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Bezirksanzeiger. - II,i: II I : I !. ! ' Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Nzr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post - Expeditionen. ver- ähnliche, wenn auch nicht gleich hohe Vermeh rungen in Vorschlag kommen.. Zur Widerlegung umlaufender Gerüchte bringt die Leipziger Medicinalpolizeibehörde zur öffent lichen Kenntntß, daß mit Ausnahme eines To desfalles und der nicht tödtlich verlaufenen Er- krankung zweier Personen, welche von instcirten Orten dahingekommen waren, die Stadt Leipzig bis jetzt von der Cholera gänzlich verschont ge- blieben, der Gesundheitszustand überhaupt dort ein sehr günstiger und die Sterblichkeit eine sehr gering« ist. > — Der bedauerliche Unfall in den Bädern des Chemnitzer Stadtkrankenhauses, welcher durch Bruch einer GaSröhre herbeigeführt, zwei Men- schen das Leben kostete, hat leider auch einen dritten Todesfall zur Folge gehabt. Am vorletzten Sonntag ist, wie wir eines Versehens wegen erst heute berichten können, Herr Bürgerschullehr« Mehlhorn, den daS hereindringend« GaS derar- tig betäubt hatte, daß er fortdauernd an den Folgen der Gasvergiftung litt, ebenfalls schieden. habe er zuwider gehandelt, indem er . da» Schiff „Vigilant«" aufgebracht, und weg«» tztesevbU«» folgsamkeit sei er abberufen w«Lm« u,- p Wegen des, bereits gemeldetea iDWUwt-auf Deutsche in Luneville ist den „Deutsche» Rache," zufolge, wie neulich bei eistm ähnliche HE vr Denkender Katholik mehr in seiner Kirche bleiben. Wir haben seitdem erlebt, daß auch daS Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes ausgestellt worden ist und daß die Zahl der Altkatholiken, welche dasselbe nicht anerkennen, immer noch einet ver- gletchungöweise geringe ist. Bei unS z. B. find alle Katholiken dem Glauben an die Unfehlbar keit deS Papstes gewonnen worden, wenigstens hört man nichts von Altkatholiken. Daß Kaiset Wilhelm nicht milder wie sein verstorbener Bru- der, dem man sogar eine gewisse Zärtlichkeit für Rom zuschreiben wollte, denkt, davon kann man überzeugt sein. Sein strenges, gerades, aber auch gerechtes Wesen, dem eS gleichzeitig an chrift- kicher Demuth nicht mangelt, muß sich ja von jeder Vergötterung des Menschen, wie sie mit Der Unfehlbarkeit des Papstes auf den höchsten Gipfel getrieben erscheine, abwenden. AuS fol- chen Umständen kann man schon ermessen, wie wenig Boden alle Gerüchte haben müssen, welche zwischen dem Kaiser und dem Reichskanzler von «in« Meinungsverschiedenheit in religiösen Din gen sprechen. Fürst ViSmarck weiß, daß der Kaiser in der Reichspolitik den Bischöfen gegen- über'nicht wanken wird. Wie da» Dr. I. mittheilt, wirb das dem im Oktober zusämmentretenden Landtage vorzülegend« Budget, Disl die letzt« allgemeine Erhöhung drr Beamten gehält« um zehn bis zwölf Procent im Großen und Ganzen kaum hingereicht hat, ^um Vie Steigerung der Miethpreise auszugleichen, HieseS Mal noch wettergehende Anträge auf Ge- hqlt-ethöhungen enthalten, die sich bei den un- Mts tzläMbet StaatSdlenrr theilS auf 20 bh AS,-theilS bei besonders niedrigen Besoldung«» aus 25 bis 30 Prokent belaufen werden. Für »i« uiittlern und höher» Gehalt-klassen sollen 4: Von der Elbe, Iv. Septbr. 'Der in Berlin verstorbene Genualsuperintendentbtr Kur- mark Brandenburg, Hofprediger Hofmann, er zählt in seinem tresflichen Buche „Deutschland und Europa im Lichte der Weltgeschichte", wel- cheS, bereits 1868 erschienen, mit merkwürdiger politischer Klarheit Deutschlands Größe vorher- .verkündtt, daß König Fri«drich Wilhelm IV. von Preußen bei der Nachricht von der Verkündung des DogmaS der Unbefleckthett der Mutter Got te» entrüstet erklärt habe, darauf hin könne kein Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. Kaiser Wilhelm hat unterm 7. b. M. an den Reichskanzler folgenden Erlaß gerichtet: Die nationale Feier des 2. September