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r. ) Müht, r L. in graw L. dorf zwei Winter- i und in igen das iden hat,. berichtet m 17. d. gen Post- ie öffent- ich. Die »em einen ; Augen- Außerdem Zschopau- Wieder» ^scheuert, ite einige > — eine en Gast- t bekannt find dem Verletzten einige Zähne und daS Na senbein eingeschlagen und die Kinnlade gesprengt Festgestellt ist, daß an der Stelle, wo der Rau vollführt wurde , die GaSlaterne schon vor 1 Uhr ausgelöscht war, und daß an der betreffen den Stelle vor Vollsührung des Raubes Manns personen auf» und abgehend gesehen worden sind. Von der Staatsanwaltschaft in Pirna ist die Einleitung des CriminalverfahrenS gegen sämmt- liche Direktoren und mehrere Unterbeamte der Pirnaer Bank eingeleitet worden. Zur Warnung! Am vergangenen Mon tag verunglückte in Niederlangenau bei Brand der 22 Jahre alle unverheirathete Bergarbeiter Eduard Dietrich dadurch, daß er beim Einlegen deS GetraideS in eine Handdreschmaschine deS Gutsbesitzers Wüstner, bei welchem er arbeitete, mit der Hand in die Maschine kam. Dem Un glücklichen ward der rechte Unterarm abgerissen Noch ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen, ob der Arme am Leben erhalten werden kann. 7. Landtagswoche. So aufregend die Verhandlungen der zwei- ten Kammer in der 6. Landtagswoche gewesen, so ruhig wickelten sie sich in Vieser ab. Zwar war der Walier'sche Antrag, welcher in der Sitzung vom 25. Rovbr. berathen wurde, und demzufolge bei künftigen Landtagen nach Kon- ftituirung derselben und nach der Wahl der De putationen ein« Vertagung allgemeiner Verhand lungen auf 4 Wochen eintreten sollte, geeignet zu lebhaften Verhandlungen, allein trotzdem eine Reihe Redner zur Sache sprach, verlief die An gelegenheit doch glimpflich genug. Ein Gemisch vom Walter'schen mit einem Antrag deS Abg. Petri, dann ein ähnlicher Antrag deS Abg. Kretzschmar wurden sämmtlich der Ersten Kam mer zur übereinstimmenden Beschlußfassung über einige Verfassungsänderungen überwiesen. Zur Sache sprachen die Abgg. Walter in Begrün dung seines Antrages und Petri, der eS für die Mitglieder dec Kammer selbst brückend erklärte, daß sie in der ersten Woche ihre Thätigkeit ganz außerordentlich beschränken müßten, und sich da- mit dem ungünstigen Urtheil des Landes aus gesetzt sähen. Im Grunde aber hielt der Abg. dafür, daß die Angelegenheit reiflicher Ueberle- gung bedürfe, damit nicht nur scheinbare Erfolge erzielt würden. Auch der VcrmittelungSantrag deS Abg. Kretzschmar gehl von dieser Ansicht auS. StaaiSminifter Freiherr v. Friesen machte auf die Widersprüche der gestellten Anträge mit der Verfassungöurkunde und dec Landtagsordnung aufmerksam, wie er denn der Ansicht ist, baß nicht jedeSmal die Finanzbepuiation mit Arbeiten überbürdet sein würde, wie diesmal. Dann würbe auch die Thätigkeit deS Landtages von vornherein eine geregeltere sein. Die Regierung halte an der Absicht fest, den Landtag so zeitig als möglich einzuberufen. Auf eine Anmerkung deS Abg. Biedermann über das gleichzeitige Ta- gen von Landtag und Reichstag bemerkte dann noch ter Herr Minister: „Im Allgemeinen glaube er versichern zu können, baß im BundeSrache groß« Geneigtheit herrsche, eine Bestimmung darüber zu treffen, wie künftig baS Zusammen treffen von Reichstag und Landtagen verhütet werden, könne. Dies sei nur dadurch möglich, daß daS Rechnungsjahr abgeändert werde; bar über, ob dies in Bezug auf das Reich geschehen solle, sei noch kein Beschluß gefaßt worben. Die sächsische Regierung habe sich bereits mit bem Gedanken vertraut gemacht, baß w^nn eS nicht im Reiche geschehe, in den Einzelstaaten eine Aenderung der Budgetperioden werde rintreten müssen, indeß ein bestimmter Beschluß sei, wie gesagt, noch