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Es scheint aber, als ob der Verfasser nicht recht Glück mit seinem Machwerk gehabt habe, Landmann, Handwerker und Arbeiter wissen recht wohl, was sie von der Schilderung der Lage, in der sie sich befinden sollen, zu halten haben. Drollig geradezu ist aber der Unterschied, den das Flugblatt macht: „der kleine Bürger und Handwerker" einerseits und der „Arbeiter" andererseits, wie unterscheiden sich denn diese, Herr Schumann? Ist etwa „der kleine Bürger und Handwerker" kein „Arbeiter" — sehen Sie doch hin, wie in Comtoirs, Büreaus, Expeditionen, Werkstätten „gearbeitet" wird, wie der Landmann „arbeiten" muß und wie für alle Jene das Wort „Arbeit" nicht das Schreckliche hat, das Ihre Partei ihm so gern geben will, weil alle Jene die Ar beit als eine wohlthätige, segensreiche Einrichtung betrachten, nicht als ein Zwangsmittel; allerdings ist die Arbeit aller Jener eine andere als die, in Volksversammlungen kopfvervrehende Phrasen nnd Entstellungen der Thatsachen schablonenmäßig abzuwickeln. Der deutsche Hand werkerstand ist ein Bild rechten Arbeiterstandes und wenn Sie sagen, die Tage seien vorüber, „wo das Handwerk einen goldenen Boden hatte", so vergessen Sie, daß trotz Ihrer Schwarzmalerei das Gewerbe nicht zurückgegangen ist, die Schauläden der Gewerbetreibenden zeugen von ihrem Fleiße, ihrem Fortschreiten! Also weg mit diesem Unterschiede, vergessen Sie nicht: „Arbeit ist des Bürgers Zierde" ist heute noch das Losungswort wahrer Bürger, diese wissen den Segen und Werth der Arbeit zu schätzen und gehen darum nicht mit Ihnen ein - Bündniß ein; das Programm Ihrer Partei ist ja bekannt: gleichen Lohn für Alle, — nun, der Handwerker, sei er Meister oder Geselle, also Arbeiter, wie Sie meinen, weiß den Werth seiner Arbeit zu schätzen und wird nicht einwilligen in diesen Lehrsatz: „Gleicher Lohn für Alle", für den Fleißigen, wie für den Trägen, denn nur den Letzteren wirv Ihr Losungswort passen. Ein weiterer Satz des Flugblattes verdient keine Bemerkung, er richtet sich selbst: „Der Arbeiter, nun wäre er noch so fleißig, wird von den Herren mit einem Lohn abgespeist, der in den meisten Fällen nicht mehr ausreicht, um den Hunger zu stillen."!! „Bei letzter Reichstaaswahl", heißt es dann weiter, „hatten unsere Gegner, die Vertreter der Standesvorrechte und des Besitzes, sowie die von der Regierung abhängigen Beamten sich ver einigt, sie gaben, wenigstens bei der engern Wahl, den Professor Biedermann ihre Stimmen, welcher unserm Candidaten Spier entgegenstand und wir wurden von ihnen geschlagen, weil die meisten Landleute, Kleinbürger und Arbeiter sich an der Wahl nicht beiheiligt hatten." Die Un richtigkeit dieses Satzes zurückzuweisen, ist Pflicht: Die Partei des Herrn Schümann (der Ausdruck „Arbeiterpartei" ist ein falscher, angemaßter), wurde bei jener Wahl geschlagen, weil gerade die meisten Landleute, Kleinbürger und Arbeiter, nämlich die nicht durch Vorspiegelungen irregeführten, sich betheiligt, erstere recht rege sogar sich betheiligt hatten. Vom Candidaten der Partei, der Einsender dieses angehört, Herrn vr. Gensel, weiß das Flug blatt nur zu sagen, daß er die Grundsätze der Partei vertrete, die mit Herrn v. Bismarck durch dick und dünn gehe und jedem Gesetze ihre Zustimmung gebe, das der Regierung erwünscht sei, eine Behauptung, die so wenig Kenntniß von vr. Gensel's Wirksamkeit im Landtage allein zeigt, daß es nicht der Mühe lohnt, sie zu corrigiren. Der allen Feinden Deutschlands verhaßte Reichs kanzler muß auch hier herhalten, um einen bewährten und bekannten Mann einem bloßen Feder und Redehelden gegenüber zu verdächtigen. Denn von einer weitertragenden Thätigkeit des Candidaten der sog. Arbeiterpartei ist ja nichts bekannt: das Comite weiß nur zu sagen, daß dieser Candidat „auf politischem, socialem und religiösem Gebiete auf rabicalem Standpunkte" stehe, ein Standpunkt, der nach den Vorgängen in Frankreich und Spanien keiner weitern Aus legung bedarf und der den Wählern des 15. Wahlkreises eindringlich genug die Frage vorlegt, ob sie dem Kreise die Ehre (?) zu Theil werden lassen wollen, durch einen Anhänger dieser Richtung im Reichstage vertreten zu sein. Wenn nun zum Schluffe noch möglichst viele Versammlungen bis zum Wahltage angekündigt werden (ei, ei, Herr Schumann, so viel Veranlassung zum Ausgehen bei einem Lohne, der, wie Sie sagen, kaum ausreicht, um den Hunger zu stillen!), und zwar nicht blos Sonnabend, Sonn tag oder Montag, „da diese besonders günstigen Tage nicht mehr ausreichen" (oder nicht genug ziehen?!), so sei noch die Versicherung gestattet, daß so vieler anregender neuer Unterhaltung gegenüber, die besonders den aufsichtführenden Beamten recht angenehm sein wird, die Gegen partei die Wähler nicht noch mehr durch Einladungen zu Versammlungen behelligen wird: Herrn vr. Gensel's Wirksamkeit ist bekannt genug, um ihn den Wählern des 15. Reichstagsmahlkreises als gediegenen Vertreter empfehlen zu können. Einsender weiß recht wohl, daß diese kurzen Auslassungen — zu eingehenden fehlt ihm, da er auch tüchtig „arbeiten" muß, die Zeit — nur Stoff zu Widerlegungen m bekannten Kraft ausdrücken bei den nächsten Unterhaltungsabenden, soll heißen Volksversammlungen, bieten werden, dies kann und darf ihn aber nicht abhalten, so offenkundigen Verdrehungen entgegenzutreten und den in der Titelzeile Genannten zu zeigen versuchen, was ihnen unter der Maske des Wohl meinens als Köder geboten wird. Arbeitslasten mit geschmackvollen, angefangeaen Stickereien in Woll« und Perlen, Applications« und Häkelarbeiten zu kleinen Geschenken und tür Puppen und Puppenstuben, mit allem Zubehör auSgrstatt«, empfiehlt als neues und nützliches WeihnachtSgeechenk für größere Mädchen August Seyfert in Chemnitz, JohanniSstraße 7. Schlittschuh, uw damit zu räumen, verkauft unter Fa- brlkSpreiS ErnstFreund. 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Decbr., sollen von fiüh 9 Uhr an bei der Zie- gel-Scheune deS LehngrrichlS zu Flöha 130 Scheffel gute, mehlige Kartoffeln, » Schifl I verlauft werden. s 8 St v »IL «rtVIL besorgt bei eleganter und sauberer Aus führung billigst und erbittet sich Auf träge rechtzeitig * Louis Liebold.