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Frankenberger Nachrichtsblatt Bezirksaitzeiger tir. 187». Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich w'Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post. Expeditionen. Bekanntmachung. Während deS Neubaues der Brücke über die Lützelbach aus der Frankenberg-Hainichener Chaussee wird Letztere vom 25. dies«- Monat- an von dem bei dem Dorfe Dittersbach abzweigenden, nach der Frankenberg-Mittweidaer Chaussee führenden sogenannten Mühlwege ab bis zu« Kreuzpunkte der beiden vorgenannten Chausseen vor der Stadt Frankenberg für den durchgehenden Verkehr gesperrt, und hat der zwischen Franken berg und Hainichen sich bewegende leichte Fährverkehr die Frankenberg-Mittweidaer Straße, bcz. den vorgenannten Mühlweg, schwere- und breit- geladene- Fuhrwerk dagegen die nurgenannte Straße und den CommunicationSweg von Sachsenburg über JrberSdors nach GerSdorf und endlich der Fährverkehr zwischen Frankenberg und Dittersbach die Frankenberg-Freiberger.Straße und den CommunicationSweg von Mühlbach einzuschlage». Chemnitz, den 22. September 1873. Königliche AmtShauptmannschaft. von Könneritz. Pltz. Bekanntmachung. Die Rentenbeiträge auf den -ritten Termin l. I. sind spätesten- bis zum , St» September l. I. abzusühren. Den rentenpflichtigen Grundstücksbesitzern wird Solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß die Nichtbeachtung dieser Erinns- ung den Eintritt ererutivischer Maßregeln zur unausbleiblichen Folge hat. Frankenberg, am 15. September 1873. DerStadtrath. Meltzer, vrgrmstr. Erledigt hat sich die unter dem 15. September d. IS. erlassene, das Verschwinden der ledigen Amalie Therese Schiefer auS EberSdorf betreffende Be kanntmachung. Frankenberg, am 23. September 1873. Da ö Königliche GerichtSamt. In Stellvertretung: . Müller, GerichtSreserenbar. L,-? OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 22. Srptbr. Eine Nachricht bringen wir heute unsern Lesern, die gewiß in weiteren Kreisen freudige Bewegung Hervorrufen wird. Unser Mitbürger, Herr Schullehrer An sorge in HauSdorf, dessen Jubiläum am 17. Januar d. I. so festlich begangen wurde, tritt Michaelis in den erbetenen und wohlver dienten Ruhestand. „In Anerkennung seines langjährigen treuen und verdienstvollen Wirkens, seines ächtchristlichen Sinnes und in jeder Be ztehung musterhaften Lebenswandels" hat ihm E«. K. H. der Kronprinz Albert in Stellver tretung Sr. Maj. des Königs die goldene Medaille vom AlbrechtSorden verliehen. Dieselbe wurde ihm heute im Beisein deS Gemeinde- rathS und der Schüler der 1. Classe durch die K. Schulinspection, Herrn Sup. vr. Körner und den Vertreter deS Hrn. GerichtSamtmann Wiegand, Herrn Referendar Müller, unter entsprechender erhebender Ansprache überreicht. Frankenberg, 22. Septbr. Die Ende voriger Woche erfolgte Auszählung der Stimmen, die in den einzelnen Wahlbezirken für die Er- gänzungSwahlen der 2. Kammer der Stände- Versammlung abgegeben worden sind, hat ein anderes Resultat ergeben, wie die vorläufigen von den einzelnen Bezirken bekannt gewordenen und in den Blättern mitgetheilten Notirungen erwar. ten ließen und wie wir eS in unserer letzten FreitagSnummer bezeichneten. Die „D. A. Z " giebt folgende Uebersicht darüber: AuSgeschiedcn waren auS der Kammer theils durch LooS, theilS infolge