nicht gefaßt." Seine eigene An sicht verfocht der Abg. v. Einsiedel dahin, baß die wohlgemeinten Anträge, welche auf Abkür zung der Landtage hinzielten, doch nichts fruchten rung ver sied noch deS An ¬ bringen. L. r. Id fuhren osse, wo- der auch Her, der ende ver- en theil- Ftille die ; vor SV ingezogen lenz über or 7 Uhr würden. ES war früher so, ist heute noch so; denn der Mensch wird alt und wieder jun und hofft immer aus Besserung, aber eS wir immer nichts. Di« Abgeordneten sollten mehr am Platze sein, nicht so viel die Eisenbahn-Frei karten benutzen, dann würde mehr fertig werden. Mit diesen am Ende nicht ganz unwahren Wor ten schloß die Verhandlung. Vorher war der Meischner'sch« Antrag auf Vorlegung eines Ge setzes, welches daS Einwerfen und Zuführen von den fließenden Gewässern schädlichen und diese verunreinigenden Stoffen bei Strafe untersag«, nach eingehenden Verhandlungen zur Berathung an die 3. Deputation verwiesen worden. Zum Schluß erfolgte noch eine den ursprünglichen Besitzern der zum Schanzenbau 1866 verwen deten Grundstücke günstige Entscheidung der Kam- mer, insofern sie ober deren Erben dieselben ge gen die empfangene EntschädigungSgebühr zu rückerhalten können. — In der Sitzung vom 27. Novbr. kam ein Nachtrag zum StaatSdiener- gesetz zur Verhandlung und Annahme, betreffend bi« Berechnung der Civildienstzeit bei StaatS- dienern, welche im Militärdienst gestanden. Nach demselben werden Geistlichen und Lehrern die etwa im Militärdienst verwendeten Jahre eben falls bei ihrer Penfionirung in Anrechnung ge bracht. Beschlossen wurde auch, die Regierung um ein die Penfionirung der StaatSdiener, Geist lichen und Lehrer möglichst gleichwichtig behan delnden Gesetzes zu ersuchen. AuS der einen und einzigen Sitzung, welche die Erste Kammer am letzten Tage der Woche abhielt, ist nur so viel zu berichten, daß sie zur Zurücknahme keS vorjährigen ablehnenden Be- schlusseS der Kammer in Sachen der Verfassung-- «form führte. Man wird sich erinnern, daß die Herren Graf Hohenthal, v. ErdmannSdocf, v. d. Planitz rc. damals die Reform für unnö- thig hielten und daß in der Thronrede ein Be- dauern und eine Rüge über das Richtzustande, kommen derselben auSgedrückt wurde. Was dann noch u. A. über den beabsichtigt gewesenen Rück tritt des Herrn v. Zehnten von seinem Präsi- bentenamt verlautete, beruhte nur auf Vermu- thungen. Gewiß ist, daß heute nur noch die Herren v. Watzdorf, Graf Rer und v. Metzsch gegen die Einführung der freien Präsidentenwahl >er zweiten Kammer u. Vgl. stimmten. Letzterer -atte geäußert, baß man sich hüten müsse, an >er Verfassung zu rütteln und StaatSminister v. Nostiz-Wallwitz darauf geantwortet, daß man allerdings an bem Stamm nicht rütteln dürfe, aber baß man, um ihn gesund zu erhalten, dürre Aeste beseitigen müsse. Noch ist zu erwähnen, daß in derselben Sitzung Prinz Georg an Stelle deS natürlich auSgeschtedenen Königs Albert in die Finanzdeputation gewählt wurde. Zur ReichstagS-Wahl. Unter dieser Rubrik gedenken wir bis zur «r- olgten Wahl die für unsern Bezirk wichtigsten darauf bezüglichen Mittheilungen zu geben und bitten um freundliche Unterstützung auS allen den Ortschaften, in denen unser Blatt ver breitet. ES gilt diesmal die Wahl von Män nern, die gewillt find, die ReichSregierung ohne Preisgabe der freiheitlichen Forderungen zu unter, tützen in dem Kampf« gegen daS deutschfeind, ich« Römerthum, das wieder seine geistbannende Geißel wie einst über Deutschland schwingen möchte. Im Bunde mit diesen schwarzen Feinden des Reiches stehen, allerdings noch ganz andere Ziele verfolgend, die ebenso verderblich für Putsches Land und Volk werden würden, die attsam bekannten rothen Gegner, wie sie sich ja elbst mit Vorliebe nennen, welche