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. . '. -' ' « > .' , . ' e . . F- SZ. Soinabeid, dm s. Arzuff. 1873 Frankenberger Nachrlchtsblatt und Bezirksanzeiger. Amtsblatt des Königs. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Verpachtung. Die diesjährige Hafernutzung auf der an der Humboldtftraße gelegenen Scheunenplante soll Montag, den II August d. I., Vormittags II Uhr an Ort und Stelle verpachtet werden. Interessenten werden hierzu andurch «tngelaben. Frankenberg, am 4. August 1873. * Der Stabtrat h. , Meltzer, vrgrmstr. Hk. Für drei gesunde und wohlgebildete Kinder und zwar für 2 im 8. bez. S. Lebensjahre stehende Mädchen, sowie für einen im 3. Lebens jahre befindlichen Knaben werden von uns Verpflegungsunterkommen gesucht. Anmeldungen werben an RathSerpebitonSstelle entgegengenommen. Frankenberg, am 7. August 1873. Der Stadtrat h. Meltzer, Vrgrmstr. Bekanntmachung. Zufolge Protokolls vom 4. August 1873 ist heute für die neuentstandene Firma: Dostmann St Barthel in GunnerSdorf das Foliu« 121 im Handelsregister für hiefigen GerichtSamtSbezirf eröffnet und find als deren Inhaber die Herren Friedrich Moritz Dostmann und Carl Heinrich Barthel in GunnerSdorf eingetragen worden. Frankenberg, am 5. August 1873. Königliche- GerichtSamt. Wiegand. Seidler. Jagdkarten auf das Jagdjahr 18731874. Gesuche um deren Ertheilung find nunmehr entweder persönlich an hiesiger Eaffenstelle, oder schriftlich hieramtS von den Petenten anzubringen. Königliches GerichtSamt Frankenberg, den 7. August 1873. Wiegand., OertlicheS und Sächsisches. Laut Bulletin auS Pillnitz vom 7. hat Se. Majestät der König eine weniger gute Nacht gehabt, im Uebrigen ist der Zustand unverändert. Frankenberg, 8. August. In der dritten diesjährigen Sitzungsperiode deS Chemnitzer Schwurgericht- fungirt laut der eben veröffent lichten Geschwornen-Spruchliste auS dem Bezirke deS hiefigen GerichtSamtS nur Herr Mühlenbe- sitz« Löbel in AuerSwalde als Geschworner, da der mitauSgelooste und mitverzeichnete Herr Au gust F«d. Morgenstern von hier inzwischen ver storben ist. Von der Elbe, 6. August. Man wird sich deS Aussehens erinnern, welches der Reli- gionSwechsel deS Grafen Karl von Schönburg- Forberglauchau mit seiner kürzlich verstorbenen Gemahlin in unserem fast rein protestantischen Sachsen gemacht. Unsere katholischen Miibür- ger genießen in unserm Lande dieselben Rechte wie wir und gewiß find sie unS ebenso theuer und werth, wenn sie auch nur in einer Minder- zahl von 5V,VW inmitten unserer protestantischen Ueberzahl von 2,560,VW ReligionSgenoffen woh- nen, aber gleichviel dünkt jedem Protestanten der Uebertritt zum KatholiciSmuS, ober wie da- „Katholische Kirchenblatt zunächst sür Sachsen" sagt, die „Rückkehr in den SchooS der heiligen Kirche", wie ein Rückschritt und kein Wunder daher, wenn in unseren größeren und kleineren Blättern das gräfliche Vorgehen in diesem Sinne seine Beurtheilung fanv. Kein Wunder auch, wenn über bisse Beurtheilung hinaus Befürch ¬ tungen über einen gewissen jesuitischen Einfluß auf die Bevölkerung im Schönburgischen laut wurden, die unsere-Wissens aber keineswegs den Privatcharakter des gräflichen Ehepaares irgendwie verletzten. Ihren erklärlichen Grund hatten sie in den allgemeinen deutschen Reichs- zuftänden, welche, wie man weiß, die Vertret- bung der Jesuiten nöthig machten. Dennoch wagt das „Katholische Kirchenblatt" nunmehr zu schreiben, „daß alle Wasser der Mulde nicht im Stande sein würben, den unerhörten rohen Lügen schmutz abzuwaschen, den die verworfensten Preß sykophanten bis in die letzten Tage auf daS gräfl. HauS Schönburg häuften; aber die vielen, heißen zznd innigen Thränen, die von Hunderten in den verflossenen Tagen in Wechselburg geweint wurden, sie erscheinen unS al- eine edle und heilige Sühne deS gvtt- und gewiffenloffen Frevels, den man auf die erlauchten Glieder dieses Hauses gehäuft hat, bloS deshalb, weil fie der Stimme Gottes und ihres Gewissen- gefolgt sind." Solch« Worte schreibt der Dresdener katholische Hofprediger Potthoff inmitten einer protestantischen Bevöl kerung; wir hoffen aber, daß dieselbe weder Ge legenheit finden wird der Stimme Gotte- noch der ihre- Gewissen- in der Richtung einer Be- kehrung zum KatholiciSmuS zu folgen. Dem Dr. Anz. zufolge werden die Gesetze über die neue Verwaltungs-Organisation tn Sachsen noch im Laufe d. I. 1874, wahrschein- lich am 1. October, in- Leben treten. DaS Musik-CorpS des sächsischen Schützen- Regiment- No. 108, da- in New-Jork und anderen Städten der Vereinigten Staaten mit glänzendem Ersolge concertirte, hat, wie de« Remer'schen Bureau auS New-Jork unterm I. dS. telegraphirt wird, mit seinem Dirigenten Girod per Dampfer „Westphalia" die Rückreise nach Europa angetreten. DaS Reinergebniß der Concerte beziffert sich auf 45,VW Dollar». Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. Der Kronprinz des deutschen Reiches ist am 5. Aug. Mittags mit Gefolge und unter EScorte deS kaiserlichen Geschwader- nach einer guten Ueberfahrt an Bord der „Grille" in Christiana angekoiymen. Am Landungsplatz« wurde der selbe von dem Könige OSkar empfangen. Nach dem Empfange deS Kronprinzen, welchem außer dem Könige auch die Prinzen Gustav und Carl von Schweden beiwohnten, erfolgte unter leb» Hafter und zahlreicher Betheiligung der Bevöl kerung der Einzug desselben in die mit Flaggen festlich geschmückt« Stadt. Der Kronprinz nahm im königlich«« Schloff« Wohnung. Die „Epen. Ztg." sagt in einem „DaS Re tablissement der deutschen Armee" betitelten Ar tikel u. „Die Bewilligungen, welche der Reichstag für den Ausbau der Festungen, für Marin«- und Küstenschutz und sür da- Retabliffe- mrnt der Armee gewährt hat, sehen Deutschland in den Stand, allen Eventualitäten mit Ruhe entgegen zu sehen, «in künftiger Angriff würde uns brffer gerüstet treffen, als wir e» je in de« letzten Jahrzehnt gewesen^ find. Die finanzielle ... ..'n, ———— ....