hat einer großen Anzahl von deutschen Vereinen, Festgenofsenschaften und einzelnen Personen innerhalb wie außerhalb de» Reiche» Anlaß gegeben, Mir im Rückblicke auf die historische Bc- deutung de» Tage» und speciell zur Enthüllung de» SiegeS- denkmal» auf dem Königsplatze zu Berlin aus telegraphi schem Wege ihre Glückwünsche auszusprechen. Ties gerührt von so vielen neuen Beweisen verehrungsvoller Aufmerk samkeit und treuer Anhänglichkeit zumal an dem Tage, an welchem e» Mir vergönnt war, dem vom dankbaren Vater- lande Meinem Heere gewidmeten Denkmale die öffentliche Weihe zn erthcilen, wünsche Ich, allen Betheiligten zu er kennen zu geben, mit weich' erkenntlichen Empfindungen Ich ihre Patriotischen Zurufe ausgenommen habe und be auftrage Sie, die» zu dem Zwecke zur öffentlichen Kennt-, niß zu bringen. Wilhelm. Ueb« di« Anwrsrnheit d«S Kronprinz«» von Sachsen in EchwiebuS, wo b«srlbe, wie schon berichtet, am 5. und S. d. di« 10. Jnf.-Divt. Kon d«S V. preuß. Arm««corpS inspitirte, geht brr „Ostd. Ztg." aus genannt«» Stadt folgende Mitthrllung zu: Der Kronprinz von Sachsen hat hier eine sehr reservirte Haltung beobacht«, keknaatmaehnax. Herr Gastwirth August Julius Pötzsch in Oberlichtenau beabsichtigt, in dem unter Nr. 87 deS BrandversicherungS-Eataster- süss Ebersdorf, in letzterem Orte gelegenen, von Herrn ErbgerichtSbefitz« von Kirchenpauer erkauften HauSgrundstücke eine, ... " Schlächterei . - . ' .... 4-,., i,., zu errichten. " . - In Gemäßheit 8 17 der Rc.chSgewerbeordnung vom 21. Juni IS69 macht man dies mit der Aufforderung bekannt, etwaige Einwen dungen hiergegen, soweit sie nicht auf PrkvatrechtStiteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen und längstens bis zum 30. dieses Monats allhier anzubringen. l Frankenberg, am II. September 1873. *D a S K ö n i, g l i ch e G e r t ch 1 S a m t. . In Stellvertretung: Müller, Referendar. obwohl ihn die Bevölkerung des Städtchens mit allen Zeichen von Enthusiasmus empfange« hatte. Auch in den soldatischen Kreisen geht der Prinz höchst selten aus sich heraus, vor Allem sucht er keine Leutseligkeit zu bekunde« und spricht im Allgemeinen sehr wenig, mit veü Mannschaften nie. Unter den militärischen Au toritäten gilt er alS ein äußerst tüchtiger Fach mann, insbesondere in der Bewegung von Ca- valleriemassen. Die Stabsoffiziere rühme« au- dteSmal das kurze und treffende Urtheil bell . Prinzen, welcher von den Leistung«« dir Ist. Division höchst befriedigt war. In Der Umge bung deS Prinzen war man erstaunt- daß er sich am Schluffe des 2. ManövertageS zu einer Belobigung herbeiließ, «in« äußrrst ftltene Thad» fache, da « fast nur, wenn auch ohne jede Härte, die Fehler zu rügen pflegt. Au deM commandirenden General sErr. v. Kirchbach äußerte Se. kgl. Hoheit, er s«i in jeder Bezieh ung zufrieden, die Division habe geleistet, was er von einer preußischen Division erwartet habk Der Aufenthalt de- König» -von Italien a« Berliner Hof« wird wahrscheinlich 6 Tag«, vb« 22. bis zum 28. September, dauern. Der Kai ser kommt direkt von den Manöver» in der Provinz Hannover znm Empfange Viktor Ema- nuel'S nach Berlin und wird sich am 29. d- nach Baden-Baden begeben, wo am 30. d. der Ge burtstag der Kaiserin grfeiert wird. Bon dort aus begiebt sich der Kaiser in der ersten Hälfte des Oktobers nach Wien. Die „Nordd. Allg. Ztg." bespricht den Fall de« Capitän Werner und betont besonder», daß der entscheidende Gesichtspunkt für daS Verholte» der Regierung übersehen, werde, nämlich der der militärischen DiSkiplin; Werner sei durch Segel ordre und diplomatische Instruktion verpflichtet gewesen, den in Spanten lebenden Deutsche«, ' soweit eS nöthig und möglich, Schutz zu biete», sich über diesen Zweck hinaus aber jeder Drmov- stration, welche die Leidenschaften anregen könnte, jeder Parteinahme in den inneren Kämpf»« Spanien» ,u enthalten; diesen Instruktionen