unsern Bezirk chon als für sich gesichert zu betrachten scheinen. Die Wähler, denen die gesunde Entwickelung unserer Zustände am Herzen liegt, wissen nun, waS sie zu thun haben! Hoffentlich läßt sich der 15. ReichStagSwahlkreiS in innigem Handinhand- gehen von Stadt und Land auch diesmal be« Ruhm nicht nehmen, wahrhaft patriotisch, wahr haft deutsch zu wählen! Durch kaiserliche Verordnung ist der Reichs tag aufgelöst und der Iv. Januar 1874 als Tag sür die Neuwahlen anberaumt worben. Unter dem Titel. „Der ReichStagS- wähler" giebt der Schriftsteller Herr Karl Badewitz in DteSden ein all« Freitage erschei nendes Blatt heraus, das im Postabonnement für den Monat December 6 Gr. kostet und der freisinnigen Wählerschaft «in unparteiische-Orga« sein soll, bestimmt zur Miltheilung aller auf die ReichStagSwahl bezüglichen Vorgänge. Auf Grund der vorliegenden ersten Nummer, die auch auf baS Getriebe der socialdemokratischen Partei in ReichStagSwahl - Angelegenheiten und die der heutigen Gesellschaft den Krieg ankündigenden wüthenden Auslassungen deS „VolkSftaat" an läßlich der Wahl hinweist, empfehlen wir da- Unternehmen Allen, die sich etwas mehr als für alltägliche Angelegenheiten für den bevorstehenden Wahlkampf interesfiren. Tagesgeschichte. Deutsche» Sketch. Ueber den Gesundheitszustand deS Kaiser- meldete die „Prov. Eorr.": Der Kaiser konnte im Laufe der letzten Woche bei stetig fortschrei tender Besserung sich mehr und mehr der Erle digung der RegierungSgeschäfte widmen und ein zelne kürzere Borträge Seiten- des Militär- und deS CivilcabinetS entgegennehmen. Se. Maje stät wird sich jedoch Noch einige Zeit hindurch eine gewisse Schonung auferlegen müssen. Einen schlauen Schachzug glaubten in voriger Woche die Ultramontanen im preußischen Abge ordnetenhause ausführen zu können. Sie hatten den zugleich darauf, sie in den Augen der gra sen Masse deS Volkes als Vorkämpfer der Frek- -eit erscheinen zu lassen, berechneten Antrag auf Einführung deS allgemeinen direkten Wahlrecht- auch für die Wahlen zum Landtage eingebracht und glaubten dadurch der liberalen Partei einen empfindlichen Schlag zufügen zu können; denn iimmte diese für den an und sür sich schon seit angem als ihre eigne Forderung bekannten An trag , so kam sie in eine der Entwicklung der Auseinandersetzung zwischen Kirche und Staat nicht günstige Stellung zur Regierung, welche gerade hierin zu stärken jetzt Aufgabe der Libe ralen sein muß. Gelang diese Abstimmung nicht, ö hofften fie doch dadurch eine Spaltung in den iberalen Parteien selbst herbeisühren zu können, die bei Abstimmungen rc. doch immerhin dec chlauen schwarzen Garde zu gute gekommen wäre; wurde beides nicht erreicht, so könnten fie immerhin noch in ihrer bekannten jesuitischen Deutungskunst dem Volke sagen, daß vom Libe ralismus, da er solche Anträge verwerfe, nicht- ür die Freiheit zu erwarten sei. Die interes- änten Verhandlungen d«S Abgeordnetenhauses -aben gezeigt, baß die ersten beiden VorauS- etzungen falsche gewesen und lassen entschieden »offen, baß auch Vie letzte eine falsche ist. Die beiden geistreichsten Redner der National. Libe ralen und der ForsschrittSpartei, LaSker und Virchow, haben in ihren Erwiderungsreden auf sie Vertheidigungen .deS Antrags durch Windt- -orst und Mallinckrodt, dernamentlich durch eine unerhört maßlose UrtheilSfällung über die Re gierung in ihrem Kampfe gegen Rom fich her- vorthat und ausS neue die völlig deutschfeind- ichen Bestrebungen der nur für Rom kämpfen den CentrumSpartei aufs klarste in- Licht stellte, gezeigt, daß die große liberale Partei fich nicht durch solche scheinbar noch so schlau angelegte Pläne fangen läßt; sie hat den Antrag keines wegs abgelehn«, sondern auf 6 Monate vertagt,