anderer Umstände 28 Mitglieder und zwar ganz genau 14 Liberale und 14 Cvnser- vative. Von den auSgeschiedenen 14 Liberalen erscheinen wieder in der Kammer 6, nämlich: Häckel, Petri, Uhle, May-Polenz, Klopfer, Lud- wig; 2 davon, Petri und Ludwig, für andere Wahlkreise, als die sie bisher vertreten. Neu treten ein an die Stelle au-geschiedener Liberaler: Kirbach, Leuschner, Winkler, Beyer, Starke (Mittweida), zusammen 5, ferner an die Stelle eines Conservativrn: Eysoldt. ES treten also in Summa wieder ein: 12 entschiedene Liberale. Ob die Ersatzmänner sür Rentsch — Grahl - und sür Eule — Hartwig — liberal sind, gilt noch nicht cvnstatirt, wenn auch wahrscheinlich. Wenn sie eS sind, so ist das Siimmenverhältniß genau dasselbe nach den Wahlen wie vor den- selben, wenn nicht, so haben die Liberalen 2 Stimmen im Ganzen verloren. Sie verloren nämlich unbedingt an Konservative 2 Wahlkreise, einen städtischen, Bautzen, und 2 ländliche, den 19. und 27. Von den au-geschiedeneN 14 kon servativen kehren wieders Walter, Querner, Päß ler, Barth.Stenn, Barth-Radebeul, Günther, Starke, Mehnert, also 8; an die Stelle bisheri ger konservativer Abgeordneter treten andere der gleichen Farbe 3, nämlich: Gebert, v. Ehren- ftein, Heymann; 3 Konservative endlich wurden gewählt in bisher durch Liberale vertretenen Kreisen: v. Wagner, Richter-Gra-litz, Professor Richter in Tharanb. Die Konservativen treten also mit ebenso viel Stimmen (14) wieder in die Kammer ein. —u. —n. Niederwiesa, 22. Septbr. Bei unS auf dem Lande vergehen Wochen und Mo- nate bisweilen, ohne daß irgend ein besonderes Ereigniß zu verzeichnen wäre. WaS da unsere Geschäftsleute mit den Städten, mit der Welt, kann man wohl sagen, verbindet, geht spurlo- an der ländlichen Bevölkerung vorüber, und Va- Wetter, der Stand der Saaten, und, zu seiner Zeit, der Früchte deS Feldes, der Stand der Ställe, die Butter- und Sierpreise w. bilde» naturgemäß das Hauptinteresse. Um so mehr Epoche macht daher bei uns der laufende Monats Zu Anfang desselben hatten wir Schulfest nn- Sedanfeier. Hierüber haben wir bereit- be richtet. Dann kam die KirmeS, die unS Gäste, besonders Städter, in vorher noch nicht erreichte» Zahlen zusührte, die uns auch einen höhere» Genuß, ein unter der Leitung de- genialen: Musikdirektors Sitt vorzüglich erecutirteS Coneert des Chemnitzer StadtorchesterS in ihrem Gefolge brachte. Gestern endlich hatten wir Ernte- und gleichzeitig noch ein anderes, gewiß höchst sel tenes Fest. ES wurde nehmlich eine treuver- diente, 83 Jahre lang im Amte gewesene — Person in Ruhestand gesetzt, — die Feuer spritze für Oberwiesa und an deren Stelle trat ein neue», nach den neuesten Erfahrungen con- struirteS Werk aus der rühmlich bekannten Fabrik deS Herrn Lippoid in Chemnitz. Feierlich einge holt von den Gemeindevertrelern und der Feuer wehr für Ober- und Niederwiesa und auf de« zur Probe bestimmten Platze «„gekommen, hielt unser Herr Pastor eine treffliche Rede, die alte Spritze als ein Blatt auS der Geschichte DeS OrtS hinstcllend, «in Blatt, daS über viel Wehe und Herzeleid berichte, und hieran die Erwar tungen knüpfend, die wir von der neuen Spritze zu hegen haben. Die hieraus folgende Probe der Spritze, die eine für gewiß alle Anwesende peinliche Verzögerung erfuhr, indem der Sauger, allem Anschein nach durch muihwilligr Hand,.