismarck, die hohen Gäste, welche im königlichen Schlosse Wohnung nahmen und so- fort dem leidenden Kaiser einen Besuch abstat- teten. Dec am Sonnabend stattgehabicn Bei- setzungSseierlichkeit wohnten außer dem König und dem Prinzen Georg von Sachsen bei die Großherzöge von Weimar, Baden und Mecklen burg, zwei Prinzen von Baiern, Großfürst Ni kolaus von Rußland, Erzherzog Karl Ludwig von Oesterreich und noch eine Anzahl anderer fürstlicher Gäste. König Albert folgte auf dem Wege nach der Drabkirche unmittelbar dem Sarge neben dem Kronprinzen des deutschen Reichs, während er in der Kirche selbst neben der Kai» serin schritt. Am Abend« kehrten die beiden sächsischen Gäste nach Dresden zurück. -i- Von der Elbe, 21. Decbr. Reichs» tagSwahlen, Einheit des bürgerlichen Rechtes, Ausdehnung der in Preußen jetzt in der Ein führung begriffenen Gesetzgebung über die bür gerliche Ehe auf daS ganze Reich bilden nebst noch so mancher wichtigen, der EntwickelungS- geschichte desselben angehörenden Angelegenheit den Stoff zu der in jetziger WeihnachtSwoche dafür nicht eben günstigen Zeit. ES steht zu erwarten, daß in weiteren acht Tagen eine um fassende regere Th«lnahme sich namentlich für die ReichStagSwahlen kundgeben wird, bis jetzt ist das nur feiten der Socialdemokraten im um fassenden Sinne der Fall. Diese verfahren be ihrem Auftreten in einer gewaltthätigen, rück sichtslosen Weise, wie noch nie. Bekannt ist, daß sie am, 14. d. M. die LandeSversamwluth der vereinigten Liberalen zu Dresden badurä störten, daß sie, die Uneingeladenen, ohne Wei teres VaS Versammlungslokal besetzten. Nur die Ruhe und Besonnenheit der liberalen Partei- genossen machte die fruchtbringende Berathung in einem anderen Lokale möglich. In gleicher Ar« haben diese Männer, welche man gut ihm in Verführer und Verführte zu «heilen, in Chem- nitz eine Wählerversammlung der liberalen Par teien zu stören versucht, zu welcher mittelst Kar. ten eingcladen worden war. Auf irgend eine Weise hatten sie sich Karten verschafft, waren in den Saal gedrungen und hatten dort den ReichStagökandidaten der Liberalen, Handels- kammersecretair vr. EraS von BreSlau, zwar reden lassen, dann aber den Eindruck seiner Rede mit ihrem «umultarischen Auftreten wieder zu verwischen gesucht. Die Liberalen» welche im Uebrigen ihren Kandidaten reden gehört und sich in ihrem Entschluß, denselben zu wählen, be stärkt hatten, überließen zuletzt, ohne Zweifel angewidrrt durch ein solches Treiben ihrer Geg ner, das Feld und wie diese dasselbe behaupteten, das ergiebt sich auS folgendem Berich« der social- demokratischen „Chemnitzer Freien Presse". ES heißt darin: „Da «riönle plötzlich aus hundert Kehlen der Gesang deS Prolrtarierliedeö und un- ter diesen Klängen mußte die Versammlung ge- schloffen werden. Die Gegner machten sich nun eiligst aus dem Staube; die Arbeiter brachten noch ein Hoch aus ihren Kandidaten „Mok" aus und gingen dann in Ruhe und Ordnung auseinander, mit dem Bewußtsein, den liberalen Phrasenhelden gezeigt zu haben, wie VaS arbei tende Volk hier gegen den nationalen Schwindel gesonnen ist." Daß die liberalen wie konser vativen Wähler unter solchen Verhältnissen ge- zwungen find, noch weitere Schutzmaßtegeln zu ergreifen, um ungehindert ihre Berathungen pfle gen zu können, .ist einleuchtend. Am 17. Decbr. ist in Limbach die Kiiche und Pfarrwohnung ein Raub der Flammen gewor ben. DaS Feuer ist im Psarrwohngebäude auö- gebrochen und hat sich durch Flugfeuer der Kirche mitgetheilt. ES wird Brandstiftung ver- muihet. Die Nachrichten auS dem Erzgebirge über Handel und Jndustie, sagen die L. N., lauten nicht sehr erfreulich. Die verbreitetsten Gewerbe daselbst leiden inSgesammi unter dem Drucke der Zeiten, besonders der ungünstigen Börsenverhält- iiiffe, welche jrtzt nach allen Seiten hin mehr und mehr empfunden werden. Am leidlichsten steht «S noch mit der Strumpswirkerei, welcher Zur ReichStagS-Wahl. Indem der Wahlausschuß der „Freien Verei» nigung" unserS Landtags die schon vor acht Tagen von uns mitgetheilten Namen der in der LanbeSversammlung für die einzelnen sächsischen Wahlbezirke ausgestellten ReichStagScandidaten ver öffentlicht, verbündet er damit di« dringtnbste Bitte an all« freisinnigen und reichSlreuen Wähler, die Wahl dies«r Kandidaten kräftig vorzubereiten, ihre Bürgerpflicht bei der Wahl selbst vollzählig und einmüthig zu erfüllen und an ihrem Th«tl zu dem Ausbau deS Reichs und zur Freiheit und Wohlfahrt der brutschen Nation kräftig bei» zutragen. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Die Verhandlungen deS preußischen Abgeord netenhauses waren in voriger Woche besonders interessant. ES lag der Gesetzentwurf über di« Beurkundung deS PersonenbestandrS und übe» die Civilehe zur ersten und zweiten Lesung vor. Die Eintragung der Geburjö- und Eterbefälle, die seither ausschließlich von Geistlichen besorgt wurde, soll durch vom Staate ernannt« beson dere Standesbeamte erfolgen, uamenilich auch die Eh« wird von diesen Eivilbeamten geschlos sen, weshalb sie Civilehe heißt. Sie ist gültig ohne nachfolgende Trauung durch Geistliche, die Trauung allein ist nicht gültig, aber es wird vorausgesetzt und zwar nach den Erfahrungen am Rhein und in andern Ländern mit Recht, daß nicht leicht ein Ehepaar d«S Segens der Kirche durch die kirchliche Trauung entbehren mag. Di« Einführung der Civilehe ist keine Liebhaberei der Minister; der König hat sich lange bedacht, seine Einwilligung zu geben, Bis- marck hat lange gezögert, sie beim König zu b«. aniragen, sie wurde nöthig durch die Lage, in welche die katholischen Bischöfe den Staat ge bracht haben. Dir StaatSregierung ist gezwun- ;en, wie Falk erklärte, durch daS Gesetz auSzu- prechen, daß nur solche Ehen Gültigkeit haben,, welche durch die von ihr bestellten SiandeS-Be- amten vollzogen sind und daß alle nur von Geistlichen eingesegneicn Ehen der bürgerlichen RechiSgüliigkeit entbehren. Minister Falk bat das Haus dringend, die Bestimmung anzunehmen, daß in besonder« Fällen auch Geistliche, die StanbeSregifter führen dürfen. Die Debatte war eine dem Gegenstände angemessene, lebhafte. Abg. Richter, protestantischer Geistlicher in San gerhausen, sprach für daS Gesetz: vc. Luthec hat schon in seinem Traubüchlein gesagt, „die äh« ist ein weltlich Ding, der weltlichen Obrig- eit unterworfen w." Wir evangelischen Geist lichen werden gern bereit sein, dem Staate auch als bürgerliche Beamte (als Standesbeamte) zu »jenen. Gras Limburg-Stirum (conserv. Partei) ür daS Gesetz. Man dürfe eS nicht leiden, baß >ie Bischöfe durch Anstellung solcher Geistlichen, die keine gesetzliche Gültigkeit haben, unabsehba ren Schaden in die Familien bringen. (Die Ehen, welche solche Geistliche eingrsegnet, haben, wie schon mehrfach erwähnt, keine bürgerliche Gültigkeit.) In dem Kampfe mit dem römischen ilerus werde die conserv. Partei der Regierung mmer zur Seite stehen. Mit den natürlich gegen daS ging der Gerlach, de Sarg« der arg BiSma nen Grunk »end v. G« Lage erst r ler von vi« «in und an gend, daß Lesern mitz dieselbe vie! beweist, das lernationalt halt in Ba v. Gerlach hab« BiSai Fels bezeid LiberaliSnw «r die Civ Bismarck i wohnt ist, hinwirft, l ec die sonl Gerlach ste Hauses sat Wenn der rmf meine S denn gar kei bin seit dam« Aber als Mi Auch habe iS änderung of schwierigen L mal» den Bet eS für eine s Kind mit bei Staat zu Gr meiner Ueber den ich mir Aeußerung d 1849 erklärt, mus scheiterr die heutige kl die» widerspi lischer Christ sehlbarkeit a anlangend, st großem Kams desselben gest habe ich miö Lage, in wel zur Nothwen welchen ein abgewendet n Herrn Vorre Verhalten — thut oder nü Vorredner bi seit langer Z eine gewisse A beiwohnen kör von Bescheid« unter die Fa (Lebhaftes B wiederholt st Am Soi in zweiter mit unerh wurde. 3 auf den I! Leider l finden uns« stiger. T Schnupfen hierdurch w ckrank Früh 6 Uhr Bormittagste Nachmittag: Bormittagste Nachmittagst 7oäe Lieben 2 hierdurch ti nach langen